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Zurück im Leben ?

Lost111
Zitat von hlena:
Ja,da muß man sich schon überraschen lassen,aber der Hexe würde doch jeder wünschen,daß sie die Quittung für ihr Verhalten bekommt.

Also, ICH würde ihr das auf jeden Fall wünschen!

05.06.2024 01:16 • x 2 #31


hlena
Ich auch und da bin sicher nicht allein.

05.06.2024 01:40 • x 2 #32


A


Hallo Lost111,

Zurück im Leben ?

x 3#3


Lost111
Zitat von hlena:
Ich auch und da bin sicher nicht allein.

FREU

05.06.2024 01:42 • x 1 #33


ana67
Liebe @Lost111 wie ist dein Tag heute verlaufen?
Konntest du ein für dich gutes Gespräch führen?

Am liebsten würden sie uns Ältere manchmal gerne abschieben, nicht weil wir die Leistung nicht bringen (vielleicht sind wir manchmal langsamer, ABER wir haben viel Erfahrung, viel Wissen und oftmals ein unbezahlbares Netzwerk), wir sind schlichtweg teurer als Berufseinsteiger. Kommt dann eine Erkrankung dazu, verschärft sich die Situation noch zusätzlich und bei Depressionen fehlt manchen Menschen, die im persönlichen Umfeld noch nie mit psychischen Erkrankungen konfrontiert waren, oft schlicht ein Minimum an Einfühlungsvermögen.
Mir tut es wirklich leid was dir da passiert, mich würde das auch sehr belasten und ich denke, ich könnte mich da, vor allen in der Phase einer Depression, nicht gut schützen/wehren.

Ich (und mein früheres Team) hatte mit Bossing zu tun, sehr unschön, schmutzig einfach ein sehr belastendes halbes Jahr, damals war ich glücklicherweise psychisch stabil.
Ach ja, das Schicksal hat es mit den beiden Hauptbeteiligten (auch Frauen) nicht gut gemeint.

Ich hoffe dein Tag verlief heute wider Erwarten besser.
Und du darfst krank sein, das sucht sich niemand aus und es ist völlig OK kein 40 Stunden Pensum zu schaffen und die einen arbeiten etwas schneller, die anderen etwas langsamer. Und? Das war schon immer so und das wird immer so bleiben.
Vielleicht trägt dafür ein Mitarbeiter der etwas länger für seine Arbeiten braucht mehr zu einem guten Klima im Team bei oder hat immer ein Ohr für Fragen und Probleme seiner Kolleginnen.
Lass die von der Schäfin nichts anderes einreden, du bist gut so wie du bist.

05.06.2024 21:29 • x 2 #34


Lost111
Liebe @ana67 ,

ich habe m.E. nach alles in logischer Reihenfolge relativ ruhig erklärt. Das habe ich - denke ich - ganz gut hinbekommen.
Es geht halt darum, dass ich aufgrund eines eingeklemmten Ellenbogennervs an der rechten Hand nicht schnell schreiben kann, weswegen ich darum bat, mich aus dem Protokolldienst bis auf weiteres raus zu nehmen (einfach erklärt). Ich habe auch Schmerzen, die 2 Finger außen und die Handkante sind taub. Langes schreiben verschärft das noch.
Ich hatte ein Attest meines Neurologen dabei. Aber das war der Hexe nicht ausführlich genug! Es müsste ganz konkret drin stehen. So wäre ihr das nicht eindeutig genug. Ich hatte es geahnt.
Und als ich von der dieses Jahr anstehenden OP sprach, bekam ich wieder gesteckt, wie ich denn meine Perspektive im Job sehen würde. Hallo? Habe ich mir das selber ausgesucht?
Und: alle Anderen hätten ein größeres Pensum an Arbeit als ich. DANKE!
Ich rief dann den Neurologen nochmal an; er kann leider kein so detailliertes Attest ausstellen. Und nun?

Ich bin am Boden zerstört. Mir ist gerade aller Mut genommen worden. Eine Chance wären evtl. noch mein Therapeut oder mein HA. Und wenn das auch nicht klappt? Dann kann ich mich gleich einsargen.

Zitat von ana67:
Lass die von der Schäfin nichts anderes einreden, du bist gut so wie du bist.

Danke, lieb gesagt.

05.06.2024 22:13 • x 2 #35


Ziva
Mir rollen sich hier vor Wut auf deine Chefin ja echt so langsam die Fußnägel hoch..
.. unglaublich!

Sie weiß, an welchen Fäden sie zu ziehen hat, damit sie dich klein kriegt. Das Problem ist, dass sie mit dir umgehen kann, wie sie will - denn du lässt es mit dir machen, wehrst dich nicht und gibst klein bei. Scheinbar das gefundene Fressen. Lost, das geht so nicht. Sie hat ein Attest anzunehmen - ganz egal wie das dort aufgeschrieben ist. Dein Neurologe hat sich dabei was gedacht - wenn deine Chefin das nicht schnallt, dann ist das doch nicht deine Schuld!

05.06.2024 22:24 • x 7 #36


Catalie
Ich kenne mich im öffentlichen Dienst nicht so aus, aber es gibt sicher etwas wie einen Betriebsarzt. Vielleicht kannst du dir dort Unterstützung bezüglich der Schreibproblematik holen?

05.06.2024 22:27 • x 5 #37


Stromboli
Liebe Lost...
Ziva sagt es, das geht so nicht. Das darfst du dir nicht bieten lassen.
Ich kenne die Verhältnisse in D leider nicht, hier würde ich mich zuerst an die grosse, nationale Beeinträchtigtenorganisation wenden, die haben Sozialversicherungsfachleute und Juristen/-innen, die man bevollmächtigen kann, einen in solchen Konflikten zu vertreten. Zu sehr günstigen Tarifen bzw für Mitglieder kostenlos. Die haben bei mir z.B. in einem Konflikt mit der Rentenversicherung erwirkt, dass ich recht bekam. Gibt es sowas auch in D? In jedem Fall solltest du dir jede mögliche Rückendeckung holen, die der Hexe Paroli bieten kann und ihr Eindruck macht. Versuch das nicht alleine auszufechten. Ich hätte alleine damals auch keine Chance gehabt.
Sei es dir wert, bitte.
Ganz liebe Grüsse und allen Mumm der Welt!

05.06.2024 22:50 • x 3 #38


Lost111
Zitat von Ziva:
Sie weiß, an welchen Fäden sie zu ziehen hat, damit sie dich klein kriegt. Das Problem ist, dass sie mit dir umgehen kann, wie sie will - denn du lässt es mit dir machen, wehrst dich nicht und gibst klein bei. Scheinbar das gefundene Fressen.

Hallo @Ziva ,

ich habe alles gegeben, um mich zu erklären. Mehr geht nicht.
Sie sitzt halt am längeren Hebel! Aber ich habe noch nicht aufgegeben.
Was soll ich denn deiner Meinung nach jetzt tun?

Zitat von Ziva:
Sie hat ein Attest anzunehmen - ganz egal wie das dort aufgeschrieben ist. Dein Neurologe hat sich dabei was gedacht - wenn deine Chefin das nicht schnallt, dann ist das doch nicht deine Schuld!

Nein, meine schuld ist es natürlich nicht. Aber für sie ist der Wisch nicht konkret genug. Was soll ich da denn machen?

Ich bin völlig durch den Wind. Die negativen Gedanken nehmen den ganzen Raum in mir ein.

Und auf Arbeit stapeln sich die Akten. Das wird lustig morgen!

05.06.2024 22:55 • x 3 #39


Lost111
Zitat von Catalie:
Ich kenne mich im öffentlichen Dienst nicht so aus, aber es gibt sicher etwas wie einen Betriebsarzt. Vielleicht kannst du dir dort Unterstützung bezüglich der Schreibproblematik holen?

Ich weiß es nicht. Aber ich fürchte, mein AG wird mich da eh über kurz oder lang hinschicken.

05.06.2024 22:58 • x 1 #40


Lost111
Lieber @Stromboli ,

Zitat von Stromboli:
Ich kenne die Verhältnisse in D leider nicht, hier würde ich mich zuerst an die grosse, nationale Beeinträchtigtenorganisation wenden, die haben Sozialversicherungsfachleute und Juristen/-innen, die man bevollmächtigen kann, einen in solchen Konflikten zu vertreten.

Das sagt mir so nichts. Vielleicht ist das hier der Sozialverband? Aber ich habe keine Ahnung, hatte so eine Situation noch nie. Ja, alleine werde ich es wohl nicht schaffen. Aber ich versuche mit aller Kraft, die ich habe, dran zu bleiben.
Ich werde weiter kämpfen. Für mich. Solange ich kann.

Zitat von Stromboli:
Sei es dir wert, bitte.
Ganz liebe Grüsse und allen Mumm der Welt!

05.06.2024 23:07 • x 1 #41


Ziva
Zitat von Lost111:
Sie sitzt halt am längeren Hebel!

Das spielt bei einer Krankmeldung oder bei einem Attest aber doch eigentlich keine Rolle.. oder?! @Albarracin Hast du da eine Idee, an wen Lost sich in diesem Fall wenden kann? Ich würd vielleicht auch noch mal mit der Krankenkasse und dem Neurologen sprechen, dass dein Arbeitgeber dir die Hölle heißt macht und du Unterstützung brauchst. Oder vielleicht wirklich mal beim Sozialverband nachfragen. Kost ja nix. Wie Stromboli auch schreibt. Hol dir Hilfe.

06.06.2024 08:07 • x 2 #42


Catalie
Zitat von Lost111:
Ich weiß es nicht. Aber ich fürchte, mein AG wird mich da eh über kurz oder lang hinschicken.


Ich würde das vielleicht mal aktiv erfragen. Das kannst es ja gut begründen, Ich hab mit dem Neutologen gesprochen, leider ist es nicht möglich ein anderes Attest auszustellen, deshalb würde ich des gerne mit dem Betriebs-/Amtsarzt besprechen, damit dieser das so Bescheinigen kann, wie es Ihnen hilft ihrer Pflicht nachzukommen meine Gesundheit zu schützen

06.06.2024 08:09 • x 4 #43


Alexandra2
@lost Durchhalten, Du bist auf einem guten Weg. Wende Dich an den Personalrat (=Betriebsrat öffentlicher Dienst), Die Interessenvertretung für die Mitarbeiter:innen.
Und die Äußerung Deiner Chefin ist wirklich frech. Sie zweifelte die ärztliche Kompetenz an...Wenn es dicke kommt, hat jeder Chef selbst einen Chef. Schreib die Erfahrungen zu Hause auf mit Datum und Uhrzeit. Gedächtnisprotokolle sind gerichtsfest.
Du hast uns an Deiner Seite.
Hilft ein Schaumstoffpolster beim Schreiben?
Liebe Grüße Alexandra

06.06.2024 08:27 • x 3 #44


Lost111
Zitat von Ziva:
Ich würd vielleicht auch noch mal mit der Krankenkasse und dem Neurologen sprechen, dass dein Arbeitgeber dir die Hölle heißt macht und du Unterstützung brauchst. Oder vielleicht wirklich mal beim Sozialverband nachfragen. Kost ja nix.

Ja, die Krankenkasse um Hilfe zu bitten, ist eine gute Idee. Mit dem Neurologen habe ich gesprochen, der macht das auf keinen Fall.
Den interessiert nicht, was mein AG dazu sagt.

Zitat von Alexandra2:
Wende Dich an den Personalrat (=Betriebsrat öffentlicher Dienst), Die Interessenvertretung für die Mitarbeiter:innen.

Das kannst du bei uns knicken, die stecken alle unter einer Decke. Und ich vertraue der Vorsitzenden vom Personalrat nicht. Wir sind ein kleines Haus, und da bleibt so gut wie nichts privat. Erfahrungswerte halt.

Zitat von Alexandra2:
Und die Äußerung Deiner Chefin ist wirklich frech. Sie zweifelte die ärztliche Kompetenz an...Wenn es dicke kommt, hat jeder Chef selbst einen Chef. Schreib die Erfahrungen zu Hause auf mit Datum und Uhrzeit. Gedächtnisprotokolle sind gerichtsfest.

Ich sag ja, das ist eine richtige Hexe. Die will mich nur unter Druck setzen, was sie allerdings auch geschafft hat.
Das mit dem Aufschreiben ist ein guter Tipp, danke!

Zitat von Alexandra2:
Du hast uns an Deiner Seite.

Und darüber bin ich auch sehr froh und dankbar!

Zitat von Alexandra2:
Hilft ein Schaumstoffpolster beim Schreiben?

Nein, es ist ja der Ellenbogen, der nicht auf dem Tisch aufgestützt werden soll. Inzwischen halte lege ich nur die Unterarme auf den Tisch, das funktioniert auch ganz gut. Wenn ich dran denke.

Zum Glück habe ich morgen Therapie. Ich hatte ihm die Tage auch schon eine Mail geschrieben, das ist die Antwort:

Hallo Frau ... Sie haben recht, dass Sie keine ausreichende Unterstützung erhalten.
Dann ist es absolut nachvollziehbar, dass einem alles sinnlos erscheint.
Wenn es einem so schlecht geht, fragt man sich wozu man überhaupt lebt.
Ich habe bereits Patienten durch Suizid und durch Tod verloren und ich vermisse sie immer noch.
Mir würde es jedenfalls auffallen, wenn Sie nicht mehr da wären.
Heute um 16 Uhr habe ich mich auch gefragt, wo Sie denn bleiben.
Habe ich mir vielleicht eine falschen Termin notiert?
Es ist wohl wirklich so, dass Ihrer Vogesetzten egal ist, ob Sie noch da sind.
Der wäre es ja vielmehr sehr recht, wenn Sie nicht mehr am Gericht beschäftigt wären.
Den Neurologen können Sie leider genauso vergessen wie den Personalrat.
Ich glaube, dass diese ganzen Leute nicht beeindruckt, wenn Sie sterben.
Die haben doch schon längst bewiesen, dass sie keine Menschlichkeit besitzen.
Die Frage warum es sich lohnt, weiter zu kämpfen und zu leiden, kann auch ich nicht beantworten.
Natürlich suche ich schon aus Berufsgründen immer nach einer Lösung.

Das finde ich wirklich sehr empathisch.
Ich habe Angst davor, impulsiv etwas Dummes zu machen. Ich muss das Morgen mit ihm besprechen.

06.06.2024 21:43 • x 1 #45


Ziva
Das hat dein Therapeut geschrieben?

.. Mir ist es dabei gerade eiskalt den Rücken runter gelaufen.
Ich dachte immer, dass Therapeuten weisere und vielleicht auch aufmunternde Worte finden, wenn sie jemandem antworten, der grad nicht mehr Leben mag.

Also.. Sekunde, nicht, dass das falsch rüberkommt, was ich hier schreib. Ich hab nur überlegt, wenn ich in einer Situation wie du wäre und ich würde meiner Therapeutin eine Mail schreiben und ihr mitteilen, wie sich das gerade alles für mich anfühlt und dass es doch besser wäre, würde es mich nicht mehr geben... dann möcht ich als Antwort von ihr nicht lesen, dass sie auch nicht weiß, worum es sich zu kämpfen und leben lohnt. Ich suche doch Hilfe bei ihr - und ich vertraue ihr doch. Ich schreibe ihr, weil ich glaube, dass sie mir helfen kann, dass sie mich vielleicht gedanklich wieder in eine Richtung lenkt, in der meine Gedanken heller sind, nicht? Ich habe mich oben ehrlich grad erschreckt als ich las, dass dein Therapeut schrieb:

Zitat von Lost111:
Die Frage warum es sich lohnt, weiter zu kämpfen und zu leiden, kann auch ich nicht beantworten


Huch, das macht voll was mit mir..
Vielleicht bin ich heute aber auch hormongesteuert..

Wenn es sich für dich empathisch und gut angefühlt hat, dann ist das ja die Hauptsache.

06.06.2024 21:57 • x 2 #46


Lost111
Zitat von Ziva:
.. Mir ist es dabei gerade eiskalt den Rücken runter gelaufen.
Ich dachte immer, dass Therapeuten weisere und vielleicht auch aufmunternde Worte finden, wenn sie jemandem antworten, der grad nicht mehr Leben mag.

Echt jetzt? Ok, das akzeptiere ich natürlich. Jede/Jeder darf seine Meinung äußern. Ich schätze Ehrlichkeit.

Zitat von Ziva:
Also.. Sekunde, nicht, dass das falsch rüberkommt, was ich hier schreib. Ich hab nur überlegt, wenn ich in einer Situation wie du wäre und ich würde meiner Therapeutin eine Mail schreiben und ihr mitteilen, wie sich das gerade alles für mich anfühlt und dass es doch besser wäre, würde es mich nicht mehr geben...

Nee, ist vollkommen ok. Lass deine Gedanken ruhig hier. Es soll ja ein Austausch sein.
Ich kann das alles Morgen mit ihm besprechen.

Zitat von Ziva:
Wenn es sich für dich empathisch und gut angefühlt hat, dann ist das ja die Hauptsache.

Eben.

06.06.2024 22:41 • #47


Alexandra2
@Lost111
Es bleibt Dir der Gang zum Anwalt für Arbeitsrecht.
Und Beratung beim Versorgungsamt beim vorliegenden GdB über den Arbeitsplatz das könnte möglich sein.
Und zum Therapeuten: sein Verhalten erinnert mich an einen, der von mir über A D S aufgeklärt werden wollte und mir generell nicht helfen konnte, da gab's ja noch die schwere Depression ua. Dieser Satz veranlasste mich, einen anderen zu finden.

06.06.2024 23:26 • x 1 #48


Lost111
Zitat von Alexandra2:
Es bleibt Dir der Gang zum Anwalt für Arbeitsrecht.

Daran habe ich auch schon gedacht.

Zitat von Alexandra2:
Und Beratung beim Versorgungsamt beim vorliegenden GdB über den Arbeitsplatz das könnte möglich sein.

Das will ich Morgen mit meinem Therapeuten besprechen. Vielleicht lässt sich da was machen.

06.06.2024 23:32 • x 1 #49


Wuslchen
Zitat von Ziva:
Ich hab nur überlegt, wenn ich in einer Situation wie du wäre und ich würde meiner Therapeutin eine Mail schreiben und ihr mitteilen, wie sich das gerade alles für mich anfühlt und dass es doch besser wäre, würde es mich nicht mehr geben... dann möcht ich als Antwort von ihr nicht lesen, dass sie auch nicht weiß, worum es sich zu kämpfen und leben lohnt. Ich suche doch Hilfe bei ihr - und ich vertraue ihr doch. Ich schreibe ihr, weil ich glaube, dass sie mir helfen kann, dass sie mich vielleicht gedanklich wieder in eine Richtung lenkt, in der meine Gedanken heller sind, nicht?

Auf der einen Seite verstehe ich deine Gedanken, aber da mir Losts innere Zustände doch sehr bekannt sind, hat diese Antwort auf mich etwas sehr Beruhigendes. Verstanden zu werden und nicht sofort irgendeine platt dahergesagte Lösung parat zu haben, hilft mir in solchen Momenten. Weil, wenn es diese Lösung per Fingerschnipp gäbe, dann würden wir sie ja ergreifen und umsetzen. Unsere Therapeuten stehen aber mit uns gemeinsam immer wieder an dieser scheinbar unüberwindbaren Lebensmüdigkeit und da tut es auch mal gut ehrlich gesagt zu bekommen, dass sie gerade auch ratlos sind. Das macht in dem Moment keinen Druck wieder irgendwas versuchen zu sollen, irgendwas nicht richtig zu können, zum wiederholten Male einfach am Leben zu scheitern, aber doch bitte da zu bleiben - warum auch immer... Und er sagt ja, dass es IHM eindeutig auffallen würde, bestätigt aber, dass es in der Arbeit wohl allen egal wäre. Natürlich kann ich hier nur von mir sprechen, aber mein Therapeut hat schon mehrfach ähnlich reagiert und mir hat das immer geholfen. Es ist irgendwie ein Kampf weniger, auch wenn ich gerade nicht richtig ausdrücken kann wie ich das meine.

06.06.2024 23:51 • x 3 #50


Lost111
Zitat von Wuslchen:
Unsere Therapeuten stehen aber mit uns gemeinsam immer wieder an dieser scheinbar unüberwindbaren Lebensmüdigkeit und da tut es auch mal gut ehrlich gesagt zu bekommen, dass sie gerade auch ratlos sind. Das macht in dem Moment keinen Druck wieder irgendwas versuchen zu sollen, irgendwas nicht richtig zu können, zum wiederholten Male einfach am Leben zu scheitern, aber doch bitte da zu bleiben - warum auch immer...

Du hast es auf den Punkt gebracht!

Zitat von Wuslchen:
Natürlich kann ich hier nur von mir sprechen, aber mein Therapeut hat schon mehrfach ähnlich reagiert und mir hat das immer geholfen. Es ist irgendwie ein Kampf weniger, auch wenn ich gerade nicht richtig ausdrücken kann wie ich das meine.

Ich verstehe genau, wie du das meinst. Und dafür danke ich dir.

07.06.2024 00:03 • #51


Ziva
Oke @Wuslchen @Lost111
so habe ich das nicht betrachtet, verstehe es dann mit der Erklärung aber auch gut Danke dafür.

07.06.2024 13:14 • x 1 #52


EmptyLife
Mir ging tatsächlich Ähnliches durch den Kopf wie @Ziva .
Ich bin zwar jemand, die in erster Linie Verständnis für ihre Gedanken und Gefühle braucht und nicht diese unerträglichen lebensbejahenden Weisheiten, die (mir) mehr weh- als guttun, aber als ich diese Worte des Therapeuten las, wurde mir stellenweise unwohl.
Einerseits sind sie direkt und schonungslos ehrlich (was ich in der heutigen Welt sehr schätze), gleichzeitig würden sie mich noch mehr runterziehen und negative Gedanken befeuern. Es kommt da denke ich vor allem auf die eigene Tagesform an, wie man das auffasst.
In diesem Fall ist nur wichtig, dass die Worte für DICH richtig sind, liebe @Lost111.

07.06.2024 18:36 • x 3 #53


Momo58
Zitat von Lost111:
Nein, der Zug ist abgefahren. Nach der langen Zeit komme ich nicht mehr woanders in den öffentlichen Dienst rein.

@Lost111,

ich melde mich auch einmal, weil mich das Thema anspricht. Was die Arbeitssituation betrifft, so herrscht in vielen Bereichen Personalmangel. Ich arbeite in ÖD-ähnlichen Strukturen, bei uns gibt es inzwischen Prämien, wenn man jemanden für eine offene Stelle gewinnen kann.

Ich werde nächste Woche 66 und gehe ab Juli in die normale Altersregelrente. Eigentlich wollte ich dies schon ab April, aber dann fand mein AG keine Nachfolgerin und bat mich, länger zu bleiben. Nun gibt es eine Nachfolgerin, aber die arbeitet bereits im ÖD und kann erst im November anfangen. Eine andere Kollegin, die neu anfing, war ebenfalls älter und davor arbeitslos. So pessismistisch würde ich die jetzige Arbeitssituation nicht einschätzen.

Ich bin mir zeitweise auch nicht sicher gewesen, ob ich es bis zum Schluss schaffe. Man kann auch ohne Arbeit leben, aber bei einer EM/ERM-Rente wäre ich auf Grundsicherungs-Niveau gelandet. In der Rente jeden Pfennig umdrehen zu müssen, fand ich nicht so prickelnd. Ich habe nur Teilzeit gearbeitet, konnte aber meine Altersvorsorge so gestalten, dass ich nun in der Rente bequemer leben kann, als es bei Grundsicherung der Fall wäre. Im Gegensatz zu dir habe ich in einem angenehmen Arbeitsumfeld gearbeitet, konnte mit meinen Depressionen offen umgehen, das kam mir sicherlich zugute.

Dir wünsche ich alles Gute!

07.06.2024 19:41 • x 6 #54


Lost111
Zitat von EmptyLife:
Einerseits sind sie direkt und schonungslos ehrlich (was ich in der heutigen Welt sehr schätze), gleichzeitig würden sie mich noch mehr runterziehen und negative Gedanken befeuern. Es kommt da denke ich vor allem auf die eigene Tagesform an, wie man das auffasst.
In diesem Fall ist nur wichtig, dass die Worte für DICH richtig sind,

Liebe @EmptyLife ,

ich schätze Ehrlichkeit. Und auch Therapeuten wissen auch nicht alles.
Und ich denke, er kann mich inzwischen ganz gut einschätzen. Deshalb weiß ich seine Worte zu schätzen und fühle mich ok damit.

Zitat von Momo58:
Man kann auch ohne Arbeit leben, aber bei einer EM/ERM-Rente wäre ich auf Grundsicherungs-Niveau gelandet. In der Rente jeden Pfennig umdrehen zu müssen, fand ich nicht so prickelnd. Ich habe nur Teilzeit gearbeitet, konnte aber meine Altersvorsorge so gestalten, dass ich nun in der Rente bequemer leben kann, als es bei Grundsicherung der Fall wäre.

Genau so sind meine Gedankengänge auch gewesen!
Ich hätte mich beim Arbeitsamt melden müssen und Grundsicherung bekommen. Habe ich dafür all die Jahre geknechtet?

Eine positive Sache gab es heute allerdings: Da ich eh heute zu meinem HA musste, habe ich ihm erzählt, dass das Attest meines Neurologen nicht anerkannt wurde. Und bat ihn um Hilfe. Da er gerade eine Sprechstundenhilfe mit im Zimmer hatte, diktierte er ihr sofort alles Benötigte. Das dauerte gerade mal 5 Minuten. Ich war platt. So einfach kann es gehen!
Da wird die Hexe Augen machen am Montag!
Nachmittags noch Therapie. War ok. Aber so ganz aufnahmefähig war ich nicht, weil ich Schmerzen hatte.
Der Grund dafür: ich wollte mitten in der N8 schlaftrunken gucken, ob mein Handy am Ladekabel ist. Ich lehnte mich nach rechts runter und bin aus dem Bett gefallen. AUA Und mein Bett ist etwas höher. Neben meinem Bett steht ein Hocker, da bin ich drauf geknallt. Habe erst nichts gemerkt, aber heute morgen bin ich mit Schmerzen aufgewacht. Ich Depp bin sogar erst noch zur Arbeit gefahren! Als ich da war, merkte ich aber schnell, dass das nicht geht. Also nix wie weg, die Hexe zog 'nen Flunsch, aber ich kann es auch nicht ändern. Mein HA stellte eine Rippenprellung fest. Das tut sau weh.
Die Schmerztabletten, die er mir verschrieben hat, wirken allerdings null. Also muss ich Montag und Dienstag noch arbeiten gehen und am Dienstagnachmittag nochmal zum Arzt gehen. Und vielleicht lasse ich mich auch ein paar Tage krankschreiben, das mache ich aber davon abhängig, wie es auf der Arbeit läuft. Ich bin echt so ein Pechvogel...

07.06.2024 22:55 • x 6 #55


Alexandra2
Gute Besserung!

08.06.2024 08:20 • x 1 #56


Lost111
Den Sonntagnachmittag verbrachte ich in der Notfall-Sprechstunde und zum Röntgen im KH. Die Schmerzmedikamente wurden verdoppelt und es wurde ein minimaler Rippenbruch festgestellt. AUA AUA
Und auch heute sind die Schmerzen nicht besser. Ich bin trotzdem arbeiten gegangen.

Und ich habe der alten Hexen das Attest präsentiert. Sie war natürlich not amused. Diese sauertöpfische Mine sprach Bände. ^^ So verhält man sich als Vorgesetzte m.E. nicht. Sie wehrt sich mit Händen und Füßen dagegen. Sie müsse erstmal mit dem Personalrat sprechen.
Und ich musste mir anhören, dass ich die Angestellte mit dem niedrigsten Arbeitsaufkommen bin.? Alle Anderen würden ja sooo viel mehr an Arbeit haben und leisten. Ich weiß, was ich kann. Aber Erfahrung zählt in dem Alter nicht mehr. Dabei habe ich mir über 30 Jahre den A.... aufgerissen. Ich war immer zuverlässig und hilfsbereit. Sinnlos, darüber nachzudenken.
Aber ich komme mir so vor, als ob ich das absichtlich machen würde. Nur um meine Kollegen zu ärgern. Ihre Worte: Jetzt sind Sie gerade noch in der Wiedereingliederung und jetzt kommen Sie noch damit!.
Keine Frage danach, wie es mir geht, da ich am FR ja gleich wieder gehen musste. Aber darauf kann ich gerne verzichten.

Ich reiße Morgen meine 3 Stunden ab. Und hoffe darauf, für den Rest der Woche und nächste Woche eine Krankschreibung zu erhalten. Schlimmer kann ich es eh nicht mehr machen.

10.06.2024 23:09 • x 4 #57


Ziva
Zitat von Lost111:
Diese sauertöpfische Mine

Das hab ich ja noch nie gehört ..

Ich denke, der kannst du es eh nicht recht machen.

Gute Besserung für dich !

10.06.2024 23:20 • x 3 #58


Lost111
Zitat von Ziva:
Das hab ich ja noch nie gehört ..

Echt nicht?

Zitat von Ziva:
Ich denke, der kannst du es eh nicht recht machen.

Nee, das ist richtig. Da könnte ich Handstand machen, es würde nichts ändern. Mach ich aber nicht!
Es ist, wie es ist. Ich lasse mir nicht mehr alles gefallen. Und damit hat sie wohl nicht gerechnet.

Zitat von Ziva:
Gute Besserung für dich !

Danke dir, liebe @Ziva!

10.06.2024 23:29 • x 4 #59


A


Hallo Lost111,

x 4#30


Anneklatsche
Liebe @Lost111,

ich habe gerade deine ganzen Beiträge gelesen und in mir hat sich alles zusammengezogen.. und deine emphatiebefreite Vorgesetzte sollte sich mal nen neuen Job suchen..
Da du dich nicht an den Personalrat bzw. Betriebsrat wenden kannst/möchtest, würde ich dir empfehlen, einen Anwalt für Arbeitsrecht einzuschalten und dich beraten zu lassen. So wie ich das jetzt herauslese, arbeitest du schon sehr sehr lange dort und das Gute daran ist, dass die dich nicht einfach so kündigen können, denn ansonsten wäre eine richtig dicke Abfindung zu zahlen und das wollen sie wohl vermeiden.. deine Vorgesetzte versucht anscheinend mit ihrer Art, dich dazu zu bringen, dass du von selbst kündigst.. und weißt du, was ich machen würde: Ich würde meinen Job machen, nicht mehr, nicht weniger.. Dann können die dir nämlich GAR NICHTS..
Das einzige, was du durchstehen musst, sind die Angriffe deiner Vorgesetzten.. die müssen an dir abprallen, so schwer das klingt.. aber ich finde, mit dem Wissen, dass die dir gar nicht anhaben können (außer du klaust den goldenen Löffel), kannst du auch gelassen diese Gespräche mit deiner Vorgesetzten entgegentreten..
Lass dich beraten von einem guten Arbeitsrechtler, der soll dir das klären mit der Abfindung und mit deinem Arbeitgeber eine Vereinbarung treffen.. und dann würde ich an deiner Stelle mir einen Job suchen, wo du nicht am laufenden Band fertig gemacht wirst..

Ich hoffe, ich bin dir jetzt nicht zu nahe getreten mit meinen Worten.. dass das alles nicht so einfach ist, weiß ich sehr gut aus eigener Erfahrung.. aber ich bin mir sicher, dass du das schaffst..

Ganz liebe Grüße

11.06.2024 07:11 • x 4 #60

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