Steinin
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also, mein Mann ist depressiv. Er gibt sich Mühe, er geht zur Therapie, aber im Moment hängt er total durch. Vor Anderthalb Jahren - während meiner Schwangerchaft - gab es beruflich eine ziemliche Katastrophe bei ihm. Dazu kam eine total naufgeräumte Psyche mit Angst und Wut aus 35 Jahren, ungeklärten Elternkisten und psychosomatischen Lähmungen. Nichts macht ihm gerade Freude, Antrieb niedrig - er will nicht in seinem Beruf weiter arbeiten, er will nichts neues studieren, er will keine Ausbildung machen, er will nicht hausmann sein, er will nicht versuchen, sich für neue Bereiche zu qualifizieren, er will nur da sitzen und online Klamotten kaufen oder mit ein paar Freunden, die auch nichts gebacken bekommen, rumhocken und quatschen.
Ja, und ich - ich merke, ich komme grade an meine Grenzen. Ich muss irgendwo zurückfahren. Wahrscheinlich muss ich auf irgendwas verzichten; man kann nicht alles haben, wenn der Partner krank ist - egal obs Krebs oder Depri ist (Naja, wenn er Krebs hätte wäre ich vielleicht nicht so wütend auf ihn )
Also ich mache zur Zeit bzw. möchte machen:
Arbeiten (40,5 h/Woche, aber flexible Arbeitszeiten)
An meinen eigenen Ideen für berufliche Weiterentwicklung weiterdenken
Kind morgens, abend und nachts versorgen
Kind an anderthalb Tagen in der Woche versorgen und bespassen
Kind an zwei Tagen zur oma bringen
Ehrenamt bei einem Verein (ca. 30 minuten täglich)
Schätzungsweise 70 % des Haushalts
Alle Planungen zu Kinderkrippe, Altersvorsorge, Steuern
1 x die Woche Sport
Einen Adventskranz und Schmuck besorgen
Meinen Mann überwachen und antreiben, dass er sich bewirbt oder weiterqualifiziert
Meinem Mann trösten und aufbauen
Meinen Mann anschreien und beschimpfen
Mit meiner Familie telefonieren
ca. 1 mal alle 14 Tage eine Freundin treffen
Was soll ich machen? Nicht mehr aufräumen? Nicht mehr über meine beruflichen Möglichkeiten nachdenken?
Danke :(
S.