idiosynkrasie
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ich bin sehr verzweifelt, weshalb ich mich hier jetzt angemeldet habe. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Es geht um meine beste Freundin die schon seit Teenager-Zeiten immer mal wieder depressiven Episoden leidet. Wir kennen uns online seit 4 Jahren, zu einem Treffen ist es seither wegen der Entfernung und ihrer Gesundheit nie gekommen. Wir haben jedoch täglichen Kontakt und telefonieren regelmäßig. Sie ist mir sehr wichtig.
Ich selbst habe auch Depressionen, aber keine schlimmen. Zumindest nicht so schlimm wie sie sie hat.
Jetzt ist es so, das wir vor etwas mehr als einer Woche ziemlich schlimmen Streit hatten. Ich leide leider sehr stark unter Verlustängsten, die durchgekommen sind, nachdem sie zwei Tage lang wegen der Depression nicht online gekommen ist. Nach dem Streit war von ihrer Seite 5 Tage Kontaktstille, weil immer wenn sie angefangen hat auf meine Entschuldigung zu reagieren es ihr schlechter ging. Wir haben dann jedoch 1 Woche nach dem Streit 5 Stunden telefoniert und uns ausgesprochen, sie kennt meine Ängste und weiß das ich daran arbeite, das ich aber auch manchmal einfach einen Rückfall habe und schrecklich werde. Am Telefon hat sie mir gesagt das unser Streit sie etwas wachgerüttelt hat und sie nun in eine akute Klinik will. Ihre Schwester würde am Wochenende vorbei kommen und mit ihr die Wohnung aufräumen, ihr etwas helfen. Das fand ich sehr mutig und stark und habe ihr auch gesagt das ich da sehr stolz bin. Sie hat große Angst vor der Klinik und meinte auch unter Tränen das sie mich dann sicher das eine oder andere mal brauchen wird. Ich sagte ihr ich wäre immer für sie da und wir würden das zusammen schaffen.
Jetzt habe ich vergangenen Donnerstag das letzte mal von ihr gehört. Freitag ist ihre Schwester zu ihr und sie meinte bei unserer Verabschiedung das sie sich bestimmt mal zwischendurch meldet. Dies ist nicht passiert.
Und das löst in mir wieder große Angst aus. Ich habe Angst das sie sich immer weiter von mir entfernt. Vielleicht auch noch wegen dem Streit, der das Vertrauen zu mir auch etwas angeknackst hat. Ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll . ich will so gerne wissen wie es ihr gerade geht, was sie schon geschafft haben und wie es jetzt weiter geht. Es ist wirklich so schwer das plötzlich seit zwei Wochen nur zwei mal Kontakt bestand, wo sonst täglich welcher war. Ich weiß zwar das es ihr sehr schwer fällt in Kontakt zu treten wenn es ihr so schlecht geht, aber es löst eine solche Angst in mir aus.
War es das nun mit unserer Freundschaft? Wie soll ich mich verhalten? Ich vermisse sie so schrecklich. und will doch nur wissen wie es gerade so bei ihr ist. Ich fühl mich schrecklich dafür, aber ich fühl mich richtig stehen gelassen, nicht mehr wichtig genug. Obwohl ich mich subjektiv daran versuchte zu klammern, dass sie meinte ihr bedeutet unsere Freundschaft viel, das sie mich genauso braucht wie ich sie und sie es vermisst mit mir zu reden.
Nur leider spüre ich davon gerade nichts.
Ich weiß ich sollte meine eigenen Bedürfnisse zurück stecken und ihr da keinen Druck machen. Mache ich auch nicht! Habe mich seit Donnerstag auch nicht mehr gemeldet. wenn ihre Schwester da ist, ist das mit dem Kontakt eh immer so eine Sache.
Ich will ihr einfach nur helfen, will für sie da sein, mit ihr reden, sie unterstützen.
Aber gerade kann ich gar nichts machen.
Wäre es okay ihr zu schreiben? Oder sollte ich sie jetzt einfach in Ruhe lassen? Und die Angst ertragen dass es das wohl mit unserer Freundschaft war. Auch wenn irgendwas in mir nicht wirklich daran glauben kann und will.
So wie jetzt war es noch nie und das macht mir Angst.
Ich bin nur froh das sie in die Klinik will und hoffe sehr sie schafft es wirklich hinzugehen.
Tut mir leid dass es jetzt so viel Text geworden ist, ich freue mich über eure Meinungen und Einschätzungen.
Liebe Grüße
Idiosynkrasie