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Antrag auf einen GdB

N
Hallöchen Ihr Lieben,
nach reiflichem Überlegen habe ich mich nun dazu entschieden, einen Antrag zu stellen. Der bürokratische Aufwand nervt mich schon jetzt.
An Nachweisen habe ich lediglich einen Bericht über einen Klinikauftenhalt mit der Diagnose ( PTBS) . In dem steht allerdings auch , dass ich das ganze nach 5 Wochen gegen ärztlichen Rat abgebrochen habe.
Jedenfalls frage ich mich, ob ich mit weiteren Attesten meiner Therapeutin und Psychiaterin, Hausarzt, das Ganze zielführend gestalten kann. Ich weiss nicht, wie so was abläuft, aber ich habe die Hoffnung mir Arbeitsaufwand zu ersparen wenn ich von allen Behandlern direkt was einreiche anstatt nur den Klinikbericht und dann gibt es eine Absage und dann muss ich Widerspruch einreichen . ( aber ich spare mir auch gern Kosten für unnötiges . falls es die vom Versorungsamt nicht juckt was mein Hausarzt sagt , muss ich da ja nicht unnötig was für ausgeben. )
Gibt es Tipps o.ä.
Worauf ist zu achten .
. Wäre ich danbkar für

13.07.2024 09:33 • x 1 #1


Dys
Zitat von Nelly30:
. Der bürokratische Aufwand nervt mich schon jetzt.

Wenn Du den Antrag online stellen willst, entstehen zunächst mal keine Kosten. Du musst auch nicht zwangsläufig Befunde einreichen. Aber Du musst eine Schweigepflicht Entbindung erteilen, für Deine behandelnden Ärzte und Therapeuten. Soweit mir noch bekannt, kann man die runterladen, ausdrucken und unterschreiben und dann wieder Einscannen und als Anhang zum online Antrag mit schicken.

Das Versorgungsamt holt sich dann alles von den Ärzten direkt.

Falls eine Ablehnung käme, kann man widersprechen. Ob man zu Gutachtern muss, entscheidet dann das Amt. Wird der Widerspruch auch abgelehnt, bleibt nur vor dem Sozialgericht zu klagen. Aber selbst da kann man dann eben auch verlieren.

Kurzum, Antrag stellen und erstmal abwarten was dabei herauskommt. Dann erst Gedanken machen, wie man weiter agieren kann.

13.07.2024 12:55 • x 1 #2


A


Hallo Nelly30,

Antrag auf einen GdB

x 3#3


hlena
Das hat@Dys gut beschrieben.
Ich bin Mitglied im VDK.
Die haben alles für mich gemacht!

13.07.2024 13:46 • x 2 #3


Dakota
Ich würde direkt alle (wirklich alle) Befunde/Berichte die mit der Diagnose zusammenhängen in Kopie mit dem Antrag einreichen. Ich habe sehr schlechte Erfahrung damit gemacht, dass das Versorgungsamt dies selbst anfordert. Nicht jeder Arzt oder Therapeutin reicht ein. Das Amt fragt dann nochmal nach, aber wenn dann immer noch nichts kommt, dann kommt da nichts. Führte bei mir dazu, dass am Ende lediglich 5 Seiten Unsinn beim Amt ankamen (Blutbild z.B., das nichts mit der Diagnose zu tun hatte), mein Antrag wurde abgelehnt. Widerspruch eingereicht nebst ausführlicher Schilderung, worunter ich mit der Diagnose leide - im Alltag, Berufsleben, Familie, Partnerschaft, ... Ganz konkret schreiben - wie ist der Schlaf, wie pflegt man Kontakte, hat man Unterstützung von Familie oder wenden sich Kontakte ab, macht man Karriere oder hat viele Arbeitsunfähigkeit Zeiten usw. Ausführlich und konkret, alles einreichen, so erspart man sich und dem Amt Arbeit. Nach meinem Widerspruch kam innerhalb von 10 Tagen der Bescheid. 50 GdB.
Versuch detailliert einem Unwissenden zu beschreiben, welche Probleme die PTBS mit sich bringt. Nur als Beispiel (wie es bei Dir ist weiß ich ja nicht): Ich habe Alpträume fast jede Nacht, ich wache mehrfach auf. Am nächsten Tag bin ich gerädert und erschöpft, auf der Arbeit kann ich mich immer schlechter konzentrieren. Ich habe Bauchschmerzen durch die Erinnerungen und gehe oft auf Toilette, die Kolleginnen nehmen mir das Übel und es heißt ich will wohl Pausen machen. Ich schaffe Vollzeit nicht mehr, denke über Reduzierung der Stunden nach. Von meinen Freunden habe ich mich zurückgezogen, die wollen oft etwas unternehmen aber laute Geräusche und viele Menschen machen mir Angst, ich kriege dann schlecht Luft ....

13.07.2024 19:40 • x 2 #4


Alexandra2
Ich habe es ähnlich wie Dakota gemacht und einen typischen Tagesablauf geschrieben. Wecker klingelt und ich brauche ca 1 Stunde, um aufzustehen aus Antriebslosigkeit, Niedergeschlagenheit etc pp
Das schickte ich mit dem Antrag hin. Ohne Nachfragen wurde der GdB 50 festgelegt.

16.07.2024 21:10 • x 1 #5


Dys
Bei allen detaillierten eigenen Angaben, die sicher zum Verständnis beitragen können, müssen schon gesicherte Diagnosen vorhanden sein und entsprechende Stellungnahmen der jeweiligen Ärzte dies auch hergeben. Ein trauriger Tagesablaufsbericht alleine reicht da nicht und ist auch nicht unbedingt ein Garant für einen bestimmten GdB. Es könnte sogar negativ bezüglich der Glaubhaftigkeit gewertet werden, wenn einerseits mangelnde Konzentration oder mentale Fähigkeiten angegeben werden, man aber nen 1er Aufsatz schreibt.

17.07.2024 00:34 • #6


Alexandra2
Lieber @Dys, dass das bekannt ist, habe vorausgesetzt, ich hätte es dennoch erwähnen müssen. Da die behandelnden Ärzte immer angeschrieben werden von der Behörde, wenn Betroffene einen Antrag auf Anerkennung eines GdB stellen, ergänzt der persönliche Bericht, gibt Einblick in die Bedeutung der Einbußen.

17.07.2024 08:03 • #7


Albarracin
Experte

17.07.2024 11:02 • #8


Alexandra2
Mir wurde damals empfohlen, eine Beschreibung des Tagesablaufs mitzuschicken. Ob und in welchem Ausmaß das tatsächlich zur Bewilligung des Antrags beigetragen hat, kann ich nicht beurteilen. Das ärztliche Gutachten zur Einschätzung der Arbeitsfähigkeit u.a. hat sicher viel dazu beigetragen.
Ich finde, es ist ein Unterschied, ob der beurteilende Arzt led. nach Aktenlage entscheidet oder ob eine Beschreibung des Tagesablaufs vorliegt. Solange die Symptome nicht mit Leben gefüllt werden, ist schlechter vorstellbar, wie sich die Depression täglich auswirkt. Zum Beispiel, daß die Konzentration max. 15 Minuten reichte, der Rückzug aus Scham und Kraftlosigkeit etc sehr quälend ist usw.
Ob der Arzt die Beschreibung einfließen lässt, kann ich natürlich nicht beurteilen.
Aber wie sich eine Anpassungsstörung im Leben des Betreffenden auswirkt, kann ich deutlich machen, ob es nützt oder nicht.

17.07.2024 12:07 • #9


Dys
Zitat von Albarracin:
völlig überflüssig, denn die notwendige Schweigepflichtsentbindung ist Bestandteil des Antrages

Natürlich ist sie Bestandteil des Papierantrages. Im Onlinezeitalter geht aber sogar die online Antragstellung und der Teil, bei dem die Schweigepflicht Entbindung unterschrieben werden muss, verlangt es so wie ich es geschrieben habe. Woher ich das weiß, fragst Du Dich vielleicht. Ganz einfach, ich habe es so gemacht. Allerdings ist das ein paar Tage her und deshalb kann ich natürlich nicht garantieren, dass das so noch gehandhabt, beziehungsweise verlangt wird.

17.07.2024 12:58 • #10


Dys
Zumindest hat sich das bei dem für mich zuständigen Versorgungsamt wohl nicht geändert. Siehe Foto von gerade eben.

17.07.2024 13:00 • #11


Dys
Zitat von Alexandra2:
Mir wurde damals empfohlen, eine Beschreibung des Tagesablaufs mitzuschicken

Ich habe nur das ausgefüllt, was im online Antrag abgefragt wurde und weder Befunde noch ein ausführliches Zusatzschreiben mit eingereicht und bekam meinen GdB und später auch den höheren zugestanden. Letztlich ist es ein Verwaltungsakt und kann ja auch in einer Klage münden. Dann sollte aber auch alles, und eben auch die eigenen zusätzlichen Angaben beweisbar sein und eben nicht widerlegbar. Daher tendiere ich eher dazu, keine schlafenden Hunde zu wecken, indem ich sehr eloquent und ausführlich etwas schildere, wozu ich eigentlich aufgrund meiner Beeinträchtigung nicht fähig sein müsste. Aber natürlich kann man das handhaben wie man es für richtig empfindet. Allerdings denke ich, wenn ein GdB „nur“ aufgrund einer psychischen Erkrankung beantragt wird, könnte eben sowas auch zum Fallstrick werden, was ich aber tatsächlich nicht weiß. Meine psychischen und körperlichen Erkrankungen ließen jedenfalls einen unbefristeten GdB von 50 letztendlich zu.

17.07.2024 13:26 • #12


hlena
Ich würde es auch so machen : Nur die nötigsten Fragen beantworten und die Schweigepflichtsentbindung unterscheiben.
Wenn ich eine Schilderung meines Tagesablaufes beilege ist der doch nicht relevant.
Ich könnte doch alles aufschreiben....

17.07.2024 13:38 • #13


A


Hallo Nelly30,

x 4#14


Dakota
Ich kann nur sagen wie es bei mir war - es kamen beim Versorgungsamz 6 Monate nach Antrag lediglich 5 DIN A 4 Seiten an. Ich habe daraufhin alle Berichte kopiert und persönlich abgegeben. Es waren 80 Seiten.

17.07.2024 19:41 • x 1 #14

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