Bekomme ich einen Burn-Out / Depression hab ich schon

G
Erst mal vielen Dank für die Antworten !! Hat mich SEHR gefreut !

Ich finde mich in vielem wieder, was ihr schreibt! Und der Wunsch ist in mir groß, wirklich etwas zu ändern, weil ich ja auch merke, daß es so, wie ich es bisher gemacht habe, nicht mehr funktioniert.

In 2 Wochen habe ich meinen Termin beim Psychiater, da werde ich dann um die Klinikeinweisung in die psychosomatische Klinik bitten. Jandi, in welcher Klinik warst du denn, wenn ich fragen darf ? Warst du auch Akut da oder in Reha ?

Puh, FrolleinMau, dein posting hat mich doch beschäftigt ! Daß ein burn-out so lange anhalten kann, macht mich doch erschrocken!
Hab Angst, daß meine Automatismen und Muster auch ziemlich dominant sind und ich noch oft in meine wohlbekannten Fallen tappe .
Du schreibst, daß du seit 3 Jahren Arbeitsunfähigkeit geschrieben bist und denkst, daß du nicht mehr in der Neurologie arbeiten kannst. Daß du trotz der Fortschritte, die du machst (Nein-Sagen etc.) schnell wieder an deine Belastungsgrenzen kommst und erschöpft bist. Wie gehst du damit um ? Hast du andere berufliche Möglichkeiten für dich entdeckt, die dich nicht so überfordern? Denkst du daran , deinen Beruf zu wechseln? Schaffst du das gut, zu deiner Auszeit zu stehen, hast du es geschafft, daß es dir gleichgültig ist, was andere über dich denken? Hast du eher Unterstützung erfahren aus deinem Umfeld oder Ablehnung?

Ich frage, weil bei mir wahrscheinlich ja auch ein Umbruch ansteht und ich mir viele Gedanken um meine Situation mache. Wenn ich gut drauf bin, bin ich so ein Typ, der immer sehr viele Pläne und Lebensprojekte hat, tausend Ideen im Kopf, was ich beruflich (und auch privat) noch alles so machen will, hab noch nebenberuflich studiert, dann fänd ich noch tiergestützte Therapie toll, Forschung oder Schreiben etc etc.... Aber da streiken Körper und Seele gerade, hab Angst, GAR NICHTS mehr schaffen zu können, grad fühl ich mich eben auch ständig müde und erschöpft und krank.

Meine Hoffnung: Vielleicht gibt es ja auch berufliche Tätigkeiten, in denen ich belastbarer bin, die mich nicht so aussaugen, die besser zu mir und meinen Belastungsgrenzen passen. Ich meine, natürlich ist es das Wichtigste, an sich und seinen Einstellungen zu arbeiten, keine Frage. Aber meine Therapeutin hat das mal so gesagt: Wer sagt, daß Sie überhaupt nicht mehr belastbar sind, vielleicht gibt es andere Bereiche, in denen Sie es sind....(oder so ähnlich).

Tausend Gedanken und Grübeleien....vielleicht sollte ich das Ganze aber auch erst mal wegschieben und lieber runterkommen...Trinke jetzt erst mal in Ruhe ne Tasse Tee .

Ganz liebe Grüße, Eure gloomy

01.12.2009 18:47 • #16


F
Zitat von gloomy:
Puh, FrolleinMau, dein posting hat mich doch beschäftigt ! Daß ein burn-out so lange anhalten kann, macht mich doch erschrocken!
Hab Angst, daß meine Automatismen und Muster auch ziemlich dominant sind und ich noch oft in meine wohlbekannten Fallen tappe .
Du schreibst, daß du seit 3 Jahren Arbeitsunfähigkeit geschrieben bist und denkst, daß du nicht mehr in der Neurologie arbeiten kannst. Daß du trotz der Fortschritte, die du machst (Nein-Sagen etc.) schnell wieder an deine Belastungsgrenzen kommst und erschöpft bist. Wie gehst du damit um ? Hast du andere berufliche Möglichkeiten für dich entdeckt, die dich nicht so überfordern? Denkst du daran , deinen Beruf zu wechseln? Schaffst du das gut, zu deiner Auszeit zu stehen, hast du es geschafft, daß es dir gleichgültig ist, was andere über dich denken? Hast du eher Unterstützung erfahren aus deinem Umfeld oder Ablehnung?

Ganz liebe Grüße, Eure gloomy


Liebe gloomy, mir liegt es fern, in dir eine Unruhe zu verbreiten und sehe aber, dass ich das wohl getan habe - mit meiner Geschichte. Andererseits denke ich, dass es dir vielleicht ein wenig helfen wird, schneller und präziser mit deiner Problematik umzugehen. Ich habe seinerzeit diese Hilfen nicht an mich heran gelassen.

Ja, es ist eigenartig, trotz der ganzen Nein-Sagerei tappe ich doch noch immer wieder in Fallen.

Du kennst es vielleicht auch, dass enormer Druck im Arbeitsleben ausgeübt wird, zumindest bei uns war es so. Ich arbeitete ja schon nur sechs Stunden täglich und trotzdem verweigerte ich mich irgendwann. Ich habe immer mehr gemacht, als man von mir verlangte, selbst Tätigkeiten, die ich nicht hätte machen dürfen. Aber die Situation auf unserer Station ließ oft nichts anderes zu. Ich fühlte mich verpflichtet, meinen Kollegen zu helfen.

Vielleicht weißt du, wie das Arbeitsleben im KH sich gestaltet, es macht einfach keinen Spass mehr. Und von vielen Kollegen höre ich, dass sie nun auch krank sind. Fast die ganze Station, mit der ich zusammen arbeitete. Das macht doch nachdenklich, was? Der stete Druck der heutigen Arbeitswelt ist - für mich - nicht mehr aushaltbar, zumal ich ja auch noch andere Belastungsstörungen hatte/habe.

Ich habe die warnenden Worte von meiner Therapeutin wirklich lange ignoriert. Mein Perfektionismuswahn trieb mich immer weiter. Und meine Therapeutin wies mich immer wieder darauf hin, wenn ich nicht endlich lernen würde, etwas zu ändern, wären die Folgen fatal.

Was sie damit meinte, weiß ich dann heute natürlich. Nur: es muß doch nicht für jeden so enden, auch nicht für dich.

Ich weiß nicht, warum ich so oft taub auf beiden Ohren war. Wahrscheinlich mein mir anerzogenes Verhalten ließ mich die Warnungen ignorieren. Ich kämpfe ja heute noch immer und stetig gegen irgend etwas.

Andere berufliche Möglichkeiten sehe ich schon, jedoch eher in dem Bereich meiner Phantasie und Kreativität. Nun ist es so, und ich weiß, das liest sich wahrscheinlich für andere sehr oberflächlich oder gar nachlässig, ich bin nicht mehr so auf einen Verdienst in materieller Hinsicht angewiesen.

Und trotzdem zerrt es an meinen Nerven, nichts mehr einzubringen. Ich habe immer gearbeitet, auch mit Kindern. Und ich kann mich nicht einfach darauf ausruhen, dass mein Nun-Ehemann mich versorgt. An diesen Gedanken kann und will ich mich im Moment nicht gewöhnen. Er signalisiert mir zwar stetig, dass mein Denken verkehrt sei, so zu denken würde weiterhin Druck aufbauen. Und das stimmt ja auch irgendwie.

Falls ich die Rente nicht durchbekomme, werde ich weiterhin klagen bis zum Ultimo. Jedoch zwischendurch kann ich einerseits ein wenig in der Firma meines Mannes aushelfen, damit ich zumindest krankenversichert bin (Familienversicherung geht nicht, weil der Gatte privat versichert ist). Ich kann dann selbst an ganz schlechten Tagen, an denen ich noch nicht mal in der Lage bin, richtige Körperpflege zu betreiben, im Schlawo in meinem Kellerraum sitzen und Angebote tippen. Länger als ein bis zwei Stunden kriege ich das eh nicht hin.

Und dann gab ich vor meiner Erkrankung auch eine Art Massagen. Diese Möglichkeit hätte ich hier auch, komme aber nicht wirklich in den Quark. Mein Mann würde dann eine Firma anmelden, dort wäre ich auch als Angestellte tätig. Halt immer so, wie ich kann. Hauptsache nicht nutzlos herumsitzen, wie ich es im Moment mache.

Ich wüßte ansonsten nicht, welche Art von Beruf ich noch ausüben könnte. Der Gedanke daran, jeden Morgen Gewehr bei Fuß zu stehen, strengt mich sehr an. An manchen Tagen klappt gar nichts und ich lasse sie vorbeigleiten.

Deshalb sieh' bitte zu, dass du jetzt sofort etwas für dich tust und dich da auch sehr ernst nimmst. Eine psychosomatische Tagesklinik finde ich gut. Mir hätte das damals sicherlich auch weitergeholfen, wenn ich auf meine Therapeuten gehört hätte. Heute weiß ich, dass sie damals schon alles dransetzten, dass ich die Rente einreiche, das war vor sieben Jahren. Seither falle ich von einem Extrem ins nächste.

PS: Mir ist es völlig egal, was mein Umfeld denkt - das brauchte aber auch Zeit und Unterstützung durch eine Verhaltenstherapeutin. Mein Partner und meine Kinder gehen recht gelassen mit der Situation um, sie schonen mich, wenn es der Schonung bedarf, aber fördern mich und fordern mich heraus. So nehme ich auch wieder aktiv am Leben teil. Jedoch wenn Auszeit angesagt ist, nehme ich mir die Zeit. Niemand hier - Freunde oder Familie - rümpfen die Nase. Denn ich habe immer eindringlich erklärt, warum und weshalb es mir nicht gut geht. Ich habe sämtliche Themen auf den Tisch gelegt.

Tu was für dich - so schnell wie möglich.

Ganz liebe Grüße
Angelika

01.12.2009 21:52 • #17


A


Hallo gloomy,

Bekomme ich einen Burn-Out / Depression hab ich schon

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G
Liebe Angelika,

danke für deine Offenheit und deine Geschichte, die mir wirklich sehr bekannt vorkommt....
Zitat von FrolleinMau:
Du kennst es vielleicht auch, dass enormer Druck im Arbeitsleben ausgeübt wird, zumindest bei uns war es so.


Ja, das kenne ich leider zur Genüge, mit immer weniger Personal immer höhere Qualitätsstandards erfüllen, und dies auch noch bis auf den letzten Handschlag dokumentieren...hab da großen Respekt vor dem Pflegepersonal, die sitzen wirklich zwischen tausend Stühlen und von allen Seiten prasseln Anforderungen auf sie ein. Bei uns in der Therapie ist das nicht ganz so extrem, wir haben schon noch mehr Zeit, aber den Kostendruck bekommen wir auch zu spüren....

Zitat von FrolleinMau:
Andere berufliche Möglichkeiten sehe ich schon, jedoch eher in dem Bereich meiner Phantasie und Kreativität. Nun ist es so, und ich weiß, das liest sich wahrscheinlich für andere sehr oberflächlich oder gar nachlässig, ich bin nicht mehr so auf einen Verdienst in materieller Hinsicht angewiesen.


Ach, weißt du was, das ist doch auch was Schönes, nicht mehr existenziell darauf angewiesen zu sein, jeden Monat eine bestimmte Summe selbst zu verdienen, damit man existenziell überleben kann. Ich finde das gar nicht oberflächlich oder so, ich wäre froh, ich hätte mal einen Partner, der ein bisschen mehr verdient.... . Falls man es schafft, das anzunehmen, bietet so eine finanzielle Sicherung doch eine gute Grundlage, um für sich eine Tätigkeit zu finden, die den eigenen Fähigkeiten und Bedürfnissen entgegenkommt. Hey, ich wünsch dir von ganzem Herzen, daß du da was Schönes und Befriedigendes für dich findest

Zitat von FrolleinMau:
PS: Mir ist es völlig egal, was mein Umfeld denkt - das brauchte aber auch Zeit und Unterstützung durch eine Verhaltenstherapeutin.


Ja, Respekt, da hadere ich noch sehr mit mir und meinen Vorstellungen, wie leistungsfähig und belastbar ich doch sein müsste.....ich bin auf dem Lande auf einem Bauernhof großgeworden, ein Credo meines Vaters war: Stillstand ist Rückgang ! So was sitzt ganz schön tief drin in meinem Kopp...
Bei meiner letzten Depression vor so 8 Jahren hab ich nur meinen engsten Freunden erzählt, wie es mir geht. Nach außen hin hab ich lange weiterfunktioniert. Diesesmal mache ich es auch anders, hab meiner Familie davon erzählt, war ehrlich...und welch Wunder...sie waren zwar etwas perplex und erstaunt, daß diese immer gut gelaunte Frau in einer Depression steckt, aber sie haben wirklich eher verständnisvoll reagiert. Das macht mir Mut ! Trotzdem fällt es mir noch schwer, diesen Stillstand für mich zu akzeptieren.

Aber irgendwie freu ich mich auch auf die Klinik, erhoff mir viel, das ist ja auch eine Chance, etwas zu verändern und damit mein Leben besser, schöner, befriedigender, entspannter zu gestalten....Mein Mantra...das erzähl ich mir jetzt jeden Abend..

Liebe Angelika, war sehr schön von dir zu hören, ich wünsche dir noch einen entspannten Abend,
deine gloomy

02.12.2009 18:13 • #18


J
Hallo, Gloomy!

Ich war damals in der Schlossklinik Pröbsting, die leider nur Privatpatienten oder SelbstzahlerInnen annehmen (ist natürlich unbezahlbar!)
Ich war akut in einer Krankenhausbehandlung. Die Klinik war für mich SEHR gut, weil sie wenig Patienten hat (ca.35) und mitten in der Natur liegt. Ich habe aber auch schon von anderen guten Kliniken gehört.

Der Klinikaufenthalt hatte mir sehr geholfen, auch wenn ich jetzt wieder in Fallen tappe. Lass Dich nicht entmutigen, für Dich gibt es bestimmt auch einen Weg, darauszufinden.

Liebe Grüße von Jandi.

04.12.2009 17:54 • #19


Anika
Hallo gloomy,
das Thema betrifft auch mich. Ich habe über 20 Jahre mal in Pflege, mal in Betreuung (Behinderte, Jugendliche, Psychiatrie, Altenheim, Krankenhaus) gearbeitet. Meine erste burn out Depression hatte ich vor 13 Jahre und habe es nicht ernst genommen und mir keine Hilfe gesucht. Diesmal habe ich eine Therapie gemacht und fühle mich wie ein neuer Mensch.

Und ich weiss, dass ich nicht mehr zurück in die Pflege / Betreuung gehen werde. Das ich nicht darf. Denn sonst werde ich innerhalb kurzer Zeit wieder in eine Depression rutschen. Schon der Gedanke an Tätigkeiten in Pflege oder Betreuung lösen Magenkrämpfe aus.

Ich denke, ob jemand wieder in seinen Beruf zurückkehren sollte, ist ganz schwer zu beantworten. Es kommt wohl auf die Auslöser an und ob man diese erfolgreich bearbeiten und im Griff haben kann. Wenn ich mir vorstelle, wie stressig alles war. Welch hohen Anforderungen gestellt wurden. Und die Anforderungen wurden immer höher mit der Zeit (Qualitätsmanagement) . Zudem die Arbeitszeiten, durch die ich soziale Kontakte total vernachlässigen musste. Ich hatte einfach keine Lust mehr auf Menschen in meiner Freizeit, weil ich im Beruf schon genug Beziehungen hatte.
Natürlich habe ich mich auch selber unter Stress gesetzt. Wollte Perfekt sein. Beliebt sein. Konnte Kritik nur schwer verdauen. Ich hatte grosse Angst, gravierende Fehler zu machen, so dass jemand durch mich zu Schaden käme. Mein Selbstwert war im Keller.

Ich jobbe jetzt als Aushilfe in der Gastronomie und habe festgestellt, dass es mir richtig Spass macht. Ich bewege mich gerne und viel, arbeite gerne schnell und konzentriert und das kann ich da. Ich habe gerne mit Menschen zu tun, möchte aber keine Verantwortung für Leib und Leben mehr tragen. Ich möchte keine engen Beziehungen mit Menschen eingehen und das muss ich dort auch nicht. Mein Humor und mein schauspielerisches Talent (welches ich BEWUSST einsetze) hilft mir im Job Ich maloche einfach und wenn Kritik kommt, fühle ich mich nicht persönlich angegriffen, sondern weiss, dass es einfach nur eine äussere Handlung von mir betrifft. Ich gehe nach hause und kann vollkommen abschalten!!

Seit 1,5 Jahren bin ich raus aus meinem Beruf und habe es keine Sekunde schade gefunden. Ein riesiger Felsbrocken ist von mir abgefallen. Ich habe festgestellt, dass ich eher eine Einzelgängerin bin und gar nicht so gerne mit vielen Menschen eng zu tun habe. Ich habe fest gestellt, dass ich mich vor menschlichen Ausscheidungen ekel, vor Blut, Speichel etc. Das war nicht leicht, mir das einzugestehen. Aber jetzt ist es eine Erleichterung, dass ich mir das eingestanden habe.

Mir hat es geholfen, dass ich diesen Job gefunden habe. Einfach mal was GANZ anderes machen. Meinem Chef bin ich dankbar, denn er hat mich vor 8 Monaten trotz (abklingender) Depression eingestellt, die ich nicht verheimlicht habe.

Lange habe ich ängstlich nachgedacht, was ich in Zukunft machen will beruflich. Irgendwann habe ich einfach los gelassen von den Grübeleien um dieses Thema. Zur Zeit weiss ich es noch nicht genau, was wird, denn mein Job bringt nicht genug Geld ein. Ich lasse mir Zeit, denn ich bekomme noch über ein Jahr ALG von dem mein Gehalt abgezogen wird. Mein Berater ist informiert und setzt mich zum Glück nicht unter Druck. Rente habe ich auch mal zur Vorsicht beantragt, was aber auch eine berufliche Massnahme werden kann. Wird sich noch zeigen. Es hat sich trotz aller Befürchtungen alles gut eins ins andere ergeben.

Ich möchte dir mit meinem Beitrag Mut machen. Kümmere dich nun erst mal um dich selber. Gründlich! Erforsche deine Grenzen und Bedürfnisse und lass dir bei der Überwindung der Depression helfen. Das andere kommt dann schon. Ständiges Grübeln und Angst haben ist da eher hinderlich. Leichter gesagt als getan Ich weiss. Aber es lohnt sich genau hin zu schauen.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft.

Anika

06.01.2010 15:31 • #20


G
Hallo Anika!
Vielen Dank für deine Antwort, hat mich sehr gefreut!

Kann total gut nachvollziehen, was du geschrieben hast, erkenne mich in vielem wieder ! Es macht Mut zu sehen, dass es dir mit deiner neuen Tätigkeit besser geht !

Ich bin jetzt auch aus meinen 2 therapeutischen jobs ausgestiegen, schreibe jetzt in Ruhe meine Diplomarbeit und danach ist Psychosomatisches Krankenhaus angesagt....kann mir zur Zeit auch nicht mehr vorstellen, wieder in diesen anstrengenden Job zurückzukehren. Die Frage ist die nach der Alternative...aber du hast Recht, erstmal muss ich wohl klar erkennen, was ich wirklich will, wo meine Grenzen sind, was mir gut tut und was überhaupt nicht....wenn da nicht dieses Gefühl wäre, versagt zu haben, wenn ich die therapeutische Arbeit aufgebe. Aber vielleicht ist das das kleinere Übel, denn wenn ich dauernd am Limit gehe, habe ich auch grad nicht mehr das Gefühl, was Sinnvolles zu leisten.

Zitat von Anika:
Ich habe gerne mit Menschen zu tun, möchte aber keine Verantwortung für Leib und Leben mehr tragen. Ich möchte keine engen Beziehungen mit Menschen eingehen und das muss ich dort auch nicht. Mein Humor und mein schauspielerisches Talent (welches ich BEWUSST einsetze) hilft mir im Job Ich maloche einfach und wenn Kritik kommt, fühle ich mich nicht persönlich angegriffen, sondern weiss, dass es einfach nur eine äussere Handlung von mir betrifft. Ich gehe nach hause und kann vollkommen abschalten!!


Das finde ich super, das will ich auch ! Ich hab da so meine Träume, von der Arbeit mit Tieren, oder Ökolandbau, Verkäuferin im Bioladen, so was in der Art...

Liebe Anika, wünsche dir auch alles alles Gute, und daß du für die Zukunft eine befriedigende und schöne Arbeit findest !

Liebe Grüße, gloomy

13.01.2010 09:47 • #21


Anika
Hallo gloomy,
ganz sicher hast du nicht versagt.

Als ich krank wurde und mit der Arbeit aufhörte, da hatte ich das Gefühl, ich lasse alle im Stich. Die Betreuten, die Kollegen. Ich sei eine Versagerin und gemein dazu, weil die anderen jetzt für mich mit schuften müssen.

Über die Zeit hat sich das Gefühl gelegt. Man fand Ersatz für mich. Ich konnte los lassen.

Wenn ich mich so umschaue, dann gibt es kaum jemanden, der sein ganzes Arbeitsleben in ein und dem selben Beruf bleibt. Die allermeisten orientieren sich irgendwann um. Das dürfen auch wir aus den helfenden Berufen. Ich sehe das als Lebensabschnitt. Jetzt kommt ein neuer Abschnitt. Eine neue Phase.

Nächste Woche kommt jemand vom Amt zu mir, wegen beruflicher Massnahme. Die ungefähre berufliche Richtung kann ich mir ja vorstellen. Was mir Sorge macht, ist mein Alter. Wer will einen schon noch mit über 50 und dazu als Berufsanfänger. Aber ich werde es versuchen. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Dir wünsche ich gutes Gelingen der Diplomarbeit und vor allem eine gute erholsame und erkenntnisreiche Zeit in der Klinik.

Grüsschen von Anika und ich würde mich freuen, von dir zu lesen, wie es bei dir weiter geht

22.01.2010 16:21 • #22

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