Das "innere Gefängnis" - fühle mich wie in Ketten gelegt

Pandoras
Kennt das jemand von Euch, wenn man seine Gefühle/Emotionen rauslassen will - oder sich wünscht, auf andere Menschen viel offener zugehen zu können - und der innere Schweinehund lässt es nicht zu??
Oder aber sich einfach zu wünschen, mehr zu unternehmen - raus zu gehen, auf Partys, um neue Leute treffen zu können - und man kann einfach nicht? Weil es einem so unendlich schwer fällt, lockerer zu werden und sein Leben in vollen Zügen eigentlich genießen zu können.

Ich mache das zur Zeit sehr häufig durch. Und ich fühle mich so mies - weil ich so traurig bin und das Gefühl habe soviel in meinem Leben zu verpassen, weil meine Schüchternheit und meine sozialen Ängste mir einen gewaltigen Strich durch die Rechnung machen - immer wieder! Und ich einfach nicht aus meiner Lethargie raus komme und einfach nicht aus meiner ständigen Einsamkeit. Ich habe Angst, dass alles so einfach an mir vorbeizieht, ohne dass ich etwas davon mitbekomme und dass ich ja auch irgendwann älter werde und viele Dinge, die viele junge Leute in meinem Alter als selbstverständlich sehen. Und genauso auch ihre Freizeit und ihr Leben generell so selbstverständlich gestalten können. Eben auf Partys gehen, mit Freunden was unternehmen usw.

Das Ganze fühlt sich an wie ein inneres Gefängnis aus dem ich mich nicht befreien kann. Ich fühle mich symbolisch gemeint wie in Ketten gelegt. Ich würde mir so sehnlichst wünschen, noch rechtzeitig diese Ketten sprengen zu können und endlich ein befreiterer Mensch zu werden. Auf andere zugehen zu können und viele Aktivitäten zu machen. Mehr Kontakte dadurch zu knüpfen.
Und daraus würde dann ja auch resultieren, dass ich vermehrt auch meine Erkrankung besiegen könnte und mich auf positivere Dinge konzentrieren könnte.

Ich wäre in dem Sinne halt einfach mehr beschäftigt - wenn es schon arbeitsmäßig noch nicht funktioniert.

Ich hoff ja, der Thread passt hier hin, weil ich nicht wusste wo ich es reinstellen soll

Mich macht das sehr traurig zu sehen, wie andere Jugendliche oder junge Leute Spaß haben mit ihren Freunden und ich es nicht mal schaffe in eine Gaststätte zu gehen um mal ein wenig rauszukommen, unter Leute. Oder vllt. einfach mal mehr auf Veranstaltungen - selbst wenn es Schützenfest ist oder ähnliches. Geht ja darum, nicht immer so allein zuhause zu versauern

Ich kriege einfach nichts mehr mit. Und dadurch verbaue ich mir soviele Möglichkeiten. Also, was ich sagen wollte ist, in mir brodelt es gewaltig und will raus

Vielen Dank fürs lesen und liebe Grüße

24.06.2012 16:59 • #1


Ragnar
Hallo Pandoras,

oh ja das kenne ich leider nur zu gut.
Leider kann ich Dir dafür keinen Raht geben da ich selber nicht weis was ich dagegen machen kann und es mir heute nicht mehr so wichtig ist und ich mich mit der Einsamkeit angefreundet habe. Als ich in Deinem Alter war hat es mich auch belastet und hab dadurch wohl einiges versäumt.
Hätte Dir gerne einen Raht gegeben.

LG Ragnar

24.06.2012 18:20 • #2


A


Hallo Pandoras,

Das "innere Gefängnis" - fühle mich wie in Ketten gelegt

x 3#3


Pandoras
Das ist doch nicht schlimm Ragnar ;-)
Haja irgendwo so schade, dass einem so gut wie alles total durch die Lappen geht. Wie letztens, was ich in meinem Beziehungsängste-Thread kurz angeschnitten hatte mit dieser Veranstaltung, die den einen Abend war.... ich war so wütend über mich selber! Hatte es nicht geschafft, hinzugehen.

Vorallem dann, wenn bestimmte Sachen nur ein- oder zweimal im Jahr - wenn überhaupt bei uns - stattfinden.
Man will ja auch irgendwie in der Gesellschaft wieder einen festen Platz finden. Aber durch solche Handicaps ist das echt schwierig.

24.06.2012 18:58 • #3


Ragnar
ging mir gestern auch so, da war hier sonnwendfeuer wo ich eigendlich hin wollte ,es ist sogar ein bekannter vorbeigekommen und hat gefragt ob ich mit geh, dahatte ich es mir schon anders überlegt.

ja man verpasst schon einiges ,eigendlich schade.

24.06.2012 19:51 • #4


L
hallo du

Mit diesen inneren Gefängnis sprichst du mir aus der Seele ! Ich fühle mich IMMER alleine auch wenn mein Mann da ist oder wir auf Feiern ect. sind.Auch habe ich schwierigkeiten zu glauben das sich andere Menschen in meiner Nähe wohl fühlen selbst wenn sie es mir sagen.

little-tiger

24.06.2012 20:04 • #5


Pandoras
Hallo Ragnar und hallo little-tiger

Oh, das ist schade für Dich Ragnar. Eigentlich würde man sich dann grade ja wohlerfühlen wenn ein Bekannter vorbeikommt und fragt. Ich glaube, in der Situation würde es mir wahrscheinlich leichter fallen mich zu überwinden mitzugehen als wenn ich allein mich auf den Weg machen müsste.
Aber da ich so gut wie keinen habe, dem ich wirklich vertrauen kann, ist das eher schwierig. Bzw. da ich schon jemaden habe, allerdings derjenige schon etwas älter ist und halt auch andere Prioritäten hat als ich als junger Mensch.
Aber klar ist auch, Du bist ja sicherlich auch schon älter Ragnar - denk ich mal - da macht man sich nicht mehr soviele Gedanken, was man vielleicht verpassen würde. Aber gerade als junger Mensch hat man noch ganz andere Vorlieben. Das stimmt schon....

little-tiger: ja, das ist auch so ne Sache mit dem allein fühlen. Geht mir ebenso manchmal. Selbst wenn ich unter Menschen bin, fühl ich mich in gewisser Hinsicht allein. Das ist wie eine Mauer um einen herum, aus der man nicht ausbrechen kann.
Aber hauptsächlich meinte ich damit, mich nicht motivieren zu können, mal aus mir herauszukommen. Selbst bei Kleinigkeiten wie sich zu trauen z.B. in ner Chorprobe lauter mitzusingen.... eigentlich ziemlich banale Dinge. Wenn ich mich allerdnings mal überwunden habe, mal jemanden zu besuchen, fühle ich mich gleich wieder etwas besser und etwas befreiter. Aber auch nur für einen kurzen Moment. Oder hauptsächlich, wenn meine Betreuerin vorbeikommt.

Die Caritaskontakte, die helfen in der Regel. Aber leider auch nur zu den Betreuern.

26.06.2012 12:09 • #6


L
hallo Pandoras


Zitat von Pandoras:
Oder hauptsächlich, wenn meine Betreuerin vorbeikommt.


Was ist den anders wenn deine Betreuerin kommt als mit den anderen Menschen mit den du zu tun hast ?

Ich habe mich selbst eingesperrt aus Selbstschutz , ich öffne die Fenster und Türen nur zögernt und vorsichtig.Und die meisten Menschen können ( wollen ? ) das nicht akzeptieren.Und ich kann nicht akzeptieren das Begegnungen/Treffen nur Bla bla sein sollen.

little-tiger

27.06.2012 15:51 • #7


Pandoras
Hmm, gute Frage warum ich eher mit meiner Betreuerin offener umgehen kann als mit anderen....
ich vermute mal, ich empfinde sie mehr als Bezugsperson, als wenn ich mich mal einem netten Nachbarn oder Bekannten anvertraue. Ich meine, sie begleitet mich schon seit über 9 Jahren und ich denke, dass sie so eine Art feste Freundin geworden ist.
Es ist einfach ein völlig anderes Gefühl wenn ich mich mit ihr unterhalte. Aber ich vermute auch, dass ich mich zu sehr auf sie verlasse und nur das nutze als Hilfestellung. Vielleicht konzentriere ich mich zu stark nur darauf. Und verliere die anderen Kontakte zu sehr aus dem Blickwinkel.

Aber es liegt höchstwahrscheinlich auch eben daran, dass da eine höhere Instanz hintersteht - eben die Caritas in dem Falle. Das gibt mir mehr Sicherheit und mehr Geborgenheit.

Ja, eine gewisse Art von Selbstschutz ist es bei mir sicherlich auch indem ich mich eher verschließe. Aber mir ist auch durch viel Selbstreflexion aufgefallen, dass ich in meinen 27 Jahren nie so richtig Kontakt zu jüngeren Menschen / oder Jugendlichen hatte. Nur zu älteren Menschen komischerweise. Vielleicht aus Angst vor Ablehnung, wie ich es in der Schule erlebt hab oder einfach auch wegen meiner Verschlossenheit - keine Ahnung. Ich finde es trotz allem irgendwie merkwürdig.
Selbst hier ist mir das schon aufgefallen, da mir hier auch schon eher ältere geschrieben haben, als Leute in meinem Alter. Oder in der Selbsthilfegruppe.
Aber das soll auf garkeinen Fall negativ gemeint sein - ich freue mich über jeden der mir antwortet Das ist lediglich eine Feststellung für mich selber.

Naja, little-tiger, Du sagtest ja dass Du das Gefühl hast andere fühlen sich in Deiner Nähe nicht wohl - bei mir ist es momentan genau umgekehrt! Ich fühle mich in der Gegenwart anderer nicht wohl, wenn ich wo hingehe und mich überwunden habe, überhaupt wo hinzugehen. Ich fühle mich regelrecht beobachtet von anderen. Und das macht mir ein wenig Angst und Unwohlsein. Und am schlimmsten wird dann die ewige Anspannung bis hin zu Bauchschmerzen.
Dies macht es dann noch mehr zum Spießrutenlauf. Dann bin ich garnicht mehr in der Lage, irgendetwas zu machen. Man ist wie gelähmt.

Selbst bei den einfachen Sachen, wie Einkaufen ö.ä.

29.06.2012 23:14 • #8


L
hallo Pandoras

Zitat von Pandoras:
Naja, little-tiger, Du sagtest ja dass Du das Gefühl hast andere fühlen sich in Deiner Nähe nicht wohl


Nicht so ganz.Ich bin da sehr unsicher geworden in den letzten Jahren.Normalerweise versuche ich mich schon mit den Menschen in meinen Umfeld auseinander zusetzen.Ich versuche jeden so zu akzeptieren wie er ist.

Nur als meine Krankheit richtig böse zugeschlagen hatte habe ich nix mehr mitbekommen von meiner direkten Umgebung
( siehe auch unter Deralisation : Meine Glasglocke )

Ich habe auf fast nix mehr reagiert oder nur sehr stark verzögert.Daher sind viele Kontakte schon im Ansatz gestorben.Auch heute habe ich noch Reste davon wenn ich den Tag über aktiv war.Das empfinden viele Menschen als Ablehnung obwohl es so gar nicht gemeint ist von mir.

Auch habe ich sehr viele negative Erfahrungen mit Menschen gemacht und bin daher zurückhaltender und vorsichtiger geworden.Was ebenso viele Menschen als Ablehnung interpretieren.

liebe Grüßies little-tiger

01.07.2012 19:55 • #9


Pandoras
Ahhso.... sorry, das hatte ich missverstanden Ja, verstehe, was Du meinst.
Ich habe auch leider schon schlechte Erfahrungen mit einigen anderen gesammelt und bin auch vorsichtiger geworden.

01.07.2012 20:20 • #10


A


Hallo Pandoras,

x 4#11


L
hallo Pandoras

kein Problem ! das ist doch ein Stück weit normal das es Mißverständnisse gibt.

little-tiger

07.07.2012 16:59 • #11

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