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Auf neuen Pfaden

Jeanne
Hallo zusammen,
geschrieben habe ich lange nicht, aber ab und zu mal bei euch reingeschaut.
Im Juni letzten Jahres hatte ich meinen ersten Termin bei einer Psychiaterin. Seitdem 2 weitere Besuche. Mein Auftrag war, dass ich mir einen Platz für Psychotherapie suche. Bis Dezember hatte ich es gerade geschafft auf einen Wartelistenplatz. Einen. Weil ich so träge war.
Meine Psychiaterin hat mir gesagt, dass 1 Platz auf der Warteliste nicht ausreicht. es müssen mindestens 20 sein. Ich weiß, da hat sie Recht.
Aber tatsächlich hatte ich auch mal Glück und habe im März dort mein Erstgespräch.
Zur Zeit geht es mir nicht sooooo schlecht. Ich funktioniere zumindest ganz gut auf der Arbeit. Aber im Alltag tu ich mich noch schwer. Ich meine mit meinem Alltag usw. Dafür reicht die Energie nicht.
Und der Gedanke, dass es irgendwann wieder kippt ist da. Und es ist mir fast unheimlich, dass ich so halbwegs in Balance bin und auch Schwierigkeiten auf der Arbeit angehen kann und gut kompensiere.
Nur dafür, dass es zu Hause rund läuft reicht es nicht ganz. Bin auch gesundheitlich etwas angeschlagen. Aber es war auch schon viel schlechter.
Es waren auch schon Antidepressiva im Gespräch. Aber ich möchte das nicht. Habe sowieso mit dem Gewicht zu kämpfen. Eine Bekannte von mir hat dadurch 30 kg zugenommen. Inzwischen wieder abgenommen durch Sport. Aber ich bezweifle, dass ich das schaffe. Sie ist auch viel jünger als ich.
Nichtsdestotrotz versuche ich nach vorne zu schauen. Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende.

24.02.2024 20:44 • x 3 #1


Pilsum
Guten Morgen Jeanne,

Du hörst Dich sehr positiv an.
Dir wünsche ich, dass Du im März Deine Therapie starten kannst. Danach sollte es Dir gelingen
nicht nur zu funktionieren, sondern häufiger auch über Deine persönlichen Gefühle und Wünsche
zu reden und danach zu handeln.
Der Weg scheint anfangs oft etwas lang zu sein. Und manchmal scheint es auch Rückschläge zu geben.
Lass Dich davon jedoch nicht beirren und gehe Deinen Weg.

Bernhard

25.02.2024 09:39 • x 4 #2


A


Hallo Jeanne,

Auf neuen Pfaden

x 3#3


Marylu
Liebe Jeanne,
hast du schon Mal Antidepressiva genommen? Nur weil deine Bekannte zugenommen hat, muss es dir nicht auch so gehen. Ich nehme sie seit über zehn Jahren und hab kaum zugenommen. Mir helfen sie auf jeden Fall. LG

25.02.2024 14:05 • x 2 #3


Jeanne
@Marylu Sorry für die späte Antwort. Nein, ich hatte noch keine Antidepressiva. Aber abgesehen von der von mir gefürchteten Gewichtszunahme, habe ich da so keine positive Einstellung dazu.
Es freut mich, dass sie Dir helfen und ich stelle auch nicht in Frage, dass sie helfen.
Ich denke aber, dass ich immer noch in einem Bereich bin wo ich es alleine schaffen sollte, Auch wenn da Tiefpunkte kommen ( wie im Moment gerade mal wieder)...
Ich schließe aber nicht aus, dass ich mal meine Meinung zu dem Thema ändere.
Alles Gute und schöne Ostertage!

Doris

29.03.2024 19:41 • x 1 #4


Jeanne
Hallo, ihr Lieben,
am 12.03. hatte ich das Erstgespräch bei der Psychotherapie. Begleitet werde ich dort von einer Hospitantin (sagt man so?, also, sie sammelt Berufserfahrung und ist dabei in Kontakt mit ihrem Chef und bespricht meinen Fall). Ist für mich kein Problem und ich finde auch, sie macht das gut.
Im ersten Gespräch wurde so grob meine Biografie aufgenommen.
Am 26. war das 2. Gespräch. Hier wurde tiefer in die Zeit von Kindheit, Familie und Schule eingegangen. Blöderweise hatte sich gerade 4 Tage vorher wieder eine dunkle Wolke eingeschlichen. Warum? Keine Ahnung...
Diese Sitzung hat mich so sehr aufgewühlt ( ich bin sicher 1 Woche vorher hätte sie das nicht), dass ich anschließend zu meinem Hausarzt gefahren bin und mich 3 Tage krankschreiben lassen habe. Bis Dienstag nach Ostern habe ich frei (dann ist die nächste Sitzung).
Aktuell dümpel ich hier so rum. Also gut geht es mir nicht. Antriebslos, traurig,unruhig. Denke viel nach. Heule rum. Versuche ein bißchen was in der Wohnung zu machen... Schlafe schlecht.
Aber ich weiß nicht, ob ich nächste Woche wieder arbeiten kann. Ich sehne mich so sehr nach Ruhe...
Und wenn ich wieder arbeiten gehe, dann befürchte ich, dass ich nicht lange durchhalte.
Aber ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich zu Hause bleibe. Allerdings eiere ich schon so viele Jahre damit rum. Und es geht immer auf und ab.
Ich frage mich, ob nicht jetzt der Zeitpunkt ist, es endlich mal durchzuziehen. Ggf. mit Reha und allem was so geht.
Zum Thema Reha werde ich noch einen Beitrag in diesem Themenfeld eröffnen ( heute, oder demnächst) , weil da habe ich noch viele Fragen an euch.
Erstmal Danke für Eure Aufmerksamkeit. Es hat gut getan, das aufzuschreiben.

Schöne Ostertage,

Jeanne

29.03.2024 20:16 • #5


Fritz
Hi Jeanne
Erstmal willkommen!

Meine Psychiaterin hat mir gesagt, dass ein Platz auf der Warteliste nicht ausreicht. es müssen mindestens 20 sein.
Ich weiß, da hat sie Recht.
Aber tatsächlich hatte ich auch mal Glück und habe im März dort mein Erstgespräch.
Zur Zeit geht es mir nicht sooooo schlecht.

Ich funktioniere zumindest ganz gut auf der Arbeit. Aber im Alltag tu ich mich noch schwer.
Ich meine mit meinem Alltag usw. Dafür reicht die Energie nicht.
Es waren auch schon Antidepressiva im Gespräch. Aber ich möchte das nicht. Habe sowieso mit dem Gewicht zu kämpfen. Eine Bekannte von mir hat dadurch 30 kg zugenommen. Inzwischen wieder abgenommen durch Sport. Aber ich bezweifle, dass ich das schaffe. Sie ist auch viel jünger als ich.
Nichtsdestotrotz versuche ich nach vorne zu schauen.

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende.

Hi Jeanne
Antidepressiva helfen dir bestimmt weiter.
Ich denke nicht, wenn du dich gesund ernährst, dass du an Gewicht zu nimmst.
Gib deinem Körper nur das, was er für die Gesundheit und das Wohlergehen braucht.
Servus

30.03.2024 14:29 • x 1 #6


Jeanne
So, mal ein kleines Update.
Ich war ja kurzfristig krankgeschrieben. Das hat sich jetzt verlängert bis 14.04.
Gestern hatte ich nochmal eine Therapiesitzung und die Therapeutin ist erstmal von dem geplanten Thema abgerückt und ist nochmal auf die letzte Sitzung und mein Befinden über die Ostertage eingegangen. Wir sind ja eigentlich noch in den Erstgesprächen. Eigentlich hat sie mir nichts erzählt, was ich nicht schon wusste, gehört oder gelesen hatte.
Trotzdem hat mir das nochmal einen Impuls gegeben.
Und so schnell, wie ich letzte Woche abgestürzt bin, bin ich jetzt wieder auf dem Weg nach oben. Sowas hat früher länger gedauert. Und natürlich bin ich noch lange nicht safe, das weiß ich.
Aber das Gefühl verstanden zu werden, und dass da nächste Woche wieder jemand ist, der mich aktiv unterstützen kann tut unheimlich gut.
Und mein Hausarzt ist echt ein Schatz.
Ich bin durch viele Höhen und Tiefen gegangen und es werden weitere kommen. Und ich will auch nicht zu euphorisch sein.
Aber ich bin auf dem Weg.
Bin dankbar für diese Auszeit und hoffe, dass ich danach durchhalte. Sind nur 4 Wochen bis zum Urlaub.
Wünsche euch einen schönen Abend.

03.04.2024 20:12 • x 2 #7


Jeanne
Hallo,
Ich mal wieder.
Es ist ein ständiges auf und ab im Moment. Nicht das große Heulen. Aber totale Leere und Antriebslosigkeit.
Ich denke, ich werde die Krankschreibung nochmal eine Woche verlängern lassen. Es ist einfach nicht gut.
Die Therapeutin meinte, ich solle wieder arbeiten gehen. Aber ich kriege ja im Moment noch nicht mal den Alltag hin. Es geht ein Stück vorwärts, und wums... hänge ich in einem Loch und weiß gar nicht, warum.
Bin nicht ganz sicher, ob sie meine Problematik wirklich versteht. Muss diese Woche einen Tagesplan führen, also was ich jeden Tag gemacht habe und wie ich mich dabei gefühlt habe.
Irgendwie möchte ich aber viel lieber meine Gedanken mitteilen. Ich denke ich werde die einfach mal aufschreiben. Ich habe Angst, dass das ganze sonst in eine falsche Richtung driftet.
Und ich habe Sorge, ob ich es wirklich schaffe.
Ich befürchte auch, dass ich bei den Sitzungen viel sicherer rüberkomme, als ich wirklich bin. Ungewollt...
Aber ich bleibe am Ball.

13.04.2024 21:25 • x 2 #8


Pilsum
Zitat von Jeanne:
Es ist ein ständiges auf und ab im Moment.


Solche Aufs und Abs fühlem sich sicher nicht gut an.

Zitat von Jeanne:
Irgendwie möchte ich aber viel lieber meine Gedanken mitteilen.

Das kann ich verstehen. Aber hilft es Dir, wenn Du allein Deine Gedanken mitteilst? Solange Du nur
Deine Gedanken mitteilst, kann sich ja nichts an Deiner Stimmung verbessern.

Wenn Du mit jemandem redest, dann bekommst Du eventuell Zustimmung oder auch einmal etwas
Kritik. Dies kann Dir helfen, herauszufinden. So sehe ich das und so sehen andere das.

Verbessern kann sich Deine Situation vor allen dann, wenn Du Deine Gedanken ein wenig versuchst zu
sortieren, nach hilft mir sehr oder hilft mir eher nicht.
Wenn Du neue Pfade gehen möchtest, dann braucht es ja irgendwie hilfreiche Gedanken in Dir.

Zitat von Jeanne:
Ich denke ich werde die einfach mal aufschreiben.

Gedanken aufschreiben ist immer gut. Das könnte der Anfang davon sein, dass Du für Dich etwas Wichtiges
sortierst.

Zitat von Jeanne:
Und ich habe Sorge, ob ich es wirklich schaffe.


Meiner Ansicht nach brauchst Du da keine Sorge zu haben. Wenn Du das bewusst und gezielt angehst,
wird sich immer ein zumindest kleiner Erfolg einstellen. Das kannst Du kaum verhindern.
Eine kleine Schwierigkeit kann höchstens darin bestehen, dass Du Deine bisherige unterbewusste
Denkweise nicht verlassen möchtest. Wenn man etwas erzählt, denkt man ganz oft nur unterbewusst.
Dies kann bedeuten. Reines unterbewusstes Denken kann eine Verbesserung durchaus behindern.

14.04.2024 09:21 • x 2 #9


Jeanne
So, 4 weitere Wochen rum. Heute ist der letzte Tag meiner Krankschreibung. Ich habe jetzt nochmal 3 Wochen Urlaub. Dann starte ich wieder auf der Arbeit durch. Nach den ersten 4 Wochen hat mein Hausarzt ein bißchen das Gesicht verzogen, wegen Verlängerung der Krankschreibung (der war eigentlich die letzten Jahre immer eine grüße Stütze, wenn es mir nicht gut ging).
Hat mir noch 2 Wochen gegeben, danach hat nochmal die Psychiaterin verlängert bis heute. Sie hätte auch nochmal verlöngert heute, aber das wollte ich nicht.
Ich habe einen Versuch mit Sertralin gestartet, es aber wieder abgesetzt. Zu dem Zeitpunkt war ich schon auf einem guten Weg, und die Nebenwirkungen haben mich da wieder zurückgeworfen. Ich denke, in einer ganz schlimmen Phase (wie z.B. Ende März), wäre ich dankbar für diese dämpfende Wirkung. Aber jetzt war einfach nicht (mehr) der richtige Zeitpunkt.
Die Ärztin hat es dann doch mit Fassung getragen und meine Entscheidung respektiert.
Ich weiß, ich bin noch nicht safe. Wenn es wieder losgeht mit der Arbeit, wird es wieder schwieriger.
Aber vor 7 bis 8 Wochen dachte ich, ich kann NIE wieder arbeiten gehen. Das lag außerhalb meiner Vorstellungskraft..Jetzt plane ich für mich den Wiedereinstieg und hoffe , mit Hilfe der Psychotherapie meinen Zielen und Plänen treu zu bleiben.
Und wann immer ich hier in eure Beiträge schaue, denke ich mir: So schlecht geht es mir gar nicht. Da gibt es Menschen, die leiden noch viel mehr...
Alles Gute euch!

17.05.2024 21:02 • x 2 #10


A


Hallo Jeanne,

x 4#11


Pilsum
Hallo Jeanne,

das hört sich gut an, dass Du wieder arbeiten gehen möchtest.
Bestimmt wird das funktionieren. Innere Kraft und Gelassenheit sollen Dir helfen,
die täglichen Sorgen und Probleme nicht so nah an Dich heranzulassen.

Bernhard

18.05.2024 08:07 • x 1 #11