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Abcde
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Hallo,
wie man dem Titel schon entnehmen kann bin ich (25, m) mir nicht sicher wie es bei mir beruflich weitergehen soll.
Ich möchte zuallererst die Anonymität des Forums nutzen und ein bisschen auf meine Vergangenheit eingehen um dann auf meine derzeitige Situation einzugehen. Vielleicht erkennt sich ja der ein oder andere in dem Text wider und kann mir ein paar Fragen beantworten. Der Post ist ein bisschen länger geworden wie erwartet, ich hoffe es stört nicht.
Also angefangen hat es bei mir schon in der Kindheit. Ich war ein eher zurückhaltendes und ängstliches Kind, tat mir immer sehr schwer Freunde zu finden und habe generell einfach schlechte Erinnerungen an diese Zeit. Mein älterer Bruder war auch keine große Hilfe, hat keine Situation ausgelassen um mich zu ärgern und naja, war halt eben immer einer der Außenseiter. Habe mir damals immer gesagt dass es irgendwann hoffentlich besser wird. Dazu muss noch gesagt werden dass ich das große Glück hatte nie wirklich gemobbt worden zu sein. Warum weiß ich nicht.
Irgendwann schon in der Grundschule hatte ich dann das erste mal Suizidgedanken, einfach weil ich immer so verdammt alleine war und nie das Gefühl hatte irgendwo dazu zu gehören. Bin dann von der Grundschule aufs Gymnasium, da gings in etwa ein paar Jahre so weiter. Irgendwann habe ich das PC Spielen angefangen, was dazu geführt hat dass ich mich kaum noch auf die Schule konzentriert habe und eigentlich nur noch am Zocken war. In der Schule hing ich größenteils meinen Tagträumen nach anstatt mich auf den Unterricht zu konzentrieren. Meine Noten haben dementsprechend darunter gelitten und ich wäre fast durchgefallen.
Nunja, dann kam die Zeit in der es endlich besser wurde: Oberstufe, das heißt auch mal neue Leute kennen gelernt, meine erste Freundin, mein erster Rausch (ach ich kann ja doch ganz normal mit Menschen kommunizieren?) usw .
Da meine Noten schon so mies waren bin ich dann auf die Fachoberschule, da habe ich mich dann angestrengt und habe ein Fachabitur mit 2,3 hingelegt. Soweit so gut.
Leider habe ich dann einen riesen Fehler gemacht und ein dreijähriges duales Studium angefangen, da ich einfach keinen Plan hatte was ich wirklich machen wollte.
Das Studium verlief so, dass man immer ein halbes Jahr gearbeitet und dann wieder ein halbes Jahr Aufenthalt an der Uni hatte. Während der Arbeitsphase habe ich zuhause bei meinen Eltern gewohnt und zur Studiumsphase in einem vom Arbeitgeber eigens bereitgestellten eigenen Zimmer.
Also ich bin diese negativen Gedanken nie ganz los geworden, im Laufe der drei Jahre wurde es aber immer schlimmer. In meinen Augen war das schlimmste dass ich wieder so alleine war. Insbesondere das dritte Jahr war mies, ich konnte mich kaum konzentrieren (was ich auf die Depressionen schiebe).
Kam dann immer als letzter in die Arbeit, habe eigtl nur versucht mir nicht anzeigen zu lassen dass ich nicht so ein schlechtes Gedächtnis habe und mich kaum konzentrieren kann. Arbeitskollegen waren durchgehend Leute mit denen ich einfach schlecht zurecht kam und man größenteils einfach schweigend im Raum saß.
Meine beiden Mitstudenten die auch beide bei dem Arbeitgeber angefangen haben(wir waren insg. zu 3.) waren dann in einer Beziehung, das heißt ich war auch wieder außen vor.
An der Uni gab es totale Grüppchenbildung was dann dazu geführt hat dass ich da auch kaum Kontake da geknüpft habe.
Also, Druck in der Arbeit, Druck in der Uni, beschissenes Privatleben, es gab einfach nichts was mich wirklich glücklich gemacht hat.
Das Ganze führte dann dazu dass ich wieder immer öfters meinen Tagträumen nachhing, gerade in der Uni und auf Arbeit. Hatte auch wieder öfters Suzidgedanken, gerade morgens beim Aufstehen oder auf dem Weg in die Arbeit. Habe wie ein Zombie von Tag zu Tag gelebt.
Dieser Zustand wurde dann so schlimm, dass ich mir gesagt habe entweder ich bestehe die Abschlussprüfungen oder ich bringe mich um.
Es kam wie es kommen musste, habe die Prüfungen (wenn auch extrem knapp) nicht bestanden und ich war völlig am Ende. Drei Jahre studiert, gemerkt ich bin einfach zu dumm für einen Akademikerjob, sozial irgendwie nicht kompatibel mit den meisten anderen Leuten,. wie soll ich je irgendwas finden wofür ich morgens gerne aufstehe ? Noch dazu das nicht bestandene Studium im Lebenslauf. ,
Habe das Bett wochenlang kaum noch verlassen, kaum noch gegessen usw.
Naja meine Eltern haben mich dann auf die Idee gebracht doch mal für ein paar Monate ins Ausland zu gehen, das wollte ich eh schon nach dem Fachabi machen. Aus den paar Monaten wurden knapp eineinhalb Jahre, die mit Abstand gut Zeit meines Lebens, habe super viel neue Leute kennen gelernt, viel gefeiert, Jobs gehabt die mich nicht überfordert haben. Ich habe mich auch persönlich so stark weiterentwickelt. Einfach eine großartige Zeit.
Zu diesem Zeitpunkt kommt mein zweiter großer Fehler.
Ich bin zurück nach Deutschland, wieder zurück in das Kaff zu meinen Eltern gezogen ( 1500 Einwohner ), und habe mir keinen richtigen Plan zurückgelegt wie es jetzt weitergehen soll.
Habe mich dann, weil ich nicht wusste was ich sonst machen sollte in BWL eingeschrieben, was im Oktober losging, allerdings war ich schon im April wieder in Deutschland.
Die Zeit von April bis Oktober hat mich dann wieder total kaputt gemacht. Kein geregelter Tagesablauf, viel Schlaf usw hat dann dazu geführt dass ich meinen nächsten Tiefpunkt erlitten habe.
Das Studium fing an, ich hab mir vom ersten Tag an gesagt dass ich es nicht schaffe usw . Also Studium abgebrochen, starke Suizidgedanken, seitdem hänge ich zuhause bei meinen Eltern rum (das war 2017).
Habe seitdem alle Versuche abgeblockt mich irgendwie therapieren zu lassen, bin nicht zu Vorstellungsgesprächen gegangen, hab mehrere Bewerbungsfristen verstreichen lassen, nur um letztendlich zu dem Entschluss zu kommen dass ich mich ja doch nicht umbringen werde .
Also Termin beim Therapeuten steht, das dauert allerdings noch Monate bis die Therapie anfängt.
Ich will unbedingt weg von meinen Eltern, meiner Meinung nach ist das der Hauptgrund wieso ich überhaupt so große Probleme habe. Ich kann mich hier einfach nicht weiterentwickeln. Wie soll ich mich mit Freunden treffen, mein eigenes Leben aufbauen usw wenn ich in diesem Kaff, im Kinderzimmer bei meinen Eltern wohne?
Meine Frage nun an euch:
- Kann sich jemand mit meiner Situation identifizieren und mir meine Einstellung bestätigen oder verneinen oder sonstige Hilfestellung geben?
- Ich dachte eventuell daran ein anderes Studium anzufangen, diesmal in einer Großstadt. Ich habe Bedenken dass ich dieses wieder nicht schaffen werde. Von meiner Therapeutin wurde mir der Eindruck bestätigt dass man bei akuten Depressionen Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme hat. Normalisiert sich das im Laufe der Therapie wieder einigermaßen? Sollte ich nicht doch lieber eine Ausbildung anfangen?
Wie geht es euch im Bezug auf Konzentration und Gedächtnis?
- Hat jemand Erfahrungen noch mit meinem Alter oder älter einer neuen Tätigkeit nachzugehen? Mich würden Erfahrungsberichte interessieren.
Vielen Dank!
Abcde
wie man dem Titel schon entnehmen kann bin ich (25, m) mir nicht sicher wie es bei mir beruflich weitergehen soll.
Ich möchte zuallererst die Anonymität des Forums nutzen und ein bisschen auf meine Vergangenheit eingehen um dann auf meine derzeitige Situation einzugehen. Vielleicht erkennt sich ja der ein oder andere in dem Text wider und kann mir ein paar Fragen beantworten. Der Post ist ein bisschen länger geworden wie erwartet, ich hoffe es stört nicht.
Also angefangen hat es bei mir schon in der Kindheit. Ich war ein eher zurückhaltendes und ängstliches Kind, tat mir immer sehr schwer Freunde zu finden und habe generell einfach schlechte Erinnerungen an diese Zeit. Mein älterer Bruder war auch keine große Hilfe, hat keine Situation ausgelassen um mich zu ärgern und naja, war halt eben immer einer der Außenseiter. Habe mir damals immer gesagt dass es irgendwann hoffentlich besser wird. Dazu muss noch gesagt werden dass ich das große Glück hatte nie wirklich gemobbt worden zu sein. Warum weiß ich nicht.
Irgendwann schon in der Grundschule hatte ich dann das erste mal Suizidgedanken, einfach weil ich immer so verdammt alleine war und nie das Gefühl hatte irgendwo dazu zu gehören. Bin dann von der Grundschule aufs Gymnasium, da gings in etwa ein paar Jahre so weiter. Irgendwann habe ich das PC Spielen angefangen, was dazu geführt hat dass ich mich kaum noch auf die Schule konzentriert habe und eigentlich nur noch am Zocken war. In der Schule hing ich größenteils meinen Tagträumen nach anstatt mich auf den Unterricht zu konzentrieren. Meine Noten haben dementsprechend darunter gelitten und ich wäre fast durchgefallen.
Nunja, dann kam die Zeit in der es endlich besser wurde: Oberstufe, das heißt auch mal neue Leute kennen gelernt, meine erste Freundin, mein erster Rausch (ach ich kann ja doch ganz normal mit Menschen kommunizieren?) usw .
Da meine Noten schon so mies waren bin ich dann auf die Fachoberschule, da habe ich mich dann angestrengt und habe ein Fachabitur mit 2,3 hingelegt. Soweit so gut.
Leider habe ich dann einen riesen Fehler gemacht und ein dreijähriges duales Studium angefangen, da ich einfach keinen Plan hatte was ich wirklich machen wollte.
Das Studium verlief so, dass man immer ein halbes Jahr gearbeitet und dann wieder ein halbes Jahr Aufenthalt an der Uni hatte. Während der Arbeitsphase habe ich zuhause bei meinen Eltern gewohnt und zur Studiumsphase in einem vom Arbeitgeber eigens bereitgestellten eigenen Zimmer.
Also ich bin diese negativen Gedanken nie ganz los geworden, im Laufe der drei Jahre wurde es aber immer schlimmer. In meinen Augen war das schlimmste dass ich wieder so alleine war. Insbesondere das dritte Jahr war mies, ich konnte mich kaum konzentrieren (was ich auf die Depressionen schiebe).
Kam dann immer als letzter in die Arbeit, habe eigtl nur versucht mir nicht anzeigen zu lassen dass ich nicht so ein schlechtes Gedächtnis habe und mich kaum konzentrieren kann. Arbeitskollegen waren durchgehend Leute mit denen ich einfach schlecht zurecht kam und man größenteils einfach schweigend im Raum saß.
Meine beiden Mitstudenten die auch beide bei dem Arbeitgeber angefangen haben(wir waren insg. zu 3.) waren dann in einer Beziehung, das heißt ich war auch wieder außen vor.
An der Uni gab es totale Grüppchenbildung was dann dazu geführt hat dass ich da auch kaum Kontake da geknüpft habe.
Also, Druck in der Arbeit, Druck in der Uni, beschissenes Privatleben, es gab einfach nichts was mich wirklich glücklich gemacht hat.
Das Ganze führte dann dazu dass ich wieder immer öfters meinen Tagträumen nachhing, gerade in der Uni und auf Arbeit. Hatte auch wieder öfters Suzidgedanken, gerade morgens beim Aufstehen oder auf dem Weg in die Arbeit. Habe wie ein Zombie von Tag zu Tag gelebt.
Dieser Zustand wurde dann so schlimm, dass ich mir gesagt habe entweder ich bestehe die Abschlussprüfungen oder ich bringe mich um.
Es kam wie es kommen musste, habe die Prüfungen (wenn auch extrem knapp) nicht bestanden und ich war völlig am Ende. Drei Jahre studiert, gemerkt ich bin einfach zu dumm für einen Akademikerjob, sozial irgendwie nicht kompatibel mit den meisten anderen Leuten,. wie soll ich je irgendwas finden wofür ich morgens gerne aufstehe ? Noch dazu das nicht bestandene Studium im Lebenslauf. ,
Habe das Bett wochenlang kaum noch verlassen, kaum noch gegessen usw.
Naja meine Eltern haben mich dann auf die Idee gebracht doch mal für ein paar Monate ins Ausland zu gehen, das wollte ich eh schon nach dem Fachabi machen. Aus den paar Monaten wurden knapp eineinhalb Jahre, die mit Abstand gut Zeit meines Lebens, habe super viel neue Leute kennen gelernt, viel gefeiert, Jobs gehabt die mich nicht überfordert haben. Ich habe mich auch persönlich so stark weiterentwickelt. Einfach eine großartige Zeit.
Zu diesem Zeitpunkt kommt mein zweiter großer Fehler.
Ich bin zurück nach Deutschland, wieder zurück in das Kaff zu meinen Eltern gezogen ( 1500 Einwohner ), und habe mir keinen richtigen Plan zurückgelegt wie es jetzt weitergehen soll.
Habe mich dann, weil ich nicht wusste was ich sonst machen sollte in BWL eingeschrieben, was im Oktober losging, allerdings war ich schon im April wieder in Deutschland.
Die Zeit von April bis Oktober hat mich dann wieder total kaputt gemacht. Kein geregelter Tagesablauf, viel Schlaf usw hat dann dazu geführt dass ich meinen nächsten Tiefpunkt erlitten habe.
Das Studium fing an, ich hab mir vom ersten Tag an gesagt dass ich es nicht schaffe usw . Also Studium abgebrochen, starke Suizidgedanken, seitdem hänge ich zuhause bei meinen Eltern rum (das war 2017).
Habe seitdem alle Versuche abgeblockt mich irgendwie therapieren zu lassen, bin nicht zu Vorstellungsgesprächen gegangen, hab mehrere Bewerbungsfristen verstreichen lassen, nur um letztendlich zu dem Entschluss zu kommen dass ich mich ja doch nicht umbringen werde .
Also Termin beim Therapeuten steht, das dauert allerdings noch Monate bis die Therapie anfängt.
Ich will unbedingt weg von meinen Eltern, meiner Meinung nach ist das der Hauptgrund wieso ich überhaupt so große Probleme habe. Ich kann mich hier einfach nicht weiterentwickeln. Wie soll ich mich mit Freunden treffen, mein eigenes Leben aufbauen usw wenn ich in diesem Kaff, im Kinderzimmer bei meinen Eltern wohne?
Meine Frage nun an euch:
- Kann sich jemand mit meiner Situation identifizieren und mir meine Einstellung bestätigen oder verneinen oder sonstige Hilfestellung geben?
- Ich dachte eventuell daran ein anderes Studium anzufangen, diesmal in einer Großstadt. Ich habe Bedenken dass ich dieses wieder nicht schaffen werde. Von meiner Therapeutin wurde mir der Eindruck bestätigt dass man bei akuten Depressionen Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme hat. Normalisiert sich das im Laufe der Therapie wieder einigermaßen? Sollte ich nicht doch lieber eine Ausbildung anfangen?
Wie geht es euch im Bezug auf Konzentration und Gedächtnis?
- Hat jemand Erfahrungen noch mit meinem Alter oder älter einer neuen Tätigkeit nachzugehen? Mich würden Erfahrungsberichte interessieren.
Vielen Dank!
Abcde