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Predator2097
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Liebe Alle,
ich bin neu hier und möchte mich einmal mit meinem Thema auseinander setzen. Ein paar Beiträge sowie die Regeln habe ich schon gelesen und erkenne mich auch teilweise wieder. Gerne teile ich aber auch schon mal mein Anliegen und freue mich über Beiträge.
Leider habe ich eine andauernde Stresssituation, die einfach nicht verschwinden will. Das wirkt sich seit langem psychisch auf meine Laune/Einstellung und körperlich aus (Rückenschmerzen, leichten Tinnitus, Verspannungen, Blutdruck). Das macht mir etwas Sorgen/Angst und ich sollte langsam etwas dagegen tun.
Das Schlimme daran ist: Eigentlich habe ich ein rundum sehr gutes Leben und keine Notwendigkeit, gestresst und elend zu sein. Ich fürchte meine Sorgen kommen allein von mir.
Zu meiner Person:
- bin 35 Jahre alt, männlich, aus NRW, IT-Mitarbeiter in fester Anstellung, 180 cm groß / 80 Kilo, verheiratet, keine Kinder, Hobbies: Sport und Triathlon, Freunde treffen.
Stressige Situationen im Privatleben habe ich eigentlich nicht. Zwar eine zerrüttete Familie (Vater Alk., schlechtes Verhältnis, zu 2 Geschwistern und Mutter ok). Ansonsten jedoch keine privaten Probleme. Viele Freunde, eine harmonische Beziehung mit wenig Streit.
Gott sei Dank bin ich weder gesundheitlich, noch finanziell geplagt von Corona, höchstens sozial (Kontaktbeschränkung). Es fällt mir jedoch nicht aktiv auf, dass ich etwas vermisse (Dank Videochats und modernen Medien).
Ich denke im Wesentlichen stresst mich die Arbeit. Ich arbeite sehr gewissenhaft und habe ein gutes Standing. Aber auch einen hohen Selbstanspruch. Ich kann Nein sagen, sage jedoch gerne freiwillig JA. Letztes Jahr war ein sehr hartes und großes Projekt aufgrund eines Verkaufs unserer Firma, das nun langsam ausläuft. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich das Projekt zwar langsam gut abschließe, der Stress in der ersten Woche nach zwei Wochen Weihnachtsferien jedoch immer noch der gleiche ist. Sobald ich mich an den Rechner setze, springt mein Kopf/Körper in den Säbelzahntiger-Modus und ist massiv gestresst. Teilweise hatte ich letztes Jahr während des Projekts auch schon mal den ein oder anderen Samstag auf der Couch verbracht vor Erschöpfung. Es geht auch schon Richtung Burnout. Im Wesentlichen wird dies jedoch durch den Stress bedingt.
Ich habe einiges probiert: Viel Sport wieder angefangen (früher Leistungssport gemacht), Atemübungen, Yoga, ein wenig Veränderung in der Arbeitsorganisation (Emailfluten anders beantworten, priorisieren und den Tag anders organisieren). Irgendwie möchte ich stets Herr über die Lage bleiben und die Kontrolle behalten, aber auch alle zufriedenstellen und stets alle Mails am Tagesende beantwortet oder zumindest gelesen haben. Habe das Gefühl, dass der Workload mich immer noch einholt, obwohl es aktuell gar nicht schlimm ist. Wenig Termine, überschaubar viele Mails, aber durchgehend zu tun.
Meine Einstellung ggü. der Arbeit und der Selbstanspruch sind sehr hoch, wodurch ich mir vermutlich selber Druck mache. Ich habe eigentlich kaum hohen Druck seitens Ansprechpartner, sonst mache ihn mir die Beziehung zum Team und zur Vorgesetzten ist wunderbar.
Ich schlafe meist gut und ausreichend, so dass ich nicht müde bin. Manchmal habe ich Kopfzerbrechen über die Arbeit, was das Einschlafen hinauszögert. Meist klappt es aber.Von Alk. oder Zig. (hatte ich gerne mal früher am Wochenende) lasse ich aktuell die Finger. Das artet leider in zusätzlichen Stress und schlechten Schlaf aus.
Mein Körper ist irgendwie die ganze Zeit voll mit Stress und ich spüre das auch. Das Blutdruckmessgerät bestätigt es auch (Werte tagsüber im hohen 140er/80er Bereich, abends meist ein wenig tiefer).
Ich würde gerne eine gewisse Leichtigkeit zurückbekommen, die ich früher hatte. Denke sehr viel nach, oft über die Arbeit, ob ich noch glücklich und zufrieden mit meiner Stelle bin. Habe jedoch herausordernde Aufgaben, einen anerkannten Job, ein gutes Einkommen und hohe Anerkennung.
Oft ist die Denkweise negativ, eher pessimistisch.
Viele Gedanken um den Körper (hineinhorchen) und etwas Angst um Krankheiten. (Vater hatte Schlaganfall mit 48 und ich denke, das in 13 Jahren auch bekommen zu können).
Einige Bücher und Entspannungstechniken habe ich gelesen, viele Videos geschaut:
- Heile das innere Kind
- Stressabbau
- Perfektionismus
- Hypochonder
- Usw.
Im Privatleben geht es mir übrigens ähnlich, wie auf der Arbeit. Jedoch nicht ganz so schlimm bzw. das kann ich besser steuern: Wenn Besuch kommt muss immer alles tiptop sein (habe ich wohl von meinen Eltern geerbt). Grundsätzlich kann ich es nicht haben und nicht entspannen, wenn Dinge dreckig, halb erledigt oder unfertig sind.
Selbst diesen Text wollte ich nicht in einer ungefilterten Art hier rüberwerfen, sondern habe ihn natürlich inhaltlich und auch bis auf die Rechtschreibfehler Korrektur gelesen.
Ich schätze ich bin auch durchaus detailverliebt und ein Perfektionist.
Wenn alles erledigt ist, dann suche ich mir dummerweise immer wieder direkt etwas Neues, anstatt mich mal zu entspannen und auf den Lorbeeren zu verweilen. Es tritt leider nicht die Erleichterung ein, dass etwas geschafft ist, sondern der Fokus wandert direkt auf ein neues Projekt, egal ob groß, klein, schon fast perfekt fertig, jedoch mit Verbesserungspotenzial. Innere Unruhe entsteht, wenn ich mich nicht mit etwas beschäftige.
Habe ich Angst mich mal mit nichts zu beschäftigen? Ich kann durchaus auch Unproduktives tun, meist ist es aber nicht der Fall.
Vielleicht kann ich hier ja einen Tipp bekommen, was das sein könnte bzw. was man dagegen tun kann? Ich würde gerne mehr Entspannung und Seelenfrieden finden, weniger Perfektionist sein, mehr 80/20 Pareto Prinzip und auch mal mit halbfertigen Sachen leben können. Aber womit fängt man an mit der Diagnose?
Bin gespannt und dankbar für eure Kommentare und Meinungen.
Vielen Dank und Beste Grüße!
ich bin neu hier und möchte mich einmal mit meinem Thema auseinander setzen. Ein paar Beiträge sowie die Regeln habe ich schon gelesen und erkenne mich auch teilweise wieder. Gerne teile ich aber auch schon mal mein Anliegen und freue mich über Beiträge.
Leider habe ich eine andauernde Stresssituation, die einfach nicht verschwinden will. Das wirkt sich seit langem psychisch auf meine Laune/Einstellung und körperlich aus (Rückenschmerzen, leichten Tinnitus, Verspannungen, Blutdruck). Das macht mir etwas Sorgen/Angst und ich sollte langsam etwas dagegen tun.
Das Schlimme daran ist: Eigentlich habe ich ein rundum sehr gutes Leben und keine Notwendigkeit, gestresst und elend zu sein. Ich fürchte meine Sorgen kommen allein von mir.
Zu meiner Person:
- bin 35 Jahre alt, männlich, aus NRW, IT-Mitarbeiter in fester Anstellung, 180 cm groß / 80 Kilo, verheiratet, keine Kinder, Hobbies: Sport und Triathlon, Freunde treffen.
Stressige Situationen im Privatleben habe ich eigentlich nicht. Zwar eine zerrüttete Familie (Vater Alk., schlechtes Verhältnis, zu 2 Geschwistern und Mutter ok). Ansonsten jedoch keine privaten Probleme. Viele Freunde, eine harmonische Beziehung mit wenig Streit.
Gott sei Dank bin ich weder gesundheitlich, noch finanziell geplagt von Corona, höchstens sozial (Kontaktbeschränkung). Es fällt mir jedoch nicht aktiv auf, dass ich etwas vermisse (Dank Videochats und modernen Medien).
Ich denke im Wesentlichen stresst mich die Arbeit. Ich arbeite sehr gewissenhaft und habe ein gutes Standing. Aber auch einen hohen Selbstanspruch. Ich kann Nein sagen, sage jedoch gerne freiwillig JA. Letztes Jahr war ein sehr hartes und großes Projekt aufgrund eines Verkaufs unserer Firma, das nun langsam ausläuft. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich das Projekt zwar langsam gut abschließe, der Stress in der ersten Woche nach zwei Wochen Weihnachtsferien jedoch immer noch der gleiche ist. Sobald ich mich an den Rechner setze, springt mein Kopf/Körper in den Säbelzahntiger-Modus und ist massiv gestresst. Teilweise hatte ich letztes Jahr während des Projekts auch schon mal den ein oder anderen Samstag auf der Couch verbracht vor Erschöpfung. Es geht auch schon Richtung Burnout. Im Wesentlichen wird dies jedoch durch den Stress bedingt.
Ich habe einiges probiert: Viel Sport wieder angefangen (früher Leistungssport gemacht), Atemübungen, Yoga, ein wenig Veränderung in der Arbeitsorganisation (Emailfluten anders beantworten, priorisieren und den Tag anders organisieren). Irgendwie möchte ich stets Herr über die Lage bleiben und die Kontrolle behalten, aber auch alle zufriedenstellen und stets alle Mails am Tagesende beantwortet oder zumindest gelesen haben. Habe das Gefühl, dass der Workload mich immer noch einholt, obwohl es aktuell gar nicht schlimm ist. Wenig Termine, überschaubar viele Mails, aber durchgehend zu tun.
Meine Einstellung ggü. der Arbeit und der Selbstanspruch sind sehr hoch, wodurch ich mir vermutlich selber Druck mache. Ich habe eigentlich kaum hohen Druck seitens Ansprechpartner, sonst mache ihn mir die Beziehung zum Team und zur Vorgesetzten ist wunderbar.
Ich schlafe meist gut und ausreichend, so dass ich nicht müde bin. Manchmal habe ich Kopfzerbrechen über die Arbeit, was das Einschlafen hinauszögert. Meist klappt es aber.Von Alk. oder Zig. (hatte ich gerne mal früher am Wochenende) lasse ich aktuell die Finger. Das artet leider in zusätzlichen Stress und schlechten Schlaf aus.
Mein Körper ist irgendwie die ganze Zeit voll mit Stress und ich spüre das auch. Das Blutdruckmessgerät bestätigt es auch (Werte tagsüber im hohen 140er/80er Bereich, abends meist ein wenig tiefer).
Ich würde gerne eine gewisse Leichtigkeit zurückbekommen, die ich früher hatte. Denke sehr viel nach, oft über die Arbeit, ob ich noch glücklich und zufrieden mit meiner Stelle bin. Habe jedoch herausordernde Aufgaben, einen anerkannten Job, ein gutes Einkommen und hohe Anerkennung.
Oft ist die Denkweise negativ, eher pessimistisch.
Viele Gedanken um den Körper (hineinhorchen) und etwas Angst um Krankheiten. (Vater hatte Schlaganfall mit 48 und ich denke, das in 13 Jahren auch bekommen zu können).
Einige Bücher und Entspannungstechniken habe ich gelesen, viele Videos geschaut:
- Heile das innere Kind
- Stressabbau
- Perfektionismus
- Hypochonder
- Usw.
Im Privatleben geht es mir übrigens ähnlich, wie auf der Arbeit. Jedoch nicht ganz so schlimm bzw. das kann ich besser steuern: Wenn Besuch kommt muss immer alles tiptop sein (habe ich wohl von meinen Eltern geerbt). Grundsätzlich kann ich es nicht haben und nicht entspannen, wenn Dinge dreckig, halb erledigt oder unfertig sind.
Selbst diesen Text wollte ich nicht in einer ungefilterten Art hier rüberwerfen, sondern habe ihn natürlich inhaltlich und auch bis auf die Rechtschreibfehler Korrektur gelesen.
Ich schätze ich bin auch durchaus detailverliebt und ein Perfektionist.
Wenn alles erledigt ist, dann suche ich mir dummerweise immer wieder direkt etwas Neues, anstatt mich mal zu entspannen und auf den Lorbeeren zu verweilen. Es tritt leider nicht die Erleichterung ein, dass etwas geschafft ist, sondern der Fokus wandert direkt auf ein neues Projekt, egal ob groß, klein, schon fast perfekt fertig, jedoch mit Verbesserungspotenzial. Innere Unruhe entsteht, wenn ich mich nicht mit etwas beschäftige.
Habe ich Angst mich mal mit nichts zu beschäftigen? Ich kann durchaus auch Unproduktives tun, meist ist es aber nicht der Fall.
Vielleicht kann ich hier ja einen Tipp bekommen, was das sein könnte bzw. was man dagegen tun kann? Ich würde gerne mehr Entspannung und Seelenfrieden finden, weniger Perfektionist sein, mehr 80/20 Pareto Prinzip und auch mal mit halbfertigen Sachen leben können. Aber womit fängt man an mit der Diagnose?
Bin gespannt und dankbar für eure Kommentare und Meinungen.
Vielen Dank und Beste Grüße!