Tja, das mit den Entscheidungen ist bei mir gerade ein ganz heikles Thema, das durch die Fernseher-Sache nur noch getoppt wurde. Wobei ich mich damit jetzt eigentlich angefreundet habe.
Wesentlich schlimmer geht es mir mit einem kreativen Projekt, das ich seit 2019 betreibe. Das habe ich damals nach meinem erfolgreich absolvierten Fernstudium auf die Beine gestellt und ist quasi was Journalistisches, genauer gesagt eine Website. Ich habe zwar nie was daran verdient und es ist eher ein Hobby-Projekt aus Leidenschaft, aber ich habe eben nötige Kontakte zu Agenturen aufgebaut und mir sogar zwei Leutchen gesucht, die mir auch Inhalte liefern. Den zweiten Kollegen habe ich sogar erst kürzlich eingebunden. Letztlich ist das ganze Projekt sowohl für mich als auch für die anderen eher so etwas wie eine Referenz, die man unter Umständen woanders vorzeigen kann.
Allerdings habe ich schon seit längerer Zeit mit dem Projekt gehadert, weil es eben zum einen kein Geld einbringt, und weil es mir zum anderen gefühlt ein bisschen zu stressig wurde. Ich weiß zwar, dass dieser Stress bis zu einem gewissen Grad an meinem eigenen Anspruch liegt, aber in der Praxis ist es nun mal so, dass mir die Agenturen etwas geben, und ich im Gegenzug auch Berichterstattung liefern muss. Das heißt, im Grunde ist es auch Arbeit - für die ich allerdings nicht bezahlt werde. Eher lege ich noch drauf, sowohl für Hosting-Kosten als auch für Tickets, um zu Presseveranstaltungen zu kommen. Auch mein Interesse an der Thematik hat in den letzten Monaten immer wieder geschwankt, sodass ich schon knapp davor war, das Projekt endgültig einzustampfen.
Jedenfalls ist das auch eine Entscheidung, mit der ich seit mehreren Monaten hadere und die mich viel Schlaf kostet. Was auch nur halb so schlimm wäre, wenn ich nicht andere Leute miteinbinden würde. Zuletzt bin ich noch mit einem dritten Interessenten in Kontakt getreten, der ebenfalls mitmachen würde. Und ich weiß nicht mal, warum ich das Projekt dann doch sporadisch vorantreibe, obwohl ich nicht mehr wirklich davon überzeugt bin. Aber anscheinend habe ich immer wieder Hochphasen, die sich (wohl bedingt durch die Depressionen) mit Tiefphasen in aller Regelmäßigkeit die Klinke in die Hand geben - was letztlich einfach nur anstrengend ist.
Die ersten beiden Kollegen wissen um meine Unentschlossenheit, aber im Grunde habe ich jetzt allen mehr oder weniger zu verstehen gegeben, dass es weitergeht. Und mir wäre es einfach nur peinlich und unangenehm, wenn ich ihnen dieses Hin und Her nun wieder zumuten würde. Gestern war ich beispielsweise wieder Feuer und Flamme für das Projekt, heute kommt es mir schon wieder ziemlich absurd vor. Mich ärgert diese Flatterhaftigkeit zutiefst, und ich würde mir wünschen, endlich mal überzeugt von den eigenen Projekten zu sein.
12.11.2021 09:54 •
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