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Depressionen lähmen mich oder bin ich doch faul?

JuliaW
Hallo Biggy,

auch wenn meine Historie eine andere ist als Deine, dieser Satz hätte früher eins-zu-eins von mir sein können:
Zitat von Biggy1918:
Andere Menschen würde ich niemals so behandeln, wie ich es mit mir selbst mache.

Ich hab das geändert. Es gab bei mir einen Schlüsselmoment: Ich stand vor dem Spiegel, habe mir in die Augen gesehen und mir entgegengeschleudert wie sehr ich mich hasse. Da ist irgendetwas in mir wach geworden. Ich habe das mit Selbst-Mitgefühl hinbekommen - über viele Jahre habe ich geübt mit mehr Mitgefühl mit mir umzugehen. Inzwischen ist das der neue Automatismus und es fühlt sich sehr gut an, mich genauso zu berücksichtigen wie alle anderen.

Vor einiger Zeit habe ich entdeckt, dass es dazu auch Forschung und Selbsthilfe-Bücher gibt. Die brauche ich nun nicht mehr, doch vor 15 Jahren, als ich mich da auf den Weg gemacht habe, wäre das mit Sicherheit hilfreich gewesen. Falls Dich das interessiert: Gute Bücher über Depressionen zur Selbsthilfe?, Beitrag # 7.

Liebe Grüße,
Julia

13.11.2018 19:15 • x 1 #16


Pilsum
Hallo Biggy,

danke für eine sehr informative Antwort von Dir.
Zitat:
Ich denke, bei mir läuft alles darauf hinaus, dass mir schon als Kleinkind klargemacht
wurde, dass ich nichts wert bin, dass ich dämlich ( eines der Lieblingswörter meines Vaters) bin und zu nichts tauge.


Liebe Biggy. Bei solchen inneren Glaubenssätzen die zu psychischen Problemen führen,
gibt es immer zwei Beteiligte.
Der eine, das ist der, der so einen Mist erzählt.
Die andere, hier die Biggy, ist die, die so einen Mist dann auch noch glaubt; was zu Beginn
natürlich total verständlich ist.
Jedoch, je älter Du wirst, umso mehr solltest Du Dich von diesen Sätzen trennen.

Zitat:
Leider habe ich gar kein Selbstwertgefühl, denke, ich habe es nicht verdient, glücklich zu sein....
Und wenn mir jemand sagt, ich muss mich selbst loben oder ähnliches, denke ich: Eigenlob stinkt, man
stellt sich nicht selbst auf ein Podest!


Am Anfang scheint es schon mal sehr schwierig zu sein, sich selbst zu loben.

Eigenlob ist aber besonders wichtig für Deine seelische Stabilität. Daher solltest Du Dich
immer mal wieder selbst auf ein Podest stellen, Dir bildlich auf die Schulter klopfen.

Die Aussage, dass Eigenlob stinkt, kommt nach meiner Ansicht aus einer anderen Richtung.
Es gibt Angeber und Aufschneider. Aus einer Mücke machen die durch reden einen Elefanten.
Dies ist natürlich nicht beliebt.

13.11.2018 19:21 • x 2 #17


A


Hallo Biggy1918,

Depressionen lähmen mich oder bin ich doch faul?

x 3#3


B
Zitat von Pilsum:
Liebe Biggy. Bei solchen inneren Glaubenssätzen die zu psychischen Problemen führen,
gibt es immer zwei Beteiligte.
Der eine, das ist der, der so einen Mist erzählt.
Die andere, hier die Biggy, ist die, die so einen Mist dann auch noch glaubt; was zu Beginn
natürlich total verständlich ist.
Jedoch, je älter Du wirst, umso mehr solltest Du Dich von diesen Sätzen trennen.


Hallo Pilsum,

mir ist schon klar, dass ich inzwischen als Erwachsene mich von solchen Sachen lösen sollte. Für einen Aussenstehenden hört sich das auch ganz leicht an. Wenn man allerdings mittendrin steckt, und als Kind schon eine Gehirnwäsche von seinem narzisstischen Vater bekommen hat, ist es nicht so einfach, davon wegzukommen. Aber auch das ist ein Grund, warum ich eine Therapie angefangen habe.

13.11.2018 23:41 • x 1 #18


Pilsum
Hallo Biggy,
Zitat:
Für einen Aussenstehenden hört sich das auch ganz leicht an. Wenn man allerdings mittendrin steckt, und als Kind
schon eine Gehirnwäsche von seinem narzisstischen Vater bekommen hat, ist es nicht so einfach, davon wegzukommen.


Gerade ich weiß, dass es nicht einfach ist, Denkweisen zu verändern.
Allerdings ist es möglich und deshalb schreibe ich es immer wieder.
Dies sollte Dich natürlich nicht unter Druck setzen.
In der von Dir beschriebenen Therapie wird es Dir gelingen, wesentlich voran zu kommen.

Bernhard

14.11.2018 03:07 • x 1 #19


A
Auch ich kenne diese Müdigkeit. Und Antriebsschwäche. Und das Gefühl, alles nicht zu schaffen oder immer langsamer zu werden. Aber immer nur in Burnout-Phasen oder wenn ich stark urlaubsreif bin. Wenn es so schlimm ist wie hier beschrieben,. Ist es Zeit,. die Notbremse zu ziehen. Therapie oder wenigstens 3 Wochen Urlaub

14.11.2018 23:05 • x 2 #20

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