Hallo @Soylent , du siehst und nennst deine Menge an Extra-Stressoren in letzter Zeit ganz ganz klar, finde ich - und genau so ist es, habe ich es auch erlebt zu Zeiten von Depression. Und erst recht, wenn sie Handlungsbereiche betreffen, die dich Überwindung und emotionale Anstrengung kosteten!
Das war und ist gut, sich dem zu stellen, um in der Bearbeitung der Depression psychisch und psychotherapeutisch weiterzukommen, aber das stresst auch enorm und Stress und Depression verstärken sich gegenseitig! Darum gilt es ja auch, weiterzumachen auf dem psychischen Bearbeitungsweg, aber sich dabei auch nicht zu übernehmen.
Ein weiterer Stressor ist aber für Menschen mit Depression wie auch für alle anderen Menschen und besonders die mit Vorerkrankungen, die dunkle Jahreszeit. Nicht umsonst gibt es momentan mehr Krankschreibungen wegen depressiver Probleme, nicht umsonst, ganz abgesehen von Corona, ist die Sterblichkeit alter Menschen Anfang des Jahres stärker, nicht umsonst klagen viele gesunde Menschen über Müdigkeit und Stimmungsverschlechterung.
Mein gesunder Gatte, 50 Jahre alt, erzählte mir eben noch, dass dieser ewige Corona-Lockdown ihm allmählich die Laune verhagelt, obwohl er ihn richtig findet, ihm tierisch auf den Wecker geht im Sinne von Und täglich grüsst das Murmeltier, ihn sauer macht, auch wenn er ihn zehnmal einsieht und befürwortet.
Und auch ewig dieses Pandemie-Thema, all die Bedrohungen und Langzeitthemen darum, es gibt wohl niemanden, dem das nach 1 Jahre nicht an den Nerven zehrt! Viele Gesunde, sogar Kinder, werden davon sogar depressiv. Also, es ist ein Riesenstressor, auch wenn er im Hintergrund des Alltags mitläuft - es ist nicht psychisch einfach wegzustecken als Nichts. Das meinte ich. Denn:
Wenn aber mit einer Depression eh eine Nervenkrankheit da ist, ist da keine Toleranz, die das mal eben wegsteckt, sondern das wird alles noch oben draufgepackt an Stressoren, die ständig im Hintergrund mitlaufen.
Ich z.B. mit chronischer Depression, obwohl ich sicherlich zu denen gehöre, die das Thema Corona im Hintergrund halten können, musste dennoch mit unserem Sohn, dem das nicht so gelingt, drüber reden immer und beruhigen und schon brauche ich eine höhere Dosierung meines A.Ds.
Meine Psychotherapie fiel jetzt länger aus und schon schaukelt meine Deprianfälligkeit trotzdem ziemlich.
So meinte ich das.
Liebe Grüße! maya
27.01.2021 16:07 •
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