Mein doch etwas längerer Beitrag (da es ja auch mehrere Jahre dauerte) dazu, wie ich regelrecht abstürzte und mich dann zurück gekämpft habe. Vorneweg: das Tief kam relativ schnell, aber die Erholung/Genesung dauerte Jahre.
Kurz meine Vorgeschichte:
Anfang meiner 20iger Jahre habe ich eine berufliche Selbstständigkeit als sog. One-Man-Show begonnen. Mit praktisch nichts. Also ohne (elterliche) Hilfe, fast ohne Geld (50 Euro Startkapital). Ich begann wirklich ganz, ganz klein: mit einem Stand-PC auf einen Schreibtisch in meiner damaligen Wohnung als Student. Ein Studentenjob sozusagen bzw. war es mehr eine Art Hobby und diente mir zugleich als Übungsfirma im Rahmen meiner Ausbildung.
Durch eine Reihe von glücklichen Umständen und wohl stark meiner Persönlichkeit (Ehrgeiz, hohe innere Ansprüche/Ziele, intrinisische Motivation, Leistungsorientierung, Effizenzliebhaber usw.) geschuldet, begann sich diese Selbstständigkeit wirtschaftlich langsam aber stetig zu entwickeln, sodass aus einer ursprünglich etwa 10 Wochenstunden-Tätigkeit neben dem Studium bereits nach etwa 3 Jahren eine Vollzeit-Tätigkeit meinerseits resultierte und etwa 5 Jahre später war ich bereits bei einer 7-Tage-Woche mit regelmäßig 50h angekommen, wenngleich ich noch Student zu dieser Zeit war.
Im Laufe der Zeit lief ich wie im Hamsterrad beruflich: täglich Vollgas - vermutlich wurde ich dabei zum Workoholiker, was man landläufig als solchen bezeichnet. Ich füllte als One-Man-Show gleich mehrere Rollen bzw. Berufe aus: Einkäufer, Verkäufer, Logistiker, Kostenrechner/Kalkulant, Buchhalter, General Manager, Mechaniker/Techniker, Geschäftsführer, Kundenberater, Marketingmanager. Von einer Tätigkeit ging's gleich in die nächste, wenn sie erledigt war. Ein junger Tausendsassa, fokussiert in allem was er tat und mit Leib, Herz und Seele bei der Sache. 100% waren zuwenig, es musste immer mehr sein. Es mag seltsam klingen, aber mich erfüllte die Sache total. Dazu das eigenständige, freie Arbeiten als Selbstständiger.
War motiviert bis in die Zehenspitzen und schwebte irgendwie auf eine Art Wolke 7. Der Erfolg, ich war jung, beflügelte mich und verlieh mir Auftrieb. Mein Arbeitsstil glich wohl schon nach wenigen Jahren eher der einer gutgeölten Maschine - meine Arbeitsgeschwindigkeit und zugleich die Präzision (kaum Fehler) war nach heutigem Gesichtspunkt fast unvorstellbar - das sollte sich Jahre später zeigen, als gleich mehrere Personen meine Agenden übernahmen.
Klarerweise gab es auch einige Schattenseiten, welche ich jedoch eher ausblendete: Meine Emotionalität hatte ich auch fast komplett verloren (muss aber zugeben, dass ich im Leben nie ein besonders emotinoaler Mensch war) und mir war regelmäßig ziemlich heiß/warm - die Hitze im Körper stieg mir in den Kopf und die Finger.
Irgendwie fand ich in der Tätigkeit meine totale Erfüllung und vernachlässigte praktisch alles andere im Leben in meinen 20iger und Anfang der 30iger Jahre. Mein Leben bestand aus: Job, Uni, Sport, Essen, Schlafen und ich war glücklich. Klingt wohl völlig abgedroschen, aber war so. Ein harter Arbeiter, Genuss war mir fremd. Ein Singleleben gehörte genauso dazu wie relativ wenig soziale Kontakte (ausser die beruflichen - Kunden, Lieferanten etc.) - ich fühlte mich aber nie einsam oder so, subjektiv wahrgenommen. Zu meiner Familie bestand stets ein gutes Verhältnis. Meine Sportkollegen und meine Familie waren die einzigen sozialen Kontakte abseits des Jobs. Kontakt zum anderen Geschlecht (Frauen) nicht vorhanden, da leider in meinem Umfeld nicht präsent. Ja nicht einmal eine Lust auf Beziehung oder so habe ich damals verspürt.
Abschalten konnte in praktisch nie - war vom Kopf her 24/7 Unternehmer.
Natürlich war ich ein Freak in meinem Fach und arbeitete bis ich 30 war alleine, also knapp 9 Jahre lang. One-Man-Show eben. Baute die Selbstständigkeit soweit aus, dass rund eine Viertel Mio. Euro jährlich an Umsätzen liefen (weltweit), in manchen Jahren etwas mehr, in anderen etwas weniger und konnte davon natürlich finanziell schon leben. Aber ich war am vom Zeitbudget und der Arbeitsgschwindigkeit am Limit - konnte nicht mehr weiter zusetzen.
Auch in meinen Studien lief es super - die positive Energie aus dem beruflichen Umfeld schwappte auf diese über und sorgte auch in diesem Bereich für einen kräftigen Anschub - wie ein Turbobooster war das damals. Mit 30 hatte ich 2. Master-Unistudien aus zwei verschiedenen Wissenschaftsrichtungen in der Tasche - parallel zur Selbstständigkeit. Und top-motiviert, den bisherigen Job weiter zu führen!
Mein Belohnungszentrum im Gehirn bekam wohl reichlich Input und ich Glücksgefühle zurück.
Da ich doch auch ein reflektierter Mensch in gewisser Hinsicht bin, der gerne nachdenkt (auch über sich selbst), bemerkte ich nach rund 6 Jahren der Selbstständigkeit (wohl viel zu spät), dass es alleine dauerhaft nicht mehr weiter schaffbar war (aus den verschiedensten Gründen, die ich hier nicht alle nennen kann) und ich eine Lösung für die Zukunft beruflich suchen musste.
Eine solche fand ich durch Zufall im Leben in Form eines Geschäftspartners, mit welchem ich in der Tat rund 10 Jahre nach Gründung eine Zusammenarbeit Anfang der 2010er Jahre begann. Anfänglich schien alles gut zu laufen - ich hatte kein schlechtes Gefühl dabei.
Jedoch stellten sich schon ziemlich bald, also wenige Monate nach Beginn der Zusammenarbeit, Probleme in dieser Zusammenarbeit heraus - der Motor lief zusehends nicht mehr rund. Es kamen immer mehr Probleme in der Zusammenarbeit hoch, die ich hier nicht näher beschreiben möchte und die sich auf die wirtschaftlichen Verhältnisse des Unternehmen niederschlugen. Das ging fast 4 Jahre lang so und wurde über diese Zeit immer schlimmer aus meiner Sicht.
Der Verlauf im Detail chronologisch:
Ab Ende 2014 ging es dann mit mir leider los. Ich war damals GF des Kleinbetriebs mit etwa 6 involvierten Personen. Ich selbst arbeitete zu diesem Zeitpunkt bereits schon gut 7 Jahre auf Volllast, wie oben beschrieben. Also am Limit, ich konnte nicht mehr zusetzen, also weder schneller werden noch länger arbeiten. Aber, erste Zeichen, dass die Erfüllung in der Arbeit wegfiel, die Perspektive mit dem Unternehmen nicht mehr vorhanden war, kamen hoch. Dazu noch weitere Sachen wie finanzieller Druck auf meine Person durch Bürgschaften Banken gegenüber für Teile der Verbindlichkeiten, welche ich erst in dieser Geschäftspartnerschaft eingegangen bin. Zusätzlich einen Geschäftspartner, der sich für das Geschäft als wenig hilfreich herausstellte und eher in die Kategorie Blender rückblickend einzuordnen war. Kurzum: es prasselten immer mehr negativer Stress/Gefühle auf mich ein. Der einst so rund-laufende Motor begann zu stottern und das ganze berufliche Konstrukt zu bröckeln. Also, ordentlich Druck im Kessel, der laufend stieg - und es gab kein Ventil zum Ablassen.
Dies setzte sich das ganze Jahr 2015 fort: Mein Workload 7 Tage Woche, meist 60+h/Wo (da ich mit den Uni-Studien schon fertig war und diese Zeit in noch mehr Arbeit steckte) um etwas voran zu bringen. Es war immer mehr eine Qual. Für mich eine völlig neue Erfahrung im Leben, leider keine angenehme, wie ich feststellen musste. Um die Probleme im Unternehmen zu kompensieren und die wirtschaftlichen Zahlen hoch zu halten, habe ich 2015 noch härter gearbeitet, jedoch brachte dies relativ wenig, wie sich im Nachhinein herausstellte.
Aufgrund der zahlreichen Probleme und Empfehlungen von externen Beratern, zog ich dann wenige Monate später, also Anfang 2016 die persön. Reißleine und legte die GF nach 13,5 Jahren zurück, nachdem sich eine Gelegenheit bot. Dadurch sank mein Workload von 60+ Stunden die Woche an 7 Tagen auf etwa 25-30h an etwa 5-6 Tagen. Ich war mental echt am Boden und war am Überlegen, gänzlich auszusteigen und das Unternehmen zu verlassen. Jedoch, mein Geschäftspartner überredete mich, dabei zu bleiben.
Ich ersann Besserung meiner damaligen Symptome/Probleme, da mein Stress und Leistungsdruck wegfiel; leider kam's noch schlimmer. Ein paar Monate, Ende September 2016, später trat ich meinen ersten Urlaub seit knapp 12 Jahren an: 10 Tage Ausspannen in den Bergen. Ich kam erstmals richtig vom Gas herunter, wie ich es etwa 8-10 Jahre hinweg nicht mehr kannte.
Körperlich mental war ich damals nicht gut beisammen um es wohlwollend auszudrücken: jahrelange Verdauungsprobleme gesellten sich zu einem hohen Pulsschlag, einer immer stärker werdenden Hintergrund-Müdigkeit, die bleiern wurde (glücklicherweise schlief ich immer sehr gut, bis zu 10h/Tag), einer inneren Unruhe (Fingernägelkauen, Kurzatmigkeit/oberflächliche Atmung mit etwas Druck fallweise auf der Brust, keinen Plan, was ich als nächstes angehen soll) und einer Art Hirnnebel sowie zunehmende Konzentrationsschwierigkeiten, die mich am klaren Denken hinderten. Relativ wenig Appetit hatte ich auch, jedoch keinerlei Gewichtsveränderungen (habe seit rund 17 Jahren das gleiche Gewicht ±2kg). Diese Symptome begannen ab Ende 2014 immer stärker hervor zu kommen und schlugen so richtig ab Ende 2016/Anfang 2017 durch. Ich konnte meinen Körper mit einem Schlag nicht mehr belasten. Eigentlich ganz komisch Nur mein eiserner Wille trieb mich bis dahin an.
Nachdem ich doch jährlich einen Gesundheitscheck beim Arzt durchführte und ihm auch über diese Probleme erzählte, aber labortechnisch keinerlei erkennbare Mängel oder Abweichungen von der Norm zu erkennen waren, war ich aus harter medizinischer Sicht heraus war ich pumperlg'sund, wie man das in AUT so sagen würde. Blutbild sehr gut, alles im Normbereich, auch Hormone. Auch das Herz zeigte keinerlei Mängel, was durch EKG bzw. Herzultraschalluntersuchungen bestätigt wurde. Meine Symptome unerklärlich, zumal ich ja auch nicht mehr so viel arbeitete.
Nach dem Urlaub Ende 2016 ging es dann aber richtig los - leider im negativen Sinne. Wieder auf verschiedenen Ebenen: beruflich, mental, körperlich. Die Müdigkeit wurde immer bleierner, die totale Antriebslosigkeit (völlig entgegen meines Naturells) mitsamt einer Dauererschöpfung machte sich breit und sorgte für bis zu 14 Stunden Schlaf am Tag (meist so 10-12 in der Nacht und weitere 2 am Tag). Negative Gedanken im Kopf waren omnipräsent.
In der Früh kam ich kaum aus dem Bett - nach tlw. 12h Dauerschlaf und zu Mittag musste ich einen Mittagsschlaf nehmen: das im Alter von 35 Jahren! Ich kam mir vor, wie ein 80/90iger. Ich fühlte mich, wie wenn man morgens 2-3 Schlaftabletten einnimmt und dann seinen Tag bestreitet: Arbeiten geht, Einkaufen etc.
Hinzu kam das komplett verlorene Selbstvertrauen bzw. Selbstbewußtsein. Ich sah mich ausser Stande den Job, welchen ich 13,5 Jahre ausübte, anderweitig weiter zu machen. Was noch ein paar Jahre zuvor mit links ging, war zu diesem Zeitpunkt irgendwie x-fach so schwer.
Die Müdigkeit brach innerhalb von Wochen herein, sodass ich Anfang 2017 bereits in keinem guten Zustand mehr war.
Beruflich der nächste Schock: mein Geschäftspartner knapp 1 Jahr am Ruder meines Unternehmens und mitten drinnen es gänzlich abzuwirtschaften. Fazit des ersten Jahres seiner Administration: 20% Umsatzrückgang.
Nachdem die Symptome nicht besser wurden, habe ich Mitte 2017, also etwa 8 Monate nach dem Akutwerdens, den Schritt zum Psychotherapeuten gewagt, da ich nach Recherche im I-net und einiger sog. Burnout-Tests bzw. Depressions-Tests ungünstige Ergebnisse (um es mal höflich auszudrücken) erzielte. Erstmalig im Leben. Ich hatte zuvor im Leben noch nie so einen Zustand meiner Person erlebt.
Ich erzählte ihm von meinen Symptomen/Problemen usw. und begann eine Therapie. Eine Diagnose bekam ich aber nicht mitgeteilt und die Therapie dauerte etwa 5 Monate; etwa alle 2-3 Wochen eine Sitzung. Kaum bis gar keine Besserung über die Zeit hinweg. Meinen Workload hatte ich schon seit über 1 Jahr auf 25h/Woche reduziert, aber selbst diese kamen wir unendlich lange vor. Irgendwie, ich kam mit der neuen Rolle gar nicht klar und reagierte mit Rückzug, indem ich mich nicht mehr einbrachte. Ich begann mich auch zunehmend, von meinen Geschäftspartner persönlich zu distanzieren (keine Gespräche mehr zu führen, denn ich hatte das Gefühl, an die Wand zu reden nach knapp 2 Duzend dieser), sowie auch keine weiteren Inputs (Verbesserungen, Ideen usw.) für die weitere Geschäftsentwicklung zu liefern. Ich denke, es kam noch eine Art Verbitterung hinzu zu meinem Zustand.
Natürlich arbeitete ich in dieser Zeit immer weiter, jedoch zu einem deutlich reduzierten Stundenmaß (etwa 25h/Woche, max. 6h/Tag). Irgendwie fühlte ich mich nicht wirklich arbeitsfähig - war unproduktiv, mit mir selbst unzufrieden, voller Selbstmitleid und Frust. Paralysiert trifft es vielleicht am treffensten. Meine innere Unruhe trieb mich an, die Müdigkeit steuerte dagegen. Es war irgendwie so, wenn man auf dem Gas- und Bremspedal eines Autos gleichzeitig steht, wobei die Bremse stärker war und der Motor dabei heiß läuft und einen Kolbenreiber bekommt.
Um den Jahreswechsel 2017/18 beendete ich die Therapie mangels substanzieller Besserung und begann im Frühjahr 2018 mit Akupunktursitzungen bei einem TCM-Arzt. Ich wollte zuerst die Verdauungsprobleme und die innere Unruhe in den Griff bekommen, da ich diese in Zusammenhang mit meiner Müdigkeit sah. Ich hatte wirklich ordentliche Verdauungsprobleme: massive Blähungen nach allem, was ich aß. Täglich. Die fingen meist nach dem Frühstück am Vormittag an und dauerten bis zum Schlafengehen abends an - tlw. sogar in der Nacht. Soweit die Ausgangslage für die Akupunktur. Zu meiner Überraschung begann diese nach etwa 5-7 Sitzungen auf die Verdauungsprobleme einzuwirken, welche sich langsam, aber doch spürbar, besserten. Wirklich langsam: es dauerte bis Herbst/Winter 2018, bis ich sagen konnte, es war eine substanzielle und nachhaltige Besserung vorhanden. Bei der Müdigkeit/Antriebslosigkeit/Erschöpfung aber keine Besserung und auch bei den anderen Symptomen wenig. Nichts tat sich da und daher buchte ich einen Termin bei einem Psychiater, da der Leidensdruck doch schon groß war. 2-3 Jahre waren knapp vergangen, seitdem ich nicht mehr 60+ Stunden die Woche arbeitete, keine nennenswerte Verantwortung mehr hatte, aber trotzdem ging es mir nicht gut.
Zwischenzeitlich musste ich mein Doktorratsstudium unterbrechen - ich hatte 0 Interesse, hier weiter zu machen und bedingt durch die Konzentrationsprobleme konnte ich mich keine 30min konzentrieren.
Ich schilderte der Psychiaterin meinen bisherigen Verlauf, meinen Zustand und sie diagnostizierte es als mittelgradige Depression, da insgesamt mehrere Kriterien nach dem Lehrbuch bzw. den ICD-Kriterien vorlagen. Verschrieb mir Sertralin + Psychotherapie, welches ich über 3 Monate dann einnahm keine Besserung. Gar nix. Ich setzte dann schlagartig das Medikament ab, da ich keinen Sinn darin sah, etwas einzunehmen, was nicht wirkt. Zwar soll man das eigentlich bei diesen Medikamenten nicht tun, wie ich erfahren habe. Jedoch: keinerlei Veränderung meines Zustandes in irgendeine Richtung. Es ging weder besser noch schlechter. Psychotherapie machte ich, die zweite. Erneut, wenig bis kaum Besserung. Ich kann nicht sagen, dass diese nennenswert einen Besserungsschub brachte und auch diese beendete ich in einvernehmlicher Art mit der Psychotherapeutin nach einigen Monaten. Akupunktur lief weiter nebenher. Beruflich wurde es immer schlimmer, die Umsätze waren seit dem Dienstantritt meines Geschäftspartners um rund 60% gefallen - die wirtschaftliche Schieflage wurde immer größer, was mir auf der menschlichen Ebene immer mehr zusetzte. Es war eigentlich absurd: ich hatte keine Verantwortung für das Unternehmen mehr, keine Haftung für die Schulden, aber ich fühlte mich irgendwie mitverantwortlich, obwohl ich als Freelancer bzw. als halb-externer Mitarbeiter im Home-Office arbeitete und keinerlei leitende Funktion mehr bekleidete. Aber ich hatte als Gesellschafter Zahleneinblick und wußte natürlich, was los war wirtschaftlich.
Mittlerweile waren wir Mitte 2019 angelangt: von meinen oben geschilderten Symptomen waren viele schon verschwunden bzw. deutlich in ihrer Intensität zurück gegangen. Die Akupunktur hat mir hier substanziell weiter geholfen. Übrig geblieben war zu diesem Zeitpunkt die (bleierne) Müdigkeit/Antriebslosigkeit/Erschöpfung, ein wenig die innere Unruhe (aber deutlich weniger) und ein wenig die Verdauungsstörungen. Rückblickend kann ich sagen, ab Ende 2018 begann es nach knapp 2 Jahren am Boden, bergauf zugehen. Aber langsam, sehr langsam. Wenn doch die Besserung so schnell gekommen wäre, wie der Absturz…
Mich belastete der Zustand dennoch, denn ich musste jederzeit mit der Insolvenz des Unternehmens rechnen und mir dann einen neuen Job suchen. Keine guten Rahmenbedingungen für meinen damaligen Zustand. Mein Geschäftspartner hatte zwar hinreichend viel Geld, um das Unternehmen zu finanzieren und formell über Wasser zu halten, aber wenn man das falsche tut, sich nichts sagen läßt, alles besser glaubt zu wissen, so hilft das ganze Geld nichts. Unqualifiziertes Personal von seiner Seite rundete das ganze ab. Qualifiziertes Personal (ausser meine Person) stand nicht zu Verfügung, aber ich wurde ja mittels einer Art Cancel Culture subjektiv auch immer weiter rausgedrängt, da er längst erkannt hatte, dass ich nicht auf (seine) Linie zu bringen sei. Er ist meiner Wahrnehmung nach ein Typ Mensch mit starker Machtausprägung im Sinne, dass er die Rahmenbedingungen schafft und an diese muss man sich halten, da diese ja die richtigen seien. Ich würde ihn tendenziell als Phlegmatiker mit leicht cholerischen Zügen beschreiben im Rückblick.
Nachdem ich ja von den Psychotherapeuten einige Hausaufgaben verordnet bekommen hatte, begann ich ab etwa Anfang 2018 mit dem Lesen von Büchern als Entspannungsmaßnahme, so auch aus dem Bereich der Psychologie. Denn, ich wollte herausfinden, warum mein Geschäftspartner so tickt und handelt, wie er tickt und warum ich über die Jahre der Zusammenarbeit hinweg einen Dr. Jekyll Mr. Hyde wahrgenommen habe der Wein predigt und Wasser einschenkt sinngemäß. U.a. las ich ein Buch eines renommierten Psychiaters aus Wien zum Thema Narzissmus und fand gleich seitenweise Parallelen, ja tlw. eine 1:1 Beschreibung meines Geschäftspartners. Ich vereinbarte einen Termin im Sommer 2019 mit dem Herren und bat ihn um eine Einschätzung der Situation. Erzählte von den vielen, langjährigen Problemen in der Zusammenarbeit und von meinen Symptomen der letzten Jahre. Sein Fazit: Sofort raus aus dieser Beziehung. Ich fühlte mich damals noch ziemlich schwach und antriebslos, jedenfalls nicht arbeitstauglich, um einer (Vollzeit-)beschäftigung anderswo nach zu gehen. Ausserdem, ich hatte im Leben noch nie woanders gearbeitet und um selbst wieder das Steuer des Unternehmens zu übernehmen fehlte mir einfach das Geld, weil einfach die Summen immer größer geworden sind (wir lagen damals schon im oberen 6-stelligen Betrag) sowie auch die Kraft. So verblieb ich in meiner mehr als unbefriedigenden Situation beruflich. Verdient hatte ich nicht besonders viel dort, weswegen ich begann ab Anfang 2019 (als es spürbar mit meinen Zustand bergauf ging) auch nebenher/anderswo dazu zu verdienen (eben ob der Vorhersehbarkeit des Endes). Ich erkannte mich gar nicht mehr wieder: hatte mein ganzes Leben niemals nach Stunden gearbeitet und auf diese geachtet. Vielmehr war ich strickt leistungsorientiert. Plötzlich begann ich fast jede Minute, die ich arbeitete zu notieren bzw. zu zählen um ja nichts mehr zu tun, als bezahlt wurde.
Die Akupunktur lief im 2019er Jahr noch immer, wenngleich der Fokus auf die Müdigkeit gelegt wurde. Auch unterstützend mit chinesischer Kräutertherapie. Ich war in einem so-la-la-Zustand. Zwar deutlich besser als 2017/18, aber weit weg von voll fit. Dann kam Corona und ich beschloss, den verbliebenen Verdauungsproblemen mit einer FX-Mayr-Fastenkur beizukommen, welche ich im Mai 2020 über 6 Wochen hinweg durchführte. Die brachte in der Tat eine Besserung im Hinblick auf die Verdauung, aber verschlimmerte die Müdigkeit, was aber wohl auf die Energierestriktion zurück zu führen war. Denn, nachher bessert sich das wieder, aber war immer noch nicht verschwunden. Es ging weiter bergauf, aber wirklich schleppend.
Ab Anfang 2020 arbeitete ich mehr oder minder klassisch Vollzeit wieder: etwa 25-30h als Freelancer im aufgebauten Unternehmen und rund 10h als Einzelunternehmer nebenher. Meine berufliche Zufriedenheit im Keller - ich in einer Situation, die ich mir niemals erwartet und die ich als unbefriedigend wahrgenommen habe. Job-Perspektive = 0. Auch im Hinblick auf die Bezahlung. Corona selbst hat weder eine Besserung noch Verschlechterung gebracht.
Mit Ende 2020 lies ich die Akupunktur auch auslaufen, da keine weitere Besserung mehr beobachtbar war. Verdauungsprobleme waren weg, nur mehr die Müdigkeit/Antriebslosigkeit/Erschöpfung übrig, sowie etwas Selbstmitleid und/oder Verbitterung. Es ging mir so la la. Weder war der Akku voll, noch leer - irgendwo zwischen drinnen. Eine Hintergrundmüdigkeit evident vorhanden. Aber schon deutlich besser als noch 3 Jahre davor.
Im Frühjahr 2021 der nächste und zugleich letzte Tiefpunkt: mein Geschäftspartner nötigte mich, meine restlichen Geschäftsanteile der GmbH ihm zu überschreiben um 1Euro, da er das Unternehmen schließen wird (es haben sich knapp 1 Mio. Schulden angehäuft unter seiner Administration binnen 5 Jahren), weil er und seine Mitarbeiter damit nicht zurecht kommen und keinen Sinn an der Fortführung sehen. Meine Verbitterung doch ganz ordentlich: habe ich doch über viele Jahre nur gegeben, ins Unternehmen Arbeit und Erwirtschaftetes hineingesteckt, aber kaum was heraus bekommen. Anerkennung bekam ich in den Jahren mit dem Geschäftspartner keine zurück, da auch mein Kundenkontakt immer mehr schwand.
Ich verlor damit nach 19 Jahren meinen Job. Wobei ich dazu sagen muss, dass dies meinem Gemüt gar nicht schadete, sondern es war irgendwie eine Erlösung für mich. Leider bin ich heute nach wie vor auf Jobsuche. Obwohl ich in 1 Jahr und 3 Monaten knapp 160 Bewerbungen verschickt habe auf Stellenangebote, die tlw. 75% Deckung mit meinen Tätigkeiten haben, habe ich keinen neuen Job bisher und lebe von meinen zuvor aufgebauten Nebentätigkeiten. Meiner Unzufriedenheit ist dies leider förderlich. Nur Absagen oder keine AW, meist letzteres, fallweise auch ersteres.
Dennoch, die Diagnose Depression hat mich nicht in Ruhe gelassen seitdem ich diese Ende 2018 gestellt bekam und ich probierte div. Mittelchen, welche gegen Depressionen helfen sollen, aus: Johanneskrauttabletten bzw. -tee und auch 5-HTP, welches ich über rund 5 Monate im Jahr 2021 supplementierte. Dann machte ich im September 2021 eine Laboruntersuchung, wo der Abbaustoff von Serotonin gemessen wird und aufgrund des biochemischen Zusammenhangs zwischen Serotonin und Abbausubstanz wird auf diese hochgerechnet. Ergebnis: 8,3-fach überhöhter Serotoningehalt im Körper, als der Normwert. Das 5-HTP hat offenbar gewirkt. Irgendwie war damit für mich die Theorie des Serotoninmangels für die Depression vom Tisch. Aber, besser ging es mir deshalb mit der Müdigkeit nicht. Kann somit kein Mangel sein, dachte ich mir und wohl auch nicht für eine Depression verantwortlich sein, denn ein Mangel von Serotonin führt ja nach langläufiger Meinung zu einer solchen, aber nicht ein Überschuss. Ich müsste wohl der glücklichste Mensch sein, mit einem solchen Wert, dachte ich mir. Leider fehl am Platz.
Zwar auch schon deutlich weniger, aber ich schlief in den Jahren 2020 bis 2022 am Tag nach wie vor gut 9-10h. Tief, fest und lange sozusagen. Fast wie ein Baby/Kleinkind. Aber, 100% fit war ich nicht und so startete ich Ende 2021 den dritten Anlauf zu einer Psychotherapie. Es war eine Frau (studierte Psychologin), die die Therapie durchführte; in meinem Alter etwa. Erzählte ihr von meiner Historie und nach einigen Sitzungen meinte sie, dass die Diagnose Depression nicht ganz passen würde bzw. schlüssig sei (Zitat: so richtig depressiv schauen sie mir nicht aus). Dafür seien einfach zu wenig Kriterien erfüllt bzw. mein Verhalten im Alltag usw. passe nicht wirklich dazu und sie meinte, es könne eine Anpassungsstörung sein auf die sich völlig veränderten Rahmenbedingungen der letzten Jahre.
Gut, ich machte einige Sitzungen bis etwa März 2022, aber bei der Müdigkeit/Antriebslosigkeit tat sich wenig. Wieder einige Monate vergingen bis ich mich dann im September 2022 erneut aufraffte und einen (anderen) Psychiater konsultierte. Wieder alles erzählend, die Diagnosen am Tisch liegend, so auch den Befund über den Serotoninüberschuss, welchen er sehr interessiert begutachtete. Er war auch der Meinung, für eine klassische Depression passt es nicht so ganz - zu wenige formelle Kriterien seien aktuell erfüllt. Denn, Müdigkeit kann letzten Endes auf hunderte Erkrankungen hindeuten; nachdem aber organisch alles ok sei, musste die Ursache irgendwo im Hirn-Botenstoffwechsel zu suchen sein. Er verschrieb mir dann Wellbutrin, ein Noradrenalin- und Dopamin-Wiederaufnahmehemmer, welcher auch zur Nikotin/Raucher-Entwöhnung (und anderen Süchten) eingesetzt wird in der geringsten Dosierung (1 Tablette 150mg morgens).
Das schlug ein - erstmals seit fast 8 Jahren begann sich die Müdigkeit aufzulösen. Und wie schnell! Nach der ersten Monatspkg. war ich schon gut beisammen, Müdigkeit deutlich reduziert und auch der Antrieb kam wieder. Also substanziell besser, ohne einen Rückfall in dieser Zeit. Meine Stimmung ingesamt wurde besser, nach der 2. Monatspkg. noch besser. Wir einigten uns, die nächst höhere Dosierung zu probieren, also die 300mg Tablette, jeweils 1x/Tag morgens bis auf weiteres. Nun nehme ich es schon das 4. Monat und bisher hatte ich keinen nennenswerten Rückfall bzw. eine Verschlimmerung auf das alte Niveau. Im Gegenteil eher. Die Trendlinie der Besserung zeigt nach oben, auch wenn es schubweise dahingeht - anfänglich steiler, dann flacht die Besserung ab.
Auch schlafe ich nicht mehr ganz so viel und bin untertags einfach wacher/fitter. Vor allem die PC-Arbeit fällt mir wieder leichter. Sogar die Konzentrationsfähigkeit ist einen Tick besser - keine Tiefs am Vormittag und frühen Nachmittag mehr. Ich kann problemlos auch wieder längere Zeit am PC arbeiten, ohne dass mir die Augen zufallen.
Innerlich bin ich auch etwas ruhiger geworden: die innere Unruhe wurde zwar im 1. und 2. Monat der Einnahme verstärkt, hat aber mittlerweile komplett nachgelassen - ich lerne erstmals seit über 20 Jahren richtig gut zu entspannen, weil die innere Unruhe deutlich nachgelassen hat! Etwas ein Hitzkopf war ich mein ganzes Leben schon, das wird sich wohl kaum ändern.
Das Medikament hat bei mir folgende Nebenwirkungen gezeigt: Appetithemmend (habe rund 3,5-4kg seit Einnahmebeginn verloren, aber es stabilisiert sich mittlerweile) und anfänglich war ich wieder unruhig bzw. hatte in den ersten beiden Monaten der Einnahme fallweise hohen Puls. Es poppten die alten Symptome wieder auf. Mittlerweile ist bis auf den reduzierten Appetit alles verschwunden und ich habe zum Fingernagelkauen auch aufgehört. Seit vielen Jahren. Eine positive Nebenwirkung. Auch die Verdauung beeinflusst es positiv, wenngleich meine Akut-Beschwerden ja schon lange zuvor verschwunden waren. Ich kann es schwer beschreiben, aber die Verdauung scheint besser zu gehen als zuvor und mein Bauch ist kaum mehr gebläht.
Nächster pos. Aspekt: die S. Lust kommt langsam wieder zurück. Auch hier: in leichten Schüben kommt die Besserung. Zwar muss ich klar sagen, dass all die Jahre organisch alles bei mir gut funktionierte (Gl. wurde steif, erek. konnte ich aufrecht halten), aber ich hatte einfach keine Lust an ero. bzw. S. oder an Frauen bzw. Beziehung allgemein. Das scheint sich langsam zu ändern - mit (leider) leichten Rückfällen. Aber auch hier: Tendenz nach oben zeigend. Auch die Funktion des Geschlechtteils wird sogar besser (Ausdauer, Härte)
Weiters beobachte ich, dass ich irgendwie emotionaler werde, also von meiner Kopflastigkeit etwas wegkomme.
Insgesamt ist meine Stimmung am Tag einfach viel besser geworden, als sie noch wenige Monate oder Jahre zuvor gewesen ist.
Ein Tiefpunkt kam mit der letzten Email vom Doktor kürzlich: ich soll Wellbutrin zur Stabilisierung in der dzt. Dosierung ein ganzes Jahr (!) einnehmen, weil mein Leiden doch sehr lange ging. Das hat mich etwas geschockt, weil ich doch gewisse Vorbehalte gegenüber den Psychopharmaka habe, auch wenn ich nur ein einziges 1x/Tag nehme und schnellstmöglich davon los kommen möchte.
Ich denke, zwei wichtige Bausteine meiner Besserung/Genesung waren folgende:
meine Persönlichkeit/Lebenseinstellung zum einen. Auf der einen Seite hat sie mich mutmaßlich ins Dilemma geführt, auf der anderen Seite aber auch wieder heraus geholt. Ich habe eine gute Wahrnehmung/Beobachtungsfähigkeit und ein gutes Gespür für meinen Körper - was tut gut, was nicht, was verändert sich durch welche Maßnahmen. Dementsprechend habe ich die Ärzte, Therapeuten mit detaillierten Fakten zu meinem Zustand (Verhalten, Verhaltensänderungen usw.) versorgt. Und darüber auch ganz offen und direkt gesprochen. Nicht um einen heißen Brei herum, sondern ich schilderte allen die Probleme sehr detailliert auf den Punkt gebracht. Besonders meine Herangehensweise mit den Selbstversuchen (5-HTP, Johanniskraut) brachte die Sache ins Rollen: Sie schloss einen Serotoninmangel letztendlich aus und führte zu einem anderen Medikament. Das war für den Psychiater, welchen ich zuletzt kontaktierte, ein wichtiger Input - er war zwar etwas überrascht ob meines Ansatzes, aber der vorgelegte Laborbefund mit dem viel zu hohen Wert war eindeutig.
Wenn ich zurück denke: nur ein anderes Medikament und binnen weniger Wochen sind die Symptome weg, wo ich zuvor jahrelang herum lamentierte.
Zudem konnte ich mich, auch wenn ich nicht gut beisammen war, stets motivieren, aktiv etwas gegen meinen Zustand zu unternehmen. Also nicht passiv auf der Couch liegen und Trübsal *beep*, sondern meine Probleme aktiv angehen und habe hartnäckig meine Besserung angestrebt und vieles nebenher noch probiert (Massagen, Entspannungsübungen usw.). Das ist eine Einstellungssache, ganz klar. Kommt wohl aus meiner langjährigen Sportlerkarriere, in der ich Disziplin und Ausdauer lernte.
mein Sport auf der zweiten Seite: der hat mir immens zu allen Zeiten geholfen. Auch wenn es in den Jahren 2017/18 schwer war, zu sporteln, so habe ich mich trotz meines Tiefs dazu bewegen können. Nach Sporteinheiten ging es meist besser, egal in welcher Phase. Auch in der schlimmsten Zeit 2017/18.
Rückblickend betrachtet: bis auf die Müdigkeit/Antriebslosigkeit konnte ich alle übrigen Symptome über die Zeit durch div. Behandlungen (siehe oben) eliminieren. Nur letztere verblieb und scheint nun auch final behoben zu sein. Fraglich, wie es weiter geht, denn ich hoffe schon, kein Dauerpatient zu werden, der laufend dieses Mittel einnehmen muss um keinen Rückfall zu erleiden. Ebenso hoffe ich, das mein zukünftiger Berufs- und Lebensweg mir mehr Befriedigung zurück geben wird anstatt mich mental/emotional (wie in den letzten 9 Jahren) auszulaugen.
Ebenso muss ich anmerken, dass ich, bis auf obig geschilderte Symptome keine weiteren hatte. Also weder habe ich mir selbst etwas angetan noch anderen. Auch war ich nicht aggressiv in irgendeiner Art und Weise oder Mitmenschen haben an mir etwas vergestellt, das ich mich verändert hätte.
Hier liest man im I-net vieles, was in diesem Zusammenhang zutreffen soll.
Auch sonst habe ich keine psychisch diagnostizierte Erkrankung - da haben jetzt schon 2 Psychiater und 3 Psychotherpeuten drauf geschaut.
Das Leitsymptom war die Müdigkeit Antriebslosigkeit. Der ganze Rest kann auch stressbedingt gewesen sein, wenngleich ich auch im I-net den Begriff der Belastungsdepression gefunden habe.
Heute bin ich happy, dass ich diese Phase meines Lebens hinter mir gelassen habe. Mein Doktorrat geht weiter und meine Gedanken werden immer positiver.
13.12.2022 21:22 •
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