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Angst vor MRT

hollibee
Hallo ihr Lieben,


Erstmal ein gesundes neues Jahr für euch

ich sage gleich Vorweg, ich suche keinen medizinischen Rat.

Ich habe vor 4 Monaten meinen HNO gewechselt, bin extra in die nächstgrößere Stadt gefahren, weil er mir empfohlen wurde. Dort wurde ein Hörsturz festgestellt, er hatte mir dann Ginkgo verschrieben da ein Tinnitus vorhanden war und sagte: wenn der nicht besser wird, könnten wir ja evtl über ein MRT reden. Da hatte ich ihm schon gesagt, das ich große Ängste habe und da dann sicher was gefunden wird was da nicht hingört. Ich leide ja auch unter schlimmer Hypochondrie. Da meinte er: nein mit solchen gedanken fangen wir erst gar nicht an, es ginge nur darum, mal die Hörnerven zu checken. Ich solle in 4 Wochen zur Kontrolle wieder kommen.

Das Ginkgo half ganz gut und der Tinnitus war fast weg. Ich ging dann zur Kontrolle, musste aber zu meiner Verwunderung feststellen, daß ich zu einer jungen Ärztin musste. Sie stellte sich vor als Assistenzärztin der hno Uniklinik, sie wäre jetzt mit in der Praxis. Sie war mir leider auf Anhieb sehr unsympathisch, sehr arrogant und von oben herab. Sie meinte dann ich müsste jetzt dringend ins MRT, da es auch ein Hirntumor sein kann, der den Tinnitus auslöst. Ich habe ihr dann erklärt, das ich eine Angststörung und Hypochondrie habe und das jetzt eine große Angst in mir auslöst. Ja das müsste jetzt aber gemacht werden.

Seit dem Tag ist mein Tinnitus unerträglich geworden. Ich habe mich mit meiner Hausärztin darüber unterhalten und mit meiner Therapeutin beide versuchten mir die Angst zu nehmen, genau so wie mein Mann. Aber es half nichts. Auch die Radiologie wo ich den Termin ausgemacht hatte, meinte das ich mich davon nicht verrückt machen lassen soll. Durch diese Anspannung habe ich jetzt zusätzlich eine Autophonie entwickelt, das ist eine Tubenstörung, hatte ich schon mal auf dem rechten Ohr, irgendwann war es wieder weg. Da hört man sich selber, so als ob man sich das Ohr zuhalten würde. Inzwischen ist das aber wieder fast abgeklungen.

Ich war dann letzte Woche wieder beim hno, weil meine Ohren verstopft waren, ich hatte die Hoffnung wieder diesmal wieder zu dem HNO Arzt gehen zu können wegen dem ich ja ursprünglich gewechselt hatte. Aber nein, ich musste wieder zu der Assistenzärztin. Die meckerte gleich drauf los weil ich noch nicht zum MRT war und bemerkte noch einmal, wie extrem wichtig das wäre. Sie würde mich nicht ohne Grund hin schicken. Ich habe ihr dann nochmal versucht zu erklären, was ich für Ängste habe etc und dann meinte sie: naja dann müssen sie halt ne Therapie machen, da kann ich Ihnen nicht helfen, gehen Sie bitte zum MRT.

Ich habe mich sehr unwohl gefühlt und ich habe keinerlei Vertrauen zu ihr. Mag sein, dass sie mit solchen Ängsten nicht umgehen kann, aber das ist ja vollkommen in Ordnung, nur dann ist es nicht die richtige Praxis für mich. Ich habe keine Angst vor dem mrt selber, habe keine platzangst etc. Aber ich bin echt davon überzeugt das ich am 16. Januar mein Todesurteil bekommen werde. Weil die Ärztin meine Ängste so geschürt hat, statt sie mir zu nehmen. Ich möchte nicht mehr in diese Praxis gehen. Die Frage ist ja, könnte ich die Befunde auch zusätzlich zu meiner Hausärztin schicken lassen, dass sie diese mit mir besprechen kann? Denn sonst gehen diese nur an den überweisenden arzt wurde mir gesagt. Hilfreich wäre ja auch wenn die mir sagen würden ob da was ist oder nicht. Aber das machen die gleich nach der Untersuchung ja auch nicht.

Vielleicht ist das ganze hier ziemlich albern, aber gegen meine Ängste kann ich momentan nichts machen. Ich habe Angst das meine Ängste so schlimm werden das ich dieses mrt nicht machen kann.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Liebe Grüße, Biene

09.01.2023 01:31 • x 1 #1


Mabaja
Hallo Biene,
also mit der eiskalten Ärztin käme ich auch überhaupt nicht klar. Ich hatte schon mehrere MRT. Es gab immer sofort im Anschluss ein kurzes Arztgespräch über das Ergebnis. Den ausführlichen Bericht konnte ich überall hinschicken lassen, neben dem überweisenden Facharzt auch zum Hausarzt und zu mir selbst. Ich musste es nur beim Untersuchungstermin vor Ort angeben.
Deine Ängste sind überhaupt nicht albern, sondern leicht nachvollziehbar. Die Ärztin hat dich leider stark verunsichert. Ich denke, dass du die MRT trotzdem machen lassen solltest, weil du dann mehr weißt.

Liebe Grüße,
Mabaja

09.01.2023 02:34 • x 1 #2


A


Hallo hollibee,

Angst vor MRT

x 3#3


hollibee
Vielen Dank für deine Antwort.

Ich habe bei der Terminvereinbarung ja extra gefragt ob danach jemand mit mir spricht, aber das wurde verneint. Wenn es etwas schlimmes ist, dann werden die Befunde umgehend an die Ärzte gefaxt. Sonst dauert es bis zu 10 Tage.

Kann man sich die Befunde auch zi sich schicken lassen? Das wusste ich nicht. Dachte immer das geht nur an die Ärzte. Wieder was gelernt.

Ja ich denke ich werde es machen aber ich gehe zur Auswertung nicht mehr zur hno Ärztin. Ich habe schon viel erlebt, auch das einige mit solchen Ängsten nicht wissen umzugehen, was ich ja verstehe, aber es passt einfach nicht.

09.01.2023 03:30 • #3


Nuance
Deine Beschwerden verschlimmern sich ja anscheinend durch psychische Belastungen.
Es macht einen Tumor dann doch schon unwahrscheinlicher.

Man könnte es ja auch anders werten. Sie wollen selbst Unwahrscheinliches absolut ausschließen. Vllt. auch auch rechtlichen Gründen.

Du vermutest, ein Todesurteil zu erhalten. Eine drastische Formulierung. Indem Du Dich nicht untersuchen läßt, würde ein Tumor ja nicht verschwinden. Das Gute an einer Untersuchung wäre absolute Sicherheit, dass dort nichts ist.

Ich persönlich halte einen Tumor für sehr unwahrscheinlich. Und in dem extrem unwahrscheinlichen Fall könnte man früher Therapien einleiten.

Abgesehen davon gibt es doch angstlösende Medikamente...


Klar, Ärzte sind genervt, wollen keine Zeit verlieren. MRT Untersuchungen werden dicht gelegt - es kostet viel Geld, wenn Patienten nicht kommen. Ich kann das nachvollziehen. Aber natürlich auch, dass manche zu weit gehen und man nach Alternativen sucht.

09.01.2023 07:05 • x 1 #4


hollibee
Guten Morgen,

ja vielleicht ist das krass formuliert gewesen mit dem Todesurteil. Aber so fühle ich mich.
Sie hat sich halt einfach blöd ausgedrückt und ich hatte sie gebeten, sich da etwas weniger drastisch auszudrücken. Nicht nur ich, als Angstpatientin höre sowas nicht gerne, ich denke andere Patienten würden sich da auch nicht gut mit fühlen.

Das MRT ist am 16. Januar, also nächsten Montag und es ist ja nicht so, das ich da einfach nicht hingehen werde. Meine Therapeutin hat gemeint, in meinem Fall könnte sie sich vorstellen, dass dieses nicht hingehen oder Absagen vom Termin, bei mir wieder neue Ängste schüren würde, weil dann die Frage aufkäme: Und wenn ich doch was habe?

Mir ist einfach nur klar, das ich halt einfach nicht mehr zu dieser Ärztin gehen möchte, weil ich mich da nicht wohl fühle und es einfach nicht passt zwischen uns. Daher war nur die Frage ob ich das auch mit meiner Hausärztin besprechen kann. Gestern hatte ich z.b den ganzen Tag keine Autophonie. Ich hatte mich schon gefreut das es jetzt ENDLICH vorbei ist - hab es abends noch stolz meinem Mann erzählt, das es jetzt endlich weg zu sein scheint... und dann fing es wieder an. Den Tinnitus habe ich bereits mit 14 entwickelt, als meine Mama starb (für mich plötzlich, aber sie war schwer krank, ich wollte es nicht wahrhaben), nur damals habe ich nicht so extrem in mich rein gehört. Heute habe ich bei jedem Zipperlein gleich Angst, ich habe was ganz schlimmes. Ich hatte diese Hypochondrie vor vielen Jahren auch sehr sehr schlimm, durch Therpien etc habe ich das super in den Griff bekommen und es war lange kein Thema mehr. Vor zwei Jahren hatte mein Papa dann plötzlich einen Schlaganfall (plötzlich wars wenn man ehrlich ist auch nicht, es hat sich schon abgezeichnet, das irgendwas passieren wird, er ist aber nicht zum Arzt gegangen) und vor einem Jahr ist er dann leider verstorben. Seit dem Zeitpunkt haben sich diese Ängste wieder langsam aufgebaut, bis hin jetzt zu der Annahme ich hätte auch bald einen Schlaganfall oder Herzinfarkt. Hatte im Dezember einen Termin beim Kardiologen, aber mein Herz ist Top in Ordnung. Selbst der Kardiologe hat mir geraten, dass ich versuchen soll, abzuschalten und mich zu entspannen. Aber das fällt mir gerade sehr sehr schwer.

09.01.2023 10:47 • #5


Schlüsselkind
Zitat von hollibee:
Mir ist einfach nur klar, das ich halt einfach nicht mehr zu dieser Ärztin gehen möchte, weil ich mich da nicht wohl fühle und es einfach nicht passt zwischen uns. Daher war nur die Frage ob ich das auch mit meiner Hausärztin besprechen kann.


Den Befund erhält i. d. R. die Überweiserin, aber Du kannst zusätzlich einen zu Deiner Hausärztin senden lassen. Würde mal dort vorher anrufen und Deine Situation erklären, da findet ihr gemeinsam bestimmt eine Lösung, dass Du nicht mehr zu der unsensiblen Fachärztin musst. Kenn das selbst so, dass Fachärzt*innen oft Auswertungstermine gar nicht selbst machen, weil keine Zeit, aber das kann von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein.

Zitat von hollibee:
Sie hat sich halt einfach blöd ausgedrückt und ich hatte sie gebeten, sich da etwas weniger drastisch auszudrücken. Nicht nur ich, als Angstpatientin höre sowas nicht gerne, ich denke andere Patienten würden sich da auch nicht gut mit fühlen.


So ist es! Ich tu mir das nicht mehr an. Wenn ein Arztwechsel geht, mach ich das. Hab da auch schon einiges erlebt – zum Glück gibt es aber auch sensible (Fach-)Ärzt*innen. Und warum dann nicht bei Gelegenheit mal ganz wechseln.

Alles Gute!

09.01.2023 14:05 • x 1 #6


Catalie
Hi,
Ich würde vor dem MRT-Termin noch eine Überweisung bei deinem Hausarzt holen und dann die Überweisung vom HNO gar nicht benutzen, dann kommt der Bericht sicher zum Hausarzt und du muss in der MRT-Praxis nicht noch rumdisskutieren. Es gibt Praxen, da ist es problemlos möglich, dass der Bericht an mehrere Ärzte oder auch nachhause geschickt wird (und das Recht dazu hat man in jedemfall...) es gibt aber trotzdem Praxen, die das verweigern oder nur ungern machen wollen. Ich weiß nicht, ob du dann mit sowieso Angst vor dem MRT noch die Kraft hast das einzufordern, ich hätte sie nicht und würde deshalb vorher den Weg über den Hausarzt gehen. Alternativ kannst du auch nochmal bei der HNO Praxis anrufen und klären, ob du künftig nur noch zu dem guten Arzt gehen kannst, dann wäre es ja, so wie ich dich verstehe, kein Problem, wenn der Bericht an die HNO-Praxis ginge.

09.01.2023 14:21 • x 1 #7


Jedi
@hollibee

Zitat von hollibee:
Meine Therapeutin hat gemeint, in meinem Fall könnte sie sich vorstellen, dass dieses nicht hingehen oder Absagen vom Termin, bei mir wieder neue Ängste schüren würde, weil dann die Frage aufkäme: Und wenn ich doch was habe?

Da hat Deine Therapeutin recht, denn würdest Du Dir nicht nur mit der Frage quälen, Habe ich villt. doch etwas ?.
Zudem kommt bei Angstpatienten noch dazu, dass dann dieser innere Vermeider wieder gewonnen hätte,
was die Angst weiter nur verstäekt u. man sich damit wieder mies fühlt.
-----------
Was die mögliche Angst vor dem MRT wäre, vorher eine beruhigendes Medikament einznehmen - bieten manche
Praxen an oder den HA dazu einmal befragen.
Wegen den Brief mache Dir da nicht so einen Kopf, denn Du kannst von der Praxis, wo er hingeleitet wurde ,
dann auch eine Kopie für den HA erstellen lassen !

Dir alles Gute, nächsten Montag für die Untersuchung u. das Ergebnis dann auch gut ausfällt !

09.01.2023 14:39 • x 1 #8


hollibee
Ich habe keine Angst vor dem MRT selber, also nicht vor dem Gerät. Sondern eigentlich nur vor dem Ergebnis.
Was halt einfach so ein Satz von einem Arzt so in mir auslösen kann, ist wirklich schlimm.

Ich will solche negativen Ängste und Gedanken auch gar nicht haben, aber im Moment ist es wirklich sehr sehr schwer für mich mit dem ganzen Umzugehen. Und ja, wenn ich den Termin jetzt absage, dann wird es sicherlich so sein das ich mich von meiner Angst wieder habe steuern lassen und dann fühle ich mich wieder schlecht.

Ach ich weiß halt im Moment auch nicht so richtig weiter...

09.01.2023 17:09 • #9


Jedi
Zitat von hollibee:
ch habe keine Angst vor dem MRT selber, also nicht vor dem Gerät. Sondern eigentlich nur vor dem Ergebnis.

OK, dann habe ich es wohl falsch interpretiert !
--------------
Zitat von hollibee:
Was halt einfach so ein Satz von einem Arzt so in mir auslösen kann, ist wirklich schlimm.

Verstehe u. das war sicher Unsensibel !
Nun, Ärzte sind auch nur Menschen u. machen im Umgang mit ihren Patienten auch mal Fehler.
Aber wenn es einem trifft, dann ist das schon ärgerlich u. man fühlt sich Unverstanden oder nicht Ernst genommen.

09.01.2023 17:24 • #10


hollibee
@Jedi Ja sie hatte beim ersten Termin gleich mit Hirntumor um sich geworfen, als ich sie bat, bitte solche Vermutungen nicht zu äußern, da ich eine Angststörung habe und mich das weiter sehr verunsichert, versuchte sie noch zurück zu rudern, aber leider war auch beim zweiten Termin letzte Woche von Empathie keine Spur. Ich kann einfach kein Vertrauen zu ihr aufbauen und sie behandelte mich von oben herab und hörte mir nicht richtig zu. Sie ist scheinbar sehr pragmatisch und das ist ja auch ihr gutes Recht. Aber ich komme mit dieser Dame einfach nicht zurecht. Und daher werde ich diesen weiten Weg einfach nicht mehr auf mich nehmen, sondern hier in meiner Stadt noch einmal schauen, ob ich einen freundlicheren Arzt finde.

09.01.2023 19:51 • x 1 #11


Jedi
Zitat von hollibee:
sondern hier in meiner Stadt noch einmal schauen, ob ich einen freundlicheren Arzt finde.

Wünsche Dir, dass Du einem kompetenten u. empathischen Arzt finden wirst.

09.01.2023 20:11 • x 1 #12


hollibee
So, heute morgen war das MRT. Ich habe ja echt keine Platzangst aber das war heute schon hart an der Grenze. Ich hatte die ganze Zeit die Augen geschlossen.
Die Geräuschkulisse war auch sehr grenzwertig. Aber zum Glück hat es nicht lange gedauert.

Aber scheinbar ziehe ich solche Leute an. Im Wartezimmer saßen zwei Frauen die sich über ihre Krankheiten unterhalten haben. Die eine hat wahrscheinlich Brustkrebs und die andere hat 3 Hirntumore. Frage mich immer warum die das im Wartezimmer immer erzählen müssen. Aber nun gut. Bin gespannt was nun raus kommt.

Dieses ungewisse macht mich fertig. Ich habe nur 3 Stunden geschlafen, hatte heute morgen tierische Kopfschmerzen und weil ich so angespannt bin ist Tinnitus und auch autophonie immens schlimmer geworden.

16.01.2023 22:58 • x 3 #13


hollibee
Ich habe gestern mit meiner Hausärztin gesprochen, die MRT Befunde sind da und es ist alles in Ordnung.

Was bin ich froh und erleichtert. Mir ist ein richtiger Stein vom Herzen gefallen.

Jetzt hoffe ich, dass ich mental etwas runter fahren kann und es mir bald wieder besser geht.

24.01.2023 14:27 • x 2 #14


A


Hallo hollibee,

x 4#15


Lilly-18
Zitat von hollibee:
und es ist alles in Ordnung.

das freut mich sehr für dich

24.01.2023 18:12 • x 1 #15

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