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Depression nach Trennung

F
Hallo ihr lieben,

Ich stecke gerade fest. Ich habe mich Anfang Januar von meinem partner getrennt mit dem ich 2 Jahre zusammen war. Ich habe mich getrennt da mein ex partner oft Grenzen überschritten hat. Er hatte viele Wutausbrüche, reden konnte ich nicht mit ihm denn wenn ich etwas ansprach das mich störte war ich das problem. Außerdem rauchte er täglich Canna. was mich störte weil ich merkte das er sich veränderte. Natürlich durfte ich das nicht ansprechen sonst war streit vorprogrammiert. Ich habe mich bereits vor einem Jahr getrennt und er versprach eine Therapie zu machen und sich zu ändern. Ich wollte nie das er sich für mich änderte, doch er sagte ich hätte in allen Punkten recht die mich störten. Leider hielt vieles was er versprach nicht an und es kam im Januar wieder zu einem Verhalten wo ich mir noch Angst vor ihm hatte. Ich musste gehen und mich trennen. Natürlich will er sich nun wieder ändern und wieder eine Therapie machen und verspricht mir wieder das alles anders wird. Ich habe aber gar keine Hoffnung das ich ihm jemals wieder vertrauen kann.
Ich liebe ihn noch aber ich war 2 Jahre nicht mehr wirklich glücklich. Das waren Momentaufnahmen die ich nun nach der Trennung vermisse. Da sieht man vieles besser als es war.
Ich bin nun 35(fühle mich wie 25) keine Kinder, nie verheiratet.
Irgednwie bin ich nun wieder in die Depression und Angst gerutscht. Habe keine Lust irgednwas zu machen. Keine Hoffnung jemals den passenden Mann zu finden - obwohl ich natürlich auch immer Familie etc wollte. Jetzt hab ich Zukunftsangst. Fühle mich leer und als wäre ein riesen Loch vor mir. Habe furchtbare Angst das diese Leere nie verschwindet.

Ihm nochmal eine Chance geben? Wäre vom Verstand absolut falsch. Mein herz hängt trotzdem noch an ihm. was denke ich normal ist.

Ich weiß nicht wohin mit meinen Gedanken, habe ende Februar erst ein Gespräch bei meiner psychologin. Vorher bekomme ich keinen Termin. Habe vor 14 Tagen wieder angefangen Escitalopram zu nehmen und warte noch auf die Wirkung. Nebenwirkungen trockener Mund und Unruhe sowie Herzrasen oder Herzklopfen zittern hab ich alles. Wobei ich nicht weiß ob es einfach die Krankheit ist.

Ich wäre dankbar mich hier etwas austauschen zu können. Oder einfach froh etwas Mut zu bekommen.

Liebe Grüße

01.02.2025 18:36 • x 1 #1


Fritz
Hi fliegenderEngel
Erstmal Willkommen!
Eine Trennung von einem Partner lösen viele psychische Krankheiten aus.
Burn Out, Depressive Verstimmung, oder eine andere Depressions-Form.
Es kommt aber auch die Erkenntnis, ob man nicht von Anderen Menschen abhängig war.
Abhängig von seinem Tun, Verhalten, Denken, Versprechen, usw.
Ängste aller Art stellen sich ein. Zukunftsangst, Angst, weil falsches gedacht wurde, Angst, nicht gut genug zu sein, Angst, vor Veränderungen.
Zuerst solltest du Kontakt aufnehmen, aber zugleich Klartext reden, wie du dir das vorstellst!
Bedenke folgenden Spruch: Wenn du immer das tust, was du immer getan hast, dann bekommst du das, was du immer bekommen hast.
Aber alles einfacher geschrieben als getan.
Bleib mutig, es wird schon wieder besser werden!
Meine Einstellung.
Servus

02.02.2025 08:37 • #2


A


Hallo FliegenderEngel,

Depression nach Trennung

x 3#3


F
@Fritz vielen Dank für deine Antwort

02.02.2025 10:46 • #3


Dys
Eine Trennung oder ein Verlust von jemandem bedeutet nicht zwangsläufig, dass daraus eine psychische Erkrankung resultiert. Man kann sich aber in der Tat in etwas hineinsteigern und das kann dann in einer Erkrankung münden.

Traurig sein, heißt nicht sofort eine Depression zu haben. Unsicherheit wie man fortan mehr oder weniger alleine zurecht kommen sollte, heißt nicht sofort Angsterkrankung.

Leben bedeutet Veränderung und mit Veränderungen wird umzugehen sein. Das macht man oft intuitiv ohne lange drüber nachzudenken oder sich in irgendeiner Weise extrem benachteiligt zu fühlen im Alltag. Gibts meine Lieblingssnacks nicht, ist das schade. Aber eventuell gibts andere die mir auch schmecken. Verlässt ein lieber Kollege die Firma, arbeiten trotzdem noch andere eventuell liebenswerte Kollegen weiter dort.

Wenn ich mich aber von Etwas oder Jemandem trenne, dann doch deshalb weil ich es will und dann doch nicht um mich dadurch schlechter zu fühlen als vorher. Dann wende ich mich doch Neuem zu und versuche das positive zu erlangen. Das Neue stellt natürlich eine Herausforderung dar, der ich mich dann eben stellen sollte. Bestenfalls begebe ich mich nicht wieder in Situationen oder Verhältnisse, in denen es mir genauso schlecht geht, wie die von denen ich mich getrennt habe.

Und dass dies nicht passiert, dafür habe ich doch meinen Erfahrungsschatz. Schlecht ist es tatsächlich nur, wenn ich den nur nutze um zu rechtfertigen, dass ich mich schlecht fühle. Denn dann hätte ich ja auch gleich in der Situation bleiben können, in der ich mich bis dato schlecht gefühlt habe. Traurigkeit und Unsicherheit sind dabei ganz normal, wenn man vor einem Neuen Lebensabschnitt steht, aber deswegen ist nicht jeder gleich an irgendeiner psychischen Erkrankung erkrankt und muss auch nicht erkranken. Etwas negatives überwinden kostet aber eben auch Überwindung. Letztlich wird einem immer wieder etwas passieren oder man tut etwas, dass einen sich schlecht fühlen lässt, weil dass auch immer schon so war. Es wäre dann halt gut, sich auch mal vor Augen zu führen, dass man das auch schon mal überwunden hat.

02.02.2025 11:42 • x 2 #4


ZeroOne
Hi @FliegenderEngel ,

bestimmt liegt noch eine schwere Zeit vor dir, aber von außen sieht es (zumindest für mich) so aus, als hättest du den größten und schwersten Teil des Weges schon hinter.

Ich persönlich finde, dass es schon viel Wert ist, dass du - trotz Schmerz - die Realität zulassen kannst:

Zitat von FliegenderEngel:
Ich liebe ihn noch aber ich war 2 Jahre nicht mehr wirklich glücklich. Das waren Momentaufnahmen die ich nun nach der Trennung vermisse. Da sieht man vieles besser als es war.


Vielleicht lohnt es sich, auch hier noch näher hinzusehen:

Zitat von FliegenderEngel:
Ihm nochmal eine Chance geben? Wäre vom Verstand absolut falsch. Mein herz hängt trotzdem noch an ihm. was denke ich normal ist.


Ist es wirklich das Herz, das noch an ihm hängt? Oder ist es vielleicht die Angst?

Du hattest geschrieben, dass du Angst hättest, dass dein Wunsch nach Bindung und Familie vielleicht nicht mehr in Erfüllung gehen könnte. Vielleicht ist es eher das, woran du hängst und nicht an ihm als Person?

Da ich keine Ratschläge geben will/kann: vielleicht waren ein paar Denkanstöße dabei, die dir weiterhelfen können?

Ich wünsche dir, dass das Escitalopram bald die gewünschte Wirkung zeigt und dir das Gespräch mit der Psychologin auch ein gutes Stück weiterhelfen kann.

Alles Gute für dich!

02.02.2025 11:45 • #5


F
@ZeroOne
Vielen Dank. Ja es hilft mir wenn jemand es als Außenstehender mal sagt.
Und auch mir mal Mut macht.
Danke dafür.

Liebe Grüße

02.02.2025 14:02 • x 2 #6


F
@Dys
Ja das stimmt alles.. Danke für deine ehrliche Meinung.
Ich leide aber leider seit Jahren an Depression und Angststörung und kann deswegen unterscheiden ob es nur eine Trauer oder Unsicherheit ist. Die Krankheit ist leider mit voller Wucht gerade zurück.
Und da möchte ich natürlich raus kommen.
Liebe Grüße

02.02.2025 14:04 • #7


Dys
@FliegenderEngel
Da Du ja ein Antidepressivum einnimmst, gehe ich natürlich davon aus, dass eine Diagnose diesbezüglich gestellt wurde. Im Grunde lesen hier sicher einige Menschen auch mit, die sich mit ähnlichen Situationen auseinandersetzen müssen und daher galt mein „Einwand“ wann von Depression und Angst als Erkrankung die Rede sein kann auch nicht explizit Dir, sondern einer Meinung, die jemand hier als allgemeine Konsequenz einer Trennung hinstellen möchte und die dann Depression und Angst wäre.
Ich glaube in der Tat nicht, dass Menschen nach einer Trennung zwangsläufig an Depression erkranken und auch nicht, dass automatisch eine Angsterkrankung dadurch entsteht.

Für Dich sehe ich in der Konsultation eines Therapeuten ja auch einen guten Weg und vielleicht helfen die Medikamente bis dahin, deine Stimmung zu stabilisieren. Jedenfalls wünsche ich Dir das.

02.02.2025 14:21 • x 2 #8


Fritz
Nochmal ich
Hi FliegenderEngel
Ich glaube auch, dass die Angst vor der Zukunft, oder noch andere Ängste, Angst vor der Angst, usw.
für dich Probleme sind.
Es wäre super, wenn wir die Ängste ausschalten könnten, sowie man mit einem Schalter das Licht ausschalten kann.
Sowas gibt es aus meiner Sicht nicht.
Was aber möglich ist, die Ängste täglich zu überwinden, das funktioniert.
Jedes Lebewesen, das auf unsere Erde geboren wird, hat die Fähigkeit, Angst zu verspüren!
Da gibt es keine Ausnahme.
Ob Mensch oder Tier, da muss jeder durch.
Aber, ich bin mit zu 100 % sicher, dass es Möglichkeiten gibt, diese Ängste oder Depressionen, zu überwinden.
Dafür braucht es sehr viel Wissen, vielleicht Bücher und auch sehr viel Geduld.
Eine Therapie könnte helfen, Medikamente dagegen gibt es auch.
Was aber du brauchst, kann kein anderer für dich erledigen, dass kannst nur du mit Mit Arbeiten an deiner Seele erledigen.
Aber ohne Wissen über die menschliche Psyche wird es nicht gehen.
Meine Meinung
Servus

03.02.2025 14:51 • #9


F
Ja leider kenne ich das gefühl der Depression schon seit meinem 16. Lebensjahr und hatte auch zwischendurch Ruhe.

Ich bin gerade aber wieder an dem Punkt wo nichts mehr geht. Und die Trennung ist schon fast gerade in den Hintergrund geraten.



Ich habe leider auch körperliche Symptome wie herzrasen, erhöhter puls und eine diagnostiziert Angststörung während meiner Depression.



Deswegen hab ich meine Medikamente auch wieder eingeschlichen und hoffe sie helfen mit bei den Symptomen. Nehme sie jetzt seit 2,5 Wochen ca. Hoffe das es anschlägt. Ich denke die verstärkte Angst und die innere Unruhe können evtl auch Nebenwirkungen sein.



Das ich nach solch einer Beziehung Traurigkeit etc empfinde ist mir durchaus bewusst und das es zeit braucht. Nur das ich wieder steil in die Krankheit rutsche wirft mich zurück.



Liebe Grüße und danke für eure Antworten

03.02.2025 19:22 • #10


A


Hallo FliegenderEngel,

x 4#11


HDD
Zitat von FliegenderEngel:
Habe keine Lust irgednwas zu machen. Keine Hoffnung jemals den passenden Mann zu finden - obwohl ich natürlich auch immer Familie etc wollte.

Um jemanden kennen zu lernen, hilft es, unter Leute zu gehen. Zudem lenkt dich das vielleicht auch von negativen Gedanken ab. Sicherlich erfordert es Überwindung, aber vielleicht ist es den Versuch wert?

Zitat von FliegenderEngel:
Ihm nochmal eine Chance geben? Wäre vom Verstand absolut falsch.

Das sehe ich auch so. Je weniger du an ihn denkst, umso besser. Kannst du nicht etwas anderes finden, etwas Interessantes, das deine Aufmerksamkeit absorbiert? Manchmal glaube ich, dass zu viel zu denken (zu grübeln) eine Hauptursache für Unglück ist. Wenn man dagegen im Flow ist, also die Aufmerksamkeit nicht bei einem selbst liegt, dann vergeht die Zeit wie im Fluge, und man ist glücklich... oder jedenfalls nicht unglücklich. Wäre schön, wenn so was für dich möglich wäre.

Alles Gute für dich!

Heute 00:02 • #11

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