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Zum ersten Mal Suizidgedanken

E
Weiß nicht wie ich es anders beschreiben soll. Ich habe seit anderthalb Jahren Depressionen, ich habe die ganze Zeit geglaubt es würde mir mal besser gehen. Seit gestern habe ich zum ersten Mal Suizidgedanken. Irgendwas hält mich immerhin noch davon ab, mir das Leben zu nehmen, ich weiß aber nicht was oder warum weil ich gar nichts positives mehr sehe. Kann mir jemand beistehen?

28.02.2021 22:01 • x 1 #1


Kate
Hi, es ist der Selbsterhaltungstrieb den wir alle haben, der lässt sich auch nicht so leicht ausschalten.
Unterbewusst gibts bestimmt was in deinem Leben was Dich daran hindert. Und solange auch nur noch ein Hauch von Zweifel, oder Gegenargument ist, gibt es immer eine Lösung zum Leben hin, auch wenn man sie nicht gleich sieht.
LG Kate

28.02.2021 22:07 • x 1 #2


A


Hallo Emk,

Zum ersten Mal Suizidgedanken

x 3#3


E
hi emk,
ich würde an deiner stelle eine hotline anrufen. dort sind geschulte leute, die sehr empathisch mit einem reden.
ich habe mehrmals sehr guteverfahrungen gemacht,
hier ist ein link mit hilfeadressen, die vom forum bereit gestellt werden:
soforthilfe-adressen-nummern-der-krisendienste-t11782.html
hier von den foris kann dir keiner akuthilfe geben.
ruf am besten wo an. reden hilft.
alles gute für dich!

28.02.2021 22:13 • x 1 #3


Mabaja
Hallo Emk,
wie sah denn dein Leben vor den Depressionen aus? Gab es glückliche Zeiten/Momente?

Liebe Grüße,
Julienne

01.03.2021 01:50 • #4


buddl1
es ist nicht ungewöhnlich, dass aus der Depression als einzige Lösung eben jener einzige Weg angesehen wird.
warum?
weil keiner mehr sehen, hören will, wir immer funktionieren sollen, nicht jammern....

es ist schwer für sich alleine den Erfolg zu erlernen,
dass man morgens aufsteht, um sich kümmert, den Alltag bewältigt,
sich wieder freuen kann.
dazu gehört mit sich einen Einklang zu finden,
anzunehmen und wenn es geht sich zu lieben.

alles was du tust,
du tust es nur für dich,
buddl1,

01.03.2021 07:34 • x 1 #5


E
Zitat von julienne:
Hallo Emk, wie sah denn dein Leben vor den Depressionen aus? Gab es glückliche Zeiten/Momente? Liebe Grüße, Julienne


Hallo julienne,

ja, die gab es. Eigentlich war mein Leben nahezu perfekt vorher und auf einmal hat mich gar nichts mehr erfüllt. Meine Arbeit war nur noch anstrengend, meine Hobbies langweilig und ich konnte nichts schönes mehr sehen... Zwischendurch ging es mir wieder wie vorher, auch dank meiner Medikamente. Und jetzt seit 3 Tagen bin ich wie ein anderer Mensch, alles ist sinnlos, weil ich weiß, dass es mir nie wieder so gehen wird wie früher

01.03.2021 08:44 • #6


Mabaja
Hallo Emk,
das freut mich sehr, dass du auch andere Zeiten kennen lernen durftest .
Was macht dich so sicher, dass jetzt alles anders bleiben wird? Gab es eine schlechte Nachricht für dich?

01.03.2021 09:40 • x 1 #7


U
Liebe Emk,

erstmal herzlich willkommen hier.
Ich lese großen Schmerz und Leidensdruck aus deinen Zeilen.
Alles fühlt sich plötzlich nach nichts mehr an, ist leer, erfüllt dich nicht mehr, ist nur noch grau. Du bist überzeugt, dass es nie wieder anders sein wird.
Ich kann dir aus eigener, leidvoller Erfahrung sagen - es gibt solche Phasen, aber sie gehen auch wieder vorbei. Auch dann, wenn es sich so gar nicht danach anfühlen mag.

Mir hilft es in solchen Situationen, wenn ich mich mit Menschen umgeben kann, die einfach ihre Zeit mit mir verbringen. Ohne über mein Thema zu reden, ohne gutgemeinte Ratschläge abzugeben, ohne mich zwanghaft aufmunten zu wollen. Einfach nur rumsitzen, einen Tee trinken, einen Film schauen.
Wo ich einfach schlecht gelaunt, traurig oder wütend sein kann, ohne dass ich dafür ver-/beurteilt werde.
Hast du so jemanden in deinem Umfeld?

Dann möchte ich dir noch raten, dir deiner Ressourcen bewusst zu werden. Was kannst du selbst tun, damit es dir besser geht? Lesen, malen, singen, spazieren gehen, ein Bad nehmen, Sport...? Ich weiß, dass es besonders schwer ist, wenn man das Gefühl hat, dass das doch sowieso nichts bringt oder man es vielleicht gar nicht verdient hätte, dass es einem besser geht.
Aber du solltest es versuchen. Denn du möchtest aus deinem Loch wieder raus, das kann man deutlich zwischen deinen Zeilen lesen.

Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute, stöber gern hier im Forum ein bisschen rum, denn es gibt einige Threads für Ressourcen und Ähnliches.

Alles Liebe,

undefined

01.03.2021 12:02 • x 1 #8


E
Zitat von julienne:
Hallo Emk, das freut mich sehr, dass du auch andere Zeiten kennen lernen durftest . Was macht dich so sicher, dass jetzt alles anders bleiben wird? Gab es eine schlechte Nachricht für dich?


Ich kann es mir ehrlich gesagt nicht erklären...vor ein paar Tagen war ich draußen spazieren, weil die Sonne so schön gescheint hat und auch wenn es mir seit ein paar Wochen wieder besonders schlecht geht, gab es zwischendurch immer wieder Momente, wo ich zufrieden war und dachte bald ist das vorbei. Diesen Spaziergang fand ich an sich auch schön und bis zu dem Zeitpunkt war der Tag auch angenehm.

Und dann kamen auf einmal ganz viele negative Gedanken hoch, Erinnerungen wo mich jemand enttäuscht hat oder ich Fehler gemacht habe, wo Dinge nicht so gelaufen sind wie ich das wollte, und die Erkenntnis, dass ich viele meiner Träume wohl nie erfüllen kann, zum einen wegen meiner eigenen Vergangenheit, zum anderen auch wegen dieser ganzen Coronasache... und auf einmal war ich so wütend und traurig über mich selbst aber auch auf andere. Und dann habe ich überlegt, dass ich bisher in meinem Leben weitaus mehr schlechtere Phasen hatte als gute, und ich dachte bisher für die wenigen schönen Momente lohnt es sich am Leben zu bleiben, aber ich halte das nicht mehr aus, dass auf jeden guten Tag dann 30 schlechte folgen...

Und es gab eben auch eine Zeit vor meiner Depression, aber meine Kindheit/Jugendzeit war auch nicht allzu angenehm, und von meinem Erwachsensein hatte ich bisher eben auch nicht so viel. Und ich denke, dass es immer irgendwas geben wird, was mich fertig macht, entweder äußere Umstände oder meine Krankheit und jetzt fühle ich mich so verdammt leer

01.03.2021 12:54 • x 1 #9


U
Zitat:
und auf einmal war ich so wütend und traurig über mich selbst aber auch auf andere.

Wichtig ist, dass du diesen Gefühlen Platz gibst. Es ist völlig okay, dass sie da sind. Wut ist ein großer Antrieb, gibt sehr viel Energie.
Die kannst du nutzen, um Kraft für bessere, positive Dinge zu haben.

Eins meiner Mottos lautet: Prove them wrong, also Zeig ihnen, dass sie falschliegen. Vielleicht malst du dir tatsächlich mal als Mindmap auf, wohin du gerne möchtest (also deine Ziele) und überlegst dann, wie das erreichen kannst. Oft kommen die Ideen erst, wenn man das mal bildlich vor sich hat. Mach das gern mit deiner Therapeutin.

Ich hab dir ja von meinem Unfall erzählt. Dadurch, dass ich schwer verletzt war, musste ich meine Selbstständigkeit auf Eis legen, habe mein Pferd verkaufen müssen, konnte lange nicht in meine Wohnung und war auf fremde Hilfe angewiesen. Ich habe meine damalige Traum-Ausbildungsstelle verloren und alles schien einfach nur beschissen zu sein. Letztlich haben mein Freund und ich und auch noch getrennt.
Ich war mir sicher, dass mein Leben mich hasst. Ich war unglaublich wütend, wie diese verdammte Welt sich einfach weiterdrehen kann, während meine eigene Welt in Scherben vor mir liegt!
Innerhalb eines Jahres habe ich den Zorn genutzt, um meinem Leben zu sagen Du kannst mich mal, jetzt erst recht.
Ich habe wieder auf meinen Körper geachtet, ich habe trainiert, ich hab es innerhalb dieses einen Jahres vom Rollstuhl zurück an die Kletterwand geschafft. Hab eine Ausbildung gemacht, die ich zwar nicht wollte, die mir aber den Grundstein dafür geliefert hat, wieder meine Selbstständigkeit aufzubauen.
Jetzt, nach über drei Jahren, bin ich langsam wieder auf dem Weg dorthin, wo ich schon immer hinwollte. Lange konnte ich mir nicht vorstellen, das aus diesem Scherbenhaufen irgendwann wieder sowas wie mein Leben werden könnte. Und auch heute zweifle ich noch oft, sehe keinen Sinn mehr und kann mich zu nichts aufraffen, wenn sich alles nur noch grau und kalt anfühlt.

Zitat:
Und ich denke, dass es immer irgendwas geben wird, was mich fertig macht, entweder äußere Umstände oder meine Krankheit

Ich bin mir sicher, dass in deinem Inneren ein Feuer ist. Es mag jetzt klein und unscheinbar sein, vielleicht ist es auch nur noch ein kleines bisschen glimmende Glut.
Aber wenn du diese Wut, diese Energie für dich nutzt, kannst du darauf ein heißes, brennendes Feuer machen!
Dann kannst du einfach ignorieren, dass deine Krankheit, äußere Umstände oder was auch immer nicht in die Karten spielen. Weil du es nämlich selbst entscheidest.
Das größte Stück der Veränderung hast du selbst in deinen Händen!

Alles Liebe,

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01.03.2021 13:47 • x 1 #10


A


Hallo Emk,

x 4#11


Mabaja
Zitat von Emk:
vor ein paar Tagen war ich draußen spazieren, weil die Sonne so schön gescheint hat

Zitat von Emk:
Und dann kamen auf einmal ganz viele negative Gedanken hoch, Erinnerungen wo mich jemand enttäuscht hat oder ich Fehler gemacht habe, wo Dinge nicht so gelaufen sind wie ich das wollte, und die Erkenntnis, dass ich viele meiner Träume wohl nie erfüllen kann, zum einen wegen meiner eigenen Vergangenheit,

Das kommt mir bekannt vor. Ich bin kein Frühlingsmensch. Zwar freue ich mich darüber, die jungen Blütenknospen und Blattspitzen sprießen zu sehen und zu erleben, wie es in der Natur jeden Tag bunter und lebendiger wird, aber dann kommt auch der Moment, wo ich resümiere, dass sich bei mir von Frühling zu Frühling gar nichts positiv weiterentwickelt hat. Ich fühle mich im Herbst wohler. Der hat prächtige Farben und ich kann mir sagen: So, wieder eine schlimme Zeit überstanden.

Wenn du dir manche Träume nicht mehr erfüllen kannst, könntest du dir vielleicht neue überlegen?

Zitat von Emk:
Kann mir jemand beistehen?

Woran hattest du dabei konkret gedacht?

01.03.2021 13:59 • x 2 #11

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