Seelenengel
- 46
- 2
Ich bin seit 2007 mit meinem Freund zusanmmen, den ich sehr liebe und mit dem ich immer eine gemeinsame Zukunft aufbauen wollte (und immer noch will)
Bereits innerhalb unseres ersten Beziehungsjahres merkte ich, dass er Schwierigkeiten damit hat, Entscheidungen zu treffen. Als wir darüber nachdachten, zusammenzuziehen, war er extrem unschlüssig, es dauerte mehrere Monate, ehe er sich dann für einen Zusammenzug entschied.
Das darauffolgende halbe Jahr war ganz gut. Ich merkte schnell, dass er im Haushalt nicht groß mithalf, was ich allerdings größtenteils tolererierte, da ich selbst mir nicht alle Aufgaben aus der Hand nehmen lasse ( Typisch Frau??? )
Die darauffolgenden Monate ( Frühling/Sommer 2009) waren immer mal wieder schwierig. Er kapselte sich mehr und mehr von mir ab und auch exuell lief bald kaum noch was. Da ich eine sehr unglücklich endende dreijährige Beziehung hinter mir hatte, in der ich ebenfalls immer wieder abgewiesen wurde, suchte ich Fehler schnell bei mir. Nahm knapp 12 kg ab, ging schicke Kleidung shoppen , bereitete Abendessen vor etc. Kurzzeitig kam wieder Schwung in unser Beziehungsleben, aber nicht dauerhaft.
Irgendwann im Dezember 2009 fand ich dann in seinem Rucksack Antidepressiva. Ich brauchte eigentlich gar nicht in die Packungsbneilage schauen, ich wusste es einfach.
Er reagierte erst überrascht, dann wütend, dann kam er zu mir ins Schlafzimmer und weinte sich in meinem Arm aus. Ich aber blieb mit den Schuldgefühlen allein: WARUM HATTE ICH DAS NICHT GEMERKT? Das frage ich mich noch heute. Ich weiss dass er nicht WOLLTE, dass irgendwer es mitbekommt. NIEMAND. Durch Zufall hatte sein behandelnder Psychologe (zu dem er GOTT SEI DANK bereits im September 2009 gegangen war), bei seinen Eltern zwecks Terminrücksprache angerufen. Da er zu dem Zeitpunkt noch auf der Krankenkarte dort gemeldet war, hatten sie somit schon vor mir von der Diagnose Depression gewusst. Dazu aber später.