Mella
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seit langem wende ich mich mal wieder an die netten leute hier im forum und hoffe auf euren rat.
eine kurze zusammenfassung meiner selbst:
als ich 16 war, trennten sich meine eltern, meine mutter zog weg, ich blieb bei meinem vater, der (wie sich mir erst später erschloss) Alk. ist. ich habe das ganze mit ihm 6 jahre hautnah miterlebt, meine beiden geschwister waren schon aus dem haus und ich allein mit ihm und nach em ersten jahr seiner ebenfalls Alk. lebensgefährtin, die mit in unserem eingang wohnte. nach 6 jahren zog ich durch das studium weg und baute mir in einer neuen stadt ein eigenes leben auf, die probleme mit meinem vater blieben aber und als co-abhängige tochter nahm ich die hilfe eines psychotherapeuten in anspruch.
letztes jahr wurde mir eine 6-wöchige reha bewilligt, die wohl das beste war, was ich seit vielen jahren erlebt habe. meine depressionen verbesserten sich enorm, waren eine zeit lang gänzlich vergessen. immer mal wieder gedanken an meinen vater, sorge, kummer. aber im rahmen. seitdem ich die hilfe eines therapeuten in anspruch nehme, habe ich nur noch sehr selten kontakt zu meinem vater, wenn dann höchstens telefonieren aller paar monate. meist kommt dabei nichts gutes raus, ihm geht es schlecht, ich mache mir sorgen.
mittlerweile habe ich es ganz gut im griff, wenn er anruft. ich weiß, dass ich für sein leben nicht zuständig bin und lassen ihn das auch merken. trotzdem möchte ich seine tochter sein und vermisse einen intakten vater. er hatte in den letzten 4 jahren 2 entzüge und mehrere krankenhausaufenthalte, nach denen es ihm schon besser ging. seit etwa 2 jahren hat er auch nicht mehr betrunken angerufen... bis heute.
ihm geht es wieder mal schlecht, er war betrunken und hat sich nebenbei mit seiner lebensgefährtin gestritten. in seinem leben geht gerade alles scheif, aber aus eigenem antrieb heraus kann er nichts ändern. er ruft an, um von mir (und meinen beiden anderen geschwistern) eine ultimative lösung zu hören, verständis zu erfahren und sich bemitleiden zu lassen. das meiste macht er sich selbst kaputt. am telefon kann ich mittlerweile konsequent sein und sage klipp und klar, dass ich ihm nicht helfen kann und dass das auch nicht meine rolle ist. sobald ich auflege, bricht neuerlich eine welt für mich zusammen. es ist, als wäre ein vulkan in mir, vor dessen ausbruch ich stets angst haben muss. ich halte das nicht mehr aus und kann das alles nicht mehr ertragen. wenn er sich eine zeit lang nicht meldete und dann wieder von sich hören ließ, war ich meist beruhigt, dass es einigermaßen funktioniert.
habe mir eingeredet, dass alles schon seinen gang geht und betrunkene anrufe mit vorwürfen etc. der geschichte angehören. und dann kommt so etwas doch immer wieder. wie soll ich stabil werden/bleiben, wenn mich so etwas immer wieder so dermaßen aus der bahn wirft? ich habe ein gestörtes verhältnis zu meinem handy, habe angst wenn es klingelt. er ruft schon nur alle paar monate an, aber vor seinem anruf habe ich immer angst. ich hatte bei seinem anruf heute so nasse hände, dass ich das telefon kaum halten konnte...! das gespräch wurde beendet durch ein also kann man sich auf dich auch nicht mehr verlassen, nachdem ich ihm deutlich gemacht habe, dass ich seine tochter bin und nicht seine therapeutin.
nach der reha hat für mich eine neue zeit begonnen, ich habe das leben wieder schätzen gelernt, dinge gefunden, die mir spaß machen. und jetzt holt mich so etwas wieder auf den boden der tatsachen. ich möchte das nicht mehr. ich komme nicht damit zurecht, auf solche anrufe differenziert und refelektiert zu reagieren. es klappt nicht. immer wieder bricht für mich eine welt ein. ich sehne mich danach, einen vater zu haben, der für mch da ist und um den ich mir nicht 24h lang gedanken machen muss.
nachdem ich es nun 2 jahre lang probiert habe, mit solchen von-zeit-zu-zeit-katastrophen umzugehen und es mit der heutigen einsicht nicht klappt, überlege ich, den kontakt zu meinem vater komplett abzubrechen und mir eine neue handynummer zuzulegen. ich habe das gefühl, nicht mehr anders zu können, wenn ich nicht wieder in depressive zeiten abdriften will. ich möchte das leben so weiterführen, wie ich es in den letzten monaten gelernt habe. ich war glücklich und zufrieden mit mir. ich habe vor einem monat mein studium mit 1,1 abgeschlossen und bin nun auf jobsuche. ich will meine zukunft gestalten, will einfach nur weitestgehend sorgenfrei leben können. das kann ich mit meinem vater im hintergrund nicht. mir geht es besser, wenn ich von ihm und über ihn nichts höre, keine kleinen und großen katastrophen.
habt ihr erfahrungen, die ihr teilen wollt? ging es jemandem ähnlich? normalerweise sollte meine therapie mit den nächsten 2 sitzungen auslaufen. nun bin ich mir nicht sicher, alles weiterzuführen. möchte die möglichkeit des kontakt-abbrechens gern auch mit meinem therapeuten besprechen.
ich auf rückmeldungen von euch.
mella
eine kurze zusammenfassung meiner selbst:
als ich 16 war, trennten sich meine eltern, meine mutter zog weg, ich blieb bei meinem vater, der (wie sich mir erst später erschloss) Alk. ist. ich habe das ganze mit ihm 6 jahre hautnah miterlebt, meine beiden geschwister waren schon aus dem haus und ich allein mit ihm und nach em ersten jahr seiner ebenfalls Alk. lebensgefährtin, die mit in unserem eingang wohnte. nach 6 jahren zog ich durch das studium weg und baute mir in einer neuen stadt ein eigenes leben auf, die probleme mit meinem vater blieben aber und als co-abhängige tochter nahm ich die hilfe eines psychotherapeuten in anspruch.
letztes jahr wurde mir eine 6-wöchige reha bewilligt, die wohl das beste war, was ich seit vielen jahren erlebt habe. meine depressionen verbesserten sich enorm, waren eine zeit lang gänzlich vergessen. immer mal wieder gedanken an meinen vater, sorge, kummer. aber im rahmen. seitdem ich die hilfe eines therapeuten in anspruch nehme, habe ich nur noch sehr selten kontakt zu meinem vater, wenn dann höchstens telefonieren aller paar monate. meist kommt dabei nichts gutes raus, ihm geht es schlecht, ich mache mir sorgen.
mittlerweile habe ich es ganz gut im griff, wenn er anruft. ich weiß, dass ich für sein leben nicht zuständig bin und lassen ihn das auch merken. trotzdem möchte ich seine tochter sein und vermisse einen intakten vater. er hatte in den letzten 4 jahren 2 entzüge und mehrere krankenhausaufenthalte, nach denen es ihm schon besser ging. seit etwa 2 jahren hat er auch nicht mehr betrunken angerufen... bis heute.
ihm geht es wieder mal schlecht, er war betrunken und hat sich nebenbei mit seiner lebensgefährtin gestritten. in seinem leben geht gerade alles scheif, aber aus eigenem antrieb heraus kann er nichts ändern. er ruft an, um von mir (und meinen beiden anderen geschwistern) eine ultimative lösung zu hören, verständis zu erfahren und sich bemitleiden zu lassen. das meiste macht er sich selbst kaputt. am telefon kann ich mittlerweile konsequent sein und sage klipp und klar, dass ich ihm nicht helfen kann und dass das auch nicht meine rolle ist. sobald ich auflege, bricht neuerlich eine welt für mich zusammen. es ist, als wäre ein vulkan in mir, vor dessen ausbruch ich stets angst haben muss. ich halte das nicht mehr aus und kann das alles nicht mehr ertragen. wenn er sich eine zeit lang nicht meldete und dann wieder von sich hören ließ, war ich meist beruhigt, dass es einigermaßen funktioniert.
habe mir eingeredet, dass alles schon seinen gang geht und betrunkene anrufe mit vorwürfen etc. der geschichte angehören. und dann kommt so etwas doch immer wieder. wie soll ich stabil werden/bleiben, wenn mich so etwas immer wieder so dermaßen aus der bahn wirft? ich habe ein gestörtes verhältnis zu meinem handy, habe angst wenn es klingelt. er ruft schon nur alle paar monate an, aber vor seinem anruf habe ich immer angst. ich hatte bei seinem anruf heute so nasse hände, dass ich das telefon kaum halten konnte...! das gespräch wurde beendet durch ein also kann man sich auf dich auch nicht mehr verlassen, nachdem ich ihm deutlich gemacht habe, dass ich seine tochter bin und nicht seine therapeutin.
nach der reha hat für mich eine neue zeit begonnen, ich habe das leben wieder schätzen gelernt, dinge gefunden, die mir spaß machen. und jetzt holt mich so etwas wieder auf den boden der tatsachen. ich möchte das nicht mehr. ich komme nicht damit zurecht, auf solche anrufe differenziert und refelektiert zu reagieren. es klappt nicht. immer wieder bricht für mich eine welt ein. ich sehne mich danach, einen vater zu haben, der für mch da ist und um den ich mir nicht 24h lang gedanken machen muss.
nachdem ich es nun 2 jahre lang probiert habe, mit solchen von-zeit-zu-zeit-katastrophen umzugehen und es mit der heutigen einsicht nicht klappt, überlege ich, den kontakt zu meinem vater komplett abzubrechen und mir eine neue handynummer zuzulegen. ich habe das gefühl, nicht mehr anders zu können, wenn ich nicht wieder in depressive zeiten abdriften will. ich möchte das leben so weiterführen, wie ich es in den letzten monaten gelernt habe. ich war glücklich und zufrieden mit mir. ich habe vor einem monat mein studium mit 1,1 abgeschlossen und bin nun auf jobsuche. ich will meine zukunft gestalten, will einfach nur weitestgehend sorgenfrei leben können. das kann ich mit meinem vater im hintergrund nicht. mir geht es besser, wenn ich von ihm und über ihn nichts höre, keine kleinen und großen katastrophen.
habt ihr erfahrungen, die ihr teilen wollt? ging es jemandem ähnlich? normalerweise sollte meine therapie mit den nächsten 2 sitzungen auslaufen. nun bin ich mir nicht sicher, alles weiterzuführen. möchte die möglichkeit des kontakt-abbrechens gern auch mit meinem therapeuten besprechen.
ich auf rückmeldungen von euch.
mella