betteroffalone
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Zitat von Pilsum:Allerdings, wenn ich Dich richtig verstehe, versuchst Du möglichst an frühere Gemeinsamkeiten anzuknüpfen.
Solche Themen sind meistens aber schnell erschöpft.
Es ist genau andersrum, das habe ich vielleicht unklar formuliert. Früher konnten wir über alles reden, was uns eben so einfiel. Seit Jahren geht es aber nur um drei Themen: Erinnerungen aus unserer Schulzeit (für mich unangenehm), Erfahrungsaustausch Uni/Arbeit (kann ich nur je nach Unterthema mitreden, da ich als einziges nie studiert habe) oder Erfahrungsaustausch Partnerschaften/Singledasein (für mich weder relevant noch sonderlich interessant).
Es ist so als wären wir von tiefen Gesprächen über Gott und die Welt wieder auf die Smalltalkstufe zurückgerutscht. Ich will mich über Filme und Musik unterhalten, über meine Lebensziele und Träume, über meine Hobbies und einfach alles. Aber egal wie aktiv ich versuche das Gesprächsthema zu ändern, die Gruppe fällt immer auf eines der drei eben genannten Bereiche zurück. Vor drei Jahren habe ich mal eine klare Ansage gemacht - hey Leute, unsere Treffen machen mir einfach keinen Spaß mehr, ich will mich nicht ständig über die Vergangenheit unterhalten oder über ein Thema, zu dem ich weder Erfahrungen noch Meinungen habe. Dann kam zurück - aber wir kennen uns halt aus der Schule, worüber sollen wir sonst sprechen? Das wurde dann auch ein richtiges Streitthema irgendwann. Letztendlich saß ich von da an bei jedem Treffen nur noch schweigend dabei, weil alles andere sowieso keinen Sinn gemacht hatte, und sobald ich das Thema wechseln wollte, wurde ich einfach übergangen. Ich verstehe nicht warum das in der Schulzeit so anders ist und man tausend Gesprächsthemen hatte, aber jetzt wo man aus der Schule raus ist will man sich nur noch daran erinnern und gar nichts mehr über die Person wissen, die man heute ist.
Zitat von Pilsum:Bist Du da anders? Achtest Du sehr auf die Gefühle der anderen?
Auf jeden Fall. Ich stelle sehr viele Fragen, erkundige mich regelmäßig nach den Themen, die meinem Gegenüber wichtig zu sein scheinen, selbst wenn ich keinen Bezug dazu habe (eben das Studieren oder in einer Beziehung sein). Allerdings fehlt es mir, dass dann Fragen zurück kommen oder jemand sich die Mühe mit mir macht.
Genauso frage ich, wenn die Stimmung irgendwie komisch wirkt, ob es okay ist, dass wir darüber reden, ich versuche jeden ins Gespräch einzubeziehen (bei mir macht sich die Mühe keiner) und wenn ich weiß, dass Person X das Thema Y nicht mag, lenke ich davon ab. Aber für mich macht das keiner.
Zitat von Pilsum:In Dein Denken solltest Du immer häufiger
bewusste Denkanteile hineinfügen.
Kannst du mir den Satz näher erklären?