Hallo @MeisterEder
Ich halte das für eine wichtige Frage, denn rund um Medikamente sind doch viele von uns immer wieder verunsichert.
Du fragst, wer ist der Meinung, ich würde statt Meinung lieber Erfahrung sagen. Mag spitzfindig klingen, aber ich glaube, das ist wirklich keine Frage von Meinungen, sondern was jede und jeder mit Medis für Erfahrungen macht. Die unterscheiden sich fundamental und es wäre sinnlos, jemanden von einer Meinung zu überzeugen, wenn man selber eine andere Erfahrung hat damit.
Ich gehöre auch zu den Glücklichen, die kaum Nebenwirkungen haben von Medikamenten, so dass diese sich für mich grossmehrheitlich unterstützend und hilfreich auswirken. Ein Antidepressiva gehört dazu, Mirtazapin, das ich seit vielen Jahren nehme. Die häufige NW, dass man stark zunimmt, ist bei mir gleich Null. Die Wirkung ist sicher mit der Zeit zurückgegangen, aber um abends einschlafen zu können, ist es immer noch wichtig. Aber in meinem Fall ist eine Depotform eines Benzodiazepins noch wichtiger, um im Alltag stabil zu bleiben. Wenn da bei einigen Usern die Alarmglocken schrillen, kann ich das verstehen, denn Benzos können schnell abhängig machen und zu dauernder Erhöhung der Dosis führen. Bei mir ist das glücklicherweise auch nicht der Fall, ich habe seit Jahren dieselbe kleine Dosis, die meinen Alltag stabilisiert. Und ich bin sehr froh, dass mein HA das pragmatisch sieht. Auch mein früherer Psychiater sagte, bei Benzos sei es individuell so unterschiedlich, dass er manchen Leuten diese nie verschreiben würde, andere könnten aber dauerhaft damit umgehen. Ich bin deshalb froh, dass ich hier ein Glück in die Wiege gelegt bekam, denn ich stelle es mir sehr schwierig vor, mit starken psychischen Belastungen zu leben und zugleich keine Medis zu vertragen, die helfen könnten, oder nicht auf sie anzusprechen.
01.12.2023 10:58 •
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