David Spritz
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Ich bin Ende April diesen Jahres an einer schweren Depression erkrankt und hatte jede Hoffnung auf Besserung und auch jede Freude am Leben vollständig verloren. Außer Angst konnte ich überhaupt nichts mehr empfinden, auch nicht für meine Frau oder meine Kinder. Ich kam mir völlig entmenschlicht vor. Außerdem haben mich furchtbare, zumeist irrationale Ängste geplagt. Ich hatte zwar nicht die Kraft, einen Selbstmordversuch zu begehen, aber hätte man mir einen Schalter in die Handgedrückt, mit dem ich mein Leben hätte beenden können, ich hätte den Knopf gedrückt, einfach damit die Qual ein Ende hat.
Nachdem ich 6 Wochen stationär in der Psychiatrie, anschließend 8 Wochen krank zu Hause und schließlich noch mal 12 Wochen in der Tagesklinik war, habe ich letzte Woche wieder angefangen zu arbeiten, zunächst nur 4 Stunden täglich (Hamburger Modell). Es läuft noch nicht wieder so gut wie vorher, besonders was Konzentration und Ausdauer angeht, aber die Tendenz ist steigend.
Ich merke, wie es mir kontinuierlich immer besser geht und sehe mit großer Zufriedenheit, wie die Liste meiner depressiven Symptome immer kürzer wird. Ich fühle mich zu ca. 70 % genesen und habe wieder Hoffnung und Lebensmut geschöpft. Die Ängste plagen mich zwar ab und zu noch, aber sie sind auf ein erträgliches Maß zurückgegangen und ich fühle mich jetzt wieder lebens- und gesellschaftsfähig. Ich empfinde auch wieder Freude und Liebe und habe meine Mitte wiedergefunden.
Und wenn ich es aus dem Loch geschafft habe, dann schafft Ihr das auch!!!