kalle68
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hättet ihr Lust eure Erfahrungen und Meinungen mit mir zu teilen ?
Meine Vorgeschichte:
Nach 18 Jahren Dienst wurde Im Mai 2019 bei mir Burnout diagnostiziert und konnte noch bis Ende des Jahres durcharbeiten, jedoch der eigentliche Zusammenbruch kam im Januar 2020. Seit dem bin ich durchgehend krank geschrieben und warte insgesamt seit 8 Monaten auf einen Reha Termin.
Ich habe mich inzwischen seelisch von der Arbeitsstelle so dermaßen entfremdet, dass weder ich die Kollegen anrufe oder schreibe, noch die mich fragen, wie es mir geht. Ich bin schon fast 18 Wochen krank geschrieben und immer, wenn meine Gedanken an Arbeitsstelle schweifen, werde ich von Wut und Zorn heimgesucht. Auch eine Arbeitsbeziehung lebt nun mal von Kommunikation, Fairness und gegenseitige Unterstützung. Nach 18 Jahren frage ich mich, was eine gute Arbeitsstelle ausmacht. In einem sehr großen Betrieb sind wir sehr wenige Mitarbeiter mit vielen Ingenieurs, wo man alles bedienen und alles können muss. Es wurden nie Arbeitsbesprechungen und Planungen gehalten sondern, man hat das abgearbeitet, was immer an viel. Die Ingenieure haben die Mitarbeiter so koordiniert und benutzt, wie sie wollten. Die höher bezahlten Kollegen mit Autoritätsbefugniß mit dem Bereichsleiter zusammen haben sich lieber in ihr Büro zurückgezogen (Computer Kramen und Bestellungen) und ich wurde in meinem Bereich den arbeitsgeilen Ingenieuren überlassen und musste sie bedienen und alles andere anfallende Arbeiten tun bis ich zusammenbrach.
Allein die räumliche Trennung, mangelnde Kommunikation, schleichende Ignoranz und Gleichgültigkeit hat dazu geführt dass ich mich schon vor Jahren entfremdet habe. Leider wurde auch des Friedens willen viel Alk. am Arbeitsplatz konsumiert (B. und Schnap.). Ich bin inzwischen an einem Punkt gelangt, wo ich mir selbst den Vorwurf mache, warum ich mich in Stich gelassen habe und warum ich zulassen habe, das Gesindel sei es Arbeitsgeilheit oder Sauferei mit mir machen konnten, was sie wollten und nicht was ich wollte.
Durch die lange krank schreibung werde ich jeden Monat vom Bereichsleiter angerufen und ausgehorscht, wie es mir geht und ob von der Klinik Front, was neues gibt. Ich muss mich jedes mal zusammen reißen, meine Maske aufsetzen und so tun als wäre alles in Ordnung.
Jetzt zu meine Frage:
Es gibt ein Kollege der früher bei uns gearbeitet und nach 9 Jahren die Stelle gewechselt hatte wegen ähnliche Probleme. Zu dem habe ich Kontakt aufgenommen und hat mich gleich gefragt, ob ich Interesse hätte da zu arbeiten wo er ist. Ich soll mal sein Chef anrufen und die Optionen besprechen.
Also mir geht es darum, ob ihr mitten in Burnout schon mal Job gewechselt habt ?
Nach 18 Jahren Stelle zu kündigen und zu wechseln, wenn man nicht der jüngste ist und finanzielle Verpflichtungen hat scheint nicht so einfach zu sein. Aber wenn die alte Stelle tot ist was bleibt übrig.
Was sind eure Erfahrungen und was könntet ihr mit raten ? vielen vielen Dank schon mal und bleibt gesund
LG