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Alles wieder im Ar.

Y
Hallo liebes Forum,

ich bin Jonas (mitte 20) und neu hier. Ich wende mich an dieses Forum, weil es noch eine Ewigkeit dauern wird, bis ich meine Therapie fortsetzen kann und weil mein Leben gerade nicht beschissener sein könnte. Ich bin seit Jahren depressiv, anpassungsgestört, ängstlich, antriebslos, habe mir vor kurzem meinen Fuß gebrochen und meine Freundin hat aus dem Nichts Schluss gemacht (Borderlinerin). Mein neues Studium kann ich hinschmeißen, meine alte Berufung (das Hobby meines Lebens) macht mir keinen Spaß mehr und ich liege jeden Tag nur im Bett und leide. Kann auch nicht viel machen wegen meinem Fuß.

Kurze Biografie:

Eltern getrennt als ich 3 war, Mama stark narzisstisch, übergriffig, aggressiv, anspruchsvoll, mit sich selbst beschäftigt und knallhart. Papa kam nie über die Trennung hinweg, ließ sich gehen, wird jedes Jahr kränker und schwächer, kriegt sein Leben nicht auf die Reihe, erfolgloser Narzisst, sucht emotionalen Beistand nur bei seinen Kindern, ist keine seelische Stütze für mich im Leben und sieht alles zynisch. Kurz nach der Trennung kommt mein Stiefvater ins Spiel. Manisch-depressiv, schizophren, aggressiv, erniedrigt mich als Kind/Jugendlicher, Macht- und Kontrollfreak, schlägt mich gelegentlich und erhängt sich schlussendlich am Baum, als ich allein zu Hause war (mit 17). Mama sucht sich direkt den nächsten, baut ein Haus, trennt sich, nimmt den nächsten, tut so als wäre früher nie etwas gewesen und will die Vergangenheit nicht mit mir aufarbeiten. Ich breche im Herbst 2020 den Kontakt zu ihr ab.

Währenddessen bin ich in Therapie (Psychoanalyse) und versuche schmerzhaft gescheiterte Beziehungsversuche zu verstehen. Die Therapie tut mir gut, ich baue Ängste ab, kann mir zum ersten Mal eine echte Beziehung im Leben vorstellen und komme schlussendlich mit meiner jetzt Ex-Freundin zusammen. Sie (Borderlinerin) will mit mir zusammenziehen, liebt mich, der übliche Kram und macht dann nach 2 Jahren plötzlich Schluss, als sie in die Entgiftung wegen Canna. geht. Bis dahin habe ich sie auf ihrem kompletten Weg unterstützt, habe ihr geholfen bei ihren psychisch kranken Eltern auszuziehen. Sie half mir bei meinem Umzug, unterstützte mich emotional, war für mich da. Wir wuchsen an den Herausforderungen und lernten uns richtig zu lieben. Jetzt ist es aus. Einfach so. Am Ende hat sich mich dann ja doch für so viele Dinge gehasst und war einfach nur froh, dass sie von mir weg ist. 2 Wochen zuvor meinte sie noch, dass ich mal der Vater ihrer Kinder sein sollte. Sie sieht keinen Widerspruch. Sieht auch nicht ihr Borderline als auslöser für diesen Affekt. Sie hat sogar noch einen anderen Kerl geküsst, bevor sie Schluss gemacht hat.

Jetzt kenne ich das Verhalten von Borderlinern und ich kann mir das alles logisch erklären. Ich weiß ziemlich gut, was in unserer Beziehung zu was geführt hat und ich verstehe es. Aber das Gefühl ist nicht auszuhalten. Ich bin gebrochen. Sie war der erste Mensch, bei dem ich Sicherheit verspürte. Sie wollte uns keinesfalls eine 2. Chance geben, ich habe alles versucht. Habe mich für fast alles entschuldigt was sie mir plötzlich an den Kopf warf. Am Ende bin ich wieder nicht genug, bin ohnmächtig. Ich habe sie aufrichtig geliebt und sie hat mich eiskalt abserviert, beleidigt und ist mächtig stolz drauf. Sie hat keinen Liebeskummer. Sie ist sofort drüber hinweg gewesen.

Jetzt der Fuß, meine Depressionen, die Trennung, der Kontaktabbruch zu meiner Mutter, mein Vater ist so krank, dass er sich kaum mehr bewegen kann, meine unterbrochene Therapie (weil meine Therapeutin schwanger wurde). Ich habe eigentlich nur noch Freunde und dafür bin ich dankbar. Auf die kann ich mich halbwegs verlassen wenns drauf ankommt. Trotzdem bin ich am Ende. Mein Leben wird jedes Jahr schlimmer und ich arbeite wirklich viel an mir. Wann kommt endlich der schei. Wendepunkt?

04.02.2022 15:48 • x 2 #1


H
@yonnass
Ich musste erst mal inne halten, nachdem ich deine Geschichte gelesen habe….
Ich habe mir vor 10 Wochen das Sprunggelenk gebrochen und kann dir nachfühlen, wie es dir geht. Suche dir eine Beschäftigung! Ich Puzzle momentan ganz viel, damit ich tagsüber beschäftigt bin. Es macht mir Spaß und ist außerdem achtsam, du bist dabei ganz bei dir. Vielleicht versuchst du es mal…
Inzwischen kann ich zeitweise ohne diesen schrecklichen Schuh laufen, allerdings nur in der Wohnung. Draußen bin ich noch sehr unsicher. Aber diese Zeit ist endlich, es geht vorbei!
Bekommst du denn schon Physio?

05.02.2022 08:42 • x 3 #2


A


Hallo yonnass,

Alles wieder im Ar.

x 3#3


Y
@Hexe4269 Hi und danke für deine Antwort. Irgendwie schönschade, dass jemand zufällig dieselbe Verletzung hat. Physio habe ich zum Glück schon. Bin jetzt in der 4. Woche und darf noch nichts belasten. Puzzlen ist leider nicht so meins und sitzen kann ich noch nicht stundenlang, aber ich könnte wohl versuchen mich noch irgendwie achtsam zu beschäftigen. Manchmal meditiere ich.

05.02.2022 23:56 • x 1 #3


Pilsum
Hallo yonnass,

mir tut es leid, dass Du Dich so schwer verletzt hast. Das braucht viel Geduld. ich habe mir am
Jahreswechsel meinen rechten Fuss sehr stark verdreht. Glücklicherweise war nichts gebrochen.
Nachdem ich 3 Wochen eine Vacopedschiene getragen habe, kann ich es ein wenig nachfühlen,
wie es Dir vermutlich geht.

Wie ich lese, war Dein Start ins Leben etwas schwierig. Das tut mir leid.
Deine negative Beziehungserfahrung kam offensichtlich nicht gerade zu einem günstigen Zeitpunkt.

Zitat von yonnass:
Währenddessen bin ich in Therapie (Psychoanalyse) und versuche schmerzhaft gescheiterte Beziehungsversuche zu verstehen.

Das ist sicherlich etwas schwierig, gescheiterte Beziehungsversuche zu verstehen. Das Schwierigste daran ist.
Wenn überhaupt, dann kannst Du verstehen lernen, was in Dir abgelaufen ist.
Was in den Gedanken Deiner Partnerin abgelaufen ist, kannst Du höchstens erahnen. Jedenfalls ist es
meistens nicht dass, was Deine Partnerin gesagt und gefordert hat.

Zitat von yonnass:
Wir wuchsen an den Herausforderungen und lernten uns richtig zu lieben. Jetzt ist es aus. Einfach so.

Ich vermute auch, dass Du an den Herausforderungen gewachsen bist. Bist Du sicher, dass dies für Sie
auch gilt?

Zitat von yonnass:
Bis dahin habe ich sie auf ihrem kompletten Weg unterstützt, habe ihr geholfen bei ihren psychisch kranken Eltern auszuziehen. Sie half mir bei meinem Umzug, unterstützte mich emotional, war für mich da.


Zitat von yonnass:
Am Ende bin ich wieder nicht genug, bin ohnmächtig. Ich habe sie aufrichtig geliebt und sie hat mich eiskalt abserviert, beleidigt und ist mächtig stolz drauf.


Ich vermute, Du warst schon gut genug. Wenn sie sich sehr plötzlich und mit Beleidigungen von Dir
zurückgezogen hat, dann wird sie mit persönlicher Nähe ein viel, viel größeres Problem haben, als Du
es bisher ahnst. Aber weiß sie über sich gut genug Bescheid? Bestimmt nicht, sonst hätte sie Dir das
eventuell erklären können.

Zitat von yonnass:
Sie ist sofort drüber hinweg gewesen.

Vielleicht ja. Vielleicht aber auch nicht.

Zitat von yonnass:
Ich habe eigentlich nur noch Freunde und dafür bin ich dankbar.

Das freut mich. Freunde sind gerade in der aktuellen Situation wichtig. Pflege diese Freundschaften.

Zitat von yonnass:
Wann kommt endlich der schei. Wendepunkt?

Das ist schwer zu sagen. Einen direkten Wendepunkt wird es wohl kaum geben.
Jedenfalls wünsche ich Dir, dass es langsam stetig aufwärts für Dich geht.

Gute Besserung wünsche ich Dir.
Bernhard

07.02.2022 11:44 • x 4 #4


Jedi
@yonnass ,

Zitat von Pilsum:
Das ist sicherlich etwas schwierig, gescheiterte Beziehungsversuche zu verstehen.

Das würde ich @Pilsum zustimmen, denn jeder Partner/ Partnerin hat ihren Bindungsstil, daraus folgert,
dass es den sicheren u. unsicheren Bindungsstil gibt u. ob es sich beim Partner um einen Bindungs- oder Verlustängstler
handeln könnte.
Manche können Nähe nicht gut ertragen, auch wenn sie sich das sehr wünschen.
Wird es ihnen zu nah, reagiert bei solchen Menschen ihr Vermeidungsmuster !
Das sind jetzt so die groben Beziehungsmuster u. nun könnte man noch in die Tiefe gehen - doch was ich Dir yonnass
damit zeigen wollte, wie schwierig es ist, Beziehungsversuche verstehen zu können.
--------
Zitat von Pilsum:
dann kannst Du verstehen lernen, was in Dir abgelaufen ist.

Auch hier gebe ich Pilsum recht, schau auf Dich u. lerne deinen Bindungsstil kennen.
Oftmals verwechselt man Liebe mit Liebessucht u. stehen völlig verletzt da, wenn sich ein Partner/ Partnerin ganz
plötzlich wieder von uns trennt u. wir nicht von dieser Person wirklich loskommen.
Loslassen u. alles blockieren, so schafft man es nicht diesem Partner hinterherzulaufen od. in die Liebessuchtfalle
zu tappen.
-------------
Zitat von Pilsum:
Was in den Gedanken Deiner Partnerin abgelaufen ist, kannst Du höchstens erahnen.

Mache Dir darüber keine Gedanken, weil dieses erahnen, Dich nur unnötig beschäftigen wird - kostet nur Energie.
------
Zitat von Pilsum:
Bist Du sicher, dass dies für Sie
auch gilt?

Ich richtige Frage , worauf Du auch niemals eine Antwort erhalten wirst - also weg damit u. nicht weiter
damit beschäftigen.
-----------------------
Zitat von Pilsum:
dann wird sie mit persönlicher Nähe ein viel, viel größeres Problem haben,

Das mit der Nähe, hatte ich weiter oben in meinen Beitrag kurz erläutert.
------
Zitat von Pilsum:
Sie ist sofort drüber hinweg gewesen.

Dann ist es so - *beep* happens !
Dann ward ihr villt. halt nicht kompatibel u. sie kein Bindungssicherer Typ - Vermute ich mal.
--------
Zitat von Pilsum:

Das ist schwer zu sagen. Einen direkten Wendepunkt wird es wohl kaum geben.

Stell Di vor Du seist ein Navi - Die Route wird neu berechnet.
Der Wendepunkt kann kommen, wenn Du in deine Selbstliebe kommst -

LG Jedi

07.02.2022 12:38 • x 2 #5


Y
@Pilsum danke für die Antwort. Keine Ahnung ob sie wirklich daran gewachsen ist oder was sie letztendlich denkt. Heute haben wir den Kontakt endgültig abgebrochen. Sie gibt mir die Schuld für ihren DroKonsum und für ihr selbstverletzendes Verhalten, ich weiß nichtmal wie man nen Dübel dreht aber sie muss es wissen. Wie kann ein Mensch sich so schlagartig ändern, ich verstehe es nicht…

07.02.2022 17:54 • x 1 #6


Y
@Jedi auch danke für deine Antwort. Ja, sie hatte viele Verlustängste und ich bin auch kein so sicherer Bindungstyp, allerdings war es die erste Beziehung seit meiner Therapie und ich habe mich sehr sicher gefühlt. Konnte immer echt zu ihr sein und das war schon ein riesen Erfolg. Am Ende ist es dann doch gescheitert und es wurmt mich, dass sie es nicht persönlich beendet hat, sondern am Telefon und sich auch im Nachhinein geweigert hat, darüber zu reden.

07.02.2022 17:56 • x 3 #7


Jedi
@yonnass

Zitat von yonnass:
Ja, sie hatte viele Verlustängste und ich bin auch kein so sicherer Bindungstyp, allerdings war es die erste Beziehung seit meiner Therapie

Ist doch prima , dass Du eine Beziehung versucht hast.
----
Zitat von yonnass:
ich habe mich sehr sicher gefühlt.

Das verbuche unter positve Erfahrung u. ist unabhängig davon, wie es bei Dir ausgegangen ist.
------
Zitat von yonnass:
Konnte immer echt zu ihr sein und das war schon ein riesen Erfolg.

Das gehört zu den positven Erfahrungen u. speicher Dir dies gut ab.
--------
Zitat von yonnass:
Am Ende ist es dann doch gescheitert

Das kann immer passieren - für eine Beziehung auf Lebenszeit gibt es keine Garantie.
Verbuche es unter eine neue Erfahrung gemacht u. bei Verlustängstler gar nicht so selten.
dass eine Beziehung oftmals keine so lange Halbwertzeit hat.
Ist sicher auch eine schwierige Kombination - eine Verlustängstlerin u. ein nicht so sicherer Bindungstyp.
Du wirst noch die passende Partnerin finden, entweder Du wirst Bindungssicherer u. Du triffst auf eine Bindungssichere
Partnerin u. da kann Sicherheit sich entwickeln.
-------------
Zitat von yonnass:
es wurmt mich, dass sie es nicht persönlich beendet hat, sondern am Telefon und sich auch im Nachhinein geweigert hat, darüber zu reden.

Nun, dass würde ich bei einer Verlustängstlerin gar nicht erwarten, da diese Menschen auch nicht über ein stabiles
Selbstwertgefühl verfügen.
Ich verstehe Dich da recht gut, aber mache Dir da bitte nicht mehr so viele Gedanken darüber.

07.02.2022 19:30 • x 2 #8


Y
@Jedi ich wünschte ich könnte es positiv verbuchen, aber ich weiß nicht, wer sie in der ganzen Beziehungszeit war. Und weil sie mich am "schönsten" Punkt verlassen hat, kann ich der Vergangenheit nichts positives Zumessen. Das einzige was ich daraus mitnehme ist, dass ich skeptisch sein sollte, wenn ich mich gut fühle. Es kann wirklich immer sofort vorbei sein, egal was meine Partnerin sagt oder tut und das verunsichert mich extrem. Gestern haben Freunde meine Sachen von ihr abgeholt und ich bin gedanklich immer noch oft bei ihr. Ich habe Selbstzweifel und denke, dass man mich nicht lieben kann. In früheren Beziehungsversuchen wurde mir das auch vorgegaukelt und dann haben sich die Mädels mit anderen Kerlen getroffen. Jetzt hatte ich sogar eine längere Beziehung und am Ende gibt sie zu, dass sie mich belogen hat. Dass Beziehungen keine Garantie auf Ewigkeit haben ist ja völlig klar, nur wenn man gar keinen Einfluss darauf hat, es völlig unvorhersehbar und zufällig vorbei sein kann, dann will ich keine Beziehungen mehr. Man will doch beim Autofahren auch nicht ständig mit einem Unfall rechnen, nur weil kein Auto statistisch gesehen für die Ewigkeit hält. Das ist das, was mich schlaflos lässt. Es ist die Ohnmacht und die Hilflosigkeit nach dieser Trennung. Es ist dieser Wechsel vom Lebenspartner zum Lebensfeind, den ich mitmachen musste. Vom Kinderwunsch zur kompletten Ablehnung jeglicher Beziehungen. Vom "ich liebe dich" zum "ich hasse dich". In der Beziehung habe ich immer mehr Selbstvertrauen gewonnen, weil ich mich das erste Mal seit meiner frühen Jugend geliebt gefühlt habe. Dieses Selbstvertrauen ist jetzt verschwunden. Ich fange wieder an mich selbst zu hassen und denke, dass ich von meiner Persönlichkeit einfach so gestrickt bin, dass man mich gar nicht lieben kann. Dass man mich nur ausnutzen kann und das die Frauen, die ich attraktiv finde, dies auch skrupellos tun.

14.02.2022 08:26 • x 1 #9


Jedi
@yonnass

Zitat von yonnass:
ich weiß nicht, wer sie in der ganzen Beziehungszeit war. Und weil sie mich am schönsten Punkt verlassen hat, kann ich der Vergangenheit nichts positives Zumessen.

Das magst Du jetzt so bewerten ?
Am schönsten Punkt, also muss da auch etwas schönes gewesen sein. Es jetzt nicht mehr sehen zu wollen,
halte ich für einen Fehler !
--
Du hattest geschrieben:
Zitat von yonnass:
In der Beziehung habe ich immer mehr Selbstvertrauen gewonnen, weil ich mich das erste Mal seit meiner frühen Jugend geliebt gefühlt habe.

das solltest Du aus der Beziehung für Dich mitnehmen !
--
Zitat von yonnass:
Das einzige was ich daraus mitnehme ist, dass ich skeptisch sein sollte, wenn ich mich gut fühle.

Falsch , so denkt nur einer, der sich als Opfer sieht - was aber so nicht stimmt.
Wer nach einer Trennung, die nicht von Dir ausgegangen war, die Opferrolle einnimmt, der muss immer skeptisch
bleiben.
Verlasse diese Opferhaltung u. akzeptiere, dass diese Frau eine Beziehung mit Dir nicht möchte -
der Grund kann Dir egal sein.
--
Zitat von yonnass:
Dass Beziehungen keine Garantie auf Ewigkeit haben ist ja völlig klar,

Zitat von yonnass:
Es kann wirklich immer sofort vorbei sein,

Ja u. dass kann auch noch nach 10- 25 oder 30 Jahren passieren !
--
Zitat von yonnass:
Es ist die Ohnmacht und die Hilflosigkeit nach dieser Trennung.

Du bist nicht Ohnmächtig, gar Hilflos - warum auch ?
Du bist doch nicht abhängig von einem anderen Menschen
Suche weiter u. irgendwann kann auch die richtige Frau für Dich dabei sein.
---
Zitat von yonnass:
In früheren Beziehungsversuchen wurde mir das auch vorgegaukelt und dann haben sich die Mädels mit anderen Kerlen getroffen.

Dann waren es nicht die richtigen Frauen, die Du gedates hast.
Achte villt. mehr auf Deine Standards, wenn Du eine Frau dates !
---
Zitat von yonnass:
und das die Frauen, die ich attraktiv finde, dies auch skrupellos tun.

Villt. solltest Du mal Dein Beuteschema überdenken u. dann könnte die Richtige dabei sein.
---
Zitat von yonnass:
Es ist dieser Wechsel vom Lebenspartner zum Lebensfeind,

Das ist Quatsch - nur weil sich eine Frau (Partner,Partnerin) trennt, braucht dieser Mensch nicht zum Lebensfeind werden.
Zitat von yonnass:
Vom ich liebe dich zum ich hasse dich.

Ein solches denken, ihrerseits kannsz Du gut bei ihr lassen. Wenn sie so über Dich denkt, sei froh, dass sie weg ist !
--
Zitat von yonnass:
Ich habe Selbstzweifel und denke, dass man mich nicht lieben kann.

Wie kommst Du darauf ? - Warum sollte man Dich nicht lieben können ?
Fang an Dich selbst zu lieben, dann wird die richtige Frau, auch Dich auch lieben können !
--
Zitat von yonnass:
Ich fange wieder an mich selbst zu hassen und denke, dass ich von meiner Persönlichkeit einfach so gestrickt bin, dass man mich gar nicht lieben kann.

Verstehe ich nicht, nur weil jetzt die ein oder andere Beziehung nicht funktioniert hat, willst Du Dich hassen ?
Wofür denn ?
Komm raus aus dieser Opferrolle u. Selbstverurteilung !
----
Zitat von yonnass:
Dieses Selbstvertrauen ist jetzt verschwunden.

Das ist bei Dir nicht verschwunden, Du trampelst es mit solchen Hassgedanken - nicht Liebenswert zu sein u.
mit der Opferhaltung selbst nieder.

Klar, ich verstehe Deine Enttäuschung, auch dieses gekränkt u. verletzt geworden zu sein, aber wie Du gerade
denkst, damit blockierst Du Dich selbst u. auch die Möglichkeit, die richtige Frau (schau mal auf ein anderes Beuteschema)
in Dein Leben zu ziehen.

Hoffe, ich konnte Dir ein paar Impulse dalassen, um einmal mit einer anderen Sicht, auf Deine Situation schauen
zu können.

14.02.2022 15:12 • x 2 #10


Y
@Jedi ein normal denkender Mensch, der in seiner Kindheit geliebt wurde, würde diese Gedanken vielleicht annehmen, bei mir ist das schwierig. Das Problem ist nicht, dass sie keine Beziehung will, das Problem ist, dass sie durch ihre (zugegebene) Liebes-Lüge gar kein echter Partner war. Somit hatte ich auch keine echte Beziehung mit ihr, weil sie mich nicht wirklich geliebt hat. Sie hat in mir eine Kompensation gesucht.

Du hast mit der Opferrolle völlig recht, leider fühle ich mich trotzdem wie eins. Ich hatte noch nie eine aufrichtige Beziehung. Weder zu einem Mädchen, noch zu meiner Mutter oder zu meinem Vater (von meinem schizophrenen Stiefvater ganz zu schweigen). Wenn du nicht weißt, wie sich bedingungslose Liebe anfühlt, dann findest du sie auch nicht in deinen Partnern (Stichwort Beuteschema). Wenn es so einfach wäre sich mit Depressionen und Persönlichkeitsstörung mal eben so selbst zu lieben, dann würde ich das tun. Leider verlassen mich die mir wichtigen Menschen immer. Meine wichtigste Bezugsperson war damals meine Therapeutin, die meine Unruhe (meinen endlosen Redefluss) erkannte und mich fragte, ob ich denn glaubte, zu wenig Zeit mit ihr zu haben, obwohl wir doch 300 Sitzungen vor uns hätten. Sie war es letztendlich, die die Therapie durch ihre Schwangerschaft dann abbrach – noch vor der Hälfte unserer Sitzungen!

Wie würdest du dich fühlen, wenn deine Mutter dich regelmäßig vor allen Leuten als reim auf cool bezeichnet, weil du mit 14 noch keine Freundin hast, dich immer wieder schlägt, es aber vor dir selbst leugnet (gaslighting), dir Schuld am Verlust von 20.000Euro gibt, weil du der Familie deines suizidierten Stiefvaters erzählst, was jahrelang zu Hause passierte, nachdem sie dich fragten, weil seine senile Mutter danach ihr Erbe einfordert, nachdem deine eigene Mutter 3 Tage nach der Beerdigung einen neuen Freund hat. Wie würdest du dich fühlen, wenn dein Vater über 20 Jahre lang die Trennung von deiner Mutter nicht verkraftet, krank wird (Diabetes, Krebs, Rheuma am ganzen Körper), depressiv wird, sich um gar nichts mehr kümmert, alles vermüllen lässt und den Sohn, der vom Stiefvater geschlagen, regelmäßig beleidigt und gedemütigt wird, nicht beschützt sondern immer nur das Geld zückt, wenn er sich schuldig fühlt und ausrastet, wenn man es nicht annimmt. Wenn dieser Mann dann in deine erste eigene Wohnung einziehen will, weil er selbst keine Bleibe hat.

Wie würdest du dich fühlen, wenn deine Schwester dir als 2-jähriger den Zeigefinger abschneidet, dich als kleiner Junge regelmäßig und viel zu lange döppt (im Wasser) und in Umzugskartons mit Decken erstickt bis zur Bewusstlosigkeit, weil die Eltern ihr keine Grenzen setzen und sie selbst ihren Frust gerne am Jüngsten auslassen.

Wenn die ganze Familie, die Familien des eigenen Freundeskreises, die Lehrer und Autoritäten nichts unternehmen, obwohl sie genau wissen was vor sich geht.

Und dann wird dieser Junge mit 18 zu Hause rausgeekelt mit viel zu hoher Miete, die die eigene Schwester nie zahlen musste im seinem Alter, schreienden Orgasmen der Mutter mit ihrem neuen Freund, wenige Tage nach dem Suizid des Stiefvaters, den man völlig alleine vorgefunden hat. Dieser Junge sucht seinen Halt dann bei anderen Menschen, Freunden und auch möglichen Beziehungspartnern. Ist das gut? Nein. Macht das Probleme? Ja. Aber wie soll ich mich denn deiner Meinung nach fühlen? Toll? Erfüllt? Voller Selbstliebe und Würde?

Ich fühle mich wie jemand, den man auf dieser Erde nicht haben will und wie jemand, der trotz großer Bemühungen immer wieder abgelehnt wird. Mir fehlt die Erfahrung, jemandem vertrauen zu können, komplett. Ich fresse fast jedes Gefühl in mich rein, bin zynisch, verbittert und depressiv, genau so wie mein Vater und den interessiert es einen Sch… wies mir geht. Der erzählt mir höchstens, dass er jeden Tag schwächer wird und wie dumm seine Arbeitskollegen doch seien.

Was zu tun ist, ist mir klar. Therapie fortsetzen, Selbsthilfegruppe, Leben strukturieren, Achtsamkeit, Selbstliebe BLA BLA BLA.

Nur jetzt gerade in diesem Moment, getrennt von einer Partnerin, die mich laut Selbstaussage nur belogen hat, mit gebrochenem Fuß ans Bett gefesselt und mit ewiger Wartezeit auf Therapie + Corona, hasse ich mich halt. Wer von euch würde nicht denken, dass mit ihm etwas falsch sein muss? Nicht von der Logik, nicht von der Statistik, einfach nur vom puren Gefühl…

Und genau dieses (verständliche) Unverständnis von Außenstehenden, macht es so schwer sich normal darüber im Alltag auszutauschen, weil man immer erst mit seiner halben Biografie ankommen muss, damit die Ohnmacht nachvollzogen werden kann. Ich habe mir doch Hilfe geholt, ich kümmere mich um meine Psyche, auch mit diesem Forum jetzt, aber ich bin trotzdem ein Opfer und viele Verbindungen und Routinen in meinem Gehirn verursachen destruktives Denken und Verhalten. Das ändert sich leider nicht mal eben so.

15.02.2022 03:23 • x 1 #11


A


Hallo yonnass,

x 4#12


Y
Was ich zusammenfassend nochmal festhalten will (Nachtrag zum Post darüber):

Diese Trennung ist für mich kaum auszuhalten, weil ich dachte, eine Vertrauensperson für mein Leben gefunden zu haben, die ich so nie hatte. Bei ihr konnte ich sogar ab und zu weinen, was ich bei meiner Therapeutin nicht konnte. Diese Beziehung hat mich abhängig gemacht, da will ich gar nicht drum herum reden. Diese Beziehung war toxisch, destruktiv und die Trennung war komplett kindisch. Das ändert aber nichts an dem Gefühl, dass ich seit vielen Jahren mal wieder so etwas wie Wertschätzung gespürt habe, jemanden hatte, der mich (vermeintlich) so nahm, wie ich bin. Das ich zum ersten Mal seit meiner Jugend eine Frau im Bett umarmen durfte und mit ihr friedlich einschlief. Wenn ich das alles nie hatte und es mir dann aus dem nichts und mit nachträglicher Entwertung entrissen wird, dann falle ich in ein tiefes Loch.

Ich wünschte ich wäre selbstbewusst aber mir fehlt sehr viel Liebe und ich habe keine Ahnung womit ich das je kompensieren soll. Es ist das wichtigste Thema in meinem Leben und nichts macht mich wirklich glücklich, weil mir mein Urvertrauen fehlt.

15.02.2022 03:58 • x 1 #12