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Zwangsgedanken loswerden - Ursachen und Therapie

Jeffa

07.03.2011 23:20 • #1


Magda
Hallo Jeffa

Schön, nach so langer Zeit von Dir zu hören! Und ganz besonders so etwas:
Zitat von Jeffa:
Mir geht es seit langer langer Zeit deutlich besser


Was die Zwangsgedanken angeht:
Zitat von Jeffa:
Ich habe gerade eine blöde Reportage gesehen und zaaaaccckkkkk sind diese Zwangsgedanken da.
Es kann doch bitte nicht sein dass mich selbst eine Reportage triggert.


Das kann sehr wohl sein, ging mir auch schon so. Es ist unangenehm, hat aber einen Vorteil. Normalerweise wird man ja durch irgendetwas im eigenen Leben getriggert, auf das man dann reagieren muss, Entscheidungen treffen usw., und das alles verwirrenderweise mitten in den eigenen Symptomen. In dem Fall mit der Reportage besteht überhaupt kein Handlungsbedarf. Man kann ganz still bleiben und sich die Situation und die eigene Reaktion anschauen. Und in Ruhe darauf reagieren.
Z.B. so, wie Du es beschrieben hast:
Zitat von Jeffa:
meine Standartseiten von wegen: Zwangedanken sind nicht schlimm

Wenn Du meinst, daß Deine Vorgehensweisen nichts mehr nützen, liegt es vielleicht daran, daß Du nicht darauf konzentriert bist, sondern stattdessen auf deinen Ärger darüber, daß der ganze Vorgang: Trigger - Zwangsgedanken überhaupt stattfindet?
Du hast da wohl ein wenig die Geduld verloren? Geduld brauchen wir hier leider alle.

Aber, daß es nervt, kann ich verstehen

Vielleicht weiß auch jemand hier noch ein paar Tricks

Liebe Grüße

Magda

09.03.2011 06:19 • x 1 #2


A


Hallo Jeffa,

Zwangsgedanken loswerden - Ursachen und Therapie

x 3#3


Steffi
Hallo Jeffa,

was geschieht, wenn Du die Gedanken einfach zulässt ? Wenn Du sie beobachtest, statt sie bekämpfen zu wollen ? Kannst Du versuchen, ihnen aus einer Art inneren Distanz heraus zuzuschauen ? Hier ist eine spirituelle Übung für Dich : Nimm Deine Gedanken nicht so ernst.

Wann immer Du in zwanghaftes Denken versunken bist, verdrängst Du das, was ist. Dann willst Du nicht da sein, wo Du bist : im Hier und Jetzt.

denkt alle daran, dass es immer nur diesen einen Moment gibt. Es gibt keinen anderen. Vergangenheit und Zukunft sind eine Illusion, die durch unser Denken entstehen.

09.03.2011 12:37 • x 1 #3


Jeffa
Hallo ihr zwei,
danke für Eure Antworten.

@Magda
Es ist so unglaublich anstrengend keine Reportagen ohne Angst gucken zu können oder bei Krimis Angst zu bekommen dass man plötzlich durchdreht. Mal geht es besser, mal weniger.
Aber wie kann ich ruhig werden wenn ich Angst habe schlimmes zu tun?
Geduld habe ich schon so lange, ich möchte endlich lernen mit diesen Gedanken umzugehen.

@Steffi
Du hast mir damals mit PN viel geholfen aber auch jetzt schaffe ich es wieder nich, diese Distanz aufzubauen. Die Gedanken sind zu schrecklich. Ich kann mich nicht richtig davon abgrenzen, sie nicht lächerlich machen.
Sie sind einfach zu beängstigend.

12.03.2011 01:19 • #4


Jeffa
Und da ist es wieder. Dieses Gefühl.
Ich sitze in der Bahn, ich habe das Gefühl jemand greift um mein Herz und drückt zu. Jemand zerquetscht es in seiner Hand. Ich Kriege keine Luft mehr, ich muss hier raus. Was willst du draußen? Die Bahn fährt erst gleich nach Hause, du hast noch 30 min vor dir. Lies dein Buch weiter, konzentriere dich aufs lEsen. Ich spüre den Atem in meinen Lungen, in meinem Bauch. So wie es meine Yogalehrerin immer sagt. Ich atme, ich ersticke nicht. Doch dieses Gefühl, dass mein Herz zerdrückt wird, ist weiter da. Ich bin angespannt und habe Sorge einen Herzinfarkt zu bekommen. Das ist absurd, ich bin 25, kerngesund und war erst beim Arzt. Nur weil mein Stiefvater schon soviel hatte, heißt es nicht dass ich einen bekomme. Dennoch habe ich Angst und meine Anspannung löst sich nur leicht. Mir ist schlecht, ich muss mich übergeben. Wo ist die Toilette? Ach da, ich sehe sie. Dann ist gut, ich kann sitzen bleiben und nach Hause fahren und versuche wieder die Schultern zu lockern. Noch 20 min bis zu meiner Station,

Dank meines Handys wollte ich euch gerade schreiben wie ich mich fühle. In diesem Moment. In 1 Stunde ist es wider verdrängt, daher musste ich es einfach mal aus der Situation heraus schreiben. :/

16.03.2011 22:17 • #5


S
Hallo Jeffa,

ich habe mir in Aktuzeiten meiner Attacken diesen Beitrag hier:
10-tipps-panikattacken-erste-hilfe-verhaltensregeln-t12312.html
ausgedruckt und immer bei mir gehabt. Wenn es mich überkam, habe ich es gelesen. Das half mir meistens ganz gut. Und die Tatsache, dass vllt. der Mensch neben mir oder der nächste auch unter Panikattacken leidet. Was ich sagen will ist, dass oft Ablenkung hilft, die Tatsache damit nicht alleine zu sein. Allein das Lesen hier und das daran Denken ließ meine Attacke verschwinden. Ausgang, Toilette usw. in Blickweite zu haben, ist schon mal gut. Oder ruf jemanden an, wenn es dich erwischt. Dazu sind Handy´s ja da. Ich habe auch manchmal einfach fremde Menschen in meiner Not angesprochen und gesagt, dass ich eine Attacke habe. Ich bin immer auf Verständnis gestoßen.

Einen kleinen Notfallkoffer mit Verhaltensregeln, gutriechendes Öl, einen batteriebetriebenen Ventilator usw. hatte ich immer dabei. Alleine die Tatsache, dass ich Hilfmittel in der Tasche hatte, ließen die Panikattacken gar nicht erst aufkommen.

Was auch noch eine große Hilfe war, dass ich neben dem Gefühl der aufkommenden Panikattacke ganz schnell emotional reagiert habe. Ich wurde traurig und wütend. Das muß man allerdings erst lernen. Zwei nebeneinander so starke emotionale Empfindungen können nicht existieren. Also lieber traurig und wütend, als panisch.

Ich wünsche dir, dass das alles bald aufhört.

Serafina

17.03.2011 12:37 • #6


Jeffa
Hallo Serafina,
danke für Deine Worte.
Den Beitrag habe ich seit viel Jahren übrigens auch immer bei mir. Er ist schon ganz zerfleddert ;)

Mein Problem gestern war mal wieder dass es mich die Nacht nicht schlafen lies. Hatte die ganze Zeit Angst einen HI zu bekommen. Das ist so bescheuert und absurd.
Nächste Woche werde ich meinem Therapeut mal wieder davon berichten.
Ich weiss was ich schon alles geschafft habe aber ich möchte mich nicht ständig überfordert fühlen.
Wie soll ich so meinen Job als Sozialarbeiter später ausführen? Oder sogar Kinder bekommen?
In meinem neuen tollen Job, den ich mag und der mein Studium Gold wert ist, funktioniere ich und bin gut. Nach Feierabend sitze ich wieder in der Bahn und habe Angst zu versagen oder durch Belastung wieder in ein Loch zu fallen.
Dieser schreckliche Teufelskreis :(

17.03.2011 20:25 • #7


S
huhu,

Zitat von Steffi:
Hallo Jeffa,

Wann immer Du in zwanghaftes Denken versunken bist, verdrängst Du das, was ist. Dann willst Du nicht da sein, wo Du bist : im Hier und Jetzt.


genau so denke ich auch darüber ! Man muss die Erfahrung machen, dass das Hier und Jetzt der beste Platz auf Erden ist. Hier und Jetzt ist der Ort wo man sein will. Alle anderen Orte sind nicht so gut wie dieser. Wenn man sich darüber klar ist, dass es so ist, dann ist es nur noch eine Frage der Zeit bis man es vollständig erreicht hat. Je mehr Zeit man im Hier und Jetzt verbringt, desto mehr gewöhnt man sich daran und umso leichter fällt es Abweichungen zu sehen. Weichst du ab vom Originalzustand, fühlst du Widerwillen und den Wunsch wieder zurückzukehren. Und zwar schon bevor es weh tut ;D. Das ist der Kreislauf der zur vollständigen Genesung führt, es ist nur eine Frage der Zeit.

liebe Grüsse Sanduhr

26.04.2011 09:06 • #8


M
Hallo, ich bin 35 , männlich und seit einiger Zeit ziemlich verzweifelt. Ich hatte hier auch schon mal etwas geschrieben allerdings habe ich meine Zugangsdaten vergessen. Ich versuche dass ganze mal zu erklären. Ich bin seit 6 Monaten wieder in einer festen Beziehung. Davor war ich ca 2-3 Jahre allein. Ich wurde damals geschieden und heute denke ich dass es dieselbe Ursache hatte wie das was mich heute quält. Stichwort Zwangsgedanken...Schlechtes Gewissen...Depressionen. Es ist mir zwar unangenehm aber ich denke dass ganze hat viel mit meinem 20 jährigem P. Konsum zu tun...Damals war es so dass ich plötzlich das Gefühl hatte meiner Ex alles darüber erzählen zu müssen...Ich konnte es einfach nicht mehr für mich behalten...das hat dann auch relativ schnell zur Trennung geführt.
Dieses Gefühl jedem alles erzählen zu müssen ist in den folgenden Jahren eher noch schlimmer geworden. Im letzten Jahr hatte ich dann das Glück eine tolle Frau kennen zu lernen...Und anders als bei meiner Ex damals habe ich versucht von Anfang an ehrlich zu sein..also wirklich ehrlich..auch bei dem ganzen Mist der in meinem Kopf los ist. Positiv fest zu halten ist dass ich es in den letzten Monaten geschafft habe überhaupt keine P. mehr zu gucken und mein Antidepressiva von 30 mg auf 0 runter zu schreiben. Nun aber zu dem größten Problem dass ich habe...Meine Freundin hat eine 20 jährige Tochter die sehr hübsch ist und ich habe jetzt eine schreckliche Angst davor meine Gedanken nicht kontrollieren zu können...Was ist wenn ich beim S. plötzlich an die Tochter denke oder beim alleine Spaß haben ...Jedes Mal wenn meine Gedanken in diese Richtung gehen versuche ich mich zu zwingen an etwas anderes zu denken... Das klappt zwar irgendwie aber es ist wahnsinnig anstrengend und macht mich langsam kaputt..Das Problem ist eben auch das sie noch zuhause wohnt und ich dadurch natürlich jeden Tag damit konfrontiert werde...Ich habe das ganze auch tatsächlich mit meiner Freundin besprochen und sie hat toll und unterstützend reagiert...nur hilft mir das leider nur bedingt...manchmal ist es so schlimm das ich denke ich trenne mich lieber weil ich diesen Zustand nicht mehr aushalte...mittlerweile ist es auch so dass das Liebesleben fast bei null ist weil ich einfach zu viel Angst habe an etwas falsches zu denken...(Heute morgen zb
Spaß alleine, und kurz schoss mir ein Gedanke an die Tochter durch den Kopf) ich hasse mich so sehr dafür...was stimmt nicht mit mir??? Eigentlich muss ich doch glücklich sein...aber meine Gedanken und mein Kopf machen mich fertig...

Ich hoffe wirklich hier ein paar Tipps zu bekommen oder etwas dass mir Mut oder Hoffnung gibt...Ich bin wirklich verzweifelt...
Gerne auch in einer pn!

30.04.2017 13:48 • #9


Elli1995

04.02.2019 10:32 • #10


L
Liebe Ellie,

ich kann mir vorstellen, dass das belastend ist. Vielleicht ist es nur eine Phase, eine Wolke, die vorbeizieht. Versuche dich etwas zu entspannen. Niemand sieht dir deine Gedanken an, auch wenn sich das so anfühlen mag.

Das eine ist es, solche Gedanken zu haben, das andere wäre es, diese Vorstellungen umsetzen zu wollen. Und so wie ich das rauslese, hast du das Bedürfnis ja nicht. Es sind nur seltsame Gedanken. Nicht mehr.

LG Luna

04.02.2019 11:34 • x 2 #11


Elli1995
Manchmal, wenn ich total darin verstrickt bin habe ich schon fast das Gefühl als wären das meine echten Gedanken. als wäre es nur eine Ausrede dass es Zwangsgedanken sind. jedoch hat mir mein Psychiater und meine Therapeutin auch bestätigt dass es meine Zwangsgedanken seien. es kam ja urplötzlich und so massiv dass es eigentlich nicht echt sein kann. ich habe sogar schon geträumt dass ich meinen Freund für einen Musiker verlassen hätte und als ich wach war habe ich mich gefragt ob ich das wirklich tun würde. eigentlich bin ich total glücklich mit meinem Freund und wir haben keine großen Auseinandersetzungen aber solche Träume und Gedanken verunsichern mich total.

04.02.2019 11:49 • #12


L
Vielleicht kannst du ja mit deiner Therapeutin herausfinden, was für ein unbewusster Wunsch oder so dahinter steckt. Ich kenne mich mit Zwangsgedanken nicht so aus, deshalb ist das nur so ein Schuss ins Blaue.

Wünsche dir auf jeden Fall, dass du einen Weg findest, damit umzugehen.

LG Luna

04.02.2019 11:56 • x 1 #13


L

17.02.2019 07:50 • #14


D
Hallo, willkommen erstmal hier im Forum

Mh ich kann deine Situation verstehen ich hab durch meine psychischen Laster auch einige kleine Zwänge sind wahrscheinlich noch lang nicht so schlimm wie deine. Hast du denn in der Therapie schon heraus finden können wieso du diese Zwänge hast, bzw. wo die her kommen?

17.02.2019 10:48 • #15


mrsrobot
Das mit den zwangsgedanken hatte ich jetzt auch am Wochenende. War beim Psychiater und hatte mir was verschreiben lassen, wenn es mal zu arg wird mit den Panickattacken, wie letztes Jahr im Sommer. Normalerweise nehme ich total ungerne Tabletten, dann habe ich das Rezept am Wochenende abgeholt und habe die Pillen angeschaut, es hat sich Angst angekündigt, ich habe gedact, Du nimmst testweise ganz viele von den Tabletten. Ich würde mich nie umbringen wollen oder sowas, es waren innere Gedanken. Das hatte ich schon mal und die Therapeutin meinte, das ist unterdrückte Wut. Ich habe versucht die Gedanken als Gedanken zu sehen, was ich furchtbar finde, wenn ich so verstörende Gedanken entwickele und Angst vor meiner Reaktion habe. Dann habe ich die Pillen in den Keller gebracht, um sie aus der Wohnung zu haben. Im Endeffekt waren es die falsche und ich habe nachts bis auf 2 den Rest weggeworfen. Damit ging es mir besser.

04.03.2019 22:25 • #16


T

15.01.2020 14:21 • x 2 #17


T
Hi @tatjanane,

willkommen im Forum.

Was sind das für Zwangsgedanken?

15.01.2020 18:04 • x 2 #18


T
Hallo @traumaland

aggressive und unmoralische Gedanken.
Kennst du das?

LG

16.01.2020 00:29 • x 1 #19


Pimbolina71
Hallo @Tatjanane : Bist Du in Behandlung und nimmst Du Medikamente. Denn es wird sicherlich schwierig werden, da alleine wieder raus zu kommen. Und wenn schon Su.-Gedanken vorhanden sind, wäre eine Begleitung durch eine Fachperson umso wichtiger.

Ich kenne Zwänge auch, aber nicht in dem Ausmass, wie Du sie hast. Fehlt Dir eventuell auch die Arbeit? Einen geregelten Alltag oder hast Du viele Hobbies, um Dir den Tag so schön wie möglich zu machen?

Liebe Grüsse
Pimbolina

16.01.2020 06:32 • x 2 #20


A


Hallo Jeffa,

x 4#21


T
Zitat von Tatjanane:
Hallo @traumaland

aggressive und unmoralische Gedanken.
Kennst du das?

LG


Klar. Gibt auch mal Momente, wo ich aggressiv bin.
Unter unmoralisch kann man ja vieles verstehen, daher weiß ich nicht genau, ob ja oder nein.

Suizidale Gedanken kenne ich auch.

Du sprichst davon, dass deine Audiofunktion ständig an ist, das heißt, du sprichst diese Gedanken auch aus?

16.01.2020 07:24 • x 1 #21

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