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Depressionen und EMR

M
Hallo,

Mein name ist Mark und ich bin 30 Jahre alt. Ich hatte schon das ein oder andere mal das ich in ein loch gefallen bin, habe mich aber immer wieder raus gezogen. Bis vor ca. 2,5-3 Monate. da hatte ich es nicht mehr ausgehalten. Schlafprobleme und extreme müdigkeit ich konnte mich nicht mehr aus dem Bett bewegen. Bin Außerdem sehr schnell gereizt und habe auf nichts mehr lust und Konzentrationsschwierigkeiten habe ich dazu auch noch. Bin dann zum ersten mal wegen dieser probleme zum Hausarzt. Seine diagnose war eine Depression. seitdem wurde ich immer wieder krank geschrieben nun sind es fast 3 monate am stück. ich hatte ja gehofft ich könne mich wieder fangen. nun meinte er das könnte eventuell noch länger dauern und hatte mir noch einmal nahe gelegt mich an einen Psychater/psychotherapeuten zu wenden. nun versuche ich zeitnah einen termin zu bekommen das schnellste war bis jetzt tatsächlich erst in 3 monaten.
soviel zur geschichte.
Nun wollte ich mich zur sicherheit schon einmal für die nächsten schritte informieren damit meine Frau mein Sohn und ich nicht in einigen Monaten jeden pfennig umdrehen müssen.
Da ich zum glück recht gut mit einer BU Versicherung aufgestellt bin wollte ich diese schon einmal beantragen. Und die EMR sollte ich ja vielleicht auch beantragen.

Nun ist es ja fast von 0 auf 100 bei mir gekommen. Ich weiß ja nicht wie die rentenkasse oder BU Versicherung das so sieht wenn ich vorher bei keinem psychater war. hat da jemand erfahrungen? Und naja ich habe auch eine Reha in betracht gezogen. Aber ich weiß nicht wie ich das ohne meine Familie 4 wochen aushalten soll mein kleiner 3 jähriger sohn und meine frau geben mir kraft und ohne sie halte ich es nicht aus.
Wie ist die chancen keine Reha machen zu müssen? Und sollte ich mit dem beantragen einer EMR warten bis ich noch eine Einschätzung vom Psychater habe?
Zum glück unterstützt mich meine frau so gut sie kann. Ein anwalt kann auch hinzu gezogen werden wenn das helfen könnte.
Ich hoffe es hat hier jemand erfahrung damit. Und kann eventuell helfen.

06.12.2020 13:53 • #1


M
Ein GDB von 50% unvefristet liegt auch vor wegen anderer beschwerden falls das interessant sein solltw

06.12.2020 14:32 • #2


A


Hallo MarkM,

Depressionen und EMR

x 3#3


Driver64
Zitat von MarkM:
Ich hoffe es hat hier jemand erfahrung damit. Und kann eventuell helfen.

Ich möchte ja deine Stimmung nicht noch mehr trüben,
aber du stehst noch ganz am Anfang.
Es liegt noch ein steiniger Weg vor dir mit sehr viel Un- und Missverständnissen

Zitat:
das schnellste war bis jetzt tatsächlich erst in 3 monaten.

Du glücklicher
Die Wartezeit bei uns beträgt momentan 6-12 Monate für einen Termin, für ein Erstgespräch, beim Psychiater oder Psychotherapeuten.
Mitgliedschaft im VDK könnte ich dir empfehlen obwohl mein Berater/Betreuer eine Niete ist und ich hoffe das er demnächst in Rente geht oder sonst wie ausgetauscht wird.

07.12.2020 07:16 • x 1 #3


Heideblümchen
Guten Morgen @MarkM und alle anderen, ich habe auch, wie du, meine BU-Rente beantragt und warte seit gut 1,5 Jahren (!) auf eine Entscheidung. Ständig werden neue Schreiben an meinen Neurologen und meinen Hausarzt geschickt, die Entscheidung vor sich her geschoben. Ich weiß nicht, worauf die warten, besser wird es ja nicht. Und auch die EMR habe ich beantragt. Nach Aussage der DRV kann das gut 6 Monate dauern, bis die eine Entscheidung treffen. Soviel zum Thema: wie schnell sind die Stellen, wo man was beantragen kann. Ob man das schon in Anspruch nehmen kann, wenn man noch keine Therapie irgendwo gemacht hat, weiß ich leider nicht.
Einen Psychologen habe ich kurzfristig über die Krankenkasse bekommen. Das kostete einen Anruf dort. Die TK bietet z.B. einen Terminservice, wo man innerhalb von ....in meinem Fall..... 2 Wochen einen Therapeuten bekommt. Ob der dann was taugt, steht auf einem anderen Blatt. In meinem Fall ist das so lala. Er hat immer ziemlich genau 5 Minuten Zeit für mich. Ich denke, das bieten auch andere Krankenkassen an.
Gibt es bei dir eine psychiatrische Ambulanz in der Nähe? Das wäre immerhin eine Option, wenn es nicht mehr auszuhalten ist. Die gibt es in jeder größeren Stadt.
Mein GdB wurde zuerst abgelehnt mit unter 10. Nachdem ich einen Widerspruch eingelegt habe, wurde er auf 20 erhöht. Lachhaft. Durch meine Mitgliedschaft beim VdK habe ich anwaltlich einen neuen Antrag gestellt und siehe da, der GdB wurde auf unbefristet und 50 erhöht. Ich bin mit meinem VdK vor Ort sehr zufrieden. Die sind sehr nett und kompetent dort.
Naja, auch wenn man einige Wochen in einer Klinik ist...wenn sie in der Nähe ist, so dass die Familie einen besuchen kommt, geht das ja noch. Und es dient ja dazu, sich behandeln zu lassen, wieder für sich, seine Familie und seinen Job fit zu werden, sich von (möglichst kompetenten) Ärzten und Therapeuten helfen zu lassen, um dann am Ende möglichst gestärkt wieder zurück zu kommen. Meine Erfahrung war hier sehr gut und die (Aus-)Zeit hat mir sehr geholfen.
Ich habe in der Zeit Krankengeld bekommen und auch Krankentagegeld (ich habe eine entsprechende Versicherung dafür schon vor langer Zeit abgeschlossen....jetzt hat sie sich endlich gelohnt).
Bei der Rentenversicherung kann man eine Reha beantragen. Einfach mal bei der zuständigen DRV anrufen und die Stelle für Rehabilitation geben lassen.
Du siehst, es gibt schon viele Möglichkeiten, sich helfen zu lassen und über diese Zeit zu kommen. Aber den Anfang musst du selber machen, in Absprache mit Hausarzt, Psychologen etc. Kostet Kraft, ja, aber es lohn sich, alles mitzunehmen, was einem hilft!
Ich wünsche dir viel Glück und natürlich baldige Besserung. Leider ist das bei einer Depression ja so eine Sache, wann und wie eine Therapie anschlägt. Gerade jetzt während dieser dämlichen Corona-Zeit ist es nicht unbedingt alles einfacher....

07.12.2020 09:28 • x 1 #4


Heideblümchen
...Edit: alle Stellen, wo man Unterstützung beantragt (BU-Rentenversicherung, DRV etc.) wollen für ihre Leistungen Krankenberichte und Reha-Berichte haben, um eine Entscheidung zu treffen. Könnte, so sehe ich das jedenfalls, schwerer sein, wenn man noch ganz am Anfang steht und es noch keine aussagekräftigen Unterlagen gibt, wie deine Krankheit einzuschätzen ist....

07.12.2020 09:32 • x 1 #5


M
Zitat von Heideblümchen:
...Edit: alle Stellen, wo man Unterstützung beantragt (BU-Rentenversicherung, DRV etc.) wollen für ihre Leistungen Krankenberichte und Reha-Berichte haben, um eine Entscheidung zu treffen. Könnte, so sehe ich das jedenfalls, schwerer sein, wenn man noch ganz am Anfang steht und es noch keine aussagekräftigen Unterlagen gibt, wie deine Krankheit einzuschätzen ist....



Danke für deine ausführliche antwort...ich werde mal schauen wie ich persönlich an die einzelnen Dinge ran gehe. Auf jeden fall bin ich erschrocken wie lange so etwas dauern kann...vor allem wenn man auf solche Hilfen wirklich angewiesen ist. Klar wird einem nichts geschenkt. Es ist halt auch eine zusätzliche angst auch noch in die Schulden zu fallen ich möchte meine Familie ja nicht noch mit in den Abgrund reißen...
Vor allem haben doch auch die meißten BU's im vertrag verankert das diese zahlen wenn man vorraussichtlich 6 monate krank sein wird oder es schon ist...in meinem fall werde ich mit meinem Arzt noch einmal sprechen wie er das sieht. Denn wenn ich erst in ein paar monaten einen facharzttermin bekomme verzögert sich das ja alles noch viel mehr. Aber ich habe halt auch keine erfahrung mit solchen ämtern bzw. Versicherungen. Ich hatte nur jetzt geade irgendwo gelesen das man wegen des krankengeldes nicht zu früh einen antrag auf EMR beantragen sollte. Aber je später umso größer wäre ja auch ein risiko dann in eine aussteuerung zu fallen. Bei mir ist es ja noch über 1 jahr zeit. Aber informieren wie man es am besten machen sollte ist denke ich nicht verkehrt. Un es nützt ja noch weniger wenn man jetzt etwas beantragt was zu 99% sowieso wegen fehlender diagnosen abgelehnt wird.

07.12.2020 09:55 • #6


Heideblümchen
Das sehe ich persönlich genauso. Je mehr man vorzuweisen hat, was man selber schon getan hat, um wieder annähernd gesünder zu werden, desto besser. Und umso länger dauert es halt, bis sich die zahlenden Stellen dann zu einer Zahlung bereit erklären. Von daher ist es wirklich wichtig, alles mitzunehmen, was einem helfen kann, was man belegen kann, damit man dann am Ende auch die Leistungen bekommt, die dem Leiden entsprechen.
Von daher ist dein Weg, dich mit deinem Hausarzt auszutauschen und dich zu kümmern, der einzig Richtige! Ich wünsche dir viel Glück und gute und baldige Hilfe und Unterstützung!
Übrigens ist es völlig normal, dass du dir jetzt schon fast finstere Gedanken über die Zukunft und Themen wie Aussteuerung etc. machst. Aber ganz ehrlich: eins nach dem Anderen! Noch (!) ist das ein Anfang und die Aussteuerung ist noch weit weg und muss nicht zwingend passieren. Das gehört nur leider zur Depression dazu, dass erst mal alles schwarz und dunkel ist. Es kommen auch wieder bessere Tage, wenn du dir bezeiten helfen lässt!
Oh, eins noch: ich war auch 2 Monate in einer Klinik für Depressions-Kranke und habe dort mit Hilfe der dortigen Sozialarbeiterin viele wertvolle Tipps bekommen, wo ich was beantragen kann/muss und wie es weiter gehen kann, ohne dass ich in finanzielle Schieflage komme. Vieles weiß man ja wirklich gar nicht, aber es gibt mehr Hilfe als man denkt!

07.12.2020 10:13 • x 1 #7


M
Ich wäre dennoch erfreut wenn jemand anders seine erfahrungen schildern könnte...vielleicht auch explizit über vorhandene BU Versicherungen. Da finde ich hier im Forum leider garnichts drüber.
Denn die sollten ja zumindest auf dem papier nach 6 monaten unterstützen.

Zudem würde mich sehr interessieren wie eine Reha maßnahme für Depressionen abläuft...was machen die um einen zu unterstützen? Bzw. Wie läuft da so ein tag ab? Ich könnte mir vorstellen das es auch sehr anstrengend und aufwühlend sein kann. Aber ich habe auch absoulut keine vorstellung.
Und stehen hier irgendwo tipps für gutw reha zentren?

08.12.2020 07:53 • #8


A


Hallo MarkM,

x 4#9


Hoffnung21
Es gibt einen Grundsatz, der heißt Reha vor Rente. Dass du eine Rente ohne eine Reha bekommst kann ich mir schwer vorstellen. Bei der BU kenne ich mich nicht aus. Such dir doch eine Reha-Klinik, die nicht so weit weg ist, dann kann dich deine Familie besuchen. Außerdem kann man heutzutage über Video, Skype oder was auch immer die Zeit ganz gut überbrücken.

In der Reha hast du Psychotherapie Einzel und in Gruppen, du hast Ergotherapie, Vorträge über die Krankheit, Sozialberatung, Sport und Bewegung usw. Mir hat es sehr viel gebracht. Die momentanen Wartezeiten sind lang. Meine Reha wurde kürzlich genehmigt, der Termin steht noch aus, wird aber voraussichtlich erst in etwa 6 Monaten sein.

VG Eis

08.12.2020 08:26 • x 2 #9

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