Schleier
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Hallo,
das sind meine Gedanken der letzten Wochen. Und sie werden täglich schlimmer so scheint mir.
Auslöser, so denke ich: der Tod meiner Mutter letztes Jahr Nov., und der Tod eines sehr, sehr guten Freundes im April. Er hat sich zu Tode gesoffen. Man fand ihn tot in seiner Wohnung.
Direkter Auslöser:
Ich habe mich mal wieder aufs Parkett der 'Partnersuche' begeben. Obwohl ich genau weiß, wie verletzlich ich bin und wie tief mich das evtl. Scheitern fallen lassen kann. Es lieg zunächst viel zu gut. War mir schon suspekt, aber wenn einer nach einem Date schon die gemeinsame Zukunft plant und sagt 'ich hab dich lieb', dann macht mir das Angst. So habe ich auch reagiert und ich habe das auch gesagt. Und ICH war mir nicht einmal mehr sicher, ob ich ihn ein zweites Mal sehen möchte, zu viel erschien mir sehr suspekt, sein Umfeld, die WG, in der er wohnt... .
Tja und dann hat er plötzlich und unerwartet den Kontakt zu mir ganz abgebrochen. Reagiert auch nicht mehr auf meine Anrufe. Und das schizophrene ist, dass ich NUN leide!!!!
Es ist einfach so, dass ich mir so unattraktiv für einen Mann vorkomme. Ich sehe gut aus, sagt man. Aber ich nehme nicht mehr am Arbeitsleben teil, bin knapp über 50, bin insolvent, bin trockene Alk., rauche jetzt auch seit über 10 Wochen nicht mehr und bin sooo antriebsschwach und ängstlich, wirke aber total stark und tough!!!
Ja, ich weiß, ich tu mir selbst leid.
Ich muss aber der Ehrlichkeit halber gestehen, dass ich auch schon vor diesem 'Beziehungsversuch' antriebsschwach war und oft das Gefühl der inneren Leere hatte. Ich bin am Liebsten hier in meinen vier Wänden und am liebsten allein (gewesen), ohne viel darüber nach zu denken. Das war, als ich noch geraucht habe. Seither denke ich nur noch nach. Seither kommen sooo viele vergrabene Gefühle hoch, dass ich oft hier sitze und einfach heule wie ein Baby und dann fühle ich mich unendlich einsam.
Ich weiß, ich könnte zum Sport, bin ja Mitglied im Fitnesscenter, könnte meine Freundin besuchen, mir neue Bekannte suchen, viele alte Bekannte habe ich vergrault mit meiner brutalen Ehrlichkeit, aber denen weine ich auch nicht nach. Das waren eh die Leute, für die ich immer wichtig war, wenn es denen schlecht ging und sie ihren Müll abladen wollten. Dafür war ich immer gut. Wenn es mir schlecht ging, waren diese Leute nie für mich da.
Ich habe hier eine Liste mit Dingen, die mir gut tun und die ich alle machen könnte. Aber ich kann mich nicht aufraffen!!! Ich fühle mich leidensgeil und das zieht mich noch mehr runter.
Außerdem habe ich vor drei Tagen abends nach langer, langer Zeit wieder Alk. getrunken. Ein Rückfall. Zum Glück musste ich nicht weiter trinken und zum noch größeren Glück habe ich nicht geraucht. Wie beschissen ich mich auch deshalb noch heute fühle, brauche ich wohl nicht erwähnen.
Aus gesundheitlichen Gründen wäre Rauchen für mich besonders schlimm. Habe schon COPD und bin an den Stimmbändern operiert worden, weil ich vor lauter Ödemen keine Luft mehr bekam. Ich kann es mir auch nicht leisten, außerdem geht es mir ohne Rauch viel besser, körperlich.
Ich bin bei einer Therapeutin in Behandlung, mache dort eine tiefenpsychologische Therapie. Meistens weine ich bei ihr nur, das kenne ich gar nicht von mir. Nun ist sie seit fast drei Wochen in Urlaub. Montag ist sie zurück und ich habe meinen nächsten Termin zum Glück.
Ich fühle mich sooo schrecklich nutzlos und bescheuert, weil ich diesem Kerl noch nachgelaufen bin, OBWOHL ich gespürt habe, der kann es nicht sein. Das ist doch alles KRANK!!!!
Das ist jetzt sehr viel, was ich hier geschrieben habe und ich merke, es klingt sehr wirr. Ich hoffe dennoch, dass jemand von Euch damit was anfangen kann und mir einfach einen Tipp geben kann.
Ich mag es gar nicht an mir, so schwach zu sein. Ich musste immer stark sein und war es nach außen auch immer. Hatte als Jugendliche Panikattacken, die mit Medis behandelt wurden. Tja und dann kam die Alk..
Schluss für heute.
Danke fürs Lesen!
LG Schleier, (der sich um mich gelegt hat)