7

Burnout / Angst vor Gesundheit trotz Therapie?

R
Hallo an alle!

Seit einem halben Jahr habe ich immer wieder auf der einen Seite mit starken Verspannungen in der BWS zu tun, auf der anderen Seite mit Magen-Darm-Beschwerden (diagnostizierte Gastritis von Magen und Zwölffingerdarm).

Die Brustwirbelsäulenverspannungen schränken in vielerlei Hinsicht ein. Bemerkbar gemacht haben sich die Beschwerden so richtig beim Mountainbiken, sitzen und Autofahren. Die Magenbeschwerden merkte ich nach dem Frühstücken/Stress bzw. ebenfalls nach dem Mountainbiken.

Beginnend mit diesen Beschwerden vielen auch die Probleme und Sorgen mit meiner Mutter (Demenz, sowie ihr Umzug ins Altersheim, diverse Krankenhausaufenthalte, medikamentöse Fehlgriffe), der Herztod meines Schwagers rein. Damit verbunden, fing eine emotional sehr anstrengende Zeit an.

Da diese Beschwerden auch in die Herzgegend ausstrahlen (BWS) bzw. zum Teil die Gastritis sich durch unterschwellige Übelkeit, Blähungen, Druckschmerzen, brennen hinter dem Brustbein zeigte, sowie gleichzeitig sich beim Sport ein Schwächegefühl breit machte, sorgte ich mich, dass etwas mit meinem Herz sein könnte.

Bis April 19 war ich noch auf 5mg Citalopram. Dannach auf 2.5mg und seit Ende Oktober 19 auf 1.25mg. Inwiefern das reduzieren der Antidepressiva mit eine Rolle spielt, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Seit Jänner bin ich wieder auf 2.5mg hoch.

Darauf folgten umfangreiche Untersuchungen

4xEKG
Belastungs-EKG
Ultraschalle
Gastroskopie
große Blutbilder
Gesundenuntersuchung


verliefen bis auf die Gastritis/Duodenitis ohne Befund. Jedoch blieb die hypochondrisch gefärbte Angst, es könnte doch noch etwas mit mir, insbesondere mit dem Herz (Herzphobie) passieren bestehen.

Was hab ich dagegen versucht medizinisch zu tun?

3x Chiropraktik (Half nur kurzfristig)
Massagen (bringt wenn, dann nur kurzfristig etwas)
2x Infiltrieren (BWS-Schmerzen wahren dann für knapp 2 mon. weg)
PPI-Pantoprazol gegen die Magenbeschwerden (Aug. und seit Anfang November 2019 - Anfang Jänner)
Massagerolle und Tennisbälle zur Selbstmassage Rücken
2x Infiltrieren im Dezember bringen nicht mehr ganz den Erfolg als zuvor im September

Ist-Stand

Wenn ich meine Wanderrunden drehe, dann kann es immer mal passieren, dass sich die BWS verspannt. Gerade beim Bergaufgehen merke ich das stärker. Magen weniger, außer ich habe davor etwas gegessen.

Die Krux ist einfach, dass diese Verspannungen und das Gefühl, ich bekomme nicht ausreichend Luft, mich immer wieder in einen ängstlichen Denk- und Verhaltensteufelkreis schubsen.

Und täglich grüßt das Murmeltier, kommen mir dann Gedanken.

Was wenn ich doch was (am Herz) habe?
Was wenn ich eine nichterkannte Herzmuskelentzündung oder Insuffizienz habe?
Überforderte ich mich nicht, sollte ich mich schonen?
Warum habe ich den Eindruck, körperliche Anstrengung fällt mir schwerer als sonst?
hoffentlich passiert nix!
War der Puls immer schon so hoch?
Spürte ich es früher auch so mit der Luft bergauf wie jetzt
Warum kann ich das gehen nicht mehr so genießen wie früher?
Eigentlich will ich noch weiter gehen, traue mich irgendwie aber nicht
So wie es mir jetzt geht, brauche ich mit anderen gar nicht auf einen Berg rauf
Wann hört diese sch. mal auf?
Ich will wieder Bergsteigen gehen, aber so wies mir im Moment geht, würde ich mich da nicht total überfordern und mir gesundheitlich schaden?
Alter ich bin 41 und nicht 75!
Wann geht das endlich vorbei?

Besonders zu Urlaubssituationen und außerhalb des gewohnten Lebens- und Bewegungsumfeldes, spielt zusätzlich zu den Beschwerden dann auch die Angst eine fast noch größere Rolle. Hier herrscht dann sehr oft eine ängstliche Grundanspannung/Verspannung im Körper. Da geht's dann oft nur mehr mit fallweisen Einnahmen von Beruhigungsmittel (im Urlaub).

1000x probiert - 1000x is nix passiert!

Was denke ich selbst, was diese Beschwerden (BWS/Magen) hervorruft und triggert.

Absetzerscheinungen des Medikaments
Übergewicht
ausschließlich sitzende Haltung
Roemheld Syndrom (laut Sono ist mein Magen und der Darm sehr gebläht)
Überforderung, Sorgen, Stress
Nahrungsmittelunverträglichkeit
Winterdepression od Depression
Hypochondrie eingeschränkt auf Herz-Kreislaufsystem
Bauchspeicheldrüsenkrebs?

Was hat sich für mich dadurch negativ verändert

Mir fehlt die Spontanität
Freizeitaktivitäten wurden weniger, gerade mit anderen oder der Familie (das hat aber auch andere Gründe)
empfinde bei vielen Dingen nicht mehr soviel Lust und Freude
bin so körperfixiert geworden
da es nicht bzw. nur sehr langsam besser wird, lasse ich mich öfters als sonst untersuchen
Beschwerden lenken mich sehr oft von schöneren, wichtigeren Dingen ab
Wenn mir der Rücken wehtut oder der Bauch ist ein normales Leben für mich schwer möglich.
die Leichtigkeit des Seins ging verloren
ständiges Grübeln und recherchieren was den jetzt die Ursache, die Wurzel allen Übels ist ohne mit plausiblen Antworten zufrieden zu sein
Einfache Unternehmungen können mich im Vorfeld und z.T. auch beim tun sehr stressen, welches ich mit psychosomatischen Reaktionen quittiere
Urvertrauen fehlt
Depressiv gefärbtes Verhalten obwohl ich das selbst so nicht will

Was muss sich verändern

Nietzsche schrieb schon »Wer ein Warum zu leben hat, erträgt fast jedes Wie«

Auf mich umgemünzt heißt das

Wer ein Warum zu leiden hat, erträgt fast jedes Wie.

Ob jetzt alles wirklich nur vom Kopf ausgeht, erfahre ich nur dann, wenn ich die Dosis der Citalopram hochdrehe. Und vor diesem Dilemma stehe ich jetzt, ob ich das machen soll oder nicht.

Ich will keine chronischen Rückenschmerzen mehr
Ich will das die Gastritis endlich weggeht
keine Krankheitsängste bzw. keine Herzphobie mehr
Mich allgemein wieder fitter fühlen


Das im Moment wirklich für mich anstrengenste ist meinen momentanen Zustand bzw. die sich abwechselnden Befindlichkeiten

zu akzeptieren
anzuerkennen
sie zuzulassen
Ihnen keine große Bedeutung zukommen zu lassen
sich allem auszusetzen und zu konfrontieren

Trotzdem frage ich mich

Was bewirkte mein Citalopram, dass ich bis 5mg in Hochform war?
Sind meine Befindlichkeitsstörungen Absetzreaktionen?
Oder die noch immer nicht bewältigen Panikattacken/Ängste bzw. Krankheitsängste, insbesondere meine Herzphobie oder doch ein bizzle Hypochonder oder wieder ein Burnout?

Seit 13 Jahre kenne ich dieses Beschwerdebild. Es kommt zw. 6 und 24 Monate nach dem Absetzen von Citalopram. Und nach 2 Jahren durchgehende Therapie bin ich gefüllt keinen Deut weiter.

Lg und entschuldigt die Überlange Vorstellung

Vielleicht kann mir der eine oder andere neue Sichtweisen geben

21.01.2020 22:28 • #1


111Sternchen222
Hey, willkommen! Kennst du liebscher und bracht? Die haben tolle Videos bei YouTube mit Übungen für die beste. Haben mir sehr geholfen. Zudem war ich beim Osteopathen zum Schröpfen. Das hat auch einiges gemacht! Bws ist jetzt deutlich entspannter!

22.01.2020 06:59 • x 3 #2


A


Hallo Rippatha39,

Burnout / Angst vor Gesundheit trotz Therapie?

x 3#3


mrsrobot
Aus eigener Erfahrung hat mir ein 24 Stunden-EKG gut geholfen. Da wäre aufgefallen, wenn etwas wäre. Das hat mich innerlich beruhigt. Dann habe ich alles, aber wirklich auch alles, was den Magen reizt, weggelassen und das ist viel, Kaffee, Tee, süß, sauer, scharf,.Das hat mir dann über das Jahr hinweggeholfen, der Magen hat aber ein Jahr gebraucht um sich zu regerieren, bzw. die Schleimhäute. Medikamente sind sicherlich dem Magen auch nicht so zuträglich, was sagt denn der Doktor dazu?

22.01.2020 07:41 • x 2 #3


Hoffnung21
Hallo Rippatha
Willkommen hier im Forum. Dass deine körperlichen Beschwerden BWS/Magen mit dem Absetzen des Antidepressiva zu tun haben glaube ich nicht. Wie lange warst du vor der Reduzierung im April 19 stabil? Vielleicht war das Absetzen einfach zu früh? Bei rezidivierenden Depressionen sollte man 1 Jahr stabil sein vor dem Absetzen, hast du so lange gewartet?
Dass du beim Bergauf gehen keine Luft bekommst das kenne ich aus meiner Anfangsphase der Erschöpfungsdepression, mich musste mein Mann direkt am Berg anschieben, weil ich keine Luft mehr bekam.
Ich hatte auch einiges an körperlichen Symptomen wie Schulterschmerzen, massivste Verspannungen, Migräne ohne Ende, Magenkrämpfen usw. Das kam bei mir alles von der Depression und war rein psychosomatisch. Mach dich nicht kirre mit dem Herzen. Es wurde untersucht.
AKZEPTIERE deine Situation, gehe weiter spazieren, aber in einem Tempo, das dir guttut und SOLANGE wie es Spaß macht.
Mach ein paar Dehnübungen für deine BWS und den Bauch.
LG Eis

22.01.2020 08:03 • x 2 #4


R
Zitat von 111Sternchen222:
Hey, willkommen! Kennst du liebscher und bracht? Die haben tolle Videos bei YouTube mit Übungen für die beste. Haben mir sehr geholfen. Zudem war ich beim Osteopathen zum Schröpfen. Das hat auch einiges gemacht! Bws ist jetzt deutlich entspannter!


Hallo, ja kenne ich. Hatte heute den 2.Termin bei meinem Physiotherapeuten. Jetzt schau ma mal.

Lg

22.01.2020 20:30 • #5


R
Zitat von mrsrobot:
Aus eigener Erfahrung hat mir ein 24 Stunden-EKG gut geholfen. Da wäre aufgefallen, wenn etwas wäre. Das hat mich innerlich beruhigt. Dann habe ich alles, aber wirklich auch alles, was den Magen reizt, weggelassen und das ist viel, Kaffee, Tee, süß, sauer, scharf,.Das hat mir dann über das Jahr hinweggeholfen, der Magen hat aber ein Jahr gebraucht um sich zu regerieren, bzw. die Schleimhäute. Medikamente sind sicherlich dem Magen auch nicht so zuträglich, was sagt denn der Doktor dazu?


Hallo!

Ja den Magen darf man nicht unterschätzen.
Anfang November kam bei der Gastroskopie eine Magen und Zwölffingerdarmentzündung raus.

Im November und Dezember nahm ich PPI. Jänner schlich ich aus.

Soweit passe ich beim Essen auf, hin und wieder mal nen Schoki kann schon passieren.

Hausärzte sehen keine Notwendigkeit für weitere Untersuchungen. Bin 6x die Woche Outdoor für 1-2 Stunden. Dabei spule ich zw. 40 und 50km runter.

Was könnte ich noch machen?

24St. EKG
24St.Blutdruck
Nochmal ein Leistungs-EKG

Soweit bin ich ja fit.
44-50 Ruhepuls und 120-75 Blutdruck.

Wenn es muskuläre ist und auch der Magen noch mit eine Rolle spielt, kann das schon mal ängstigen.

Lg und Danke

22.01.2020 20:43 • #6


R
Zitat von Eis:
Hallo Rippatha
Willkommen hier im Forum. Dass deine körperlichen Beschwerden BWS/Magen mit dem Absetzen des Antidepressiva zu tun haben glaube ich nicht. Wie lange warst du vor der Reduzierung im April 19 stabil? Vielleicht war das Absetzen einfach zu früh? Bei rezidivierenden Depressionen sollte man 1 Jahr stabil sein vor dem Absetzen, hast du so lange gewartet?


Hallo Eis!

Seit 11/2017- Citalopram 20mg
Seit 04/2018- Citalopram 15mg
Seit 24.06.18- Citalopram 10mg
Seit 24.07.18- Citalopram 7,5mg
Seit 06.11.18- Citalopram 5,0mg
Seit 02.01.19- Citalopram 4,0mg
Seit 10.04.19- Citalopram 2,5mg
Seit 25.10.19- Citalopram 1.25mg
Seit 02.01.20 Citalopram 2.0mg

Runter bis auf 5mg war alles kein Thema. Erst nach der Reduzierung auf 2.5mg begannen die Symptome. Wobei in diese Zeit 3 Todesfälle vielen und wir uns entschlossen, dass meine Mutter aufgrund der fortschreitenden Demenz besser in einem Altersheim aufgehoben ist. Beruflich lief alles prima. Nach dem Umzug ins Altersheim ging der Stress so richtig los. Alles war anders und viele Entscheidungen und medizinische Notfälle traten über den Sommer ein.


Zitat von Eis:
Hallo Rippatha
Dass du beim Bergauf gehen keine Luft bekommst das kenne ich aus meiner Anfangsphase der Erschöpfungsdepression, mich musste mein Mann direkt am Berg anschieben, weil ich keine Luft mehr bekam.
Ich hatte auch einiges an körperlichen Symptomen wie Schulterschmerzen, massivste Verspannungen, Migräne ohne Ende, Magenkrämpfen usw. Das kam bei mir alles von der Depression und war rein psychosomatisch. Mach dich nicht kirre mit dem Herzen. Es wurde untersucht.
AKZEPTIERE deine Situation, gehe weiter spazieren, aber in einem Tempo, das dir guttut und SOLANGE wie es Spaß macht.
Mach ein paar Dehnübungen für deine BWS und den Bauch.


Ja siehe dazu meine Antwort an @mrsrobot

Lg

22.01.2020 21:11 • #7

Pfeil rechts




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag