@Johannes_ Willkommen und hallo hier.
Dass dir das alles im Moment zuviel ist, kann man aus deinem Bericht raus lesen. Und auch, dass du an einigen Entscheidungen, die du bisher getroffen hast, zweifelst. Aber ganz ehrlich: mit 17 hätte wahrscheinlich keiner der hier Anwesenden schon überblicken können, wohin welche Entscheidung letzlich führen würde. Das Leben ist ein immerwährender Weg mit vielen Kreuzungen, an denen wir Entscheidungen treffen müssen, immer wieder. Und da kann auch mal eine falsche Entscheidung dabei sein. Das ist menschlich. Die Aufgabe besteht oft darin, aus der vermeintlich falschen Entscheidung 1. zu lernen und 2. das Richtige draus zu machen.
Du hast noch keine Idee, was du später machen kannst? Dann mach dir doch erst mal darüber Gedanken, was dich interessieren könnte. Worin du gut bist. Was vielleicht gar nicht infrage kommt, um das schon mal auszuschließen. Mach dir eine Liste dazu. Positiv/Negativ. Du wirst sicher sehr schnell sehen, was überwiegt, was du kannst und was für ein Beruf dann dazu passt.
Du kannst dich entsprechend beraten lassen. Soweit ich weiß, bieten Schulen sowas an. Berufsberatung.
Ob es die richtige Entscheidung ist, bei deiner Mutter einzusteigen, nur weil du vielleicht noch nicht das Richtige gefunden hast, ist natürlich deine Entscheidung. Aber du solltest nichts machen, was dir dann sowieso keinen Spaß macht.
Die Geschichte mit deinem Hund war sehr traurig. Ja. Er hat dich lange begleitet, aber mach dir keine Vorwürfe, dass du genau zu dem Zeitpunkt nicht für ihn da warst. So ein Schicksal kann man zeitlich nicht beeinflussen. Und du hast ihn ja nicht absichtlich im Stich gelassen, wenn man davon überhaupt sprechen kann.
In deinem jungen Alter schon darüber nachzudenken, sich wegen anstehender Probleme aus dem Leben zu schleichen ist viel zu früh und sicher gar nicht unbedingt nötig. Wichtiger wäre, deine Prioritäten zu setzen, um dich nicht zu überfordern. Eins nach dem Anderen! Deine Mutlosigkeit ist sicher auch dem Druck geschuldet, dass du dich möglichst bald entscheiden musst, wo es - auch beruflich - demnächst hingeht. Allerdings ist das eine Entscheidung, die jeder Mensch irgendwann - auch schon oft in jungen Jahren - treffen muss. Davor weglaufen ist keine Lösung. Du schaffst das, wenn du dir im Klaren bist, was du kannst, was du willst....und wenn du es erst mal nur ausprobierst. Du hast noch so viel Zeit, kannst, wenn die Zeiten wieder ein bisschen leichter machen, in verschiedene Berufe reinschnuppern. Daher noch mal mein Tipp mit der Liste deiner Fähigkeiten, Vorlieben, Kenntnisse. Daraus kann sich durchaus ein Berufsbild entwickeln, wo du ansetzen kannst.
Und wenn du dich überlastet fühlst, dann sprich mit Arzt darüber. Vielleicht braucht es nur einen kleinen Schubs, um dich wieder voran zu bringen, damit du dich wieder besser fühlst. Ein klärendes Gespräch vielleicht auch innerhalb der Familie, Verwandte, Freunde. Nimm mit, was dir hilft, lass dir helfen.....das könnte deine Probleme ein bisschen schmälern und den Blick auf das Wesentliche wieder festigen. Das Leben ist schön und bringt immer wieder Hoch´s und Tief´s mit sich. Aber gib nicht so schnell auf. Jeder hat mit Verlusten zu kämpfen. Die gehören immer mit dazu wie auch die schönen Seiten des Lebens und du hast sie alle noch vor dir! Alles Gute für dich!
10.12.2020 14:04 •
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