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Ex-Mitglied
Da doch hin- und wieder einige in eine Klinik müssen bzw dürfen Möchte ich euch meine Bewertung einmal hier reinschreiben. Ich hatte die an den letzten Tagen in der Klinik geschrieben und wollte sie eigentlich in das Bewertungportal setzten . aber ich hatte zu viel geschrieben - die wollten nicht alles, sondern waren auf weniger Zeichen begrenzt - somit dürft ihr alles nun lesen.
Der Klinikaufenthalt war vom 01.07 bis 9.08.2018 in der curtius-klinik.de/
Achtung der Text wird länger
Erst einmal an die Leute die überlegen, gehe ich in eine Klinik oder nicht - die hier die Berichte lesen und denken oh Gott was passiert dort. Ich kann nur sagen, wenn euch die Möglichkeit geboten wird, nehmt sie an, sie ist wirklich ein Geschenk.
Ich hatte Anfangs große Angst vor dem Schritt, aber was hatte ich zu verlieren wenn es nicht klappt? Nichts, weil es mir wirklich besch. eiden ging.
Aber nun fange ich mal an. Die Lage der Klinik am Kellersee ist traumhaft. Die Bauarbeiten manchmal nervig, aber das wird vermutlich auch durch die tolle Lage verstärkt. Weil man hier Ruhe und Frieden erwartet, wenn man sich umschaut. Aber überall muss mal was renoviert werden, ich fand das nun nicht so schlimm, bei Meditationsübungen hat es genervt, aber mich ansonsten nicht gestört. Aber das weiß man ja auch vorher, und wenn man auf Baulärm empfindlich reagiert, sollte man dann vielleicht eine andere Wahl treffe und nicht meckern
Man konnte schön am See sitzen, oder den See mit einer Kellerseefahrt befahren, bzw sich fahren lassen. Es ist nicht zu unterschätzen wie viel Kraft man dabei tanken kann.
Die Therapeuten fand ich sehr gut und ich fühlte mich gut aufgehoben, egal ob Einzel- oder Gruppentherapie.
Man konnte bei der Einzeltherapie auch mit entscheiden ob man 2 kurze oder eine lange Sitzung möchte.
Mein Therapeut hat mir gut gefallen, ich hätte ihn am liebsten mit nach Hause genommen .
Durch ihn habe ich einige Dinge aus einem neuen Blickwinkel gesehen, was mir in der Zukunft helfen wird.
Meine Gruppentherapie war Bild erleben, das war eigentlich das letzte auf meiner Wunschliste und ich war erst gar nicht so glücklich darüber. Aber es war wirklich sehr hilfreich und hat mir viel gebracht, auch wenn die Sitzungen manchmal anstrengend waren. Man muß sich nur darauf einlassen und bereit sein es zu versuchen.
Die diversen Angebote, wie z.B. Aquagymnastik, Yogilates und Rückengymnastik fand ich gut. Es gibt natürlich noch weitere Angebote wie: Walken, Nordic Walking, Fit for Fun . usw.
Yogilates hat mir z.B. klar gemacht, das Yoga etwas ist, was ich zu hause weiter machen werde und Pilates ganz sicher nichts für mich ist
Es wurden auch viele Übungen gezeigt die man gut zu Hause machen kann, klar alles wird man nicht machen.
Aber ich habe mir meine Übungen mitgenommen. Besonders hervorheben möchte ich noch die Gruppe Umgang mit Schmerz das ist eine recht neue Gruppe und ich bedaure es sehr das es nicht die Möglichkeit gibt die Übungen auf einer CD mit zu nehmen. Denn bei dieser Gruppe passte (für mich) einfach alles, die Übungen und die Stimme.
Die Physiotherapeuten waren auch alle durch die Bank weg klasse. Ich konnte vor der Klinik noch nicht einmal kleine Strecken laufen wegen meiner Rückenschmerzen. Und ja, ich war natürlich vorher auch schon in Behandlung, aber das half alles nichts. Und nun kann ich längere Strecken laufen und wenn der Schmerz sich ankündigt mache ich einige kurze Übungen und ich kann weiter gehen. Es tut zwar noch weh' aber ich kann und vorher konnte ich nicht.
Nun bleiben noch die Putzfeen und die Küchenfeen. Und auch da bin ich zufrieden. Die Dame die sich um mein Zimmer gekümmert hat, war super nett und das Zimmer immer toll in Ordnung. Klar fanden andere auch noch Gründe zu nörgeln. Ich empfinde es wirklich als Luxus frische Handtücher zu bekommen - grinst. ok man sollte trotzdem noch eigene mitbringen, denn die hier sind doch arg dünn.
Und das Küchenpersonal war auch nett und hilfsbereit, ich muß mich glutenfrei ernähren und das klappte.
Wenn ich etwas nicht mit essen konnte bekam ich etwas extra, es hätte etwas mehr Vielfalt bei den Nudeln sein können. Das Brot war eine Katastrophe aber es ist auch schwer vernünftig schmeckendes Brot zu bekommen. Leider gab es für mich nur selten Brötchen, dabei gibt es im Handel viele glutenfreie Sorten.
Sicher mir hat nicht immer alles geschmeckt, allerdings erwarte ich hier auch kein 5 Sterne Buffet. Ich war zufrieden.
Irgendwo schrieb jemand er hätte keine Unterlagen über seine Allergie, sein Arzt hätte ihm das nur gesagt, wo ist das Problem den Arzt zu bitten das an die Klinik zu faxen? Wenn jeder der 160 Patienten Sonderwünsche hat - glaub ich nicht das man das regeln kann.
Wenn sie berechtigt sind, wird es hier geregelt und umgesetzt.
Nun noch die Mitpatienten:
ein dickes Danke möchte ich sagen, ihr habt mir viel geholfen und ich war gerne mit euch zusammen. Alle hat man natürlich nicht näher kennen gelernt - aber es war schön und hilfreich.
Und natürlich ist man mit dem einem oder anderen nicht so gut klar gekommen, aber der Umgang war trotzdem achtsam. Alleine das es anderen auch so geht und sie so fühlen, ist so eine Erfahrung die man gar nicht in Worte kleiden kann.
Ich habe natürlich nicht nur Lob, sondern auch Kritik oder Anregungen:
Als Tipp bringt euch einen Topper für das Bett mit, die gummiüberzogenen Matratzen sind zwar hygienisch, aber zum schlafen doch ziemlich bäh genau wie die Kopfkissen.
Und da jeder eh mit seinem Handy auf dem Zimmer rumdaddelt, wäre W-Lan im ganzen Haus auch besser. Und man erreicht damit nicht das die Leute das Internet weniger nutzen, sie nutzen es dann nur anders. Man geht z.B. zu W-Lan Zeiten in den Raum statt nach draußen. Wäre es auf dem Zimmer verfügbar würde man vielleicht oft nur noch abends ein bisserl rumsurfen. Aber wenn man schon in den Raum zum surfen muss, bleibt man da meist auch länger.
Und dann noch etwas was mich nicht betroffen hat. Doppel- oder Dreibettzimmer, finde ich nicht gut für den Heilungsprozess, insbesondere nicht bei dieser Krankheit. Die Menschen schlafen fast alle schlecht und wecken dadurch den Zimmerpartner. Und man hat Zeiten wo man einfach einen privaten Rückzug braucht.
Ich weiß das es auch dazu dient therapeutische Sachen umzusetzen, sich abgrenzen lernen z.b. oder Sozialkontakte. Aber dafür gibt es auch andere Möglichkeiten. Jeder sollte seinen persönlichen Rückzugsort haben, besonders weil man ja mindestens 5-6 Wochen bleibt und oft auch noch länger. Und die Personaldecke ist hier sehr dünn, etwas mehr wäre nicht schlecht, ich hatte außerdem auch die Urlaubszeit zu fassen und alleine 3 verschiedene Ärzte, obwohl man normal immer einen haben soll, der für einen zuständig ist.
Oder man sollte in solchen Zeiten die Klinik nicht voll belegen.
Fazit: Für mich war es wirklich gut, ich bin schweigend, traurig und ohne viel Hoffnung in gebeugter Haltung hier angekommen und habe die Klinik mit geradem Rücken und mit einem lächeln wieder verlassen. Ich bin zwar nicht geheilt, aber ich glaube auch nicht an Heilung bei dieser Krankheit. Aber ich habe hier Rüstzeug erworben und mitbekommen um das Leben wieder besser zu bewältigen.
Sodele. ich hoffe damit kann ich dem einen oder anderen die Furcht nehmen - mir hat es wirklich gut gefallen.
Das hätte ich nie im Leben gedacht - aber ich habe auch das große Glück einen Mann zu haben der mir den Rücken frei hält, unsere Katzen versorgt und auch mit allem anderen gut klar gekommen ist - nun zählt die Ausrede - er weiß nicht wie die Waschmaschine angeht, nicht mehr
Ich konnte mich also voll um mich und den Heilungsprozess kümmern.
Meine Therapeutin wollte das ich die Angst vor einer Klinik verliere und einen weiteren Stützpfeiler habe, wenn es mir wieder schlechter geht. Und es stimmt - es beruhigt mich zu wissen - es gibt einen Ort da sind Leute die so ticken wie ich und Menschen die mir helfen. Ich bin gerne zu Hause, aber für den Fall der Fälle.
Wenn ihr noch Fragen habt könnt ihr sie gerne stellen.
Der Klinikaufenthalt war vom 01.07 bis 9.08.2018 in der curtius-klinik.de/
Achtung der Text wird länger
Erst einmal an die Leute die überlegen, gehe ich in eine Klinik oder nicht - die hier die Berichte lesen und denken oh Gott was passiert dort. Ich kann nur sagen, wenn euch die Möglichkeit geboten wird, nehmt sie an, sie ist wirklich ein Geschenk.
Ich hatte Anfangs große Angst vor dem Schritt, aber was hatte ich zu verlieren wenn es nicht klappt? Nichts, weil es mir wirklich besch. eiden ging.
Aber nun fange ich mal an. Die Lage der Klinik am Kellersee ist traumhaft. Die Bauarbeiten manchmal nervig, aber das wird vermutlich auch durch die tolle Lage verstärkt. Weil man hier Ruhe und Frieden erwartet, wenn man sich umschaut. Aber überall muss mal was renoviert werden, ich fand das nun nicht so schlimm, bei Meditationsübungen hat es genervt, aber mich ansonsten nicht gestört. Aber das weiß man ja auch vorher, und wenn man auf Baulärm empfindlich reagiert, sollte man dann vielleicht eine andere Wahl treffe und nicht meckern
Man konnte schön am See sitzen, oder den See mit einer Kellerseefahrt befahren, bzw sich fahren lassen. Es ist nicht zu unterschätzen wie viel Kraft man dabei tanken kann.
Die Therapeuten fand ich sehr gut und ich fühlte mich gut aufgehoben, egal ob Einzel- oder Gruppentherapie.
Man konnte bei der Einzeltherapie auch mit entscheiden ob man 2 kurze oder eine lange Sitzung möchte.
Mein Therapeut hat mir gut gefallen, ich hätte ihn am liebsten mit nach Hause genommen .
Durch ihn habe ich einige Dinge aus einem neuen Blickwinkel gesehen, was mir in der Zukunft helfen wird.
Meine Gruppentherapie war Bild erleben, das war eigentlich das letzte auf meiner Wunschliste und ich war erst gar nicht so glücklich darüber. Aber es war wirklich sehr hilfreich und hat mir viel gebracht, auch wenn die Sitzungen manchmal anstrengend waren. Man muß sich nur darauf einlassen und bereit sein es zu versuchen.
Die diversen Angebote, wie z.B. Aquagymnastik, Yogilates und Rückengymnastik fand ich gut. Es gibt natürlich noch weitere Angebote wie: Walken, Nordic Walking, Fit for Fun . usw.
Yogilates hat mir z.B. klar gemacht, das Yoga etwas ist, was ich zu hause weiter machen werde und Pilates ganz sicher nichts für mich ist
Es wurden auch viele Übungen gezeigt die man gut zu Hause machen kann, klar alles wird man nicht machen.
Aber ich habe mir meine Übungen mitgenommen. Besonders hervorheben möchte ich noch die Gruppe Umgang mit Schmerz das ist eine recht neue Gruppe und ich bedaure es sehr das es nicht die Möglichkeit gibt die Übungen auf einer CD mit zu nehmen. Denn bei dieser Gruppe passte (für mich) einfach alles, die Übungen und die Stimme.
Die Physiotherapeuten waren auch alle durch die Bank weg klasse. Ich konnte vor der Klinik noch nicht einmal kleine Strecken laufen wegen meiner Rückenschmerzen. Und ja, ich war natürlich vorher auch schon in Behandlung, aber das half alles nichts. Und nun kann ich längere Strecken laufen und wenn der Schmerz sich ankündigt mache ich einige kurze Übungen und ich kann weiter gehen. Es tut zwar noch weh' aber ich kann und vorher konnte ich nicht.
Nun bleiben noch die Putzfeen und die Küchenfeen. Und auch da bin ich zufrieden. Die Dame die sich um mein Zimmer gekümmert hat, war super nett und das Zimmer immer toll in Ordnung. Klar fanden andere auch noch Gründe zu nörgeln. Ich empfinde es wirklich als Luxus frische Handtücher zu bekommen - grinst. ok man sollte trotzdem noch eigene mitbringen, denn die hier sind doch arg dünn.
Und das Küchenpersonal war auch nett und hilfsbereit, ich muß mich glutenfrei ernähren und das klappte.
Wenn ich etwas nicht mit essen konnte bekam ich etwas extra, es hätte etwas mehr Vielfalt bei den Nudeln sein können. Das Brot war eine Katastrophe aber es ist auch schwer vernünftig schmeckendes Brot zu bekommen. Leider gab es für mich nur selten Brötchen, dabei gibt es im Handel viele glutenfreie Sorten.
Sicher mir hat nicht immer alles geschmeckt, allerdings erwarte ich hier auch kein 5 Sterne Buffet. Ich war zufrieden.
Irgendwo schrieb jemand er hätte keine Unterlagen über seine Allergie, sein Arzt hätte ihm das nur gesagt, wo ist das Problem den Arzt zu bitten das an die Klinik zu faxen? Wenn jeder der 160 Patienten Sonderwünsche hat - glaub ich nicht das man das regeln kann.
Wenn sie berechtigt sind, wird es hier geregelt und umgesetzt.
Nun noch die Mitpatienten:
ein dickes Danke möchte ich sagen, ihr habt mir viel geholfen und ich war gerne mit euch zusammen. Alle hat man natürlich nicht näher kennen gelernt - aber es war schön und hilfreich.
Und natürlich ist man mit dem einem oder anderen nicht so gut klar gekommen, aber der Umgang war trotzdem achtsam. Alleine das es anderen auch so geht und sie so fühlen, ist so eine Erfahrung die man gar nicht in Worte kleiden kann.
Ich habe natürlich nicht nur Lob, sondern auch Kritik oder Anregungen:
Als Tipp bringt euch einen Topper für das Bett mit, die gummiüberzogenen Matratzen sind zwar hygienisch, aber zum schlafen doch ziemlich bäh genau wie die Kopfkissen.
Und da jeder eh mit seinem Handy auf dem Zimmer rumdaddelt, wäre W-Lan im ganzen Haus auch besser. Und man erreicht damit nicht das die Leute das Internet weniger nutzen, sie nutzen es dann nur anders. Man geht z.B. zu W-Lan Zeiten in den Raum statt nach draußen. Wäre es auf dem Zimmer verfügbar würde man vielleicht oft nur noch abends ein bisserl rumsurfen. Aber wenn man schon in den Raum zum surfen muss, bleibt man da meist auch länger.
Und dann noch etwas was mich nicht betroffen hat. Doppel- oder Dreibettzimmer, finde ich nicht gut für den Heilungsprozess, insbesondere nicht bei dieser Krankheit. Die Menschen schlafen fast alle schlecht und wecken dadurch den Zimmerpartner. Und man hat Zeiten wo man einfach einen privaten Rückzug braucht.
Ich weiß das es auch dazu dient therapeutische Sachen umzusetzen, sich abgrenzen lernen z.b. oder Sozialkontakte. Aber dafür gibt es auch andere Möglichkeiten. Jeder sollte seinen persönlichen Rückzugsort haben, besonders weil man ja mindestens 5-6 Wochen bleibt und oft auch noch länger. Und die Personaldecke ist hier sehr dünn, etwas mehr wäre nicht schlecht, ich hatte außerdem auch die Urlaubszeit zu fassen und alleine 3 verschiedene Ärzte, obwohl man normal immer einen haben soll, der für einen zuständig ist.
Oder man sollte in solchen Zeiten die Klinik nicht voll belegen.
Fazit: Für mich war es wirklich gut, ich bin schweigend, traurig und ohne viel Hoffnung in gebeugter Haltung hier angekommen und habe die Klinik mit geradem Rücken und mit einem lächeln wieder verlassen. Ich bin zwar nicht geheilt, aber ich glaube auch nicht an Heilung bei dieser Krankheit. Aber ich habe hier Rüstzeug erworben und mitbekommen um das Leben wieder besser zu bewältigen.
Sodele. ich hoffe damit kann ich dem einen oder anderen die Furcht nehmen - mir hat es wirklich gut gefallen.
Das hätte ich nie im Leben gedacht - aber ich habe auch das große Glück einen Mann zu haben der mir den Rücken frei hält, unsere Katzen versorgt und auch mit allem anderen gut klar gekommen ist - nun zählt die Ausrede - er weiß nicht wie die Waschmaschine angeht, nicht mehr
Ich konnte mich also voll um mich und den Heilungsprozess kümmern.
Meine Therapeutin wollte das ich die Angst vor einer Klinik verliere und einen weiteren Stützpfeiler habe, wenn es mir wieder schlechter geht. Und es stimmt - es beruhigt mich zu wissen - es gibt einen Ort da sind Leute die so ticken wie ich und Menschen die mir helfen. Ich bin gerne zu Hause, aber für den Fall der Fälle.
Wenn ihr noch Fragen habt könnt ihr sie gerne stellen.