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Ab 15 1 neuer Job, den ich eigentlich nicht wollte

Hundemensch
Hallo miteinander, ich hatte letzten Monat spontan durch einen Bekannten ein Vorstellungsgespräch in einem Geschäft,wo sie Kassierer suchen.

Eigentlich ist es genau DAS was ich niemals! machen wollte.

Zuviele Kunden, Hektik usw.

Ich hatte mich von meinem Bekannten total überreden lassen, da er meinte, dass das total easy wäre und viele Schüler würden das sogar nebenbei machen. Ich bräuchte absolut keine Kenntnisse dafür.

Schwupps hatte ich das Vorstellungsgespräch was gefühlt nur 1 Minute lang war und ich bekam direkt die Zusage, dass ich zum 15.1. anfangen kann.

Keine Ahnung wieso, aber ich sagte direkt zu.

Wahrscheinlich wegen dem guten Gefühl, dass mich der Chef ohne wenn und aber einfach nehmen wollte. Zudem hatte ich auch den Gedanken, dass es nicht viel Auswahl bei uns in der Region gibt und ich weiß nicht, wann ich etwas anderes finden würde. Komplett Zuhause sein, tut mir mit meiner Depression leider auch nicht gut.

Stundenweise einer Beschäftigung nachzugehen ist da nicht schlecht.

Ich hatte versucht das ganze positiv zu sehen. Als Chance, dass ich durch die vielen Kunden vielleicht offener werde und die soziale Phobie besser wird.

Jedoch rückt nun der 15. näher und ich habe überhaupt keine Vorfreude darauf.

Ganz im Gegenteil.

Ich Frage mich stattdessen, was ich mir dabei gedacht habe den Job anzunehmen.

Ich habe den alten Job gekündigt, weil er mich überforderte und sich Panikattacken entwickelt haben und nun nehme ich einen anderen Job an, der gerade in Bezug auf die Menschenmassen, wesentlich schlimmer ist.

Alles schön reden wirkt nicht mehr.

Ich habe so Angst, dass es mich wieder komplett überfordert und ich wieder einen totalen Absturz erleide. Ich habe mich vom letzten Absturz leider noch gar nicht richtig erholt.

Vor allem muss ich immer wieder daran denken, dass das Schüler machen und ich als Erwachsener habe Panik ohne Ende davor

Vor allem denke ich dann, wie peinlich das ist, wenn die Schüler das dann locker und souverän meistern und ich sitze an der Kasse voller Panik, werde rot im Gesicht vor Unsicherheit und stelle mich völlig blöd an.

Lauter negative Gedanken die mittlerweile auch noch meine Träume einnehmen.

Gerade habe ich meine Wäsche gebügelt und es erschlich mich das Gefühl, als würde ich erstmal nicht mehr zum Bügeln kommen in den nächsten Monaten.

Ich gehe nur vormittags 3x die Woche ins Geschäft, aber gerade schnürt sich bei mir alles zu und gibt mir das Gefühl, dass ich nun kein Privatleben mehr haben werde.

Als würde ich 24/7 die Woche im Geschäft sein.

Ich sehe es so richtig als Bestrafung an, dort zu arbeiten. Als würde ich dort für immer eingesperrt werden.

Furchtbar! Keine Ahnung warum ich das so empfinde.

Ich weiß ja, dass ich nur knapp 11 Stunden in der Woche dort sein werde.

Keine Ahnung, warum mein Kopf mir das doch darstellt, dass ich nun nie mehr ein Privatleben haben werde.

Ich nie wieder zum Haushalt komme usw.

Ich weiß einfach nicht wie ich diese negativen Gedanken und auch Gefühle abstellen kann.

07.01.2024 16:46 • #1


Hundemensch
Vor allem schleicht sich immer wieder das Gefühl ein, weshalb ich nur den alten Job gekündigt habe. Das er doch besser war, als das was ich nun machen muss.

Ich Stelle es immer wieder in Frage, ob es so klug war zu kündigen.

Ob es auch wirklich real war, was mich plötzlich so störte.

Ob es nicht die Depression war, die mir alles als schlecht suggerierte und es eigentlich gar nicht so schlimm war.

Jetzt wo ich längeren Abstand zu dem Job habe, kommt es mir nämlich gar nicht mehr so schlimm vor.

Ich vermisse sogar 2 meiner alten Kollegen sehr.

Es gab ja auch tolle Zeiten, wo wir viel lachten.

An das muss ich ständig denken und frage mich, ob ich es aktuell dort wieder schön finden würde.

Ob es wirklich nur eine depressive Phase war, wo mich dazu getrieben hat.


Ich kann es einfach nicht klar einschätzen ‍️


Zurück gehen kann ich natürlich nicht mehr. Das hab ich mir selbst verbaut.


Letztlich bringt es mir auch nichts, ständig darüber nachzudenken ob ich mit klarem Verstand gekündigt habe, oder die Depression etwas vorgetäuscht hat.

Als ich gekündigt hatte, war ich mega glücklich über den Schritt und nun kommen Zweifel, die ich jetzt kurz vor dem neuen Job gar nicht gebrauchen kann.


Mein Mann macht mir immer wieder Mut und sagt, dass ich den neuen Job ja nicht für immer machen muss.

Das ich jeder Zeit die Freiheit habe zu kündigen, wenn ich es nicht packe.

Auf der einen Seite gibt es mir etwas Gutes, das zu wissen.

Aber trotzdem habe ich Angst wieder vollige Überforderung zu verspüren.

Das es mir wieder alle Kräfte raubt.


Schlimm, dass ich sich jede Faser meines Körpers gegen die neue Stelle so arg wehrt.

Ich habe schon mehrfach überlegt dort anzurufen und wieder abzusagen.

Jedoch habe ich Bedenken, dass ich es dann eventuell bereue und mich erst recht als Versager fühle.

Zumal einige Bekannte wissen, dass ich einen neuen Job antreten werde.

Was übrigens auch zusätzliche Ängste auslöst, da viele Leute, wo ich kenne dort einkaufen gehen.

Das heißt ich bin immer wieder präsent.

Es sind nicht nur fremde Menschen.

Was mich dann noch mehr verunsichert, wenn ich Leute bediene, wo ich kenne

07.01.2024 17:03 • #2


A


Hallo Hundemensch,

Ab 15 1 neuer Job, den ich eigentlich nicht wollte

x 3#3


Fritz
Hi Hundemensch
Du schreibst, dass du dich von deinen Bekannten überreden hast lassen.
(Ich hatte mich von meinem Bekannten total überreden lassen, da er meinte, dass das total easy wäre und viele Schüler würden das sogar nebenbei machen. Ich bräuchte absolut keine Kenntnisse dafür.)
Wieso, lässt du andere für dich entscheiden?

Versuche doch, erstmal deinen Selbstwert zu steigern!

Auf der anderen Seite kann dein Job für dich eine wertvolle Zeit sein.
Probiere es doch mal.
Mal schaun, was so passiert.
Ich wünsche dir, dass du eine wertvolle Erfahrung dadurch erfährst.
Servus

07.01.2024 17:43 • #3


Hundemensch
Das schreibt sich so leicht, dass ich meinen Selbstwert steigern soll

Vor allem wird das nicht binnen einer Woche passieren.


Wie gesagt versuche ich bereits den neuen Job positiv zu sehen, aber ich scheitere durchweg daran

08.01.2024 15:56 • #4


B
@Hundemensch
Ich kann sehr gut verstehen wie Du Dich fühlst.Warum setzt Du Dir nicht einfach ein Ziel.Ich Versuche es eine Woche.Es ist überhaupt nicht schlimm,wenn Du dann Deinem Chef sagst,dass diese Arbeit für Dich nichts ist.Auch dazu gehört Mut und ist kein Grund sich schlecht zu fühlen.Du wirst ja auch die ersten Tage eingewiesen und Dir wird alles erklärt.Ich bin genauso unsicher, schnell nervös und ängstlich... Trotzdem schaffe ich es ab und zu in einem Cafe,im Service auszuhelfen.
Versuche es und wenn es nicht klappt, kannst Du trotzdem stolz auf Dich sein.,weil Du es versucht hast
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen und wünsche Dir viel Glück
Herzliche Grüße,Birga

08.01.2024 19:08 • x 1 #5


Hundemensch
Kleines Update

Ich war nun gestern und heute arbeiten und habe es heute in der Mitte der Zeit abgebrochen.

Wie vermutet, war es mir einfach viel zu viel mit den ganzen Menschen.

Ich merkte wie ich immer mehr gestresst war und zu zittern anfing. Klar denken war nicht mehr möglich.

Als es zu arg wurde, suchte ich das Gespräch mit dem Chef und wir einigten uns darauf, dass wir den Arbeitsvertrag annulieren und die geleistete Arbeit als Probearbeit verbucht wird.

Zwar bekomme ich jetzt natürlich kein Geld, aber immerhin muss ich auch nicht mehr kommen.

Denn eigentlich hätte ich laut Vertrag eine Kündigungsfrist einhalten müssen.

So war mir das dann doch lieber.

Auf der einen Seite bin ich natürlich froh, dass ich direkt die Reißleine gezogen habe, aber auf der anderen Seite bleibt das unschöne Gefühl, dass man versagt hat und die anderen Mitarbeiter dort das doch auch hinbekommen, aber man selbst nicht.

Aber das war klar, dass dieses Gefühl kommen wird.

Länger durchhalten habe ich leider einfach nicht geschafft.

16.01.2024 11:52 • #6


BlackKnight
Du hast es versucht, das ist doch in Ordnung.... jetzt weisst du genau was derzeit nicht geht

16.01.2024 12:27 • x 2 #7


nichtsgehtmehr
Zitat von Hundemensch:
Kleines Update Ich war nun gestern und heute arbeiten und habe es heute in der Mitte der Zeit abgebrochen. Wie vermutet, war es mir einfach viel zu viel mit den ganzen Menschen. Ich merkte wie ich immer mehr gestresst war und zu zittern anfing. Klar denken war nicht mehr möglich. Als es zu arg wurde, suchte ich das ...

Es ist gut das probiert zu haben auch wenn es nicht geklappt hat.

Meiner Meinung nach ist es extrem gefährlich sich in seiner Krankheit einzurichten und gar keine Versuche mehr zu starten, man muss bei jeder Krankheit auch von sich aus etwas probieren um es zu verbessern oder da raus zu kommen.

Kein Arzt und keine Medikamente können einen letztendlich gerade aus psychischen Krankheiten wirklich befreien man muss schon versuchen selbst mitzuarbeiten.

Wenn es dann scheitert ist das halt so aber ich denke auf Dauer wird man es für sich auch positiv sehen es versucht zu haben und vielleicht dadurch beim nächsten mal wieder ein Stück vorwärts zu kommen.

16.01.2024 13:06 • #8


Oli
Zitat von Hundemensch:
Länger durchhalten habe ich leider einfach nicht geschafft.

Respekt, dass Du es versucht hast!

16.01.2024 17:50 • x 1 #9


111Sternchen222
Sehr mutig! Du hast gut für dich gesorgt! Sei stolz auf dich!
LG Sternchen

16.01.2024 18:46 • x 1 #10


Sifu
Könnte ich nicht. Zu stressig !

17.01.2024 14:58 • #11


HDD
Zitat von Hundemensch:
Denn eigentlich hätte ich laut Vertrag eine Kündigungsfrist einhalten müssen.

Kein vernünftiger Arbeitgeber wird auf so was bestehen, wenn er sieht, es geht nicht. Er weiß, dass er nur Ärger davon hätte.
Zitat von Hundemensch:
Länger durchhalten habe ich leider einfach nicht geschafft.

Nun, immerhin hast du es versucht. Du hast es geschafft, dich zu überwinden und loszulegen. Viele andere bringen es nicht so weit, sondern unternehmen erst gar nicht den Versuch.

17.01.2024 21:35 • #12


A


Hallo Hundemensch,

x 4#13


111Sternchen222
Ist mir sehr neu, das man in der Probezeit eine Kündigungsfrist einzuhalten hat. In u unsererer Branche ist das definitiv nicht so

18.01.2024 10:27 • x 1 #13

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