Angst vor Depressionen - Hausarzt im Urlaub

A
Hallo,

ich habe die schlimme Befürchtung mir eine Depression eingefangen zu haben. Zur Erklärung muß ich erst mal was über mich erzählen.

Meine Kindheit und vor allem meine Jugend (bin heute 28 Jahre alt) waren sehr von der ewigen Unzufriedenheit und Kälte meines Vaters geprägt. Egal was ich (und meine Geschwister) gemacht habe, es war nie richtig und gut genug. Mit 16 bin ich dann von unserem kleinen Dorf in der Nähe von Trier nach Frankfurt am Main gezogen um dort eine Ausbildung zu machen. Nach der Lehre wollte ich gar nicht mehr zurück und hab mich entschieden hier zu bleiben, was ich bis heute nicht bereue.

Vor knapp sechs Jahren habe ich meinen sehr lieben Freund kennengelernt. Wir sind nach einem Jahr zusammengezogen und leben bis heute zusammen. Ich habe nur leider auf der Arbeit einen anderen Mann kennengelernt. Er war (und ist) absolut fantastisch und irgenwie zu schön um wahr zu sein. Ich hab mich sofort in ihn verliebt und wußte gleichzeitig, daß dieser Mann mir nicht gut tun würde. Deswegen ist für mich nie infrage gekommen mich von meinem so lieben Freund zu trennen. Der neue war einfach eine Nummer zu groß für mich und meiner tut mir einfach gut.

Es kam wie es kommen mußte, wir haben ein Verhältnis miteinander angefangen, das fast zwei Jahre ging. Vor etwa 8 Monaten ist dann auch noch der Supergau passiert, er ist mein Chef geworden. Vor vier Monaten hat er mir dann aus heiterem Himmel erzählt, daß er eine andere Frau kennengelernt hat und unser Verhältnis beendet ist. Mir hat es schier den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich hatte Liebeskummer, wie noch nie zuvor in meinem Leben. Er hatte mir das Herz gebrochen. Mir war wochenlang kotzübel und auch heute muß ich mich manchmal vor der Arbeit übergeben. Ich muß mich ja auch noch jeden Tag mit ihm auseinandersetzen und mit ihm zusammen arbeiten.

Letzten Sonntag hab ich dann mal wieder bei meinen Eltern angerufen und mein Vater hat mir am Telefon ernsthaft erzählt, daß er in seinem Leben keine Freude mehr an nichts empfinden kann, daß es ihm total schlecht geht und das alles wegen mir. Weil er mit meinem Lebensweg nicht einverstanden ist.

Ihr könnt Euch sicher vorstellen, daß das mich zusätzlich noch mehr aufgewühlt hat.

Seit vier Monaten vergeht fast kein Tag, an dem ich nicht heulen muß, ich hab acht Kilo abgenommen und schlafen kann ich auch nur noch schlecht. Ich bin 24 Stunden am Tag unruhig, so ähnlich, wie wenn man gerade eine wichtige Prüfung vor sich hat. An manchen Tagen fällt es mir schon schwer überhaupt das Bett zu verlassen, mich zu duschen und anzuziehen. Die ganze Zeit hab ich gedacht (oder mir eingeredet), daß das ja ganz normal ist bei Liebeskummer. Aber nach vier Monaten sollte doch mal Besserung in Sicht sein.

So, nun zum eigentlichen Thema.

Ich habe endlich den Entschluß gefaßt zu meinem Hausarzt zu gehen (war zwar bisher nur wegen Erkältung etc. dort, aber ich fühle mich sehr wohl bei ihm) und mußte feststellen, daß er drei Wochen im Urlaub ist. Daraufhin habe ich versucht gleich einen Termin bei einer Psychologin bzw. einem Neurologen zu bekommen, die mir empfohlen wurden. Beim Neurologen muß ich noch bis September warten und die Psychologin hat sich noch nicht zurück gemeldet.

Ich weiß aber nicht, wie ich das ganze Grauen (ihr erinnert Euch, mein Chef hat mich so verletzt) auf der Arbeit noch weiter ertragen soll. Ich werde am Montag zu der Hausärztin eines sehr guten Freundes gehen, aber ich habe keine Ahnung ob sie mir helfen kann. Im Internet hab ich dann in diversen Foren erfahren, daß man in der Regel lange Wartezeiten hat bei den Fachärzten.

Welche Erfahrungen habt ihr so gemacht mit Euren Hausärzten und wie habt Ihr die Wartezeiten zum Facharzt überbrückt? Ich weiß, ich hab wahrscheinlich viel zu lange gewartet um mir Hilfe zu holen, aber ich hab wirklich die ganze Zeit gedacht, es wäre nur Liebeskummer, aber ich halte das nicht mehr lange aus. Ich bin wirklich am Ende.

So hoffe der Text war nicht so lang,
danke für's lesen,

liebe Grüße,
Anuk

09.07.2011 16:23 • #1


uniquenessy
Hallo Anuk,

das stimmt, man kann teilweise sehr lange auf einen Facharzttermin warten,
da bis du mit deinem Termin im September noch gut beraten..
Du könntest auch noch mehr Psychiater kontaktieren und dir den mit der kürzesten Wartezeit raus suchen.
Manche Ärzte bieten auch an, sich auf eine Liste setzen zu lassen, falls jemand mal absagt.
Ein guter Hausarzt kann aber auch die Zeit bis zu dem Termin gut überbrücken.

Die Frage wäre für mich, ob deine Reaktion nicht vielleicht auch ganz normal ist,
schließlich wäre aus deiner Sicht die Affäre ja noch nicht beendet gewesen
und jetzt jeden Tag mit jemandem zusammen zu arbeiten,
den man sehr mag ist schwierig.
Somit stehst du dauerhaft im Stress.
Auf lange Sicht gesehen, wäre es vielleicht besser,
irgendwie um die Zusammnarbeit drum rum zu kommen oder??

Wir können hier keine Diagnosen stellen oä,
mir ist aber in deinen Beitrag aufgefallen, dass du möglicherweise ein
geringeres Selbstbewusstsein besitzt, wenn du sagst dass dein jetziger Chef eine Nummer zu groß für dich ist..
???

Gruß
Uniquenessy

09.07.2011 16:57 • #2


A


Hallo Anuk,

Angst vor Depressionen - Hausarzt im Urlaub

x 3#3


K
mh... die Frage, die sich mir stellt ist: was kann der Neurologe für Dich machen, wenn Deine Problematik der Liebeskummer ist? Wäre es nicht besser, mit einer Psychotherapeut/in Dein Leben zu besprechen!?

Wie sieht denn das Verhältnis zu Deinem Freund - Exfreund(?) aus? Du schreibst, dass ihr noch zusammenlebt.... aber die Affaire, die es dann wohl war, hat Dir auch einen Halt gegeben.... welchen!? Was vermisst Du so an Deinem Freund... vielleicht kannst Du das mit ihm besprechen, damit ihr mehr zueinanderfinden könnt - wenn Du ihn noch liebst.

Ist auch ein Urlaub möglich? Vielleicht eine Kur.... wo Du die Gedanken ordnen kannst.... Dir darüber bewusst wirst, was Du von Deinem Leben erwartest/erreichen möchtest.

Gefühle tun weh... und wahrscheinlich tat es Dir auch sehr gut, dass Du mit einer Person zusammen warst, der Dir überlegen scheint..... nur... hast Du auch andere Menschen, die zu Dir stehen und Du Dich auch angenommen von ihnen fühlst?


Und zu Deinem Vater....
warum ist er mit Deinem Lebensweg nicht einverstanden, weißt Du das? Was erwartet/wünscht er von Dir?

09.07.2011 18:15 • #3


Knoten
hallo anuk,

du kannst direkt zu einem neurologen / psychiater in die praxis gehen und dich dort als notfall melden. ein notfall darf nicht zurückgewiesen werden.
es gibt auch viele kliniken, die einen psychischen notfall direkt aufnehmen.
sage am empfang, dass du unbedingt mit dem arzt sprechen musst, dass du auf gar keinen fall noch wochenlang warten kannst. nehme das wort notfall zur hilfe.

bei psychtherapeuten ist das etwas anderes.

ich weiß das aus bad dürrheim, dort war ich lange in der klinik und jeden tag sind kranke ohne vorherige anmeldung aufgenommen worden.
dort war ich auch mit einer patientin, die liebeskummer hatte. man darf das nicht unterschätzen, es ist immer schwierig einen menschen zu verlieren und in deinem fall, ihn noch ständig auf der arbeit zu begegnen, auf seine anordnungen hören zu müssen... ich möchte nicht mit dir tauschen!


für dich ist es ein notfallzustand, so wie es sich liest.
du musst nicht warten!

lg, knoten

09.07.2011 20:49 • #4


S
Hallo anuk,

aus meiner Sicht könnte erstmal eine Krankschreibung für Dich Erleichterung bringen. Und die kann jeder Arzt vornehmen, das heißt, wenn Du am Montag zu dem Hausarzt eines Freundes gehst, kann der das für Dich tun.

So wärest Du erst mal weg von dem Umfeld auf der Arbeit und müsstest Deine Affaire und Chef erst mal nicht mehr sehen.

Aber natürlich kannst Du auch jederzeit, wie Knoten schon beschrieben hat, in die Institutsambulanz eines psychiatrischen Krankenhauses gehen. Dort gäbe es die Möglichkeit, Gespräche mit Ärzten/Psychologen zu führen, bis Du evt. einen Platz bei einem Therapeuten hast.

Die Grenze zwischen Liebeskummer und einer Depression ist wahrscheinlich nicht ganz einfach zu ziehen.
Trotzdem sollte Liebeskummer aber auch irgendwann abflauen. Tut er das nicht, könnte das ganze in eine Depression übergehen.

09.07.2011 23:56 • #5


A
Danke für Eure lieben Antworten.
Mal schaun, was die Ärztin morgen sagt.
Zum Thema Jobwechsel: Ich arbeite in einem großen Konzern seit 12 Jahren. D.h. ich möchte die Firma nicht wechseln (gute Bezahlung, gute Sozialleistung, sicherer Arbeitsplatz und normalerweise auch ein gutes Arbeitsklima), aber ich habe schon mit meinem Abteilungsleiter gesprochen, daß ich die Abteilung wechseln möchte und meine Kontakte in anderen Abteilungen aktiviert. Allerdings ist das keine kurzfristige Lösung.

Zu dem Rest, was Kelvin gesagt hat, kann ich nicht viel sagen. Urlaub ist bei mir dieses Jahr nicht mehr drin. War schon drei Wochen weg.
Ja, ich hab andere Menschen, die zu mir stehen. Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, daß man Freunde hat, nur helfen kann mir halt niemand. Einerseits ist es schön zu hören: Mensch, Du tust mir so leid! oder Ich möcht nicht mit Dir tauschen aber so Tipps wie: Nach vorne schauen Eigentlich ist es doch besser so, so konnte es doch auch nicht ewig weitergehen etc. helfen leider auch nicht. Ich hab schon tausend mal versucht mich zusammenzureißen und abzulenken. Leider lenkt mich nichts ab und zusammenreißen klappt gar nicht...

Die Tipps mit dem Krankenhaus hab ich schon öfter gelesen, wahrscheinlich ist es dumm, aber die innere Hemmschwelle hält mich noch davon ab (ich muß doch nicht in die Klappsmühle)
Ich melde mich bestimmt morgen noch mal,
bis dann

10.07.2011 06:42 • #6


Knoten
hallo anuk,

ich möchte dir zum wort klappsmühle etwas erzählen.

viele wörter werden aus 2 worten zusammen gesetzt und haben jedes für sich eine bedeutung.

die worte klapps und mühle. ich interpretiere diese wörter für mich so:
klapps: davon habe ich sehr viele in meinem leben erhalten, hier einen und da einen. es ging wohl los mit dem klapps auf den fingern.
mühle: dieser immer wiederkehrende klapps, ist wie eine mühle. mit jedem den wir erhalten, verlieren wir an konsistenz und irgendwann sind wir so fein wie mehl.

auch das wort verrückt hat eine besondere bedeutung für mich: ver-rückt. so wie man z.b. einen stuhl von seinem platz verrücken kann, so kann man in einem menschen die empfindungen verrücken. schon bekommt das wort verrückt eine ganz andere bedeutung.

also, wenn es sein muss, überwinde deine hemmschwelle und geh in die klapps-mühle. dein chef hat dir genügend davon verpasst.

lg, knoten

10.07.2011 08:06 • #7


S
Hallo Anuk,

Zitat:
(ich muß doch nicht in die Klappsmühle)


bitte überdenke deine Wortwahl. Viele hier von uns sind in einer Klinik gewesen.

Serafina

10.07.2011 09:29 • #8


K
Zitat von Anuk:
Einerseits ist es schön zu hören: Mensch, Du tust mir so leid! oder Ich möcht nicht mit Dir tauschen aber so Tipps wie: Nach vorne schauen Eigentlich ist es doch besser so, so konnte es doch auch nicht ewig weitergehen etc. helfen leider auch nicht. Ich hab schon tausend mal versucht mich zusammenzureißen und abzulenken. Leider lenkt mich nichts ab und zusammenreißen klappt gar nicht...


Mitleid hilft Dir?
Die Worte mit dir will ich nicht tauschen helfen Dir weiter!? Bitte pass nur auf, dass Du nicht in solche Abhängigkeit gerätst, von anderen Menschen....
Wenn Dir die Worte schau nach vorne nicht helfen. Nach vorne schauen allein der Satz, der wird nicht hilfreich sein. Aber tatsächlich nach Möglichkeiten selbstständig suchen, das kann helfen.

Also noch mal die Frage: wie steht es zur Beziehung zu Deinem Mann/Freund? Oder bist Du nun wieder Single? Das habe ich nicht ganz verstanden.
Noch eine Frage: liebst Du Deinen Ex-Partner überhaupt? Wenn Du so hinter dem Arbeitskollegen/Chef so hinterher bist?

Liebeskummer ist auch keine kurzfristige Lösung im übrigen. Sondern ein Prozess.... eine Auseiandnersetzung mit dem Thema.
Du könntest auch natürlich versuchen, über ihn hinweg zukommen. Das kann hilfreich sein, wenn Du weiterhin dort beschäftigt bleiben magst und auch kein Mobbing entsteht. Wenn ihr noch loyal miteinander umgeht, dann wäre es wahrscheinlich ratsamer, *irgendwie* über die Trennung hinwegzukommen und ihn mehr als Chef anzusehen, als eine Affaire. ... es wird lange Dauern können. Es ist aber nicht unmöglich. Nur eins kann ich Dir ..... zu 98% sagen: außer Antidepressiva gibt es noch keine Tabletten für Liebeskummer. Und Antidepressiva helfen auch nur bedingt.... mach Dir da also nicht so viel Hoffnung. Aber trotzdem: viel Glück beim Arzt. Wünsche Dir allerdings eher, dass Du Mut zur Auseinandersetzung mit Deinen Gefühlen und Bedürfnissen findest.....

10.07.2011 19:26 • #9


A
Sorry, das mit der Klappsmühle hab ich wirklich nicht böse gemeint. Ich hab nur versucht meinen inneren Konflikt zu erklären...

10.07.2011 19:31 • #10


JeanLucca
Zitat von kelvin:
Mitleid hilft Dir?
Das hat Anuk nicht geschrieben. Ihr haben die Sprüche gut getan - mehr nicht. Ich kann das ganz gut verstehen, denn als ich an dem Punkt war mir endlich Hilfe zu holen war ich sehr verunsichert was wohl passiert wenn ich meine Schwäche zugebe. Werde ich verurteilt weil ich mit meiner Seele nicht mehr alleine klar komme? Da habe ich auch jede Floskel als etwas angenehmes aufgefasst, als etwas Verständnisvolles. Natürlich helfen solche Sprüche nicht weiter. Aber sie sind immerhin ein Ausdruck von Mitgefühl.

Zitat von kelvin:
Aber tatsächlich nach Möglichkeiten selbstständig suchen, das kann helfen.
Sie sucht ja. Hier. Und woanders im Internet. Und einen Arzt. Und sie hat mit Freunden gesprochen, die aber auch nicht weiterhelfen können. Ich finde das ist schon eine ganze Menge für den Anfang.

Zitat von kelvin:
Also noch mal die Frage: wie steht es zur Beziehung zu Deinem Mann/Freund?
Anuk schrieb das sie bis heute zusammenleben. Irgendeine Bewertung wie wir zu verschiedenen Beziehungsformen stehen, helfen ihr jetzt auch nicht. Vermutlich ist sie selbst nicht glücklich mit der ganzen Situation. Ich denke Anuk hat uns für ihre kurze Frage, nach den Wartezeiten bei einem Arzt, eine Menge Eckdaten zu ihrer Situation gegeben. Den eigentlichen Kern hat sie sicher noch gar nicht erwähnt (wenn es ihn denn gibt und wenn sie ihn schon kennt) - aber das ist ja auch verständlich und durchaus menschlich.

Sicher hat Anuk Liebeskummer gehabt oder noch immer. Wir wissen aber nicht ob das nur die Spitze_vom_Eisberg ist, um das mal so zu formulieren. Es kann durchaus sein das Anuk etwas mit sich rumträgt warum sie überhaupt in diese Situation geraten ist. Irgendwie spürt sie das ja auch - deshalb will sie sich ja Hilfe holen.

Zitat von kelvin:
Und Antidepressiva helfen auch nur bedingt.... mach Dir da also nicht so viel Hoffnung. Aber trotzdem: viel Glück beim Arzt. Wünsche Dir allerdings eher, dass Du Mut zur Auseinandersetzung mit Deinen Gefühlen und Bedürfnissen findest.....
Nach Antidepressiva's hat Anuk gar nicht gefragt. Ich glaube eher das sie tatsächlich dabei ist sich mit ihren Gefühlen auseinanderzusetzen und dabei nicht weiterkommt.

Ob es tatsächlich eine Depression ist oder nicht, die da von dem Liebeskummer verdeckt ist, wird ein guter Dr schon herausfinden. Und auch, was die ganze Familienkonstellation samt Vater mit ihr macht. Ich würde ihr nur wünschen das sie beim Doc nicht nur die Beziehung zu ihrem Chef hervorhebt, sondern alles auf den Tisch legt. Denn nur so hat er ja die Chance eine sichere Diagnose und daraus entsprechende Hilfen zu veranlassen.

Lieben Gruß, JeanLucca

10.07.2011 22:25 • #11


K
Nun, soll ich antworten oder es doch sein lassen?
Warum hast Du Jean für Anuk geschrieben!?

Ich lasse es sein meine Gedankengänge zu erläutern. Weil vielleicht Du Anuk sie auch als Anregung genommen hast.... dass allerdings Jean diese auseinandernimmt, ist eher ein Zeichen, dass meine Worte Dich eher verschreckt haben. Wenn dem so ist, dann möchte ich mich dafür entschuldigen und sehe es auch als Anlass, mich aus Deinem Beitrag zurückzuziehen, bevor Du es tust.

Wie auch immer... ganz viel Kraft für Dich und hilfreiche Gedankengänge. Sodass Du bald wieder sagen kannst: Jetzt bin ich wieder auf 'meinem' Weg.

Alles Gute für Dich!

11.07.2011 00:42 • #12


A
Naja Kelvin, Du hast mich schon ein bißchen verschreckt, aber das macht nichts.
Ich habe jetzt eine Überweisung zum Psychologen und zu einem Psyhiater in der Tasche, sowie eine Krankschreibung für die ganze Woche. Ich war den ganzen Tag wild entschlossen nicht nur rumzugammeln und irgendwas zu unternehmen (spazierengehen, Kaffee trinken, aufräumen, putzen) aber ich konnte mich nicht aufraffen. Wie auch immer, den Termin beim Psyhiater hab ich in vier Wochen und auf den Rückruf von der Psychologin warte ich noch.
Die vorläufige Diagnose ist reaktive Depression und meine Ärztin rät mir dringend, mich aus meinem Arbeitsumfeld zu bewegen. Leider ist das immer leichter gesagt, als getan. Trotzdem bin ich froh und auch ein Stück weit erleichtert, daß ich endlich den Mut für den ersten Schritt hatte.
Psychische Probleme sind halt gesellschaftlich nicht so wirklich anerkannt. Einen Bandscheibenvorfall kann ja jeder mal bekommen, aber eine Depression? Das möchte man sich natürlich selbst und auch anderen gegenüber nicht gerne eingestehen...
Umso schöner ist es sich unter Leidensgenossen zu befinden und zu merken, daß man nicht einfach durchgeknallt und schwach ist
Ich fühle mich aber nicht so wohl, wenn ich den Eindruck habe, daß man mich hier analysieren möchte. Dafür sind doch dann wirklich die Fachleute da.

Danke, daß Ihr mir zugehört habt
Liebe Grüße

11.07.2011 15:24 • #13


A


Hallo Anuk,

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Knoten
Hallo Anuk,

Analysiert wird hier normaler Weise niemand. Diese Forum hat mich durch eine schwere Zeit begleitet und nur weil mal ein Mensch dabei ist, der versucht deine Situation zu analysieren, musst du dies nicht gleich auf das ganze Forum mit seinen Mitgliedern beziehen.

Wir unterstützen einander, stehen zur Seite und beantworten Fragen, insofern es uns möglich ist.
Für mich ist das Wichtigste in diesem Forum, dass ich mich hier unter Menschen bewege, die mich verstehen und sich ein Stück weit in meine Gefühle hineinversetzen können.

Es ist ein bisschen wie eine anonyme Selbsthilfegruppe. Zumindest für die, die annonym bleiben möchten.

liebe Grüsse,
Knoten

12.07.2011 15:02 • #14

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