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Beziehungen, Angst

F
Hallo. Ich war sehr lange hier nicht aktiv. Es war einiges los. Ich habe meine Therapie beendet. Eigentlich erfolgreich. Leider habe ich noch Probleme mir Aggressionen… dazu kommt dass irgendwie in jedem Bereich irgendwie gut läuft aber Beziehungen Mann- Frau nicht so wirklich. Jedes Mal wenn ich mich öffne und meine Angststörung erwähne, distanzieren sich die Männer von mir… soll ich das lieber nicht erzählen? Ich habe langsam das Gefühl dass ich gemacht bin alleine zu sein…

12.11.2024 00:05 • x 5 #1


Nuance
Die Chancen steigen sicherlich, wenn Du es nicht so schnell erzählst.
Natürlich wäre ideal, wenn man es direkt erwähnen könnte und niemand wegläuft.
Geschichten für Dokus im TV. Dort ist die Welt doch oft seltsam/unrealistisch positiv.
Die Frage ist natürlich auch, was Du willst/suchst.
Viele Männer wollen vor allem das Eine und sehr schnell. Da stören Probleme...

12.11.2024 04:11 • x 1 #2


A


Hallo Fraupanda,

Beziehungen, Angst

x 3#3


Schlüsselkind
Liebe @Fraupanda

Zitat von Fraupanda:
Jedes Mal wenn ich mich öffne und meine Angststörung erwähne, distanzieren sich die Männer von mir… soll ich das lieber nicht erzählen?


Ich finde Authentizität, wenn man jemand Neues kennenlernt sehr wichtig. Das heißt nicht, dass man den anderen gleich mit allem was einen gedanklich und emotional beschäftigt, überfordern sollte, aber man sollte m. M. nach im Kennlernprozess auch nichts verschweigen und Dinge wie Lebensumstände, Bedürfnisse, Ziele, Standards, Werte, Dealbreaker, auch offen benennen, alles eben, was einen selbst ausmacht - dann, wenn man sich dem anderen langsam annähert und die Gespräche vertrauter werden.

Wenn sich Männer aus dem von dir genannten Grund trotzdem von dir distanzieren, dann sind es nicht Männer, die zu Dir passen. Es gibt Männer, die sich Zeit nehmen werden, dich kennenzulernen und nach Deinem Tempo richten, Dich verstehen lernen wollen, auch wenn ihre eigenen Lebensumstände ganz andere sind.

Zitat von Fraupanda:
Ich habe langsam das Gefühl dass ich gemacht bin alleine zu sein…


Bitte nicht resignieren. Das Gefühl kenne ich selbst, aber höre nicht auf, daran zu glauben eine - gesunde - Liebe zu finden und behalte dir auch wenn es schwerfällt den Mut weiter daran zu arbeiten - (ich weiß selbst, das ist nicht einfach)! Zur eigenen Heilung gehören auch Liebe und Wärme.

Mach weiter und wenn es wieder nicht klappt, sag Dir, dass das eben - noch nicht - der passende Mensch für Dich gewesen ist (ist einfach keine Passung da). Leider wird es immer mal wieder vermeintliche Rückschritte geben. Wo sind noch vielleicht bei Dir eigene Bremsen, wählst Du Deine potentiellen Partner bewusst aus?

Finde es sehr wichtig, wenn man merkt es passt nicht, schnell für sich Konsequenzen zu ziehen (z. B. Kontaktabbruch), um dann auch wieder rasch sich emotional fangen zu können.

Soweit ein paar Erfahrungen.

Alles Liebe und bitte gib Deine Sehnsucht nicht auf.

12.11.2024 08:20 • x 5 #3


Schlüsselkind
Zitat von Fraupanda:
Ich habe meine Therapie beendet.


Finde es persönlich schade, dass Therapeut*innen einen da nicht mehr begleiten können, also was Kennlernprozesse angeht. Meine Therapeutin konnte mir damals nicht so recht unterstützendes mitgeben, außer dem, was ich nicht auch bereits weiß.

Klar gibt es Datingcoaches etc., aber denen fehlt ja meist das Hintergrundwissen zu den eigenen individuellen Lebensumständen. Nicht einfach.

12.11.2024 08:29 • x 2 #4


Stromboli
Liebe Fraupanda

Ich finde es mutig, wie du hier deine Angst mitteilst!
Ich schliesse mich in allem, was Schlüsselkind geschrieben hat, an - insbesondere, dass dir Männer, die sich wegen deiner Angststörung gleich distanzieren, mit Sicherheit nicht gut tun würden und dir, so frustrierend und schmerzhaft diese Erfahrung ist, ein grösseres Leid erspart bleibt, wenn keine Beziehung mit solchen Männern zustandekommt.
Aber der Schmerz und die Angst, allein zu bleiben, sind natürlich trotzdem da. Ich kenne das aus eigener Erfahrung und Betroffenheit sehr.

Eins möchte ich dir noch sagen, es gibt Männer, die sich NICHT distanzieren, sondern im Gegenteil angesprochen fühlen, wenn eine Frau sich mit ihrer Angststörung zeigt. Ich selbst würde dir bestimmt weiter zuhören und mich auch ermutigt sehen, mich selber offen zu zeigen. Ich nehme jedenfalls wahr, dass sich auch bei Männern (obwohl sie da den Frauen sicher hinterherhinken) manches tut in Bezug auf höhere Sensibilität und Offenheit für psychische Schwierigkeiten.

Ich wünsche dir viel Vertrauen und den Glauben, dass sich Dranbleiben lohnt!

Herzlich, Stromboli

12.11.2024 08:49 • x 6 #5


Fritz
Hi Fraupanda

Du bist 28 Jahre jung und weiblich.
Das steht in deinem Profil.

Ich denke, dass ein bisschen Diplomatie nicht schaden könnte.
Wenn dann trotzdem ein Mann sich nicht mehr meldet, dann war er nicht der Richtige.
Für mich ist ein Mensch mit Angststörung ein großartiger Mensch, aber in unserer Gesellschaft ist es genau das Gegenteil.
Leider!

Wahrscheinlich glauben viele, Angst ist sowas ähnliches wie Angst vor dem schwarze Mann.
Mit sowas hat Angst doch nichts zu tun!


Ich war 14 Jahre in einer Selbsthilfegruppe, (Depression und Angst) da hebe ich erlebt, wie Menschen auf Angstpatienten reagieren!
Sie glauben, dass diese Menschen irgendwie behindert sind!
Naja.
Das ist meine persönliche Meinung und meine Erfahrung.
Trotzdem Servus und gib nicht auf!

12.11.2024 10:01 • x 2 #6


Dakota
Zitat von Fraupanda:
soll ich das lieber nicht erzählen?

Die Entscheidung triffst Du ganz allein.
Als ich meinen Partner kennen lernte, erzählte ich ihm ganz schnell und bald von einigen wichtigen Punkten in meinem Leben und in meiner Vergangenheit, damit er weiß woran er ist und damit er es nicht von anderen erfährt. Ich habe ihm auch erzählt, dass ich eine Disposition habe zu Depression und das es passieren kann, dass ich krank werde (was leider auch wieder eingetreten ist). Er hat mir im Gegenzug wichtige Informationen über sich selbst mitgeteilt. So konnten wir uns beide frei entscheiden und haben uns trotz Widrigkeiten und auch Eigensinnigkeiten füreinander entschieden.
Du schreibst, Du hättest aktuell ein Problem mit Aggressionen - ich frage einfach mal, ob das vielleicht eine Rolle auch noch gespielt haben könnte?
Ansonsten denke ich persönlich, dass es passen sollte. Wenn ein Partner nicht belastbar ist was Angststörung angeht, dann ist er nur ehrlich und das kommt Dir ebenfalls zugute, denn auf Dauer würde es nicht funktionieren. Ich hatte mal eine Trennung vor Jahren, weil der damalige Partner mit der Depression bei mir nicht mehr klarkam.
Die Hoffnung würde ich nicht aufgeben, denn es gibt ganz viele ganz unterschiedliche Menschen und es ist sehr unwahrscheinlich, dass es keinen Partner für Dich gibt.

12.11.2024 10:47 • x 4 #7


Oli
@Fraupanda

Als mein damaliger bester Freund in Deinem Alter war, hat er auch eine Partnerin gesucht. Ich fand damals, dass er an der falschen Stelle gesucht hat und auch nicht wirklich begriffen hatte, was er in einer Partnerschaft sucht.

Ich habe den Eindruck, dass die meisten Menschen bei der Partnersuche - mich eingeschlossen - gleich auf mehrere Klischees hereinfallen. Sie geben sich so, wie sie meinen, man müsse sich bei der Partnersuche eben zeigen und treffen dann auf Menschen, die das ebenso tun. Und darüberhinaus suchen sie aber auch noch nach Menschen, die bestimmte Klischees erfüllen, obwohl diese Klischees ihren eigenen tieferen Wünsche vielleicht sogar widersprechen.

Trigger körperliche Liebe (auch zum Beitrag von @Nuance )
Trigger

Besagter Freund von mir gab immer bei Dates den hanteltrainierten , superfrisierten, markenklamottigen Testosteronbolzen, weil er meinte, das wäre männlich - und musste hoffen, auf Frauen zu treffen, die sich auch verstellen, weil es irgendwie anscheinend dazugehört. Denn im Grunde war er kein cooler Typ sondern ein romantischer einfühlsamer Mensch. Er hatte halt die Erfahrung gemacht, dass er mit dieser seiner Art zwar Frauen als gute Kumpels hatte, aber keine Partnerin bekommt.

Dass Frauen keinen schnellen 6 wollen, konnte er nicht bestätigen und fand sich mit dem Anspruch immer und überall abrufbarer männlicher Potenz in der Bredouille wieder - weil er es nicht konnte, aber auch nicht wollte.

Er war halt eher der langsamere Typ mit der Gitarre in der Hand, der der Angebeteten einen Song schreibt. Es hat ihn eher gestört, dass er immer den ersten Schritt gehen musste und den aktiven Werbepart hatte, weil sonst nichts passiert wäre. Dabei sah er gut aus, war witzig und intelligent, wusste, was sich gehört, war offen und ideenreich.
Ich bin fest davon Überzeugt, dass dieser Freund an den falschen Orten gesucht hat mit der falschen Strategie und nicht wusste, was wirklich wollte.

Von mir kann ich ergänzen, dass ich keine One-Night-Stands hatte, schon deshalb, weil ich davon ausgegangen bin, dass das Männerfantasien sind, die Frauen ablehnen. Aus gewöhnlich gut unterrichteten weiblichen Kreisen weiß ich heute, dass das nicht stimmt und auch ich die Gelegenheit gehabt hätte - dazu noch mit einer Frau in einer festen Beziehung.

Diese Beispiele haben keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Und widersprechen auch nicht unbedingt einer möglichen Realität, dass viele Männer sind, wie das Klischee es sagt.



Meine persönliche Erfahrung ist, dass es Männer außerhalb des Klischees gibt, die auf der Suche nach einer Partnerin sind und keine finden, weil sie ihrerseits den Eindruck haben, mit ihrem Sosein für andere nicht interessant zu sein oder Probleme haben, die Frauen auf Partnersuche scheuen könnten.

Männer, die sich für eine andere Person wirklich interessieren, gibt es. Das weiß ich.

Und dazu zählt auch das Interesse, wenn der andere eine Angststörung hat. Und alles, was über das Interesse an einer anderen Person hinausgeht - Sympathie, Verliebtsein, Liebe - ist ja noch viel mehr dazu angetan, das Gegenüber als Menschen anzuerkennen wie er ist. Da spielen dann Probleme des anderen oft erstmal gar keine große Rolle.

12.11.2024 10:57 • x 6 #8


F
Ich möchte mich bei euch allen erstmal bedanken für die tollen Worte. Ich höre von Freunden und Familie, dass ich mir „die Falschen“ suche, bzw solche die eher auf die Äußerlichkeiten achten. Meine Angststörung bestimmt nicht mein Leben, bzw ist nicht in so einem Ausmaß. Ich hab sie mittlerweile gut unter Kontrolle. Ich werde jetzt versuchen vielleicht entwand anders zu machen. Leider verfalle ich in diese toxische Muster, die ich bei meiner Mama und Stiefvater gesehen hab, also ziehe so „toxische Partner“ und jetzt merke ich dass ich selbst so geworden bin…. Dass ich kontrollieren möchte beispielsweise. Meistens beende ich komischerweise selbst die Beziehungen oder potenzielle Beziehungen, weil mein Bauchgefühl das sagt. Die meisten sagen mir lass es sein und kümmere dich um dich. Fällt mir leider schwer. (Gut dass ich Krankenschwester bin, dann kann mein Helfersyndrom ausleben). Ich fand bei mir früher nur die Fehler und habe mich selbst beschuldigt. Ich weiß aber dass die „Schuld“ immer bei beiden ist. Nur die Sache ist die halt wenn ich über Angststörung erzähle merke ich da Verhaltensveränderung. Ich will mit meinem Partner vertraut sein und denke man soll sich sowas erzählen. Alle die hier geschrieben haben, haben mir Sachen geschrieben die mir sehr gute Freunde auch sagen. Ich wollte mich hier noch mal Auskotzen, und danke für euer Verständnis

12.11.2024 12:10 • x 4 #9


Schlüsselkind
Zitat von Fraupanda:
Ich höre von Freunden und Familie, dass ich mir „die Falschen“ suche, bzw solche die eher auf die Äußerlichkeiten achten.


Ich kann Dir den online Kurs des Therapeuten Christian Hemschemeier hierzu empfehlen, der Kurs heißt:
Umprogrammierung des Liebeschip.

12.11.2024 13:51 • x 2 #10


Dakota
Zitat von Fraupanda:
und jetzt merke ich dass ich selbst so geworden bin…. Dass ich kontrollieren möchte beispielsweise.

Du bist eben NICHT so geworden! Du bist Dir dieses Verhaltens bewusst und hältst es offensichtlich auch nicht für gut, damit bist Du schon ganz weit vorne und Du kannst mit der Zeit und mit einem verständnisvollen Partner das ändern und wachsen.
Du hast eine ganz wichtige Erkenntnis über Dich selbst gewonnen.

12.11.2024 15:11 • x 4 #11


F
@Dakota ja mir gefallen bestimmte Sachen nicht an mir und möchte sie ändern. Das aufjedenfall. Nur wie du sagst mit einem Verständnisvollen Partner geht das.

12.11.2024 22:18 • #12


F
@Schlüsselkind wie sieht der Kurs denn genau aus?

12.11.2024 22:19 • x 1 #13


A


Hallo Fraupanda,

x 4#14


Schlüsselkind
Zitat von Fraupanda:
@Schlüsselkind wie sieht der Kurs denn genau aus?

Mir geht es gerade so semi, bitte sei so lieb und schau Dir die Module hier mal an (ist gut erläutert):
https://www.liebeschip.de/store/cexFkMDW

Alles Liebe für Dich!

13.11.2024 08:53 • x 1 #14

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