TMS ist Transcranielle Magent Stimulation
Ich schreibe meine Erfahrungen damit in einen eigenen Thread in etwa 2 Wochen, wenn ich fertig bin, aber soviel jetzt: Eine Magnetspule wird vorne an der linken Kopfseite positioniert und man wird mit Magnetimpulsen beschossen. Es fühlt sich an, als würde ein Specht an deinen Kopf picken, auch die Geschwindigkeit. Es dauert 20 Minuten, mit 40 Serien Beschuss, dazwischen kurze Pausen. Es tut nicht weh, anfangs bekommt man etwas Kopfschmerzen, sonst tut es nicht weh, es gibt sonst keine Nebenwirkungen. Es wird täglich über 3 Wochen werktäglich durchgeführt, dann ist ein Arztgespräch und es wird entschieden, ob verlängert wird. Maximal sind 6 Wochen möglich. Nach der 6. Behandlung habe ich eine DEUTLICHE Verbesserung gespürt. Ich bin jetzt in Woche 5. Durchgeführt wird es in einem psychiatrischen Krankenhaus ambulant. Laut Arztgespräch ist die Erfolgsquote bei Depressionen etwa 70%. Die Nachhaltigkeit ist sehr unterschiedlich, es können Wiederholungen nötig sein. Das wird sich zeigen.
Deine extreme Müdigkeit hatte ich auch, ich nehme als Antidepressiva Jatrosom, das ist das am stärksten antriebssteigernde Medikament, das es gibt, ein irreversibler MAO-Hemmer. Man muss auf die Ernährung achten, aber das mache ich gerne, weil es mir dadurch viel besser geht. Sprich doch mal deinen Arzt darauf an, dass dein Antrieb so schlecht ist, vielleicht musst du dein Antidepressiva wechseln oder mit etwas anderem kombinieren. Ich hab etliche Antidepressiva durchprobiert, bis ich bei Jatrosom gelandet bin.
Die guten und schlechten Tage habe ich mir, ein Tipp meiner Therapeutin so vorgestellt:
Erst mal musst du aus dem Loch krabbeln, in das du gefallen bist. Dann gehst du eine Straße hoch, auf dem Weg in dein Leben. Anfangs ist sie steil, dann wird sie flacher. In der Straße sind viele Schlaglöcher. An manchen geht man vorbei, in manche tritt man sehenden Auges, in manche tritt man unbewusst. Manche davon sind kleiner, manche größer. Die Aufgabe durch die Therapie ist es, die Schlaglöcher zu erkennen, bevor man hineintritt. Es wird auch nach der Depression immer wieder Schlaglöcher geben, aber sie werden im Lauf der Zeit kleiner und weniger. Mit diesem Bild kann ich mich sehr anfreunden, und wenn eine schlechte Zeit kommt, weiß ich, NEIN, es ist nicht das Riesenloch vom Anfang, sondern nur ein Schlagloch.
Vielleicht hilft dir dieses Bild ein wenig, geduldig zu sein.
Alles Gute
Eis
26.11.2019 07:54 •
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