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Depressionen hat hier jemand ähnliches durch gemacht?

Lunixmond
Hallo ich weiß nicht genau wo ich diese Frage stellen soll desswegen hab ich gehofft hier Leute anzutreffen die vielleicht ähnliches durchgemacht haben und wollte hier mein Frust ab lassen.

Zu mir: ich bin weiblich 18 und ich wohne bei meiner Mutter und meiner Schwester. Wir haben nicht so ein gutes Verhältnis wir haben nicht viel Geld und ich habe nie wirklich Unterstützung von zuhause bekommen. Ich stand auch nie wirklich im Mittelpunkt und musste mit meinen Problemen immer alleine klar kommen.

Im Sommer 2017 habe ich ein Einjähriges Praktikum in einem Altenheim begonnen um die Ausbildung als Altenpflegehelferin zu machen. Es war alles schön und ich war glücklich. Ich habe Geld verdient usw. dann Anfang des Jahres sprachen sich Gerüchte übe mich rum und ich wurde ohne jeglichen Grund fertig gemacht. Vorher war alles super jeder war mit mir zufrieden. Diese Gerüchte kamen zum einen auch von der Schwester meines Freundes die da seit langer Zeit arbeitet und mich so garnicht mag. Sie ist der Meinung mein Freund ist zu gut für mich und er hat was besseres verdient. und so trug sich das alles auch in mein privates Leben. Ich hatte Angst zur Arbeit zu gehen weil ich nicht wusste was mich noch erwartet. Ich konnte nicht mehr richtig schlafen und mir ging es immer schlechter. Ich ging fast Woche für Woche zum Arzt und habe mir eine Krankmeldung geben lassen. Als ich das letzte mal beim Arzt war stellte er die Diagnose das ich Depressionen habe weil ich ihm erzählt habe das ich der Meinung bin alle wären ohne mich besser dran und es wäre besser ich wäre nicht mehr da. Er sagte mir ich solle mir einen Psychologen suchen der mich behandelt. Gesagt getan. Ihr wisst sicher das Psychologen eine ziemlich lange Wartezeit haben. Ich muss bis Oktober warten bis ich ein termin kriege.

seit Juni bin ich jetzt arbeitslos. Es stellte sich sogar raus das mein Chef nichts von dem Mobbing und den Gerüchten wusste. Tag für Tag sitze ich zuhause und fühle mich als würde ich nichts schaffen. Als wäre ich in einem schwarzen Loch. Meine Mutter macht mich fertig da es ihr nur um das Geld geht. Ich habe in der zeit kein einziges Mal unterstützung in der schweren Zeit von ihr bekommen. Sie selbst hat auch Depressionen wegen ihrer Vergangenheit etc. Es kam zuhause zu einem so heftigen Zeit das ich jetzt seit 4 wochen bei meinem Freund bin. Ich bin ihm auch sehr dankbar dafür. Und mir ist es sehr unangenehm das ich ihm nichts zurück geben kann im moment. Doch in letzter Zeit streiten wir auch ziemlich oft. Er wirft mir halt oft vor das ich einfach nur kein Bock zu arbeiten hätte und das ich mir einen Job wieder suchen soll. Klar will ich wieder arbeiten! Der Beruf hat mir sogar sehr Spaß gemacht ich hätte mir vorstellen können ihn mein Leben lang zu machen. Aber mein Freund versteht mich nicht. So ziemlich keiner in meiner Umgebung versteht mich so wirklich. Klar sie wissen mir gehts nicht gut aber mir sagen ich soll mein Ar. hoch kriegen usw. als wäre ich jemand der einfach keine Lust hat zu arbeiten Zieht mich echt runter. Ich würde gerne wieder arbeiten und wieder Geld verdienen um selbstständig zu sein. aber ich weiß, dass sich seelisch bei mir nichts ändern würde. Ich schaffe das alles alleine nicht. Ich hab so viele Lasten zu tragen. Die Probleme bei mir zuhause, das mit der arbeit, die Angst wieder anzufangen und zu fallen und der Versuch meinen Frust in Alk. zu versenken.

ich weiß nicht mehr weiter. Ich fühle mich einfach so alleine und hoffnungslos ich sehe keine Zukunft mehr für mich. Ich habe schlafprobleme und Trinke in letzter Zeit zu viel Alk.. Oft hab ich einfach schlechte Laune und Lust auf garnichts. Da wünschte ich mir einfach ich wäre weg. Abends weine ich oft weil ich darüber nachdenke das ich einfach nichts im meinem Leben erreicht habe. Ich hoffe jemand hat sich die Mühe gemacht meinen Text durchzulesen. Ich hoffe er ist verständlich

17.07.2018 20:53 • #1


bones
Nun was bringt dir das negatives denken und das zu viel Alk? Erreicht du damit was? Du hast es selber in der Hand, wie dein weg gehen wird. Entweder du änderst deine Einstellung und blickst nach vorne, du hast nix zu verlieren. Such dir in dein Beruf ne stelle, es gefällt dir Ja , was schön mal ein positiver Aspekt ist. Lass die Leute reden, kann dir egal sein. Wichtig bist nur du selber. Mach was aus dein Leben. Es kommt wieder licht in dein leben. Nur muss du was tun.

18.07.2018 15:29 • x 1 #2


A


Hallo Lunixmond,

Depressionen hat hier jemand ähnliches durch gemacht?

x 3#3


K
Puuhh... bones... ich bin ich erstaunt, dass unter deinem Mitgliedsnamen Stamm-Mitglied steht!
genau DAS sind doch die Symptome einer Depression! negatives Denken, das man sich selber null (!) zutraut und eben gar nichts selber in die Hand nehmen kann, geschweige denn, dass man von sich selber glaubt man könnte das... kennst DU das denn nicht auch selber?

Liebe Lunixmond!
mich hat dein Text sehr berührt! ich kann dich total gut verstehen! wirklich! die Gefühle die Du beschreibst kann ich so gut nachvollziehen! Bitte gib nicht auf! Und gib vor allem Dich nicht auf! Du bist erst 18 (ich bin Ü-30 und denke mir immer, wenn ich mit 18 das gewusst hätte, was ich jetzt weiß, also was meine Depression angeht, dann wäre jetzt bestimmt alles einfacher, Du hast alle Möglichkeiten, dass Du mit Deinen Problemen fertig wirst, bzw. diese angehst und löst und das alles viiiel besser wird!

Du hast auch schon einen wirklich mutigen und schwierigen Schritt geschafft, wie ich finde: Du bist von zu Hause ausgezogen!
Das war bestimmt nicht einfach! In diesem Moment bist Du Deinem gesunden Anteil in Dir gefolgt und hast etwas für Dich getan, etwas getan dass es Dir besser geht. Das war wichtig und ein guter Anfang.
Die Situation bei Deinem Freund ist jetzt aber bestimmt auch nicht einfach! ich kann total verstehen, dass Du Dich schlecht fühlst weil Du denkst, dass Du ihm im Moment nichts zurück geben kannst. Und das mag auch stimmen. Du schaffst es im Moment kaum _für DICH_ etwas Gutes zu tun, wie sollst Du da Gutes für Deinen Freund tun?
Das ihr oft streitet ist auch klar. Er kann nicht verstehen, dass Du das im Moment nicht kannst, Dir eine neue Arbeit suchen, dass Du das im Moment nicht schaffst und es Dir im Moment auch gar nicht zutraust und alles wie ein riiiesiger Berg erscheint, den Du nie überwinden kannst. Bitte glaube mir, oder versuch es mir zu glauben, dass es besser wird. Versuche auch ihn zu verstehen, er will Dir nur helfen. Da er kein Psychologe oder Therapeut ist, weiß er aber nicht wie bzw. kann nicht automatisch das sagen oder von Dir fordern was Dir gut tun und/oder helfen würde. Das ihr streitet ist natürlich schlimm und anstrengend, es zeigt aber auch finde ich, dass Du Dich (noch) wehrst und für Dich eintrittst, genau wie mit Deinem Auszug zu Hause. Du kämpfst und das ist super!
Was auch ziemlich super ist:
Du hast Dir einen Beruf ausgesucht in dem die Jobsituation ziemlich ! gut ist. In Pflegeberufen werden _wirklich_ Leute gesucht. Es ist so toll, dass Dir dieser Beruf gefällt! Es ist ein schwieriger Beruf, den die meisten gar nicht machen wollen - weil sie es nicht könnten! Er erfordert Geduld, Einfühlungsvermögen, immens starke Nerven und ein riesiges Herz. Meine Omi ist hochgradig pflegebedürftig und dement und seit 2 Jahren im Heim. Ich habe vor den Altenpflegerinnen die größte Hochachtung! Eine Freundin von mir arbeitet auch in dem Bereich (Pflegeheim für Behinderte Alte Menschen). Deshalb weiß ich auch, wie hart dieser Beruf ist und auch, dass die Angestellten leider und unvertretbarerweise (das geht oft echt GAR NICHT!) oft schlecht behandelt werden. Allein das man Dich rausgeschmissen hat ohne mit Dir Gespräche zu führen oder versucht hat die Situation zwischen Dir und Deinen Kolleginnen zu verbessern zeigt finde ich, das Du an dieser Arbeitsstelle nichts (!) verloren hast! Du bist Berufsanfängerin gewesen, alleine das macht Dich schützenswerter als Deine berufserfahreneren Kolleginnen!

Das Dein Arzt schließlich erkannt hat, dass Du Depressionspatientin bist war ein großes Glück! Nicht alle Ärzte checken das.
Was mir beim Lesen Deines Posts als erstes eingefallen ist, war: wohnst Du vielleicht in einer größeren Stadt? oder nahe dran? dann könntest Du versuchen einen Platz in einer Tagesklinik zu bekommen - wenn Du Dir das vorstellen kannst. Da einen Platz zu bekommen geht oft schnell, wenn man zeitlich flexibel bist - und das bist Du ja im Moment.
Tagesklinik ist wie Arbeit - nur das man an bzw. mit sich selbst arbeitet. Eine Therapie die den ganzen Tag (6-10 Wochen lang) geht, meine ging Mo-Fr 09.00- ca16.00 Uhr. Mir hat die Tagesklinik sehr geholfen. Meine Mitpatienten waren auch alle ! _nicht_ total gestört - nur depressiv wie ich - und alle hatten Probleme. Das tolle ist, dass es in der Tagesklinik auch einen sozialen Dienst gibt (also zumindest in meiner gas das und ich glaube, dass ist wohl immer so). Die helfen einem bei Anträgen (z.B. Sozialwohnung falls es mit Deinem Freund doch mal gar nicht mehr klappt), Bewerbungen und auch bei der Stellensuche.
Falls Du Tagesklinik nicht möchtes oder sie nicht möglich ist wg Entfernung: hast Du den Termin im Oktober bei einem Psychologen (= Dr. ) oder bei einem/einer Psychotherapeutin? Bei Psychotherapeuten geht es nämlich oftmals schneller mit dem Termin, allerdings muss man mindestens 10 anrufen, ich spreche da aus Erfahrung.

Ich hoffe, ich konnte Dir etwas helfen!
Du bist ein ganz toller lieber Mensch, das war der Gedanke der mir beim Lesen Deines Posts kam!
Du hast aktuell viele Probleme, aber die sind lösbar. Bitte versuch mir zu glauben!
Ich drück Dich, Deine Kate

21.07.2018 12:27 • #3


K
Nachtrag: ich hab noch was ganz Wichtiges vergessen: bitte versuch das Trinken wieder zu reduzieren. Du weißt selber, das es überhaupt (!) keine Lösung ist, sondern langfristig alles nur Schlimmer macht.

21.07.2018 12:32 • #4


bones
Zitat von Kate31:
hh... bones... ich bin ich erstaunt, dass unter deinem Mitgliedsnamen Stamm-Mitglied steht!
genau DAS sind doch die Symptome einer Depression! negatives Denken, das man sich selber null (!) zutraut und eben gar nichts selber in die Hand nehmen kann, geschweige denn, dass man von sich selber glaubt man könnte das... kennst DU das denn nicht auch selber



Natürlich kenn ich dies Gefühl zu gut. Ich versteh auch das Problem vollkommen vom Vorredner! Ich habe selbst mein Kampf täglich. Es ist jeden Tag ein Kampf, weiss ich nur zu gut. Ich selber leide unter schizoaffektive störung mit schwer depressive episode. Aber die Realität ist Das, was ich geschrieben habe. Es wird keinem helfen, jedenfalls mir nicht, wenn man Trost und nur Verständnis zeigt.

21.07.2018 14:08 • #5


C
Hallo Lunixmond, auch ich kann dich gut verstehen und möchte mich Kate31 anschließen. Super das du schon einen Termin bei einem Psychologen hast, es gibt bestimmt auch viele Leute die zwar die Empfehlung vom Hausarzt bekommen aber diese nicht wahrnehmen. entweder weil sie sich nicht Aufraffen können oder Versuchen die Krankheit mit sich selbst auszuhadern. Auch das du dich hier in diesem Forum gemeldet hast zeigt das du Hilfe suchst und etwas tun willst, weiter so! Vielleicht kannst du auch mit deinem Freund nochmal in ruhe Sprechen, ich habe das Gefühl das er dich schon unterstützen will. Immerhin hat er dich ja bei sich einziehen lassen und versucht dich aufzuraffen wie Kate31 schon schrieb denke ich auch das er vielleicht einfach nicht weiß wie.

Ein paar Gedanken die ich vielleicht noch hätte. Erkundige dich mal ob es bei dir in der Gegend eine Beratungsstelle für Menschen in schwierigen Situationen gibt. Besonder für Junge Menschen gibt es das des Öfteren. Dei uns machen das ein, zwei Vereine da kannst du hingehen und dir deine Sorgen von der Seele reden die beraten dich dann mit ihrer Erfahrung und kennen dann auch die weiteren Anlaufstellen an die du dich wenden kannst. Du kannst auch bei deiner Ärztin dich nochmal zurückmelden sagen das du einen Termin beim Psychologen hast und fragen was du in der Zwischenzeit zur Überbrückung noch machen kannst. Achso und mach so weiter und spreche dich über deine Probleme aus, das Gefühl nicht alleine zu sein kann auch schon helfen.
Ich wünsche dir viel Kraft, du wirst das packen.

25.07.2018 16:08 • #6

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