GAP1987
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warum habe ich mich hier registriert? Puh, ganz schön schwer den Anfang zu finden... . Ich bin 26 Jahre alt und war im letzten Jahr drei Monate wegen Burnout krank geschrieben. Ich war mit der Behandlung meines depressiven Zustandes durch meine Ärztin sehr unzufrieden und meine, dass das auch die Ursache dafür ist, dass es mich nach wie vor sehr schlecht geht.
Was meine ich mit mir geht es schlecht? Mir fällt es oft schwer mich selbst zu verstehen. Die Umstände in meinem Leben sprechen eigentlich dafür, dass ich der glücklichste Mensch auf Erden sein könnte. Dazu eine kurze Auflistung der Fakten:
1. in 2006 sofort einen Studienplatz erhalten, viel Erfahrung schon während des Studiums gesammelt und in 2010 das Studium als Jahrgangsbeste abgeschlossen
2. seit 2010 immer berufstätig gewesen und sehr gutes Geld verdient
3. aktuell als leitende Controllerin tätig, ich werde von allen Kollegen sehr geschätzt - sowohl aus fachlicher als auch persönlicher Sicht
4. ich bin seit 11 Jahren glücklich mit meinem Freund zusammen, unser gemeinsames Hobby ist durch die ganze Welt zu reisen, er hat im letzten Jahr mein Burnout mit begleitet und ist auch jetzt immer mit Rat und Tat für mich da
5. ich habe eine handvoll sehr guter Freunde, mit denen ich offen reden kann und sehr viel Spaß haben kann
7. ich habe eine sehr, sehr gute Beziehung zu meinem 11 Jahre jüngeren Bruder, da ich ihn so zu sagen mit groß gezogen habe
8. ab August ziehe ich in meine alte Heimatregion zurück und habe auch einen neuen Job im Controlling gefunden bei noch besserer Bezahlung
9. ich bin sowohl auf Arbeit als auch privat sehr beliebt und gefragt
Trotz all dieser schönen Fakten, habe ich manchmal das Gefühl, dass mich all diese Dinge erdrücken und habe sehr viele Verlustängste und suche immer das negative in diesen Dingen, habe wenig Selbstbewusstsein innerlich auch, wenn ich es nach außen nicht zeige, und denke, dass ich nicht gut genug für die Welt und meine Mitmenschen bin. Oftmals lasse ich mich auch durch die negative Meinung anderer beeinflussen und dann fühlt sich mein ganzes Leben noch bescheidener an: Alle anderen sind sowieso besser und wertvoller als ich es bin!. Am schlimmsten ist es, wenn ich nicht arbeite. Sobald ich auf Arbeit bin, ist alles gut und ich denke an diese Sachen gar nicht, weil ich dort sehr unter Strom stehe und abgelenkt bin. Sobald ich aber nach Hause komme - sprich abends und ganz schlimm am Wochenende - fangen diese Zweifel und negativen Gedanken mich wieder ein und meine Welt ist plötzlich schwarz. Ich habe eigentlich viele Hobbies, die ich angehen könnte. Doch durch die schwarzen Wolken über mir (so auch heute wieder), fehlt mir der nötige Antrieb meinen Tag aktiv zu gestalten. Oft sitze ich einfach nur da und funktioniere und langweile mich dabei aber. Absolut paradox und suspeckt.
Ich könnte noch stundenlang weiterschreiben. Ich hoffe ihr habt einen Rat für mich - könnt mich vielleicht sogar verstehen, weil ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt?! Ich will mich und vielleicht sogar die Ursache dafür verstehen lernen, denn mein Ärztin, die mich im letzten Jahr betreut hat, hat genau da nicht angesetzt, weil sie es für unnötig hielt. In welches Foren-Thema kann ich mich einordnen?
LG
GAP