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Burnout und Jobwechsel, was sind eure Erfahrungen ?

kalle68
Hallo Freunde
hättet ihr Lust eure Erfahrungen und Meinungen mit mir zu teilen ?

Meine Vorgeschichte:
Nach 18 Jahren Dienst wurde Im Mai 2019 bei mir Burnout diagnostiziert und konnte noch bis Ende des Jahres durcharbeiten, jedoch der eigentliche Zusammenbruch kam im Januar 2020. Seit dem bin ich durchgehend krank geschrieben und warte insgesamt seit 8 Monaten auf einen Reha Termin.
Ich habe mich inzwischen seelisch von der Arbeitsstelle so dermaßen entfremdet, dass weder ich die Kollegen anrufe oder schreibe, noch die mich fragen, wie es mir geht. Ich bin schon fast 18 Wochen krank geschrieben und immer, wenn meine Gedanken an Arbeitsstelle schweifen, werde ich von Wut und Zorn heimgesucht. Auch eine Arbeitsbeziehung lebt nun mal von Kommunikation, Fairness und gegenseitige Unterstützung. Nach 18 Jahren frage ich mich, was eine gute Arbeitsstelle ausmacht. In einem sehr großen Betrieb sind wir sehr wenige Mitarbeiter mit vielen Ingenieurs, wo man alles bedienen und alles können muss. Es wurden nie Arbeitsbesprechungen und Planungen gehalten sondern, man hat das abgearbeitet, was immer an viel. Die Ingenieure haben die Mitarbeiter so koordiniert und benutzt, wie sie wollten. Die höher bezahlten Kollegen mit Autoritätsbefugniß mit dem Bereichsleiter zusammen haben sich lieber in ihr Büro zurückgezogen (Computer Kramen und Bestellungen) und ich wurde in meinem Bereich den arbeitsgeilen Ingenieuren überlassen und musste sie bedienen und alles andere anfallende Arbeiten tun bis ich zusammenbrach.
Allein die räumliche Trennung, mangelnde Kommunikation, schleichende Ignoranz und Gleichgültigkeit hat dazu geführt dass ich mich schon vor Jahren entfremdet habe. Leider wurde auch des Friedens willen viel Alk. am Arbeitsplatz konsumiert (B. und Schnap.). Ich bin inzwischen an einem Punkt gelangt, wo ich mir selbst den Vorwurf mache, warum ich mich in Stich gelassen habe und warum ich zulassen habe, das Gesindel sei es Arbeitsgeilheit oder Sauferei mit mir machen konnten, was sie wollten und nicht was ich wollte.
Durch die lange krank schreibung werde ich jeden Monat vom Bereichsleiter angerufen und ausgehorscht, wie es mir geht und ob von der Klinik Front, was neues gibt. Ich muss mich jedes mal zusammen reißen, meine Maske aufsetzen und so tun als wäre alles in Ordnung.

Jetzt zu meine Frage:
Es gibt ein Kollege der früher bei uns gearbeitet und nach 9 Jahren die Stelle gewechselt hatte wegen ähnliche Probleme. Zu dem habe ich Kontakt aufgenommen und hat mich gleich gefragt, ob ich Interesse hätte da zu arbeiten wo er ist. Ich soll mal sein Chef anrufen und die Optionen besprechen.

Also mir geht es darum, ob ihr mitten in Burnout schon mal Job gewechselt habt ?
Nach 18 Jahren Stelle zu kündigen und zu wechseln, wenn man nicht der jüngste ist und finanzielle Verpflichtungen hat scheint nicht so einfach zu sein. Aber wenn die alte Stelle tot ist was bleibt übrig.
Was sind eure Erfahrungen und was könntet ihr mit raten ? vielen vielen Dank schon mal und bleibt gesund
LG

17.05.2020 15:10 • x 3 #1


Kate
In einer seelisch miserablen Lage, trifft man mitunter nicht die besten Entscheidungen. Vielleicht wäre es erstmal ratsam, das Für und Wider sicher abzuwägen? Wenn Du 18 Jahre dort gearbeitet hast, war ja anscheinend nicht alles schlecht. Und wer weiß was die neue Firma so mitbringt. Ich bin in solchen Sachen aber auch eher ein vorsichtiger Mensch, der lieber das Übel wählt was er kennt.
Liebe Grüße

18.05.2020 09:39 • x 3 #2


A


Hallo kalle68,

Burnout und Jobwechsel, was sind eure Erfahrungen ?

x 3#3


Dani82a
Ich warte ebenfalls derzeit auf eine Reha. Bin seit fast 16 Jahren im Unternehmen und durchlebe dieselben Emotionen und Gedanken, wie du - stelle ich fest.

Ich persönlich werde erstmal abwarten, was die Reha mir bringt. Vorher werde ich keine neue Stelle antreten geschweige denn den unbefristeten Arbeitsvertrag kündigen.

Das ist sicherer.

Nach der Reha würde ich dann schauen, wie meine Kräfte sind und was ich mir zutrauen kann.

LG!

18.05.2020 10:04 • x 2 #3


kalle68
Hallo Kate+,
Zitat:
In einer seelisch miserablen Lage, trifft man mitunter nicht die besten Entscheidungen.

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen

Zitat:
Vielleicht wäre es erstmal ratsam, das Für und Wider sicher abzuwägen?

Am aktuellen Arbeitsplatz läuft ein BEM Verfahren und dieser wird erst dann abgeschlossen, wenn ich meine Reha antrete und beende. Mir ist sehr klar geworden, dass ich die Zustände bei der Arbeit nicht ändern kann aber ich kann mich ändern dh weniger Perfektionismus, sich nicht für jeden Misst verantwortlich fühlen und auch mal liegen lassen, was ich nie konnte. Und das läuft halt nur überm BEM Verfahren, in dem man sich rechtlich absichert und durchzieht. Das ist leider nur die hälfte der Medallion.

Zitat:
Wenn Du 18 Jahre dort gearbeitet hast, war ja anscheinend nicht alles schlecht.

Als ich meine Psychiaterin ein mal sagte Ich hab es noch gut es gibt bestimmt schlimmeres im Leben, dann sagte sie zu mir Menschen in Burnout oder unter Depressionen suchen sich Trost, in dem sie an schlimmeres denken und sehen, dass sie besser dran sind. Mein Kollege hat es 9 Jahre aus gehalten und hat gewechselt, wo er jetzt ist und hatte nie ein Burnout. Ich habe 18 Jahre durchgestanden und muss doch mit Burnout leben. Wer ist besser dran ? Sicherlich ist nicht alles schlecht in 18 Jahren, aber auch ein Betrieb durchläuft Transformation wie Kollegen gehen in Rente, Stellen werden abgeschafft oder gekürzt. Arbeit nimmt immens zu. Leitung wird falsche Leute überlassen oder hin und her geschoben. Lang jährige Kollegen fangen an sich wie ein altes Ehepaare zu benehmen, so nach dem Motto man kennt sich ja und man muss nicht viel miteinander reden. Und wenn man doch miteinander redet dann sind Fußballergebnisse, Reiseziele, wer hat was gekocht, warum trägt die Kollegin blaue Strumpfhose und nicht schwarz Geschichten viel wichtiger. Ich verbringe an der Arbeitsstelle mit Überstunden weit über 40 Stunden mit diesen Menschen. Es mag gut sein, dass man sich bei der Arbeit, wie zu Hause fühlt und sein Müll dem Nächsten gleich ins Schlund weiterreichen möchte aber an der Arbeitsstelle hat Arbeit, Arbeitsablauf, Arbeitssicherheit, Arbeitsklima, Planung, Ordnung, Weiterbildungsmöglichkeiten viel höhere Wichtigkeit als Stagnation und sich wie zu Hause fühlen. Wenn ich einen guten Chef habe, der bemüht ist für ein gutes angenehmes Arbeitsklima zu sorgen. Wenn die Arbeitsabläufe so gut koordiniert und durchdacht sind, dass ich mich nicht überarbeiten muss, wenn Kollegen sich Mühe geben anstatt Gleichgültigkeit Fairness und Respekt weiten zu lassen und Alk. aus der Mitte verbannen, dann gibt es weder Burnout noch Mobbing und noch ist man genötigt seinen Arbeitsplatz wechseln zu wollen.

Zitat:
Ich bin in solchen Sachen aber auch eher ein vorsichtiger Mensch, der lieber das Übel wählt was er kennt.

Man durchläuft mit Burnout ein Prozess, den Außenstehende so nicht begreifen können. Früher, wenn ein Kollege mich fragwürdig angeschaut hatte plagte mich gleich Sorgen, ob ich was falsch gemacht habe. Ich habe mich stets für vieles bedankt und auch entschuldigt, obwohl unnötig oder überzogen war, weil ich immer über korrekt sein wollte. Jetzt mit Burnout fühle ich keine Freude. Mein Psychiaterin sagt, dass diese Emotion wieder zurückkehren wird. Dinge die ich früher erahnen konnte, jedoch durch falschen überzogenen Emotionen nicht einordnen konnte, sehe ich jetzt klarer.
Ich bin auch ein sehr vorsichtiger Mensch, aber ob ich lieber das Übel wähle, was ich kenne, bin ich mir in zwischen nicht mehr sicher.
Jeden falls vielen lieben Dank für Deine Worte und Teilnahme

18.05.2020 13:40 • x 1 #4


kalle68
Hallo Dani82a,
Zitat:
Bin seit fast 16 Jahren im Unternehmen und durchlebe dieselben Emotionen und Gedanken, wie du - stelle ich fest.

Ein verdi Zitat von 01/2020
Arbeit darf nicht krank machen. Psychische Belastungen haben massiv zugenommen. Beschäftigte müssen vor Gesundheitsgefahren geschützt werden.
Diese Emotionen waren schon immer da und solange ich stark genug war und die Probleme gerade noch zu bewältigen waren, wurden sie unterdrückt. Mit Burnout erlebt man diese Emotionen besonders intensiv und man sieht viel klarer.

Zitat:
Ich persönlich werde erstmal abwarten, was die Reha mir bringt. Vorher werde ich keine neue Stelle antreten geschweige denn den unbefristeten Arbeitsvertrag kündigen.

Ich sehe das auch so. Mein Kollege hat mit mir Kontakt aufgenommen und gefragt, ob ich an einen neuen Job interessiert wäre. Ich habe ihm gesagt, dass ich bald eine Reha machen werde und alles weitere erst danach machen möchte. Er meinte, dass ich jetzt schon mal telefonisch mit sein Chef die Optionen besprechen könnte, was ich auch zu verfrüht ansehe. Außer dem wüsste ich nicht, Was ich sein Chef sagen soll, wenn er mich fragen würde, warum ich eine Reha mache.

Zitat:
Nach der Reha würde ich dann schauen, wie meine Kräfte sind und was ich mir zutrauen kann.

Du bringst es auf dem Punkt. Momentan machen mir zwei Sachen Sorgen meine Kräfte, Gedächtnis und Konzentrationsschwäche. Für eine neue Stelle braucht man genug Energie.

18.05.2020 14:14 • x 2 #5


mrsrobot
Wenn ich einen guten Chef habe, der bemüht ist für ein gutes angenehmes Arbeitsklima zu sorgen. Wenn die Arbeitsabläufe so gut koordiniert und durchdacht sind, dass ich mich nicht überarbeiten muss, wenn Kollegen sich Mühe geben anstatt Gleichgültigkeit Fairness und Respekt weiten zu lassen und Alk. aus der Mitte verbannen, dann gibt es weder Burnout noch Mobbing und noch ist man genötigt seinen Arbeitsplatz wechseln zu wollen.

Das ist nur sehr selten, wie geht man damit um, wenn es nicht so ist und der Rest aber das fordert, so zu sein?

18.05.2020 14:26 • x 3 #6


Dani82a
Momentan machen mir zwei Sachen Sorgen meine Kräfte, Gedächtnis und Konzentrationsschwäche. Für eine neue Stelle braucht man genug Energie.

Das ist es. Exakt.
Man braucht Energie für einen neuen Job.
Mein Gedächtnis und die Konzentrationsschwäche nerven mich sehr...

18.05.2020 15:06 • x 3 #7


kalle68
Hallo Mrsrobot,
Zitat:
Das ist nur sehr selten, wie geht man damit um, wenn es nicht so ist und der Rest aber das fordert, so zu sein?

Bei mir auf der Arbeit gibt es verschiedene Bereiche und jeder Bereich hat seine eigene Ordnung und Mentalität, ob wohl jeder Bereich für ein und die selbe Firma arbeitet. Während manche Bereiche mit Ordnung und gute Führung vor sich hin prahlen, zeigen sie auch, dass sie im sozialen Bereich besser dran sind. Das heißt sie kommunizieren nicht nur auf persönliche Ebene, sondern geben der Arbeitsstelle höhere Priorität. So lange man das Ziel dh die Arbeit vor Augen hält und persönliche Emotionen weniger freien Lauf gibt, dann gibt es auch keinen freien Raum für Mobbing Ursachen. Wenn man dagegen andere Bereiche besucht und mal da reingeht, dann will man schnell wieder raus, weil solche Bereiche von Unordnung behaftet sind. Unordnung ist ein Indiz dafür, dass man es nicht im Griff hat. Leidtragende sind meistens die armen Schweine von Mitarbeiter. In solchen Bereichen sieht man, wie die Mitarbeiter, wie verwirrte Lemminge hektisch arbeiten. Die alten Mitarbeiter haben schon längst resigniert und bei den neueren Mitarbeiter sieht man den Gesichtsausdruck Wo bin ich bloß gelandet. Jetzt könnte man sich die Frage stellen, wie so was an einer Firma möglich sein kann. Vor vielen Jahren gab es ein Wirtschaftsbericht über Japan und Deutschland. Die Japaner haben ein starkes Arbeitsnetzwerk und arbeiten auf allen Ebenen parallel und so teilen sie Ihre Erfahrungen und Infos miteinander, um größt mögliche Effizienz zu erzielen. Deutschland arbeitet seriell dass heißt jeder Bereich ist für sich verantwortlich ohne sich in andere Bereiche einzumischen. Das heißt entweder bin ich in einen guten Bereich gelandet oder die Ar. gezogen.
In meinem Fall konnte ich nichts machen, solange irgend wie gut lief. Leider hat die Seele kein Frühwarnbremssystem, um rechtzeitig was zu machen. Ich musste richtig übel krank werden und das nennt sich Burnout. Erst jetzt als kranker Mensch kann ich mein Leben etwas lenken. Durch das BEM Verfahren wurde bei der Arbeit Gegenmaßnahmen eingeleitet, um Überlastung zu vermeiden, was vorher nicht möglich war. Wenn ich wollte könnte ich Zwangsversetzung anordnen, was vorher auch nicht ging.
Ich glaube, dass es keinen pauschalen Rettungsweg gibt, jeder muss sich selbst aus dem Hamsterrad erkämpfen. In den jungen Jahren sollte man sich besser viel mit Unternehmenskultur beschäftigen anstatt, wo man mehr Geld verdienen kann. Geld kann man immer verdienen Gesundheit aber nicht.

18.05.2020 17:16 • x 4 #8


kalle68
Hi Dani82a,
Mir geht es genau so wie dir. Ich konnte vorher so schnell Kopf rechnen und im Supermarkt habe ich immer mitgerechnet, weil es Spaß gemacht hatte. Jetzt, wenn ich einfache Plus Minus Aufgaben rechne muss ich mich sehr anstrengen. Oder wenn ich mich an etwas erinnern möchte fällt mir nicht ein. Wir stehen das durch

18.05.2020 17:24 • x 1 #9


Dani82a
Wir stehen das durch

Das werden wir!
So oder so.
Auf die eine oder andere Art und Weise wird
eine Veränderung kommen.
Und die können nur wir herbeiführen.
Mithilfe von Außen.

18.05.2020 17:30 • x 1 #10


Dani82a
@mrsrobot

Zitat von mrsrobot:
Das ist nur sehr selten, wie geht man damit um, wenn es nicht so ist und der Rest aber das fordert, so zu sein?


Die Anderen haben oft auch Probleme mit den Happenings am Arbeitsplatz. Sie gehen damit aber anders um, als wir. Sie denken evtl weniger nach und machen einfach. Oder sie haben eine hohe Ausgeglichenheit. Oder sie verdrängen und passen sich lieber an (fragt sich, wie lange das gut geht).

In dem Moment, indem wir beginnen das Große Ganze zu betrachten, setzen wir einen Denkprozess in Gang, der unseren Blick auf den Arbeitsplatz und all seinen Habitus nachhaltig verändert.

Wir fangen an zu strampeln und geraten immer mehr in einen Zwiespalt zwischen dem, was wir immer getan haben (und tun sollten gem. Gesellschaft) und dem, was wir erkennen (das uns das so nicht gut tut).

Die meisten AG kümmern sich leider nicht weiter drum, wenn nur eine Person ein Problem hat. Die anderen bekommen doch alles hin. Somit wird man selbst zu einem Problem für den AG : man kann die Leistung nicht mehr bringen.
Paradox.

Die einzige Möglichkeit ist oft nur noch, sich aus dem vergifteten Umfeld hinaus zu begeben. Alles andere wird auf Dauer noch größere Schäden verursachen: Depressionen und /oder Burnout.

18.05.2020 17:43 • x 2 #11


Kate
Man verliert auf der Arbeit das Gefühl für die eigenen Grenzen. Es ist ganz natürlich, dass man sich dagegen wehrt, wenn man im Kern seines Wesens angegriffen wird, schließlich geht es in solchen Situationen um die eigene Existenz. Wenn man aber die Arbeit zum integralen Bestandteil des eigenen Ichs macht, reagiert man zwangsläufig schon auf mildeste Kritik an irgendeinem Aspekt der Arbeit, als ob es eine tödliche Attacke auf den Kern des Selbst, eine existenzielle Bedrohung sei.
Es fällt allerdings schwer, uns ganz besonders, dies zu trennen. Ich denke aus dem Grund zieht es einem die Beine nach einer gewissen Zeit weg.

18.05.2020 17:53 • x 3 #12


Anima
Generell ist ein Jobwechsel sicher nicht verkehrt. Ich schließe mich all den Vorschreiber/innen an, dass ein Jobwechsel alleine die Erkrankung nicht heilt.

Nur gesund macht es Sinn, einen neuen Job anzutreten, alte Fehler zu vermeiden - so möglich. Manchmal liegt es auch nicht an der Arbeit alleine, sondern an den Vorgesetzten, den Kollegen etc. - wichtig ist zu wissen, was man wirklich will.

18.05.2020 21:35 • x 1 #13


kalle68
@Anima
Zitat:
Nur gesund macht es Sinn, einen neuen Job anzutreten, alte Fehler zu vermeiden

Ja du bringst es auf dem Punkt. Unabhängig davon wie gut oder wie schlecht einem Arbeitsklima bestellt ist, sind wir als emotionale Menschen an gewisse Kompromisse angewiesen. Es gibt gesunde Kompromisse in Form von Fairness und gegenseitige Unterstützung, um dem guten Arbeitsklima beizutragen. Es gibt wiederum ungesunde Kompromisse, zB Rudelgesinnung unter dem Deckmantel Teamgeist und Teamfähigkeit, Gewohnheiten von anderen nachahmen, um nicht ausgeschlossen zu werden zB gemeinsames Saufen, gemeinsames Essen, gemeinsames Tratschen, private Unternehmungen. Das führt immer mehr zum emotionalen Stress und hat an erste Linie mit der Arbeit selbst nicht zu tun. Durch diese ungesunde Gewohnheiten entstehen Fehler, die man entweder sehr schwer korrigieren oder nicht mehr korrigieren kann. Aus dem Grunde wäre meiner Meinung nach ein Jobwechsel mit einem gesunden Arbeitsklima viel versprechender als man es versucht am alten Arbeitsplatz die Scherben zu kehren ohne sich zu schneiden.

Zitat:
Manchmal liegt es auch nicht an der Arbeit alleine, sondern an den Vorgesetzten, den Kollegen etc. -

Eine Studie der Krankenkassen besagt, dass überwiegend der Krank Schreibungen auf psychische Ursachen zurückzuführen sind. Ich habe bei der Arbeit sowohl Arbeitsstress als auch emotionalen Stress. Beides zusammen führen garantiert zum Burnout. Und dennoch empfinde ich den emotionalen Stress viel schlimmer als die Arbeit selbst, weil man irgend wann nicht mehr abschalten kann. Aus diesem Grunde muss die nächste Arbeitsstelle sehr sorgfältig ausgesucht werden.

Zitat:
wichtig ist zu wissen, was man wirklich will.

Ja früher wollte ich auf Kosten der Gesundheit mehr Geld und mehr Anerkennung. Jetzt möchte ich meinen Rentenalter in gesundem Zustand erreichen, damit ich als Rentner nicht von Arzt zu Arzt rennen muss, weil ich in der Vergangenheit meine Gesundheit für nichts ruiniert habe.

18.05.2020 23:51 • x 4 #14


maya60
Hallo Kalle, ich habe noch nicht alle deine Beiträge gelesen, aber da sind schon so viele Stichworte drin, die typisch für unsere heutige Burnout-Arbeitswelt sind, dass ich jetzt einfach schon antworte, um sie nicht alle zu vergessen.

Du fragst dich in deinem ersten Beitrag, wann du dich selber im Stich gelassen hast. Dann schreibst du, dass das einfach so undurchschaubar alles läuft, dass man einfach da reinrutscht und seine Seele verliert oder vergisst oder nicht mehr spürt, weiß die Formulierung nicht mehr genau. Dann schreibst du, dass man seine eigenen Grenzen nicht mehr spürt.

Genau so ist es und bei vielen von uns begann das schon früh mit der Erziehung, Schule, Ausbildung oder Studium gelernten Arbeitsmoral einer Leistungsgesellschaft, die einem geradezu beibringt, seine Grenzen nicht zu beachten. Nur die Harten kommen in den Garten usw. Wie du schon schreibst, kam nach deinem ersten Burnout dann noch der richtige Zusammenbruch. Und danach verstehen wir das Ganze im Grunde immer noch nicht, denn da ist so vieles völlig im Nebel, nicht nur, dass wir nie gelernt haben, unsere Grenzen und Intuition zu achten, auch die anderen Kollegen und Chefs haben das nicht gelernt. So redet Überforderung mit Überforderung.
Dann ist bei der menschlichen Kommunikation so vieles unbewusst oder nonverbal, dass es wirklich völlig verwirrend ist, was wo genau schief läuft und wo der Finger drauf zu legen ist.

Dann ist auch unklar wie sehr sich über all die Jahre mit all diesem Nebel von Burnoutvorgeschichte bei dir dein Burnout nun und vielleicht auch noch Begleiterkrankungen so stark ausgebildet haben, dass du erstmal gar nicht mehr arbeitsfähig bist?

Gut ist, dass du eine anscheinend sehr gute Psychotherapeutin hast, die dir hilft. Gut ist auch, dass du in Selbstfürsorge eine Therapeutin und Behandlung deiner Krankheit hast und dass du nämlich gar nicht völlig verlernt hast, für dich selber zu sorgen, also auch in Selbsthilfe hier aktiv für dich bist.
Du beginnst, deine 18 jährige Betriebszugehörigkeit zu durchschauen, soweit sie wie gesagt überhaupt durchschaubar ist. Denn unsere Leistungsgesellschaft und dann noch verschärft immer reinere einzige Wirtschaftsorientierung in allem erzieht zur Höchstleistung ohne was zu merken, was um einen herum und in einem selbst vor sich geht. Also im Grunde so als ob alle dort im Betrieb im Nebel vor sich hinwurschteln.

Um darum sowohl einzuschätzen, wo genau du gerade gesundheitlich stehst in deiner Arbeitsfähigkeit und ob es momentan besser wäre, die alte Betriebszugehörigkeit beizubehalten bis nach der Reha oder seine Fühler neu auszustrecken zu der Arbeitsstätte deines Ex-Kollegens, dazu ist deine Situation, finde ich, immer noch zu nebulös.

Ich würde mir da ehrlich gesagt einen Arbeitstherapeuten suchen, dessen Job solch ein Nebel ist und der konkret an deiner Situation ansetzt und mit dir deine gesundheitliche Wiederherstellung ebenso im Blick hat wie die Verbesserung deiner beruflichen Situation und ggfs. der Arbeitsplatzanpassung an deine Überlastungserkrankungen.
ArbeitstherapeutInnen sind auf Arbeitstherapie spezialisierte Ergotherapeuten und werden von der Krankenkasse bezahlt.

Ist ewig lange her bei mir, dass ich die Ausbildung machte und in die Arbeitstherapie reinschnupperte, aber das Ganze hatte Hand und Fuß und die Arbeitstherapeuten arbeiten mit deinen anderen Therapeuten, wenn du das möchtest, auch zusammen. Sie kennen sich vor allem in der krankmachenden Arbeitswelt mit all ihren Widersprüchen und in Punkto berufsbedingter Stresserkrankungen, aber auch in der Arbeitsmedizin und dem Arbeitsrecht und können da auch bei Bedarf weitere Kontakte vermitteln.

Ich selber habe schon burnoutbedingt umgeschult, da gab es noch gar kein Burnout und den Begriff Stress quasi auch noch nicht. Das kam erst noch alles.

Das also wäre mein Tipp.

Alles Gute und herzliche Grüße! maya

19.05.2020 06:05 • x 3 #15


mrsrobot
Zitat von Kate+:
Man verliert auf der Arbeit das Gefühl für die eigenen Grenzen. Es ist ganz natürlich, dass man sich dagegen wehrt, wenn man im Kern seines Wesens angegriffen wird, schließlich geht es in solchen Situationen um die eigene Existenz. Wenn man aber die Arbeit zum integralen Bestandteil des eigenen Ichs macht, reagiert man zwangsläufig schon auf mildeste Kritik an irgendeinem Aspekt der Arbeit, als ob es eine tödliche Attacke auf den Kern des Selbst, eine existenzielle Bedrohung sei.
Es fällt allerdings schwer, uns ganz besonders, dies zu trennen. Ich denke aus dem Grund zieht es einem die Beine nach einer gewissen Zeit weg.


Geht mir genauso, ich muß sagen, das habe ich früher nicht so intensiv gehabt. Die Arbeit hat mich schon genervt, aber ich war nie so schnell immer raus und konnte auch mal die Aufgaben machen, selbst als ich krass gemobbt wurde. Damals hatte ich auch keine Möglichkeit zu gehen. Die Arbeit hat mir trotzdem auch Spaß gemacht. Heute habe ich den Eindruck, das das angeordnete Chaos mehr geworden ist und dadurch auch der Spaß an den einfachsten Arbeiten verloren geht.

19.05.2020 08:08 • x 3 #16


kalle68
Hallo maya60,
vielen herzlichen Dank

Zitat:
Du fragst dich in deinem ersten Beitrag, wann du dich selber im Stich gelassen hast.

Nach 18 Jahren musste ich feststellen, dass ich mich selbst in Stich gelassen habe. Meine Psychologin sagte mal zu mir Entweder lebst du dein leben für dich oder du lebst dein leben für andere. Wenn man nicht mehr im Stande ist nein zu sagen und wenn man so geschickt in das System eingewoben ist, dass man nur funktionieren muss, dann ist es eine Frage der Zeit bis die innere Bombe platzt.

Zitat:
Dann ist auch unklar wie sehr sich über all die Jahre mit all diesem Nebel von Burnoutvorgeschichte bei dir dein Burnout nun und vielleicht auch noch Begleiterkrankungen so stark ausgebildet haben, dass du erstmal gar nicht mehr arbeitsfähig bist?

Früher konnte ich mich selbst über Kleinigkeiten freuen und hatte immer Hoffnung und konnte gut schlafen. Diese Dinge sind irgend wie aus meinem Leben ausradiert. Inzwischen ist es 1 Jahr vergangen und ich fühle kein bisschen Freude und Wut in mir bündelt sich schnell zu einem Feuerball. Deswegen bleibe ich zu Hause.

Zitat:
Du beginnst, deine 18 jährige Betriebszugehörigkeit zu durchschauen

Früher habe ich mir nie Kopf über Arbeitsklima, Unternehmenskultur, gesunde Arbeitsverhältnisse, gesunde und ungesunde Kompromisse gemacht. Jetzt schaue ich mit anderen Augen auf meine Arbeitsstelle und auf die 18 Jahre und frage mich, ob es eine gute Arbeitsstelle war und ist. Je mehr man darüber nach denkt und ehrlich zu sich ist, desto mehr sieht man Dinge, die man vorher ignoriert und verdrängt hat.

Zitat:
Ich würde mir da ehrlich gesagt einen Arbeitstherapeuten suchen

ja das klingt gut und werde die Sache mit Arbeitstherapeuten nachgehen

Zitat:
Das also wäre mein Tipp.

Danke
LG

19.05.2020 08:57 • x 2 #17


kalle68
@mrsrobot ,
Zitat:
Die Arbeit hat mich schon genervt, aber ich war nie so schnell immer raus

Früher hat man 5 Tage durchgearbeitet und am Wochenende ausgeruht und noch was unternommen und am Montag stand man wieder auf der Matte. Jetzt und seit einigen Jahren, hab ich das Gefühl, dass Freitagsgefühl bei mir schon am Mittwoch erreicht ist. Es war nicht nur das Gefühl, sondern die Arbeit wurde einfach mehr. Man wurde geschickt in eine Arbeitsspirale hineingeworfen, nach dem Motto friss oder stirb.

Zitat:
Heute habe ich den Eindruck, das das angeordnete Chaos mehr geworden ist

Das ist einer der Hauptgründe, warum ich überhaupt in den Burnout getrieben wurde.

19.05.2020 09:11 • x 3 #18


mrsrobot
Es ist auch immer mehr geworden, ich habe lange in der Automobilindustrie gearbeitet und fand es befreiend, dass dort Prozesse und Termine vorgegeben waren. Das Jahr war durch die Werksferien des Automobilherstellers klar gegliedert und man hatte im Sommer auch mal drei Wochen Luft und zwar richtig Luft. Zum Ende des Jahres ging es wieder hoch, da die Auditsaison anstand und ich wusste, das es wieder mehr wurde. Das flachte dann aber auch wieder ab.

Das Personal ist in den Unternehmen auch die letzten Jahre ausgedünnt worden, die Prozesse, wenn es Prozesse gab, werden immer umgeschmissen und nicht am Betrieb orientiert aufgeführt. Es ist keine Hexenkunst einen Betrieb anständig aufzustellen, der am Menschen orientiert ist. Das bedeutet aber für die Generation an Managern weniger Gehalt, mehr Menschlichkeit und Fehler einzugestehen und da liegt der Hase im Pfeffer begraben. Mir ist ein cholerischer Chef oder Chefin lieber, wo ich weiß, wo ich dran bin, als dieses Wischiwaschi und wegdelegieren von Verantwortung.

19.05.2020 09:59 • x 4 #19


A


Hallo kalle68,

x 4#20


kalle68
Also irgend wie verstehe ich die Welt nicht mehr.
Ich hatte ja geschrieben, dass der Bereichsleiter mich in 3-4 Wochen Abständen routinemäßig anruft, um zu fragt, wie es mir geht und ob ich schon Rehatermin habe. Diese Unterhaltung dauert nicht sehr lange, da ich mich stets wiederhole und eben nichts neues gibt. Mir ist auch aufgefallen, dass nicht ein mal gesagt wurde, dass wir vielleicht unser Arbeitskonzept ändern sollten oder dass wir uns Mühe geben sollten eine bessere Unternehmenskultur zu entwickeln, dass unser Arbeitsklima alles andere als gut sei, das alles sieht er nicht und so einen Menschen haben sie zum Leiter gemacht. Ich konnte aus der bisherigen Unterhaltung auch nichts entnehmen können, dass es ihm irgend wie leid tut, dass ich in sowas geraten bin. Ich sehe nur dass er sich große Mühe gibt keine Blöße von sich zu geben und dass er das BEM Verfahren, dass ich ihm beschert habe mühselig und lästig findet, weil er was tun muss.
Mein Kollege der inzwischen seit 5 Jahren auf Rente ist hat mich gestern routinemäßig, wie der Bereichsleiter es tut angerufen und wir haben uns lange unterhalten und am Ende mit gemischten Gefühlen aufgelegt. Mit ihm habe über 10 Jahren im selben Bereich gearbeitet und als er in die Rente groß feierlich verabschiedet wurde habe ich mich von ihm mit gemischten Gefühlen getrennt. Ich hatte vor vielen Jahren angefangen Arbeitstagebuch zu führen, weil ich alles festhalten wollte und so konnte ich mein Frust ablassen. Diesen Menschen muss man sich so vorstellen, dass er sehr fleißig und über ehrgeizig war. Auch die hochrangigen Ingenieure haben ihm aus der Hand gefressen, weil er alles und jeden geschickt an ihm binden und kontrollieren konnte. Wenn man mit so einem Menschen zusammen arbeitet ist man innerlich immer verkrampft, man überlegt seine Worte 3 mal bevor man ausspricht und ist immer auf der Hut, weil man nie weiß aus welcher Richtung die Schüsse kommen. Ich bin mir nicht sicher, wie viele Schaden ich davon getragen habe es war eine sehr lange Zeit. In Rente ist er scheinbar etwas ruhiger geworden und da er ausgeschieden ist hat er auch keine Macht über mich daher bin ich lockerer, wenn ich mit ihm rede. Gestern im Gespräch sind wir auf das Thema Burnout und Symptome gelandet und ich erzählte dass ich als Burnout Mensch keine Freude empfinde und dass meine Psychiaterin gesagt hat, dass das irgend wann wieder wird. Dann hat er angefangen mir Fragen zu stellen, wie ob ich in meine Ehe was schlimmes durchmache, ob ich unglücklich bin, oder ob ich in der Familie Sorgen habe. Da ich ihn aus alten Zeiten recht gut kenne und er Worte im Munde raffiniert verdrehen kann, hat ich das Gefühl im Bauch, dass ich höllisch aufpassen muss, was ich erzähle. Ich sagte ihm, dass ich keine Eheprobleme habe und selber nicht ganz genau weiß warum das so gekommen ist. Ich wollte ihm auch nicht verschweigen, dass ich mich mit meinen Kollegen laufe der Zeit aus den Augen verloren haben. Jeder halbwegs Kluger Mensche versteht, was damit gemeint ist. Und dann hat er angefangen mir Vorwürfe zu machen, warum ich meine Kollegen nicht anrufe und man soll es doch einfach tun. Dann sagte er ich rufe dich doch an, du kannst sie auch ja mal anrufen. Dann sagte er, wie in alten Zeiten sollten wir mal wieder Grillparty veranstalten, damit wir mal zusammen kommen. Wie sieht es bei dir aus ? Ich meinte bedenke bitte Corona und dass ich immer noch krank geschrieben bin. Und so ging es weiter.
Wir sind doch nur Kollegen, warum muss ich sie anrufen, warum kann man mich nicht in Ruhe lassen, mir geht es zu Hause viel besser als bei der Arbeit und das ist mir nicht schlüssig. So was höre ich nicht mal von meine Familie das ich was muss.
Nach dem Gespräch ist mir klar geworden, dass er seine Spielchen, wie damals immer noch treibt mit dem Unterscheid, dass er die anderen immer noch belieben lenken kann, aber an mich nicht mehr ran kommt. Weil ich ihn nie anrufe gebe ich ihm zu verstehen, dass ich damit abgeschlossen habe. Ich war entsetzt, dass er als ehemaliger Mitarbeiter aus meinem Bereich den selben Stress durchmachen musste und in Bezug auf mein Burnout die Gründe in meinem privaten Bereich gesucht hat. Was mich auch geritten hat, danach habe ich mich zusammengerissen und nacheinander angefangen die Kollegen anzurufen. Von einem hörte ich dass der Arbeitsirrsinn in meinem Bereich von dem, der mich in den Wahnsinn getrieben hat immer noch weiter geht. Die Unterhaltung dauerte ein Paar Minuten, weil aus der Stimmfrequenz hervorgeht, dass man nicht viel erzählen möchte. Den zweiten konnte nicht erreichen, weil ich annahm, dass er nicht rangehen wollte und insgeheim schieben sie alles auf mich weil ich ihre beschissene zerstörerische Ordnung durcheinander gebracht habe.
Bitte entschuldigt mich, dass ich so ausführlich geworden bin. Mein Anschicht war nicht euch zu zu texten, sondern euch ein mal zeigen, wie es bei uns zu geht und ich wollte, dass ihr daraus den gefährlichen und zermürbenden emotionalen Stress erkennt. Am Arbeitsplatz 8 Stunden ist der gefühlte emotionaler Stress 10 mal schlimmer als dieses Telefonat. Und das ihr lieben habe ich seit 18 Jahren an der Backe und so verdiene ich mein Geld. Wenn ich zurück schaue bin ich Solz auf all meine Arbeiten, aber mit den selben Kollegen und Chaos Umfeld würde ich nicht wieder arbeiten wollen. Es gibt drei Arten von Arbeitsplätze 1. Es Passt 2. Es passt nicht 3. Was nicht passt, wird passend gemacht. Die dritte Variante führt garantiert zu psychische Krankheiten.
LG

20.05.2020 11:26 • x 1 #20

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