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Zwischen Trauer zulassen und sich nicht reinsteigern

Z
Hallo,
mein expartner und nachbar ist vor sechs Tagen plötzlich verstorben. Er war mein Seelenverwandter, mein Beschützer, er hat mich auf Händen getragen.
Ihr fragt euch sicherlich, warum wir dann nicht mehr zusammen waren. Er war Alk. und zudem 14 Jahre älter als ich (37). Eine gemeinsame Zukunft hätte sich schwierig gestaltet.
Das heißt aber nicht, dass wir uns nicht mehr verbunden fühlten , im Gegenteil.
Soviel dazu.
Ich habe nun auch einen neuen Partner.

Als er starb, waren ich und mein neuer Partner dabei und wollten helfen. Ich wusste nicht wie schlimm es um ihn stand. Ich musste zusehen, wie er starb

Das hat mir den Boden unter den Füßen weg gerissen und die Trauer ist riesengroß. Das mögen einige nicht verstehen. Auch mein neuer Partner kann meine Trauer nicht nach vollziehen und versteht nicht, das wir eine besondere Verbindung hatten. Muss er auch nicht. Aber ich möchte trotzdem trauern dürfen und kein schlechtes Gewissen dabei haben.

Ich habe seit vielen Jahren Depressionen und habe mir fest vorgenommen, die Trauer richtig zu verarbeiten und zu zulassen. Das ist wichtig für mich.
Es fühlt sich so an, als ob der wichtigste Mensch in meinem Leben gegangen ist, aber ich habe doch einen neuen Partner!

Nun bekam ich von zwei Seiten schon gesagt, ich solle mich da nicht so reinsteigern!
Was haltet ihr von der Aussage?
Erstens kann ich für meine Gefühle und die Trauer nichts und zweitens möchte ich sie auch nicht unterdrücken, um noch kränker zu werden.
Ich möchte richtig Abschied nehmen. Ich werde auch meinen eigenen Rituale haben, wie der Abschied aussehen wird.

Was sagt ihr zu der ganzen Sache?

Er fehlt mir unfassbar

03.08.2022 09:52 • x 2 #1


Z
Alk. sollte es heissen

03.08.2022 09:53 • #2


A


Hallo zauberwelt,

Zwischen Trauer zulassen und sich nicht reinsteigern

x 3#3


Kate
Ich kann das verstehen. Man radiert einen Menschen nicht mal ebenso aus. Und egal was mal war, es gab auch gute Zeiten und diese sind es, denen man glaube ich mit nachtrauert.
Mein verliert einfach ein Stück gemeinsame Lebensgeschichte.

03.08.2022 10:01 • x 1 #3


R
Ich denke jeder Mensch hat seine ureigene Art mit Tod und Trauer umzugehen.
Wie gross und schwerwiegend die Gefühle sind, die über einen hereinbrechen, wenn ein Mensch stirbt zu dem man eine Verbindung hat, das empfindet nur eine Person. . . man selbst.

Zitat von zauberwelt:
Nun bekam ich von zwei Seiten schon gesagt, ich solle mich da nicht so reinsteigern!
Was haltet ihr von der Aussage?

Von dieser Aussage halte ich gar nichts, mir fehlt jegliche Emphatie.

Nimm so Abschied, wie du es brauchst und richtig findest. Gib dir die Zeit und den Raum, den du für deine Trauer brauchst.
Grade im Hinblick auf deine Krankheit finde ich das wichtig.

Es tut mit leid, dass du einen, dir so nahestehenden, Menschen verloren hast.

03.08.2022 10:46 • x 2 #4


Moody
Hallo Zauberwelt,

eine solche Aussage kann nur jemand treffen, der nicht betroffen ist. Du warst eng mit diesem Mann verbunden und hast ihn im Sterben begleitet. Natürlich trauerst Du da intensiv. Es wäre seltsam, wenn es anders wäre.

Nimm richtig Abschied, mit allen Ritualen, die Du Dir wünscht, alles andere wirst Du sonst später höchstwahrscheinlich bereuen. Das hat doch auch etwas mit Respekt gegenüber dem Verstorbenen zu tun. Zudem werden Dir diese Dinge helfen, Deine Trauer angemessen zu überwinden.

Grüße
Moody

05.08.2022 07:44 • x 1 #5


Pilsum
Hallo Zauberwelt.

Es tut mit leid, dass Dein Expartner verstorben ist. So etwas ist nicht immer leicht zu verstehen
und verarbeiten. Offensichtlich fühltest Du Dich mit ihm sehr verbunden.
Gab er Dir eine besondere Sicherheit, weil Du Dich von ihm sehr verstanden fühltest?

Die Möglichkeit zu trauern solltest Du Dir nicht nehmen lassen. Auch wenn es andere nicht immer
verstehen werden.
Für Deine Gefühle kannst Du nichts. Jedoch sollten wir alle die Dinge, die wir nicht ändern können
akzeptieren. Wie immer Du traurig Abschied nehmen wirst.
Das Wichtigste bleibt Dir. Das sind die gemeinsamen schönen Erlebnisse mit ihm.
Und das sollte die Gefühle der Dankbarkeit mehr, als die Gefühle von Traurigkeit in den Vordergrund stellen.

05.08.2022 10:14 • x 2 #6


Marylu
Liebe Zauberwelt,
ich kann mich in vielem meinen Vorschreibern nur anschließen. Ich denke, es gibt viele Menschen, die mit Trauer und Traurigkeit nicht umgehen und es nicht zulassen können. Aber das ist nicht dein Problem. Vielleicht kannst du dir Zeiten und Orte schaffen, an denen du ganz in Ruhe trauern kannst. Alles Gute dir.

05.08.2022 15:47 • x 1 #7


maya60
Liebe Zauberwelt, mein tiefes Mitgefühl für deinen Verlust und auch Schock, deinen Seelenverwandten beim Sterben zu begleiten und ihn zu verlieren.

Ich stimme dir und allen Schreibenden hier zu, dass Trauer berechtigt ist und individuell wie die Trauernden und die Verstorbenen ja auch sind und dass Tiefe und Länge der Trauer nicht von anderen zu beurteilen und auch nicht zu rechtfertigen sind.

Ich würde an deiner Stelle nur auch schauen, ob du nicht vielleicht auch eine Trauerbegleitung dir gönnen willst, vor allem, weil ja auch ein Schock dabei war, dass dein Nachbar nun wirklich so schnell starb.

Alles Gute und viel Kraft!

05.08.2022 15:55 • #8


A


Hallo zauberwelt,

x 4#9


Tealight
Zitat von zauberwelt:
Auch mein neuer Partner kann meine Trauer nicht nach vollziehen und versteht nicht, das wir eine besondere Verbindung hatten. Muss er auch nicht

Es ist immer schlimm, wenn ein Mensch den man kannte, geht.
Jeder geht mit der Trauer anders um. Das ist einfach normal....
Es dauert auch seine Zeit, bis die Trauer weicht.

Bei deinem Partner, der diese starke Trauer nicht versteht, wird Eifersucht mit schwingen. Sicherlich mit den Gedanken was verbindet die beiden , zumal es der Ex ist.

05.08.2022 16:00 • #9

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