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Das Leben könnte doch so schön sein

Hundemensch
Ein liebes Hallo in die Runde,

Ich schreibe nun zum 7. Mal einen Text, aber lösche ihn immer wieder, weil er plötzlich viel zu lang wird.

Ich weiß einfach nicht wie ich mein Anliegen kurz fassen könnte, ohne das hier jemand 30 Minuten lang meinen Text lesen muss

Es fällt mir deswegen so schwer zu schreiben, weil ich selbst nicht so recht weiß, was genau das Problem ist und ich denke dann beim Schreiben, dass dies und das bestimmt noch wichtig zu erwähnen sei, aber das nimmt ein zu großes Ausmaß an.

Ich versuche es also auf ein neues

Meine Diagnose schwere Depression bekam ich vor 8 Jahren, nachdem ich nach einem Jahr der Trennung einer 16 Jahre langen Beziehung in einer neuen Beziehung war und plötzlich nicht mehr ich selbst war.

Mein neuer Partner war von Anfang an sehr lieb, stand fest im Leben und ist ein sehr anständiger Mensch.

Meine Eltern waren direkt total begeistert von ihm

Ich allerdings habe von Anfang an die Beziehung sabotiert.

Auf der einen Seite wollte ich ein neues glückliches Leben, aber auf der anderen Seite wollte ich es wieder genauso wie früher.

Was ja aber überhaupt nicht möglich war.

Also nicht falsch verstehen, ich wollte meinen Exmann NIE zurück. Dazu gab es viel zu viel Streitereien usw.


Aber ich wollte gerne das Leben wieder genauso haben. Den gewohnten Alltag usw.

Durch die Trennung hatte ich ja nicht nur den Exmann nicht mehr, sondern auch der Wohnsitz änderte sich, etliche Freunde waren nicht mehr da, die Exfamilie war weg, was besonders hart war, da wir sehr eng miteinander waren.

All das hatte ich einfach nicht hinbekommen zu akzeptieren und ich machte meinem neuen Partner ständig gemeine Vorwürfe, obwohl er gar nichts dazu konnte.

Ich selbst habe das alles gar nicht verstanden in der Phase.

Zum Glück hatte mich mein Mann dann dazu gebracht zu einem Psychologen zu gehen.

Nach der Diagnose bekam ich Sertralin verschrieben und sollte mich alle 2 Monate wieder kurz vorstellen.

Das Sertralin wirkte sehr gut. Alles war soweit gut und ich habe es dann 1,5 Jahre durchgenommen.

Bis zu dem Zeitpunkt, als wir Nachwuchs wollten, denn ich traute mich nicht, es während der Schwangerschaft zu nehmen und setzte es dann ab.

Während der Schwangerschaft und auch kurz danach funktionierte prima ohne das Sertralin.

Dann aber, als der Kleine auf der Welt war, fing ich plötzlich an, ihn ständig mit meinem anderen Sohn aus erster Ehe zu vergleichen.

Der Kleine war von Anfang an sehr anstrengend und mein erster Sohn war genau das Gegenteil.

Es überforderte mich komplett, da ich davon ausging, dass alles wieder so harmonisch verläuft wie beim ersten Kind und es einfach nur super schön wird.

Mit dem Stress bin ich überhaupt nicht gut klar gekommen.

Mittlerweile sind ein paar Jahre vergangen und ich war in der Zeit bei zwei verschiedenen Therapeuten, welche leider überhaupt nicht passten und mein Psychologe verschrieb mir seitdem nochmals Sertralin, Venlafaxin, Bupropion und Lamotrigin.

Alles half leider maximal ein halbes Jahr und so wechselte ich und probierte das nächste.

Bis heute habe ich Probleme damit, mein Kind richtig anzunehmen und im Kopf spucken Gedanken, als wäre er gar nicht mein leibliches Kind.

Es ist schwer zu erklären.

Es ist ein blöder Gedanke im Kopf.

Keine Ahnung warum er da ist ‍️

Ich würde gerne verstehen, warum mir mein Verstand dieses Gefühl immer und immer wieder gibt.


Ich liebe meine Kinder beide über alles und kann einfach nicht verstehen, woher das kommt

Bei meinem Mann verhält es sich auch so.

Es gibt Tage, da sehe ich ihn an und bin total verliebt in ihn und dann gibt es Tage, da frage ich mich, was ich überhaupt von ihm will. Da fühle ich praktisch das Gegenteil.

Ich habe Jahre gebraucht um das so zu sehen, wie ich es gerade schreibe.

Zu erkennen, dass ich seit der Trennung damals, das Neue einfach nicht annehmen kann.

Warum das so ist, weiß ich nicht.

Es gibt monatelange Phasen, da bin ich einfach nur glücklich und nichts fühlt sich unecht an.

Und dann die plötzlich völlig unbegründeten Tiefpunkte, wo ich am liebsten meinen ältesten schnappen würde und abhaue und mir alles so fremd und unwirklich vorkommt.


Ich hatte nun längere Zeit Ruhe vor dem Tief, aber dann plötzlich bekam ich letztes Jahr zufällig ein Stellenangebot.

Zuvor war ich die ganze Zeit in Elternzeit Zuhause.

Ich hatte keinen Job gesucht. Es kam zufällig durch eine Nachbarin.

Es war eine Aushilfsstelle für 3x die Woche a 3 Stunden.

Es klang alles sehr interessant und ich fing spontan dort an.

Anfangs war ich voller Euphorie. Die Chefs und Kollegen waren super lieb und ich wurde ständig gelobt, wie fleißig ich sei und wie dankbar sie sind, dass ich da bin.

Es tat wahnsinnig gut.

Jedoch hatte ich von Anfang an unheimlich viele Überstunden, weil der Laden unterbesetzt war.

Es störte mich nicht und am Anfang war ich sogar lieber auf der Arbeit als Zuhause und genoss das Arbeitsleben.

Statt 3x a 3 Stunden waren es meist 4x die Woche a 8 Stunden.

Mein Mann war zwar nicht begeistert, aber freute sich, dass ich so glücklich war und kümmerte sich dann um die Kids usw.

Mit der Zeit aber merkte ich, dass die Arbeit doch arg körperlich anstrengend ist und ich hatte plötzlich oft starke Schmerzen.

Das unterdrückte ich aber und machte weiter.

Zwischenzeitlich fing eine neue Kollegin an, welche von Anfang an nur leichte Tätigkeiten bekam.

Zuerst kam ich damit klar, aber mit der Zeit machte sich Unmut bemerkbar.

Es ärgerte mich, dass ich stets nur die schweren Sachen machen musste und sie nur die leichten.

Dazu hatte ich plötzlich bei Wind und Wetter fast nur noch alleine Outdoor Arbeiten.

Sie wiederum war nur drinnen beschäftigt mit den anderen Kollegen, welche viel miteinander lachten usw.


Meinen Job habe ich nun gekündigt, weil ich es seelisch und körperlich einfach nicht mehr schaffte. Ich hatte nämlich plötzlich auf der Arbeit auch noch Panikattacken. Etwas, was ich bisher noch nie hatte.

Ich hatte plötzlich solche Empfindungen von starker Angst mit starkem Herzrasen und wie eine Art Sozialphobie. Ich zog mich immer weg von den Kollegen zurück.

Es ist schwer zu beschreiben, aber schon bei der Hinfahrt morgens im Auto ging es mir richtig schlecht. Das entwickelte sich ganz plötzlich und wurde schlagartig schlimmer.

Ich hatte gehofft, dass es mir seelisch besser gehen wird, wenn ich diesen Schritt gehe und kündige, aber leider ist das nicht der Fall. Zwar bin ich froh dort nicht mehr hin zu müssen, aber zur Zeit sträubt mich selbst der Einkauf im Supermarkt. Ich mache alles aktuell zusammen mit meinem Mann, weil ich es alleine nicht schaffe. Ich bekomme Herzrasen, wenn ich daran denke und lasse es dann. Ich habe Angst mich ins Auto zu setzen in dem Zustand.

Zudem mache mir jetzt die ganze Zeit selbst Vorwürfe, dass ich gekündigt habe. Das schöne Geld ist nun weg und so schnell etwas neues zu finden wird definitiv nicht leicht.

Ich ziehe mich aktuell wieder extrem runter und ich hasse es so sehr, diese schlimmen Gedanken zu haben.

Wieso kann ich jetzt nicht einfach froh sein, dass ich diesen schweren Job bei Wind und Wetter nicht mehr machen muss?

Stattdessen fühle ich mich wie ein Versager.

Mein Mann macht mir überhaupt keinen Vorwurf und sagt, dass wenn es mir Zuhause besser geht, dass ich dann erstmal nichts neues suchen soll.

Ich weiß auch gar nicht, ob ein neuer Job überhaupt aktuell ratsam wäre.

Ob es jetzt gerade nicht alles schlimmer machen würde, da ich wieder neue Aufgaben hätte. wieder neue Veränderungen, mit denen ich ja scheinbar nicht so wirklich klar komme.


Ich frage mich auch, ob ich aus der Depression heraus gekündigt habe.

Ob es im Geschäft vielleicht gar nicht so schlimm war, wie ich es gefühlt habe.

Auch bei meinem Rücken Frage ich mich oft, ob der nächtliche Schmerz nur von der Psyche kommt.

Mich macht dieses ständige Denken Grübeln so fertig.

Ich bin die ganze Zeit am überlegen ob ich wieder zum Psychologen gehen soll. Allerdings wird es dann definitiv auf ein neues Antidepressiva hinaus laufen, denn er ist bekannt dafür, dass er nicht gerne änderst behandelt.

Ich hatte auch den Gedanken es nochmal mit einem neuen Therapeuten zu versuchen, denn eigentlich möchte ich keine Tabletten mehr nehmen. Sie hatten alle immer irgendwelche Nebenwirkungen und letztlich nie lange geholfen. Teilweise auch sehr das Wesen verändert, was mich sehr störte. Vor allem den Mitmenschen gegenüber, wenn man plötzlich anderst ist.

Grade mit Kindern nicht so leicht.

Einen neuen Therapeuten zu finden ist hier auf dem Land allerdings mega schwer.

Bei meiner letzten Suche, hatte ich über 15 Therapeuten im 20km Umkreis zur Auswahl und nur 2 hatten noch Platz.

Es war furchtbar anstrengend überall anzurufen und nach einem Gespräch zu betteln.

Es war so niederschmetternd ständig Absagen zu bekommen.

Und die beiden die mich aufgenommen haben, waren mega unsympathisch und völlig fehl am Platz eines Therapeuten

Man schüttet dann sein Herz aus, was verdammt schwer ist und dann sowas.


Davor habe ich Angst, dass ich wieder so einen Therapeuten erwische.

Aber ich weiß nicht, ob es von alleine wieder besser wird.

Eine Zeitlang war es wirklich gut, auch ohne Medis.

Aber anscheinend reichen bei mir gewisse Auslöser/Stress und alles bricht wieder ein ‍️

Vor allem beim Thema Arbeit Frage ich mich, wie ich eine neue Stelle antreten soll, wenn ich die Einstellung habe, dass ich eh nix kann

Aber die ganze Zeit Zuhause zu sein ist auch irgendwie Gift.

Zuviel Zeit zum grübeln

Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll.

Eigentlich könnte das Leben doch sooo schön sein

Stattdessen suggeriert der eigene Verstand, dass das eigene Leben Mist ist.

30.11.2023 12:22 • x 6 #1


CCC
Herzlich willkomen hier, @Hundemensch
Vielleicht hilft es Dir, hier ein Tagebuch zu eröffnen.
LG!

30.11.2023 13:43 • x 1 #2


A


Hallo Hundemensch,

Das Leben könnte doch so schön sein

x 3#3


Stromboli
Zitat von Hundemensch:
Eigentlich könnte das Leben doch sooo schön sein.
Stattdessen suggeriert der eigene Verstand, dass das eigene Leben Mist ist.


Hallo und willkommen im Forum!

Ich beziehe mich mal direkt auf deine zwei letzten Sätze: Das Leben könnte doch sooo schön sein ist für viele Depressive ein Killersatz, der nur dazu dient, sich selber fertig zu machen, weil man dann nämlich glaubt, nur durch das eigene Versagen sei das Leben nicht so wunderschön ...
Das klingt jetzt vielleicht hart, deine Realität ist aber derzeit durchaus so, wie der Verstand sie realistisch einschätzt: Mist. Das suggeriert er nicht, es liest sich aus jeder Zeile deines Posts.

Das ist aber kein Grund zu verzweifeln, denn in dieser Lage befinden wir uns hier alle mehr oder weniger regelmässig. Ein Forum wie dieses gäbe es nicht, wenn unser Leben so schön wäre.

Etwas würde ich dir gerne rückmelden zu deinen Ausführungen: Am Anfang erwähnst du nur kurz deine frühere Ehe, die 15 Jahre dauerte. Dann folgt sehr ausführlich, wie du jetzt eigentlich vom Leben verwöhnt wirst mit einem lieben Mann, lieben Eltern, einem Job, der dir zunächst längere Zeit Spass machte usw. Das alles aber vergleichst du immer wieder mit früher und schreibst, aus dir selbst unverständlichen Gründen möchtest du es wieder so haben wie früher, obwohl jetzt doch so vieles besser sei.
Das wirkt in der Tat auch auf mich ziemlich rätselhaft. Irgendwie steht die ganze Zeit zwischen deinen Zeilen der unsichtbare Elefant im Raum, nämlich dein früherer Mann, obwohl du kaum ein Wort über ihn verlierst. Ich habe stark den Eindruck, dass du da auf irgendeine Weise, die sich mir nicht entschlüsselt, bis heute sehr an ihn gebunden bist. Kann das sein? Wenn ja, dann müsste eine therapeutische Arbeit erstmal den Fokus darauf richten. Denn solange eine solch ungute Bindung besteht, hat kein neuer Mann, keine neue Familie eine Chance, auch dein zweites Kind nicht.

Du wirst Zeit und Geduld brauchen, um deine Situation zu verstehen und zu verändern. Damit bist du aber nicht allein. Der Schritt hier ins Forum ist sicher hilfreich. Und CCC kann ich mich nur anschliessen. Ein eigenes Tagebuch, in dem du regelmässig schreibst, wäre eine gute Idee. Wir können dann auch besser auf deine Not eingehen, als wenn du deine ganze Geschichte aufs Mal in einen Post zu verpacken versuchst.

Ich drücke dir die Daumen, wünsche dir alles Gute und viel Kraft und hoffe, dich hier weiter zu lesen!

Herzlich, Stromboli

30.11.2023 14:22 • x 5 #3


R
Zitat von Hundemensch:
Meine Diagnose schwere Depression bekam ich vor 8 Jahren, nachdem ich nach einem Jahr der Trennung einer 16 Jahre langen Beziehung in einer neuen Beziehung war und plötzlich nicht mehr ich selbst war.

Was waren die Gründe für die Trennung und weshalb holte dich dein Ex wieder ein, hast du das schon mal aufgearbeitet?
Zitat von Hundemensch:
Davor habe ich Angst, dass ich wieder so einen Therapeuten erwische.

Wie oft und wie lange warst du schon bei Therapeuten, auch schon stationär?
In deiner Kindheit und Jugend ohne Auffälligkeiten?

11.12.2023 19:41 • #4


Hundemensch
Der Grund für die Trennung war, dass er mich über längere Zeit betrügte und fast nur noch sein Ding ohne uns machte.

Ich war in der Beziehung schon fast wie Alleinerziehend zum Ende.

Die ganze Beziehung war aber auch keine gesunde Beziehung beiderseits.

Nur war mir das nie so bewusst.

Man lebte halt so damit.


Heute weiß ich, dass er auch viele Baustellen im Herzen hat und deswegen oft so kontrollsüchtig, eifersüchtig usw. war.


Aufgearbeitet wurde bisher noch nichts diesbezüglich.

Ich glaube aber mittlerweile, dass es tatsächlich sehr wichtig wäre, denn er hat ja immer noch einen großen Einfluss auf mich, obwohl wir überhaupt keinen Kontakt mehr haben.

Ich habe seit Strombolis Beitrag länger darüber nachgedacht.

Diese 16 Jahre haben mich teilweise ziemlich kaputt gemacht, was sich aber erst jetzt für mich so deutlich zeigt.

Es dauerte auch ewig diese schreckliche Eifersucht in den Griff zu bekommen. Dadurch, dass mein Ex extrem eifersüchtig war, hatte ich dann dieses Verhalten und Denken übernommen und so waren wir beide plötzlich extrem Eifersüchtig.

Seit der Trennung hat sich das zum Glück mittlerweile SEHR gut gemacht.

Natürlich gibt es noch Situationen wo ich es empfinde, aber ich kann immerhin viel besser damit umgehen.

Mein Mann zb. ist überhaupt nicht eifersüchtig. Es gab noch nie eine Situation wo er irgend etwas sagte.

Das war am Anfang total komisch für mich und ich dachte anfangs, dass er mich gar nicht liebt, da es für mich nach den 16 Jahren normal war, stets eifersüchtig zu sein.

Mein Mann hat mir zum Glück nach den Jahren gezeigt, dass es auch mit Vertrauen geht ️



Bezüglich der Therapien. Bei der ersten hatte ich 6 Sitzungen und bin dann nicht mehr hin, nachdem die Dame mit zur Trennung von meinem neuen Partner geraten hatte. Das schockierte mich total und war ja auch überhaupt nicht in meinem Interesse.

Bei der zweiten Therapeutin war ich nur 3x, da sie so unsensibel war. Im Sinne von: hab dich nicht so.

Beide haben vieles von meiner Kindheit wissen wollen und meine Mutter unter die Lupe genommen.

Meine Mutter war zwar nie bei einem Therapeuten, aber meine beiden sagten mir, dass sie definitiv in meiner Kindheit depressiv war und mich oft als Sündenbock nutzte.

Heute als Erwachsener weiß ich, dass es tatsächlich so war.

Sie ist bis heute so. Ich habe deswegen auch keinen Kontakt mehr zu ihr, da sie mir zu oft das Gefühl gab, dass ich nicht gut genug bin.

Ich habe meine komplette Kindheit mit zusammen gebundenen Haare verbracht, weil meine Mutter immer die Meinung hatte, dass mir offene Haare überhaupt nicht stehen.

Sie sagte es so oft, dass ich es tatsächlich dann auch selbst glaubte.

Es dauerte lange bis ich mich dann doch mal traute. Dennoch habe ich bis heute immer noch oft das Empfinden, dass meine Haare nicht schön sind.


Genauso habe ich das Problem mit meiner Haarfarbe. Ich war von Natur aus immer Hellblond, aber mit 20 wurden sie plötzlich dunkler. Mein Ex fand es nicht schön und so färbte ich sie ab dem Zeitpunkt immer Hellblond.

Das ist auch so ein Thema, was ich nicht mehr ablegen kann. Ich färbe sie bis heute noch im selben Ton.

Meinem jetzigen Mann ist es egal ob ich sie färbe oder nicht. Ihm wäre nur wichtig, dass ich mich wohl fühle.

Das einzigste was ich mich vor einiger Zeit traute war, dass ich meine langen Haare auf Kinnlänge abschnitt.

Meinem Mann gefällt es total gut, aber ich muss gestehen, dass ich oft den Gedanken habe, dass es hoffentlich nicht der Ex sieht, denn er bestand immer auf lange Haare und ich hätte sie niemals abschneiden dürfen in der Beziehung.



Wie man sieht, hatten meine Mutter und auch der Ex einen sehr großen Einfluss auf mich.

Ich wollte bloß nichts falsches machen....

Allerdings merke ich, dass ich das unbewusst auch öfters bei meinem Mann mache. Aus Angst, dass er vielleicht böse wird. Obwohl er nur sehr selten mal wirklich etwas sagt, wenn er etwas überhaupt nicht mag.

Trotzdem bilde ich mir schnell ein, dass ich etwas falsch gemacht habe, wenn er mal nicht gut drauf ist.

Ich beziehe generell vieles direkt auf mich. Egal in welcher Hinsicht.

Das ist also definitiv ein wichtiges Thema, welches ich aufarbeiten müsste

‍️

12.12.2023 11:51 • x 2 #5


R
Jedenfalls schön das du das alles im Detail auflisten kannst, das können nicht viele.
War in deiner früheren Beziehung ein gravierender Altersunterschied zugegen und wie würdest du dein Abhängigkeitspotenzial im Detail definieren? Emotional oder auch S. Art?

12.12.2023 12:50 • #6


R
Zitat von Hundemensch:
Bezüglich der Therapien. Bei der ersten hatte ich 6 Sitzungen und bin dann nicht mehr hin, nachdem die Dame mit zur Trennung von meinem neuen Partner geraten hatte. Das schockierte mich total und war ja auch überhaupt nicht in meinem Interesse.

Möchtest das erzählen weshalb die Thera dies empfohlen hatte?
In meiner Reha fiel mir das auch auf, einigen wurde die sofortige Trennung/Scheidung angeraten.

12.12.2023 17:28 • #7


Hundemensch
Nein, wir waren gleichalt.


Das verstehe ich leider nicht so recht:

Abhängigkeitspotenzial im Detail definieren? Emotional oder auch S. Art?


Ich weiß nicht was ich dazu schreiben soll ‍️



Wegen der Therapeutin und der geratenen Trennung hatte es sich so verhalten, dass ich ihr davon erzählte, dass es mir so schwer fällt die Beziehung anzunehmen.

So wie ich es in meinem ersten Post schrieb.

Daraufhin sagte sie, dass es dann doch besser wäre sich zu trennen.

Als ich ihr dann sagte, dass das nicht in meinem Interesse liegt, meinte sie nur, dass es aber das Problem lösen würde.



Ich jedoch habe das so nicht gesehen. Ich wollte, dass ich mich auf das neue einlassen kann, denn es war nicht falsch!

Wie man sieht sind wir mittlerweile verheiratet und haben ein Kind zusammen.

Mein Mann ist definitiv nie ein Fehler gewesen!


Nur eben mein Gedankenkarussell macht es schwer.

Und genau daran wollte ich arbeiten.

Hätte ich mich getrennt, weiß ich nicht wie ich das alleine geschafft hätte.

Mein Mann war stets für mich da und ist es bis heute ️

13.12.2023 11:14 • #8

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