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Wölfin8
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Hi Leute, ich weiß mir zur Zeit nicht anders zu helfen und möchte dieses Forum nutzen ein paar Gedanken mit euch zu teilen. Vielleicht bekomme ich darüber den Kopf wieder frei und möglicherweise hat der eine oder andere ähnliche Erfahrungen wie ich gemacht. Kurz zu meiner Situation: Depressive Schübe habe ich seit meiner Pubertät. Meine Mutter war sehr streitsüchtig und wollte alles ausdiskutieren, mein Vater schweigsam und harmoniebedürftig. Dies führte zu häufigen Streitereien (an friedliche Familienfeste kann ich mich nicht erinnern) und ließ mich lange Zeit zwischen den beiden hin und her schwanken. Mit 15 fing ich hin und wieder an zu ritzen und zu rauchen, hab mir beides wieder abgewöhnt. (Rauchen seit 8 Jahren; Ritzen hatte ich meinen letzten Rückfall vor 2 Monaten, davor drei Jahre clean) Mit 17 bin ich an einen Kerl geraten, der mich versucht hat beim ersten Mal zu verg,, es dann jedoch glücklicherweise aufgab. Mit 18 dachte ich, ich hätte meine Liebe gefunden, doch nach wenigen Monaten verließ er mich, obwohl er mich noch liebte. All das führte dazu, dass ich mich häufiger ohnmächtig gefühlt habe und dieses Gefühl verabscheue. Leere und Selbsthass sind mir bekannt und ich kämpfe nun schon seit einiger Zeit dagegen an. Seit 2009 bin ich nun mit meinem Freund zusammen und uns verbindet unglaublich viel. Ich liebe ihn von Herzen und er macht mich sehr glücklich. 2011 standen wir kurz vor der Trennung, weil ich bis dahin meine Ängste und Probleme verdrängte und diese in Wutanfällen (ähnlich meiner Mutter) heraus ließ. Um die Beziehung zu retten und später auch um wieder zu mir selbst zu finden, begann ich eine anderthalbjährige Therapie. Ich fühlte mich wohl bei meiner Therapeutin und habe in der Zeit eine Menge über mich gelernt. (Sie hat mir damals gesagt, dass eine meiner Stärken meine Selbstreflexion ist) Ich glaube jedoch, dass diese Selbstanalysen mittlerweile meine Schwächen geworden sind. Der Reihe nach
Als ich meine Therapie begann, ging es meinem Freund nicht gut. Er hatte sich selbst fast vollständig für mich aufgegeben und wollte mich retten. Es brauchte Zeit, bis er sich davon erholte und auch er begann kurz darauf eine Therapie.
Wir fanden beide wieder zueinander und zu uns selbst und die Wogen glätteten sich.
Nach sechs Jahren Beziehung kam natürlich das Thema Zusammenziehen auf den Tisch und er zögerte etwas mehr als ich. War vorsichtig und hatte Angst, dass er mich dadurch verlieren könnte. Was passieren würde, wenn wir uns streiten und auseinander leben würden... Ich habe es verstanden und wir entschieden uns noch zu warten.
Vor anderthalb Jahren spürte ich, dass ich mit ihm zusammen ziehen wollte und dass es mich tief verletzte zu warten. In dem Jahr wurde ich bei meiner Arbeit mehrfach von einem Kind angegriffen, was mir den Rest gab. Ich beschloss für ein Studium die Stadt zu verlassen. Setzte alles auf eine Karte und trat die Flucht nach vorne an. Meinem Freund und mir war klar, dass es nicht einfach werden würde, aber wir blieben zuversichtlich.
Seit nun mehr einem Jahr leben wir in einer Fernbeziehung (zunächst Berlin - Dresden; jetzt Hamburg - Dresden und ab nächstem Jahr Berlin - Hamburg) und seit einem dreiviertel Jahr habe ich wieder einmal wöchentlich depressive Schübe.
Ich kam mit dem Druck in der Uni nicht klar, es war nicht das was ich mir vorstellte und so verlor ich den Glauben (mal wieder) an mich und an mein Ziel. Ich versuchte es mit Schreiben, Reden, Schweigen, Druck ablassen, Gummiband, Spazieren gehen, die Angst an den Tisch setzen und mit ihr reden... ich weiß nicht was noch alles.
Nicht unterkriegen lassen, dachte ich mir und ich akzeptierte meine Phasen. Ein bis zwei Tage die Woche gingen für die Phase drauf - in Ordnung, blieben mir fünf weitere Tage in denen ich etwas schaffen und wieder glücklich werden kann.
Soweit habe ich das auch unter einen Hut bekommen. Bis bei meinem Freund ähnliche Phasen anfingen
Er hat große Angst davor verlassen zu werden und nicht mehr zur Gruppe (Freunde, Beziehung, Arbeit) zu gehören. Sein Selbstwertgefühl könnte besser sein und hin und wieder habe ich das Gefühl, dass er sich diesen Phasen gegenüber sehr ohnmächtig fühlt.
Das führt dazu, dass wir häufiger Gespräche führen in denen er sich für Dinge fertig macht, die er gesagt oder getan hat. Ich gebe mein Bestes ihn aufzumuntern und zu unterstützen. Nicht allzu fordernd zu sein, ihn aber auch nicht hängen zu lassen. So langsam stellt es sich für mich wie eine Lebensaufgabe dar. Es ist schwer ehrlich zu sein, wenn einem gegenüber jemand sitzt, der grundsätzlich alles gegen sich selbst verwendet. Ich kenne das von mir selbst. Es ist nicht einfach klar zu denken, wenn gleichzeitig ein Monster hinter einem sitzt und flüstert: Du bist Dreck. Du hast es nicht verdient glücklich zu sein. Es hassen dich sowieso alle. Manchmal weiß ich nicht mehr wie ich zu ihm durchdringen soll. Und die Tage in denen er in solchen Phasen fest hängt werden länger. Gleichzeitig verliere ich mich immer häufiger in meinem Selbsthass, ich spüre wieder den Druck mir weh zu tun und als ich vor zwei monaten nachgegebn habe und mich geritzt habe, stellte sich nicht wie sonst eine kurze Erleichterung ein, sondern eine Welle der Sucht überkam mich. Noch mehr wollte ich mehr weh tun und ich konnte mit Müh und Not abbrechen. Seitdem habe ich Angst. Klar habe ich Freunde, die mich auffangen, aber sowas darf nie wieder passieren.
Ich will weder ihn noch mich selbst verlieren!
Hat jemand von euch Erfahrungen damit gemacht, wenn beide in einer Partnerschaft mit depressiven Phasen zu kämpfen haben? Vielleicht Tipss was geholfen hat oder gar nicht geklappt hat? Ich will eigentlich nicht zur Partnertherapie. Klar habe ich es mir durch den Kopf gehen lassen (mal abgesehen davon, dass es durch die räumliche Trennung zur Zeit schwierig wäre), aber ich habe nicht das Gefühl, dass wir in unserer Beziehung ein Problem haben, sondern eher zuviele eigene...
Ich habe jetzt doch sehr viel über meine Situation geschrieben, scheinbar musste das mal raus^^
Danke für das Lesen :)
Als ich meine Therapie begann, ging es meinem Freund nicht gut. Er hatte sich selbst fast vollständig für mich aufgegeben und wollte mich retten. Es brauchte Zeit, bis er sich davon erholte und auch er begann kurz darauf eine Therapie.
Wir fanden beide wieder zueinander und zu uns selbst und die Wogen glätteten sich.
Nach sechs Jahren Beziehung kam natürlich das Thema Zusammenziehen auf den Tisch und er zögerte etwas mehr als ich. War vorsichtig und hatte Angst, dass er mich dadurch verlieren könnte. Was passieren würde, wenn wir uns streiten und auseinander leben würden... Ich habe es verstanden und wir entschieden uns noch zu warten.
Vor anderthalb Jahren spürte ich, dass ich mit ihm zusammen ziehen wollte und dass es mich tief verletzte zu warten. In dem Jahr wurde ich bei meiner Arbeit mehrfach von einem Kind angegriffen, was mir den Rest gab. Ich beschloss für ein Studium die Stadt zu verlassen. Setzte alles auf eine Karte und trat die Flucht nach vorne an. Meinem Freund und mir war klar, dass es nicht einfach werden würde, aber wir blieben zuversichtlich.
Seit nun mehr einem Jahr leben wir in einer Fernbeziehung (zunächst Berlin - Dresden; jetzt Hamburg - Dresden und ab nächstem Jahr Berlin - Hamburg) und seit einem dreiviertel Jahr habe ich wieder einmal wöchentlich depressive Schübe.
Ich kam mit dem Druck in der Uni nicht klar, es war nicht das was ich mir vorstellte und so verlor ich den Glauben (mal wieder) an mich und an mein Ziel. Ich versuchte es mit Schreiben, Reden, Schweigen, Druck ablassen, Gummiband, Spazieren gehen, die Angst an den Tisch setzen und mit ihr reden... ich weiß nicht was noch alles.
Nicht unterkriegen lassen, dachte ich mir und ich akzeptierte meine Phasen. Ein bis zwei Tage die Woche gingen für die Phase drauf - in Ordnung, blieben mir fünf weitere Tage in denen ich etwas schaffen und wieder glücklich werden kann.
Soweit habe ich das auch unter einen Hut bekommen. Bis bei meinem Freund ähnliche Phasen anfingen
Er hat große Angst davor verlassen zu werden und nicht mehr zur Gruppe (Freunde, Beziehung, Arbeit) zu gehören. Sein Selbstwertgefühl könnte besser sein und hin und wieder habe ich das Gefühl, dass er sich diesen Phasen gegenüber sehr ohnmächtig fühlt.
Das führt dazu, dass wir häufiger Gespräche führen in denen er sich für Dinge fertig macht, die er gesagt oder getan hat. Ich gebe mein Bestes ihn aufzumuntern und zu unterstützen. Nicht allzu fordernd zu sein, ihn aber auch nicht hängen zu lassen. So langsam stellt es sich für mich wie eine Lebensaufgabe dar. Es ist schwer ehrlich zu sein, wenn einem gegenüber jemand sitzt, der grundsätzlich alles gegen sich selbst verwendet. Ich kenne das von mir selbst. Es ist nicht einfach klar zu denken, wenn gleichzeitig ein Monster hinter einem sitzt und flüstert: Du bist Dreck. Du hast es nicht verdient glücklich zu sein. Es hassen dich sowieso alle. Manchmal weiß ich nicht mehr wie ich zu ihm durchdringen soll. Und die Tage in denen er in solchen Phasen fest hängt werden länger. Gleichzeitig verliere ich mich immer häufiger in meinem Selbsthass, ich spüre wieder den Druck mir weh zu tun und als ich vor zwei monaten nachgegebn habe und mich geritzt habe, stellte sich nicht wie sonst eine kurze Erleichterung ein, sondern eine Welle der Sucht überkam mich. Noch mehr wollte ich mehr weh tun und ich konnte mit Müh und Not abbrechen. Seitdem habe ich Angst. Klar habe ich Freunde, die mich auffangen, aber sowas darf nie wieder passieren.
Ich will weder ihn noch mich selbst verlieren!
Hat jemand von euch Erfahrungen damit gemacht, wenn beide in einer Partnerschaft mit depressiven Phasen zu kämpfen haben? Vielleicht Tipss was geholfen hat oder gar nicht geklappt hat? Ich will eigentlich nicht zur Partnertherapie. Klar habe ich es mir durch den Kopf gehen lassen (mal abgesehen davon, dass es durch die räumliche Trennung zur Zeit schwierig wäre), aber ich habe nicht das Gefühl, dass wir in unserer Beziehung ein Problem haben, sondern eher zuviele eigene...
Ich habe jetzt doch sehr viel über meine Situation geschrieben, scheinbar musste das mal raus^^
Danke für das Lesen :)