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Zu viel auf einmal, komm nicht mehr damit klar

DamianTheWolf
Hallo zusammen.
Ich stecke gerade in einer ziemlichen Krise.
In meinem Leben geht alles drunter und drüber und ich weiß echt nicht mehr wo mir der Kopf steht.
Ich weiß gar nicht wo ich überhaupt anfangen soll. generell kann ich gar nicht mehr richtig denken weil alles so durcheinander ist. Deswegen entschuldige ich mich im Voraus wenn der Text jetzt etwas undurchsichtig und verwirrend wird.

Es stehen gerade viel zu viele Sachen an um die ich mir Gedanken und Sorgen machen muss, viele Dinge die sich verändern und ich bin ein Mensch der eigentlich so ziemlich überhaupt nicht mit Veränderungen klar kommt. Ich kriege schon fast Angst wenn auf Arbeit im Café ein Stammkunde der sonst immer das gleiche bestellt auf einmal was anderes bestellt. Und gerade sind da weit aus größere Dinge die sich verändern.

Ich fange am besten einfach mal beim Thema Prüfung an. Ich hatte vor einer Weile mal ein Thema erstellt bezüglich meiner Prüfungangst vor den schriftlichen Prüfungen. Diese Prüfungen habe ich zum Glück alle hinter mir, und habe mit tatsächlich relativ guten Noten bestanden. Jetzt aber steht nächsten Donnerstag die praktische Prüfung an. Und ich habe noch einiges vorzubereiten weil ich bisher einfach nicht dazu kam. Nur habe ich einfach wirklich absolut keinen Kopf dafür. Ich kann mich zur Zeit null konzentrieren. Ich kann mich auf der Arbeit nicht konzentrieren und krieg nichts wirklich hin aber beispielsweise auch in normalen Gesprächen. Ich kann mir nichts merken, kann einfachste Fragen nicht richtig beantworten und kann den Gesprächen teilweise gar nicht richtig folgen. Und auch jetzt habe ich mit Prüfungsängsten zu kämpfen, die noch viel schlimmer sind weil ich eben so unvorbereitet bin. Und auf der Arbeit ist die Prüfung gerade Thema Nummer Eins, was mich natürlich üüüberhaaauuuupt nicht stresst, wenn mich jeder andauernd deswegen volllabert.

Dann stecke ich gerade mitten im Umzug. Sehr Gutes Timing so mitten in den Prüfungen natürlich. Ich ziehe endlich von meinen Eltern weg in meine erste eigene Wohnung. Klar wollte ich das so, dass war seit längerem mein Wunsch, dennoch ist es eine große Veränderung mit der ich bisher noch nicht so ganz klar komme. Und es ist an sich auch natürlich eine sehr gute Sache dass ich endlich meine eigene Wohnung habe, aber deswegen ist halt auch grade sehr viel Stress. Meine Wohnung sowie mein altes Zimmer sehen furchtbar aus und es herrscht überall das reinste Chaos. Das ständige hin und her laufen und bei meinen Eltern meine Sachen nach und nach holen. Dann muss ich abpassen wann mein Vater sich endlich mal Zeit nehmen kann um vielleicht mal ein paar Möbel, oder zumindest mein Bett mal in meine Wohnung zu schaffen, dass ich nicht länger auf dem Boden schlafen muss mit den Rückenschmerzen. Und das ständige Suchen nach Sachen weil man echt gar nichts mehr findet.

Dann kommt noch dazu dass meine Mutter krank ist (MS) und sie wohl wieder nen Schub hatte und deswegen überhaupt nicht fit ist, darüber muss ich mir Sorgen machen. Ich mach mir Sorgen um meinen Vater weil der grade Stress auf der Arbeit ist und andauernd fast umkippt. Ich glaube der ist eindeutig überarbeitet.

Dann habe ich keine Ahnung wie ich den Rest des Monats eigentlich durchkommen soll weil ich bereits jetzt pleite bin da ich das ganze Umzugszeugs falsch eingeschätzt habe. Und ich meiner Freundin andauernd Sachen zahlen musste. Und das Geld (200 Euro) dass ich meinem Vater vor einem halben Jahr geliehen habe kriege ich irgendwie auch nicht wieder. jedes Mal wenn ich ihn darauf anspreche ignoriert er mich komplett.

Deswegen kann ich auch nicht mit meiner Maus zum Tierarzt, die irgendwie total krank ist. aber ohne Geld kann ich leider nicht zum Tierarzt.

Mit der Arbeit weiß ich leider noch nicht ganz wie es weiter geht. Ob ich übernommen werde oder nicht.

Auch in meiner Therapie bewegt sich grade sehr viel. Dadurch dass mir klar geworden ist dass ich eigentlich Trans bin verändert sich in mir gerade einiges und auch um mich rum und ich muss gucken wie es da weiter geht weil ich mit mir echt nicht mehr klar komm.

Darüber hinaus muss ich eigentlich auch noch abnehmen und mehr Sport treiben/Ernährung umstellen etc. aber durch den Stress fresse ich irgendwie noch mehr und hasse mich dann selbst dafür.

Und in der Beziehung läuft es grade auch nicht so toll hab ich das Gefühl. Weil meine Freundin redet grad nur von sich kümmert sich nur um sich ich muss mich komplett nach ihr richten und naja ich gerate dabei irgendwie komplett in den Hintergrund und muss meine Bedürfnisse komplett einstellen, hab ich das Gefühl. Siehe Situation gestern. Ich habe ihr geschrieben dass das mit dem bei ihr pennen nichts wird weil ich noch so viel mit der Prüfung zu tun habe (außerdem hatte ich auch nicht wirklich Lust bei ihr zu pennen weil mir das zu anstrengend ist zur Zeit mit ihr weil sie immer irgendwas machen will und ich mir denke was ich noch alles zu tun habe und ich komm einfach nicht zur Ruhe und irgendwann haben wir dann irgendwelche Meinungsverschiedenheiten weswegen ich mich dann schlecht fühle.) Später kam dann von ihr die Nachricht wie down sie doch ist und wie beschissen sie sich fühlt. Ich habe ihr seit Tagen bzw fast Wochen versucht zu sagen dass es mir nicht gut geht weil mir alles zu viel wird, was sie anscheinend nicht ganz verstanden hat, oder nicht verstehen wollte. Habe dann halt auch irgendwann nichts mehr diesbezüglich gesagt, weil warum auch?
Ich denke mal sie hat mich unterbewusst so manipulieren wollen dass ich doch bei ihr penne und mich um sie kümmer oder so ka. Ich habe sie dann gefragt warum und sie so ja keine Ahnung sie ist so gestresst und fühlt sich furchtbar und fühlt sich furchtbar weil sie ohne grund gestresst ist. Ich habe sie dann gefragt ob sie jetzt nur gestresst ist weil ich spontan abgesagt habe mit dem Übernachten. Sie so ne sie fühle ich schon seit ner Woche so. Ich sie dann gefragt warum sie denn gestresst sei. Sie hat keine Ahnung und meinte sie weiß dass sie die letzte Person aufm Planeten ist die gestresst sein sollte. Ich habe dann nicht mehr groß geantwortet weil ich selber halt zu tun hatte.
Ich hab halt dennoch nicht nachgegeben weil ich wollte meine Ruhe haben und hatte, bzw. habe eigentlich immernoch keinen Kopf mich um ihre komischen Anfälle zu kümmern. Ich hatte dann irgendwie keine Ahnung so ne Art Nervenzusammenbruch oder sowas, ich habe geheult, gezittert, dachte ich ersticke weil ich keine Luft mehr bekommen habe und ja. Dazu hatte ich seit langem mal wieder das Bedürfnis mich zu ritzen (obwohl ich davon eigentlich weg gekommen bin) was mir halt nicht gerade geholfen hatte weil ich wusste dass ich meine Freundin damit enttäuschen würde und ich ihr dass auch sagen müsste weil ich das das letzte mal versprochen hatte und ich wollte sie ja nicht noch mehr stressen. Sie hat irgendwann gefragt was ich so mache ich dann so versuchen keinen sch. zu machen. Sie hat nur kurz gefragt was für schei., ist dann aber nicht weiter drauf eingegangen. Später wollte sie dann auf einmal zu mir weil es ihr ja wirklich nicht gut ginge. Nur mir ging es da eigentlich auch nicht gut, nur dass ich in dem Moment keine Gesellschaft gebrauchen konnte, vor allem nicht wenn ich mich nur um sie kümmern musste und selbst meine Gefühle quasi runterschlucken musste. Ich habe die ganze Zeit gesagt so nein geht nicht ich habe noch zu tun und so und ich will alleine sein, aber das war ihr komplett egal. schließlich hatte sie mich dazu überredet weil sie es immer irgendwie schafft dass es nach ihrem willen geht und ja wo sie bei mir war hat sie dann natürlich nur von sich geredet und wie schlecht es ihr doch geht.
Ich mein, ich bin ja gerne für sie da und alles ich mein sie ist meine Freundin und ich liebe sie, normal ist das echt kein Thema, aber momentan habe ich keinen Platz mich auch noch um sowas zu kümmern ich bin so schon komplett überfordert mit allem und das weiß sie eigentlich und dann kommt sie daher und schiebt noch mehr Probleme dazu anstatt mir irgendwie zu helfen.

Naja jetzt weiß ich gar nicht was ich eigentlich noch sagen wollte.

Jedenfalls bin ich wieder in einem totalen Down. Es fühlt sich an als wäre ich in ein tiefes Loch gefallen dass grade von allen Seiten zugeschüttet wird und ich finde keinen Ausweg. . Naja zumindest keinen guten bzw. einen den ich nehmen will.
Ich denke die ganze Zeit ans ritzen, ich hab so ein starkes Bedürfnis danach, es kribbelt wirklich in meinen Armen und den Beinen und ich kann an nichts anderes denken. bisher war ich noch stark genug es nicht zu tun. aber nur weil ich niemanden enttäuschen oder Sorgen bereiten will. Aber ich würde es so gerne tun. Aber andererseits auch wieder nicht. Es fühlt sich grade einfach alles total furchtbar an und alles ist so extrem anstrengend.

Ich wollte mir das alles jetzt einfach mal von der Seele schreiben.

08.07.2019 01:16 • x 4 #1


F
liebe Lucy,

du das kenne ich auch aus meinem Leben, wie schwer mir immer wieder Veränderungen gefallen sind. Alle konnten sich sehr schnell einleben, bei mir dauert es immer lange. Weil es in meinem Leben von Kind an immer wieder zu negativen Veränderungen kam, die nicht gut für mich waren, die ich nie wollte.

Aber letztendlich gehört es zu Bewältigung unseres Lebens dazu, sich in unterschiedliche Bedingungen einzufühlen. Am Anfang meines Berufslebens war ich als Springer eingesetzt, musste immer in die Filialen, wo gerade Personalnot w ar.

Wie verhältst du dich da als Neuling in einer bestehenden Gruppe, wo findest du deinen persönlichen Platz, Heimat in deinem Leben. Wiviel Anpassung musst du bei neuen Dingen leben? usw.

Oh dein Leben mit seinen immer wieder wechselnden Situationen verlangt von angemes dir die Fähigkeit, einzuschätzen, was erwartet dich, was wird von dir erwartet?

Welches Verhalten ist angemessen, damit ich nicht immer wieder zum Störfaktor oder Außenseiter werde.

Oh wie oft bin ich da auch schon in ein Fettnäpfchen getreten, habe undfreiwillig wie ein Elefant im Porzellanladen Dinge zerstört.

Du, aber du darfst aus allem lernen, wir Menschen sind alles andere als perfekt, und leben ist lebenslanges Lernen.


Das du immer mehr lernst, Dinge und Situationen gut für dich einzuschätzen, und dir da auch dabei helfen lassen.

Deine Zufriedenheit, dein Glück im Leben hängt entscheidend davon ab, wie du dich immer wieder gut integrieren kannst.

Nichts belastet dich als Mensch mehr als Ausgrenzung und Isolation.

Deshalb sei bereit, immer wieder in deinem Leben zu lernen.

Du erwirbst immer mehr Wissen, das dir immer mehr hilft, Dinge leichter einzuordnen, und beurteilen zu können.

Aber du darfst Fehler machen, und schon getroffene Entscheidungen korrigieren. Sei nicht zu streng mit dir selbst, schenke dir immer wieder eine tiefe Liebe und Annahme zu dir.

Gehe deinen Weg Schritt für Schritt, mache dir einen schriftlichen Plan, was du alles noch zu erledigen hast. Mache dir nicht zu viele Sorgen, das meiste worüber du dir Sorgen machst, triff oft nicht ein. Lebe nicht nur nach Gefühl, dein Verstand ist genau so wichtig. Nehme die Nachteile an., die du verbockt hast, aber um daraus zu lernen.

Denn du kannst das, du schaffst das, du weißt das es geht. Bei meiner ersten eigenen Wohnung war auch so viel Chaos.


ganz viele liebe Grüße an dich,

Frederick

08.07.2019 18:29 • x 1 #2

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