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Depression - Lebensjahre hinter einem Schleier

T
Hallo ihr,

mittlerweile geht meine Depression schon mehrere Jahre. Ich habe das Gefühl, mein Leben die ganze Zeit überhaupt nicht wahrgenommen zu haben. Arbeit, Urlaub, Freizeit - über Jahre jede Aktivität ohne Gefühle und mit der großen Mühe, meinen Zustand vor Freunden und Kollegen zu verstecken. Grübeln und Sorgen 24 Stunden am Tag, keine Medikamente und Therapie helfen. Nur Internet-Surfen und ungesunde Lebensmittel können bewirken, dass noch etwas Dopamin ausgestoßen wird. Ich fühle mich wie in einem Albtraum und hätte früher nie erwartet, dass mein Leben so verlaufen wird. Sollte aus irgendeinem Grund doch irgendeine Therapie anschlagen und meine Gefühle wiederkommen - dann müsste ich mit dem Gefühl Leben, 5 Jahre meines Lebens an die Depression verloren zu haben.

Wie bewältigt ihr das Gefühl der Vergeblichkeit und der Verbitterung und inneren Einsamkeit in einer langfristigen Depression?

Danke und lieben Gruß

08.12.2021 01:09 • #1


Jana7
Hallo,
erinnerst Du Dich an Zeiten, in denen es Dir besser ging?
Wie begann denn alles?
Du bist erst 33 - 5 Jahre wären zu verschmerzen. Aber dieser Gedankengang ist vlt. Ausdruck Deiner Deprimiertheit...

Welche Medis hast Du in welcher Dosierung wie lange eingenommen?
Depressionen können es sehr schwierig bis unmöglich machen, die Suche nach dem richtigen Medikament durchzuhalten oder das Warten auf eine Gesprächstherapie durchzuhalten.
Hast Du wirklich ernsthafte Versuche unternommen?
Teufelskreise

Du schreibst keine Gefühle. Fühlst Du denn gar nichts oder nur keine (größere) Freude?

Bist Du traurig-melancholisch? Wie würdest Du Deine Gefühle beschreiben?

Du arbeitest, fährst vielleicht im Urlaub weg - Du hast auf jeden Fall noch Antrieb. Du schaffst, Deinen inneren Zustand vor Kollegen zu verbergen. (Du ziehst Dich nicht zurück.).

Es gibt mehrere Theorien zu Depressionen und deshalb eine Reihe von Medikamenten - nicht nur klassische Antidepressivas.

09.12.2021 12:24 • x 1 #2


T
@Jana7

Hey Jana,
danke für die Antwort! : )

Ja, das stimmt wohl; über die Dauer der Depression nachzudenken, ist sicherlich ein unnötiges Symptom der Depression selbst - gut, nochmal darauf hingewiesen zu werden; vl. kann ich es etwas abstellen : )

Ich habe Escitalopram und Venlafaxin schon während des Eindosierens wegen Nebenwirkungen wieder abgesetzt. Elontril, Moclobemid, Trazodon und Augmentation bringen leider nichts.

Vl. hätte ich das Venlafaxin höherdosieren und nehmen und die Nebenwirkungen ertragen sollen. Stattdessen flüchte ich mich seit Jahren in Internetsucht, Grübeln und Arbeit, um die Depression auszuhalten. Das war wohl keine gute Lösung

Ich fühle größtenteils generalisierte Angst, Angst vor der Zukunft und Stress (hoher Cortisolausstoß); damit wache ich auf und schlafe ich ein, zusätzlich zum Grübeln über Vergangenheit, Zukunft und meine Unzulänglichkeit. Sonst habe ich keine Gefühle; zumindest fühle ich mich aber im Kontakt mit Menschen und bei der Arbeit etwas weniger schlecht als sonst. Manchmal habe ich Wut auf die Welt und Mitmenschen und fühle mich allein.

Eine Verhaltenstherapie ist gerade wieder angefangen aber ich habe das Gefühl, dass ich mich mit den Gesprächen nur über Wasser halte und die Depression nicht enden wird. Die letzte Therapie vor 2 Jahren hat nichts gebracht. Aber meine erste Episode vor 7 Jahren konnte ich tatsächlich mit Therapie beenden. Vl. kommt bald die psychosomatische Klinik, wenn das mit Corona geht.

Fallen dir besondere Theorien oder Medikamente ein? Deine Schilderung klang so...

Danke und viele Grüße! : )

Topo

11.12.2021 01:27 • #3

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