Uwe1983
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ich weis nicht ob ich am Anfang eines Burnouts bin, depressive Verstimmung oder am Anfang einer Depression.
Ich heiße Uwe, bin 39 Jahre alt, habe einen Lebenspartner und keine Kinder.
Sunday Night Blues habe ich schon seit Kindestagen, wenn ich Montags früh aufstehen muss, ich im Bett liege, geht das Grübeln los. Da denkt man dann allenmöglichen Mist: was mach ich wenn Omi was passiert, was wird mit dem Haus, etc etc, auch über Arbeit denkt man nach etc. Je später es wird, desto nervöser werde ich, bis hin zu brennen in den Armen, erhöhter Puls, Angst, und es endet oft mit einer Krankmeldung weil ich Null geschlafen habe. Aber mittlerweile kommt das immer öfter. Gedanken, die in dem Moment eigentlich völlig irrelevant sind.
Ich arbeite in einer Produktion, wir machen Sonderwerkzeuge, und ich muss oft an eine Maschine, wo ich noch der einige bin der sie kann, da hatte ich auch schon 2 Arbeitsunfälle dran, muss aber immer wieder dran arbeiten. Arbeite seit 15 Jahren in der Firma, da will man ja auch nicht unbedingt weg. Bin Werkzeugmacher im PKD Bereich, das ist schon was spezielles, findet man kaum in der Umgebung, und trotzdem hab ich das mit den Queereinsteigerjobs schon im Hinterkopf, verdient man halt nicht annähernd das was ich jetzt habe.
Bin jetzt seit 3 Wochen krank geschrieben, hatte eine bakterielle Infektion, die auch wieder Gelenkschmerzen verursacht hat, dann nach 2 Wochen wollte ich wieder arbeiten gehen, da ging wieder die Angst und das Grübeln los.
War beim Hausarzt, der echt ein guter Arzt ist und sich sehr sehr viel Zeit nimmt. Dieser hat mich 2 Wochen nochmals krank geschrieben, meinte es könnte der Anfang von ausgebrannt sein, aber für Medikamente oder Psychologen sei es noch nicht so weit. Ich soll Pfefferminz und Beruhigungstees trinken. An dem Tag beim Arzt war ich total verzweifelt, Kündigungsgedanken usw.
Jetzt überlege ich ob ich morgen wieder zur Arbeit gehe, Spätschicht, da kann ich ja ausschlafen, also eine Woche vor Krankenscheinende.
War auch letztes Jahr 3 Monate krank wegen reaktiver Arthritis nach einer bakteriellen Infektion, einschließlich Aufenthalt in einer Rheumaklinik etc, darum auch das schlechte Gewissen wieder so lange krank zu sein.
Ist das vielleicht Burnout? Zuhause während der Krankmeldung geht es mir echt gut, ich schlafe gut usw. Jetzt wo es wieder Richtung Montag geht und ich überlege wieder arbeiten zu gehen, fängt die Angst wieder an.
Hab auch schon Ratschläge von hier befolgt gegen das Grübeln, ich schreibe meine Sorgen mit Lösung auf, dann kann ich Nachts denken: bleib ruhig, es ist ja alles aufgeschrieben.
Früher war ich so hart im nehmen, 2015 ist meine Mutter in Folge der Alk. gestorben, 2016 meine beste Freundin an Krebs, ein guter Freund wurde ermordet, da war ich dann immer kurz traurig, und das wars dann. Entweder war ich schnell im verarbeiten oder ich habs verdrängt.
Wenn mittlerweile ein kleines Problem auftritt, geht mir das immer dermaßen nach, ein Beispiel:
Mein Vater lebt alleine, macht leider nie was im Haushalt, ihm ist das WC kaputt gegangen, einschließlich Wasserschaden, ich wollte es reparieren ( und der Raum sah dermaßen verdreckt aus). Zum ersten mal resignierte ich, und sagte ihm er soll jemanden anrufen, der es professionell macht, weil ich nicht einschlafen konnte, gleich wieder Angst bekam ( was wenn du es nicht dicht bekommst, was wenn es nicht klappt, warum kam es nur soweit. ) das verfolgte mich 2 Tage, dass sogar mein Partner mich fragte was mit mir los sei.
Eigentlich dürfte ich keine Sorgen haben, verheiratet, abbezahlte Wohnung, feste Arbeitsstelle.
und dennoch stimmt irgendwas nicht.