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Angst Todkrank zu sein/Meinen Sohn zurücklassen müssen

J
Guten Abend,
Letztes Jahr im Mai hatte ich zwei schreckliche Schicksalsschläge. Meine Freundin starb und ließ zwei Kinder mit 8 und 5 zurück und drei Tage später starb die Frau meines Papas ganz plötzlich und ließ 4 kinder 15,12,8 und 3 zurück.
Ich war 6 Wochen bei meinem Papa zur Unterstützung und es drehte sich alles nur noch um trauer,Tod, überfordern,Angst, Tod, Tod, Tod sterben, Tod. . .
Es war schlimm!
Zwei Wochen nach dem schicksalsschlägen bekam ich einem seltsamen Husten der nicht mehr weggehen wollte. Es fühlte sich an als müsse ich was aushusten. Ich war fast ununterbrochen am Husten und räuspern. Ich war alle zwei Tage beim Arzt und plötzlich war er da der Gedanke, was wenn es lungenkrebs ist? Es ist bestimmt lungenkrebs, ich hatte eine unfassbare Angst mein Kind alleine zurück lassen zu müssen. ANGST wie er ohne mich zurecht kommen soll, Angst dass er vor Trauer um mich eingehen wird, Angst dass er nicht mehr behütet aufwachsen kann, dass ihn niemand verstehen wird, weil ihn keiner so gut kennt wie ich.
Diese Gedanken haben mich innerlich aufgefressen und tuen es heute noch. Dieser Schmerz den diese Gedanken auslösen ist kaum zu ertragen.
Ich kam ins mrt, ohne Befund bzw nur die Bws ist arg mitgenommen.
Bisschen erleichtert war ich danach und der Husten wurde immer weniger. Im August flogen wir in den Urlaub und wie immer bekam ich von der klima Halsschmerzen. Doch diesesmal leuchtete ich ständig in meinen Hals und war mir sicher, es ist bestimmt kehlkopfkrebs oder war da sogar was auf der Zunge? Vielleicht zungenkrebs. Vielleicht war der Husten nur ein Vorbote. Ich konnte den Urlaub nicht mehr genießen, ich zählte die Tage wo ich endlich zum hno gehen konnte. Ständig war ich am googlen, wo mir immer bewusster wurde, dass ich Krebs haben musste. Zuhause angekommen war ich am nächsten Tag beim hno. Ohne Befund.
Ich war ein bisschen erleichtert und die Halsschmerzen wurden allmählich leichter.
Dann kamen oberbauchschmerzen, laut Google hatte ich Bauspeicheldrüsenkrebs. Ich war wieder dauergast beim Arzt, hab dazwischen den Arzt gewechselt und bekam ein mrt. Nichts! Diesmal war ich nicht beruhigt, ich hatte doch seit Tagen diesen senffarbenen Stuhlgang, außerdem musste ich bis 8x am Tag groß und überhaupt war der Stuhl auffällig von der Konsistenz. Wieso wurde das im mrt nicht mitgemacht, es ist bestimmt darmkrebs. Ich bekam eine Überweisung zur Magen darm Spiegelung, dieser Termin wäre aber erst in drei Monaten gewesen. Da ich bis dahin keine Probleme mit dem darm mehr hatte sagte ich den Termin ab. Ich musste dringend zur notfallsprechstunde zum Hautarzt, mir fielen büschelweise die Haare aus und ich war mir sicher da muss eine schwere Krankheit dahinter stecken. Das wurde aber nicht bestätigt. Eher dass sodas von psychischen Stress käme. Ja den hatte ich ! Meine Angst ich müsse meinen Sohn zurücklassen wurde immer schlimmer, wenn ich ihn angesehen habe, dachte ich immer nur, was wenn du bald nicht mehr so eine unbeschwerte Kindheit haben kannst, was wenn du ohne Mama aufwachsen musst. Es war bzw ist kaum zu ertragen.
Irgendwann tat mir eine Seite am Nacken weh und ich erinnerte mich dass mein Papa mir vor Wochen erzählt hat dass die Mutter einer Bekannten gestorben ist weil sie im Nacken einen Tumor hatte. Ich war mir sicher, den hatte ich jetzt auch. Oder einen Hirntumor . Die Frau meines Papas starb an einem Blutgerinnsel im Kopf, ich hab auch hier ständig Angst dass ich auch eins haben könnte. Aber ich trau mich nicht ein mrt vom Kopf zu machen, weil i Angst habe einen hirntumor zu haben an dem meine Freundin gestorben ist.
Zu Pfingsten hatte ich eine Zahnfleisch Entzündung, hatte ich so noch nie und sie ging auch nicht weg. Ich war beim Zahnarzt und sollte mit chlorhexamed mit Wasserstoffperoxid spülen, ich hatte Angst das könnte von Leukämie kommen, Google hat mir das nämlich gesagt. Irgendwann wurde es besser aber dafür hatte ich eine extreme mundtrockenheit und meine mundschleimhaut war geschwollen und gereizt genauso wie meine Zunge. Das war bestimmt mundschleimhaut Krebs. Google war da ziemlich direkt. Das war vor drei Wochen, mein Mund ist immer noch recht trocken aber es ist nichts mehr gereitzt, es lässt mich trotzdem jeden Tag mehrmals in den Spiegel schauen ob ich evtl irgend welche abnormalen sehe. Morgen hab ich meinen halbjährlich Zahnarzt Kontroll Termin. Ich hoffe er beruhigt mich.
Vor ca zwei Monaten hatte ich am fusgelenk einen runden Kreis, sah aus wie Borreliose und wurde immer bläulicher. Bluttest war aber negativ und ich konnte das Antibiotika absetzen, die wanderröte ging weg aber einen Schatten von diesem Kreis sieht man heute noch. Da mir mein rechtes Schienbein momentan bisschen weh tut hab ich nach Ursachen gegoogelt und da kam ich auf Thrombose, ich habe gestern ein Bild gefunden das aussah wie meine wanderröte damals , und da stand aber was von thrombose. Ich hab ja generell seit einem Jahr Angst einzuschlafen aus Angst ich könnte nicht mehr aufwachen und mein Sohn findet dann seine tote Mama neben sich (schrecklich dieser Gedanke) aber jetzt hab ich noch mehr Angst davor, die thrombose könnte ja in die Lunge gespült werden und ich ersticken. Gestern musste ich abends schwerer atmen und räuspern, daher glaubte ich fest an ein lungenembolie.
Zum Glück bin ich aber heute morgen wieder aufgewacht.
Morgen lass ich das allerdings am Fuß vom Hausarzt checken, weil es mir keine Ruhe lässt. Einen Hautarzttermin möchte ich auch ausmachen, da das ein oder andere Mutterland auffällig ist, nicht dass es hautkrebs ist.

Das ist mein aktueller Stand.
Ich lebe seit letzem Mai 2022 in ständiger Angst, Todkrank zu sein und dass ich mein Kind zurück lassen muss und ich bekomme es nicht in den Griff. Es schränkt meine ganze Lebensqualität ein uns ich möchte doch einfach nur wieder Freude am Leben haben ohne Angst. Ich möchte mein Kind glücklich ansehen können und nicht voller Angst und Mitleid. Is belastet auch meine Ehe. Mein Mann nimmt mich nicht ernst und sagt es fehlt bei mir da oben.
Das weiß ich selber auch, ich weiß dass sich durch die Ereignisse im Mai 2022 eine extreme Angststörung in mir entwickelt hat, aber ich weiß nicht wie ich da raus komme. Wer mir helfen kann.

Ich danke euch fürs lesen und hoffe dass ich hier antworten, Und ermutigende Worte finde.
Ich möchte gerne wieder ein glückliches Leben führen ohne diese Angst.

LG jenny

02.07.2023 23:38 • x 1 #1


Dys
Hallo @Jennylino,
hast Du mal darüber nachgedacht, Dir therapeutische Unterstützung zu suchen?

03.07.2023 07:24 • x 1 #2


A


Hallo Jennylino,

Angst Todkrank zu sein/Meinen Sohn zurücklassen müssen

x 3#3


J
Ja ich hab mir heute eine Überweisung geholt. Geht man da zu einem Neurologen?

03.07.2023 08:12 • x 1 #3


Dys
@Jennylino besser zu einem Psychotherapeuten oder einer Psychotherapeutin.

03.07.2023 08:17 • x 1 #4


Catalie
Hallo @Jennylino willkommen bei uns.

Ich mag die Art, wie du schreibst. Bisschen selbsironisch, ich lese raus, dass dir sehr wohl bewusst ist, dass dein Handeln nicht rational ist und trotzdem kannst du nicht anders als dir ständig Sorgen zu machen.

Nun hast du ja auch viel mitgemacht und in sehr kurzer Zeit viele Schicksalsschläge in deinem nahen Umfeld erleben müssen, klar, dass sowas nicht spurlos an dir vorbei geht.
Vor einigen Jahren ist die Mutter des besten Freundes meines Sohnes an Krebs gestorben, da waren die Kinder gerade eingeschult worden. Dann kann man plötzlich die eigene Sterblichkeit nicht mehr verdrängen und macht sich zwangsläufig Gedanken/Sorgen was mit den eigenen Kindern passiert, wenn man selbst plötzlich stirbt. Ich versteh dich da sehr gut, auch wenn es sich bei mir nicht in dein Ausmaß gesteigert hat. Es ist auf jedenfall gut und richtig, dass du dir Hilfe holen möchtest und das dir klar ist, dass du überreagierst. (Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung- hat meine Oma immer gesagt...)

Ich denke, du brauchst auf jedenfall professionelle Unterstützung. Eine Überweisung brauchst du eigentlich erstmal nicht, Psychotherapie wäre m.E. sinnvoll für dich. Schau mal bei dir in der Umgebung und vereinbare ein oder mehrere sog. Psychotherapeutische Erstgespräch, dort kannst du mit einem Therapeuten/in über deine Probleme reden und besprechen welche Hilfen für dich sinnvoll sind. Leider ist aber die Wartezeit für einen Therapieplatz häufig sehr lang, deshalb könnte es Sinn machen, mehrere Erstgespräche zu führen und sich auf verschiedene Wartelisten setzten zu lassen.

Wer hat dir die Überweisung ausgestellt? Dein Hausarzt? Denkt er, für dich wäre eine medikamentöse Einstellung sinnvoll? Dann wäre ein Termin bei einem Psychiater richtig. Allerdings würde ich dir empfehlen erstmal mit einem Therapeuten zu sprechen. (Termin beim Psychiater kann natürlich trotzdem nicht schaden und falls du den dann nicht brauchst auch einfach abgesagt werden...) je nachdem wie lange du auf einen Therapieplatz warten musst, sind Medikamente zur Überbrückung vielleicht angezeigt.

Ich habe noch einen Gedanken für dich, erstmal ganz wichtig KEIN GOOGLE mehr. Wenn du Beschwerden/Symptome hast, geh zu deinem Arzt, aber ohne vorher zu gogglen, was du wohl haben könntest. Leichter gesagt als getan, ich weiß...

03.07.2023 09:44 • x 2 #5


Fritz
Hi Jennylino
Da hast du ja schon schlimme Dinge durchgemacht! Du wurdest mit Krankheiten und Tod konfrontiert und dir wurde die eigene Sterblichkeit bewusst! Diese Dinge haben bei dir große Ängste ausgelöst, da bist du nicht allein!
Ich denke, folgende Maßnahmen könnten für dich hilfreich sein!
Es gibt angstlösende Medikamente, Gespräche mit einem Therapeuten oder Psychiater könnten dir auch weiterhelfen.
Ich glaube nicht, dass du durch Angst oder Sorgen eine Krankheit aufhalten kannst! Wenn das Schicksal es so will, dass ich, du oder anderer Mensch unheilbar krank wird oder sterben, müssen wir dies halt akzeptieren.
Ich glaube auch, dass du eine gute Mutter sein willst und machst dir viele Sorgen um deinen Sohn. Aber es geht relativ schnell, dass dein Sohn so ähnlich denkt wie du und sich auch Sorgen und Ängste über die Zukunft macht!
Ich glaube weiter, dass sich zu deinen Ängsten auch noch die Angst vor der Angst eigestellt hat.
Bedenke, dass Beschwerden oder Schmerzen auch vom Unterbewusstsein ausgelöst werden kann oder es handelt sich um psychosomatische Beschwerden! Wenn du dich dann sorgfältig beobachtest, googelt du sofort im Internet und glaubst dann, dass es sich um eine Krankheit handelt.
Das Googlen macht deine Angst nur grösser statt kleinen. Vielleicht kannst du das aufhören!
Einen Patentrezept gegen die Angst gibt es nicht. Mir hilft der Spruch: Von den vielen Ängsten und Sorgen, die ich mir gemacht habe, sind die Wenigsten eingetroffen!
Dass deine Ängste in erster Linie bei dir im Kopf stattfinden, hast du ja schon festgestellt. Ich wünsche Dir, dass du einen Ausweg findest, denn Angst und Sorgen schränken deine Lebensqualität ein.
Servus und jeden Tag ein angstfreies Leben!

03.07.2023 13:01 • x 1 #6


J
@Dys die Überweisung war an einem Neurologen, aber für die psychiatrische Abteilung mit weiterbehandlung. Ich hoffe ich bekomme dann Therapie Stunden.
Tabletten möchte ich auf keinen Fall nehmen.

03.07.2023 20:19 • x 1 #7


J
@Catalie vielem dank , für deine Zeit. Ich hab am 4.8 einen Termin beim Psychiater. Medikamente möchte ich auf keinen Fall einnehmen. Danke für den Tipp, ich werde mich mal schlau machen was es für Therapeuten in meiner Umgebung gibt.
Ich wußte nicht dass es einen Unterschied zwischen Psychiater und Therapeuten gibt.
Lg

03.07.2023 20:25 • x 1 #8


J
@Fritz vielen Dank für feine Zeit und die netten Worte.
Dein Spruch ist gut, den sollte ich mir mal zu Herzen nehmen. Lg

03.07.2023 20:28 • #9


Dys
Zitat von Jennylino:
@Dys die Überweisung war an einem Neurologen, aber für die psychiatrische Abteilung mit weiterbehandlung. Ich hoffe ich bekomme dann Therapie Stunden. Tabletten möchte ich auf keinen Fall nehmen.

Meiner Erfahrung nach bekommt man keine Therapie vom Psychiater geboten, auch wenn einige Psychiater auch Psychotherapeuten sind. Die sind doch eher nur für das Medikamentöse zuständig. Du solltest Dich dann doch direkt an Therapeuten wenden und dazu brauchst Du auch keine Überweisung.

03.07.2023 23:04 • #10


BlackKnight
Denke eine Psychotherapie wäre gut für dich. Meine Neurologin hat mir bei Diagnoseerstellung eine lange Liste von aktuell praktizierenden Psychotherapeuten gegeben.

04.07.2023 06:09 • #11


J
@BlackKnight was genau macht denn der Neurologe bzw Psychiater? Wie kann ich mir den Termin vorstellen?

05.07.2023 18:27 • #12


A


Hallo Jennylino,

x 4#13


BlackKnight
Zitat von Jennylino:
@BlackKnight was genau macht denn der Neurologe bzw Psychiater? Wie kann ich mir den Termin vorstellen?


Denke hier wird es gut erklärt

https://www.neurologen-und-psychiater-i...ressionen/

05.07.2023 18:34 • #13

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