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Juleston
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Hallo zusammen,
ich bin Julia, 30 Jahre alt und seit Wochen frage ich mich: Was ist los mit mir? Und komme nicht auf eine zufrieden stellende Antwort. Vielleicht könnt ihr mir weiter helfen oder einfach nur den ein oder anderen Tipp geben. Kurz zu meiner Situation:
Ich bin seit ich denken kann ein sehr engagierter und aktiver Mensch. Seit ich 16 war, übe ich durchgehend ein Ehrenamt aus, stehe im Berufsleben (Erzieherin) und habe mit 18 angefangen an den Wochenenden mein Gehalt mit Musik (Partyband) aufzubessern. Das lief so gut, dass ich mit Anfang 20 beschlossen habe Hobby und Beruf zu verbinden. Also habe ich begonnen Lehramt, unter anderem auf Musik, zu studieren. Um Geld musste ich mir keine Gedanken machen, denn das habe ich ja an den Wochenenden verdient. Tolle Zeit!
Gegen Ende des Studiums, vor ca. 4 Jahren, machte plötzlich meine Stimme nicht mehr mit. Ich entwickelte eine richtige Stimmstörung, die mich dazu zwang meinen Nebenjob aufzugeben und mein Musikexamen zu verschieben. Nach einem Jahr hatte ich es soweit im Griff, dass ich zumindest die Prüfung einigermaßen singen konnte. Zurück hab ich meine Stimme aber immer noch nicht und kein Stimmspezialist konnte sich erklären was los war.
Ich suchte mir also gegen Ende des Studiums einen Job im Kindergarten auf 15 Stunden. Die Leitung wurde kurze Zeit darauf krank und ich erklärte mich bereit, auf 37 Stunden zu erhöhen, weil sonst die Kita schließen müsste, weil kein Ersatz gefunden wurde. Ich leitete also eine Kita und schrieb nebenbei mein Staatsexamen, das ich unter vielen Tränen und durchlernten Nächten auch bestanden habe. Wegen dem Chaos, das dort herrschte und dem nötigen Ausbau blieb ich dort. Aber auch weil mir der Job trotz allem Spaß machte. Eine 45-50 Stunden-Woche war aber keine Seltenheit. Ich hatte ja bis dato keine Ahnung wie man so eine Kita leitet. Dennoch muss ich sagen, dass ich gut in meinem Job bin und es mir eigentlich Spaß macht.
Da ich in Sachen Organisation fit bin, hab ich mich überreden lassen, mein Ehrenamt zu tauschen und als Vorsitzende zu agieren. Das heißt, ich habe durchschnittlich im Jahr 1 Konzert, 3-4 Veranstaltungen und ein mehrtägiges Fest organisiert.
Nun ja, jetzt läuft der Laden, aber ich anscheinend nicht mehr. Ich war nach der Arbeit zunehmend erschöpft und hab den Haushalt total schleifen lassen, was ich seit einem halben Jahr aber wieder hinkriege. Dann hatte ich teilweise Panikattacken, die ich zunächst auf meine Epilepsie schob. Da ich Anfälle aber nur nachts bekomme und nun eine Medikamentenumstellung hinter mir habe, bin ich mir sicher, dass es nichts damit zu tun hat. Mein Freund sagt, meine Launen schwanken wahnsinnig stark. Und Anfang März hatte ich zwei Wochen, in denen ich mich krank schreiben lassen musste, weil ich nur geweint habe und mich selbst nicht wiedererkannt habe. Dann kam Corona und ich war nur zu Hause und habe mich langsam wieder aufgerappelt. Die Enge in der Brust, die Angst. alles wurde langsam leichter. Habe auch ein Psychotherapeutin aufgesucht. Seit einer Woche arbeite ich nun wieder Vollzeit und pünktlich zum Wochenende: Angst wieder da, totale Erschöpfung am Freitag Nachmittag, Tränen, Grübeleien ohne Ende, richtig miese Stimmung. Nach 3 Tagen zu Hause, geht es heute wieder einigermaßen gut, auch wenn ich noch mit der Anspannung kämpfe. Heute bin ich auf einen Artikel über Burnout gestoßen und sehe mich da in vielem wieder. zu Recht?
Sorry für diesen doch seeeeehr langen Text.
Liebe Grüße
Julia
ich bin Julia, 30 Jahre alt und seit Wochen frage ich mich: Was ist los mit mir? Und komme nicht auf eine zufrieden stellende Antwort. Vielleicht könnt ihr mir weiter helfen oder einfach nur den ein oder anderen Tipp geben. Kurz zu meiner Situation:
Ich bin seit ich denken kann ein sehr engagierter und aktiver Mensch. Seit ich 16 war, übe ich durchgehend ein Ehrenamt aus, stehe im Berufsleben (Erzieherin) und habe mit 18 angefangen an den Wochenenden mein Gehalt mit Musik (Partyband) aufzubessern. Das lief so gut, dass ich mit Anfang 20 beschlossen habe Hobby und Beruf zu verbinden. Also habe ich begonnen Lehramt, unter anderem auf Musik, zu studieren. Um Geld musste ich mir keine Gedanken machen, denn das habe ich ja an den Wochenenden verdient. Tolle Zeit!
Gegen Ende des Studiums, vor ca. 4 Jahren, machte plötzlich meine Stimme nicht mehr mit. Ich entwickelte eine richtige Stimmstörung, die mich dazu zwang meinen Nebenjob aufzugeben und mein Musikexamen zu verschieben. Nach einem Jahr hatte ich es soweit im Griff, dass ich zumindest die Prüfung einigermaßen singen konnte. Zurück hab ich meine Stimme aber immer noch nicht und kein Stimmspezialist konnte sich erklären was los war.
Ich suchte mir also gegen Ende des Studiums einen Job im Kindergarten auf 15 Stunden. Die Leitung wurde kurze Zeit darauf krank und ich erklärte mich bereit, auf 37 Stunden zu erhöhen, weil sonst die Kita schließen müsste, weil kein Ersatz gefunden wurde. Ich leitete also eine Kita und schrieb nebenbei mein Staatsexamen, das ich unter vielen Tränen und durchlernten Nächten auch bestanden habe. Wegen dem Chaos, das dort herrschte und dem nötigen Ausbau blieb ich dort. Aber auch weil mir der Job trotz allem Spaß machte. Eine 45-50 Stunden-Woche war aber keine Seltenheit. Ich hatte ja bis dato keine Ahnung wie man so eine Kita leitet. Dennoch muss ich sagen, dass ich gut in meinem Job bin und es mir eigentlich Spaß macht.
Da ich in Sachen Organisation fit bin, hab ich mich überreden lassen, mein Ehrenamt zu tauschen und als Vorsitzende zu agieren. Das heißt, ich habe durchschnittlich im Jahr 1 Konzert, 3-4 Veranstaltungen und ein mehrtägiges Fest organisiert.
Nun ja, jetzt läuft der Laden, aber ich anscheinend nicht mehr. Ich war nach der Arbeit zunehmend erschöpft und hab den Haushalt total schleifen lassen, was ich seit einem halben Jahr aber wieder hinkriege. Dann hatte ich teilweise Panikattacken, die ich zunächst auf meine Epilepsie schob. Da ich Anfälle aber nur nachts bekomme und nun eine Medikamentenumstellung hinter mir habe, bin ich mir sicher, dass es nichts damit zu tun hat. Mein Freund sagt, meine Launen schwanken wahnsinnig stark. Und Anfang März hatte ich zwei Wochen, in denen ich mich krank schreiben lassen musste, weil ich nur geweint habe und mich selbst nicht wiedererkannt habe. Dann kam Corona und ich war nur zu Hause und habe mich langsam wieder aufgerappelt. Die Enge in der Brust, die Angst. alles wurde langsam leichter. Habe auch ein Psychotherapeutin aufgesucht. Seit einer Woche arbeite ich nun wieder Vollzeit und pünktlich zum Wochenende: Angst wieder da, totale Erschöpfung am Freitag Nachmittag, Tränen, Grübeleien ohne Ende, richtig miese Stimmung. Nach 3 Tagen zu Hause, geht es heute wieder einigermaßen gut, auch wenn ich noch mit der Anspannung kämpfe. Heute bin ich auf einen Artikel über Burnout gestoßen und sehe mich da in vielem wieder. zu Recht?
Sorry für diesen doch seeeeehr langen Text.
Liebe Grüße
Julia