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Depression vererbbar?

Natalie_18
Hallo zusammen,

Ich leide unter einer Belastungs-Depression, nun gestern ging es meiner Mutter nicht sehr gut (Blutdruck) und ich fuhr sie zu ihrem Arzt. Ich durfte mit ins Behandlungszimmer nach sehr langem Gespräch, vielen Untersuchungen etc. kam raus dass sie einfach mega unter Stress steht, da bei mir vor kurzem eben eine Depression diagnostiziert wurde macht sie sich höllische Sorgen dass ich nun meinen Job verliere sobald ich wieder arbeiten gehe. Naja nun ist es so dass ihr Arzt ihr neue antidepressiva Medikamente verschrieben hat, daraufhin erzählte sie mir dass sie seit ca 5Jahren Medikamente nimmt. Ebenfalls hat sie mir erzählt dass meine Oma 3 Cousinen meiner Oma ebenfalls Depressionen hatten zwei der Cousinen sich sogar umgebracht hätten.

Nun wollte ich fragen was ihr zu dem Thema vererbbare Depressionen wisst?
wurde evt. auch bei einem Psychologen gefragt ob es in der Familie Depressionen gab?

Vielen Dank schonmal für eure Antworten

21.11.2019 22:33 • x 1 #1


Hoffnung21
Hallo Natalie, es gibt schon eine genetische Veranlagung bei Depressionen. Allerdings heißt das nicht zwangsläufig, dass jeder in der Familie dann auch krank wird. Genauso gut kann man auch an Depressionen erkranken, ohne dass jemand anders in der Familie erkrankt ist.

Und die Frage kommt vor.

LG Eis

21.11.2019 23:46 • x 3 #2


A


Hallo Natalie_18,

Depression vererbbar?

x 3#3


Pimbolina71
Liebe @Natalie_18 : es kann durchaus vorkommen, dass die Depression vererbbar ist. Meine Mutter war auch lange Zeit depressiv, hat es jetzt aber gut im Griff. Aber an anderen psych. Probleme leidet sie nicht (ausser vielleicht noch an Ängsten, da bin ich mir aber nicht so sicher). Aber bei mir sind die psychischen Probleme und die Baustellen heftiger. Meine Grossmutter mütterlicherseits litt an Altersdepressionen, was ja jeden treffen kann.

Ja, meistens wird man gefragt, ob in der Familie sonst noch jemand unter Depressionen leidet. Also nehme ich stark an, dass diese eben auch vererbbar sind.

Liebe Grüsse
Pimbolina

22.11.2019 02:22 • x 1 #3


S
Hallo Natalie,

wie Eis schon beschrieb, sind nicht die Depressionen vererbbar, sondern bloß die Veranlagung dazu.

Damit sich eine Depression entwickelt, müssen mehrere Dinge zusammen kommen. Veranlagung, niedriges Selbstbewusstsein, weitere Auslöser. Wenn die Veranlagung groß ist, muss nicht so arg viel dazu kommen, dass eine Depression entsteht. Hat man es nicht so in den Genen, ist die Belastung, die man tragen kann größer. Aber ausgeschlossen sind Depressionen da auch nicht.

Schöne Grüße
Martina

22.11.2019 09:58 • x 2 #4


Mandinka
Es wird einerseits die Veranlagung zur Depression vererbt. Hinzu kommen manchmal auch andere vererbte Krankheiten. Die Probleme, die diese Krankheiten oder Besonderheiten mitbringen, führen dann wiederum auch eher zur Entwicklung von Depressionen.

Was man auch nicht außer Acht lassen darf, sind Verhaltens- und Denkmuster, die sich in Familien oft über Generationen weitervererben. Das passiert dann über die Erziehung und die Art des Umgangs untereinander. Wenn dann noch Trauma durch Krieg zum Beispiel hinzukommen, hinterläßt das bei den Kindern sehr oft Spuren in der Psyche und diese geben es wiederum an ihre Kinder weiter usw, wenn dieser Kreis nicht irgendwann durch Einsicht, Therapie etc. durchbrochen wird.
Mein Vater z.B. hatte Depressionen. Bereits sein Vater war wahrscheinlich durch seine Erlebnisse im 1. Weltkrieg traumatisiert worden und hat in der Erziehung seiner Söhne sicher sehr autoritär gehandelt. Das wird meinen Vater bereits geprägt haben. Dann erlitt er selbst Trauma als Soldat im 2. WK und in der Gefangenschaft viel Not und Angst. Später hatte er große Probleme, Konflikte auszuhalten oder mit diesen angemessen umzugehen. Er hatte immer latente Depressionen und hat sich dann im hohen Alter suizidiert. Seine Probleme und auch der Rucksack meiner Mutter haben natürlich wieder ihre Spuren in der Psyche ihrer Kinder hinterlassen. Und so kann das tragischerweise über Generationen weitergehen, wenn man es nicht schafft, gegenzusteuern.

22.11.2019 10:51 • x 1 #5


M
Ein Beispiel aus meiner entfernten Verwandschaft: Mutter litt an Depression, beide Kinder (aktuell im Jugendalter) gesund und munter (im wahrsten Sinne des Wortes). Man sollte sich auf keinen Fall einreden (lassen), dass wenn man depressiv ist und Kinder möchte, diese auch zwangsläufig depressiv werden. Eine andere Frage ist natürlich, ob man sich, wenn man bereits mehrere depressive Episoden hatte, noch zutraut, Kindern ein gutes Elternhaus bieten zu können, also die Verantwortung der Kindeserziehung wirklich übernehmen möchte. Es könnte auch so laufen, dass Kinder psychische Probleme bekommen, weil Sie mit einem depressiven Elternteil überfordert sind und auch emotional sehr darunter leiden. Das hat aber mit einer Vererbung im eigentlichen Sinne nichts zu tun.

22.11.2019 11:24 • x 2 #6

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