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federschnee
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Hallo...
Ich bin zwar noch neu hier, bzw noch nicht lange wieder da (ich war vor Jahren ja schonmal hier), aber ich muss mir einfach meine Gedanken von der Seele schreiben. Es könnte etwas lang werden, weil ich wohl relativ weit ausholen werde, also schon einmal Entschuldigung dafür.
Ich kämpfe jetzt seit fast 10 Jahren gegen diesen schwarzen Teer namens Depression an. Ich bin jetzt 27 und fühle mich, als sei mein Leben zu Ende.
2005 war ich zum ersten Mal in ambulanter Therapie, die auch kurzzeitig half. Währenddessen fing ich mein Studium an, alles lief gut an der Uni. Zu Hause mit der Mutter natürlich nicht, aber das lief noch nie gut zwischen uns. Ich schaffte es sogar, ein halbes Jahr ins Ausland, nach Japan, zu gehen, aber ich glaube mittlerweile, das mir das endgültig das Genick gebrochen hat. Noch in Japan rutschte ich langsam ab, zurück in Deutschland brach ich völlig zusammen. Zweite depressive Episode mit allem drum und dran. Ich schaffte die Uni nicht mehr, ging zum Psychiater und nehme bis heute Venlafaxin 150mg. Zweimal habe ich bisher versucht, es auszuschleichen und beide Male endete es in einem Nervenzusammenbruch, das zweite Mal sogar in der Psychiatrie.
Nach meinem Auslandsaufenthalt, von dem ich 2009 zurückkam, hab ich 2010 zwei Monate in einer psychosomatischen Klinik verbracht. Dort wurde festgestellt, dass ich traumatisiert bin, ergo, ich wurde dort in die Traumagruppe gesteckt. Einerseits war das gut, denn mit der Depressionsgruppe hätte ich absolut nichts anfangen können und so habe ich einige Dinge erkennen können und Aha-Momente gehabt, andererseits war es nicht so gut, da dort eben Traumata aufgerissen, aber nicht richtig geheilt und bearbeitet wurden.
Ich habe ein Bindungstrauma, das aus der Erziehung durch meine Mutter resultiert.
Das Problem hierbei ist, dass meine Mutter selbst höchstwahrscheinlich psychisch krank ist, genauergesagt hat sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das Borderline-Syndrom, mit narzisstischen Zügen. Dieses Vermutung wurde von mehreren, voneinander unabhängigen Fachleuten geäußert und auch ich selbst habe schon länger den Verdacht.
Nachdem ich aus der Klinik raus war, lebte ich natürlich wieder zu Hause bei meinen Eltern. Natürlich ging das nicht lange gut. Schlussendlich eskalierte ein Streit zwischen mir und meiner Mutter so sehr, dass wir physisch aufeinander losgingen und mein Vater uns auseinanderreißen musste. An jenem Abend habe ich Hals über Kopf meine Koffer gepackt und bin zu meiner besten Freundin gezogen. Retraumatisiert und am Boden zerstört war ich, entsprechend war die ersten Monate, die ich von da an dort wohnte, nichts mit mir anzufangen.
Insgesamt habe ich 1,5 Jahre lang bei meiner besten Freundin und ihrem Freund gewohnt, aber nun musste ich wieder zurück zu meinen Eltern ziehen, da ein 400-Euro-Job absolut nicht reicht, um zu leben und ich als Studentin auch nichts ein Recht habe außer Wohngeld, was aber auch nur 50 Euro monatlich betrug.
Kurz bevor ich wieder zu meinen Eltern zog, war ich auf Grund eines Nervenzusammenbruches zwei Wochen lang in der Psychiatrie. Stationäre Notaufnahme, auf Eigeninitiative.
Nun lebe ich wieder bei meinen Eltern, da es finanziell nicht anders geht.
Natürlich geht es mir seitdem schlechter und schlechter und ich frage mich, wie lange das noch so gehen soll. Ich will nicht mein ganzes Leben lang Antidepressiva schlucken, um irgendwie halbwegs lebensfähig zu sein. Ich habe furchtbare Angst vor der Zukunft. Ich habe mittlerweile nur noch 3 Veranstaltungen an der Uni, aber selbst die schaffe ich kaum, manchmal gehe ich auch einfach nicht hin. Meinen Nebenjob hasse ich und da zwinge ich mich auch mehr hin, weil ich das Geld brauche, allein um mir die Krankenversicherung leisten zu können. Immerhin bin ich von gesetzlichen Zuzahlungen befreit, da ich mit der rezidivierenden depressiven Störung chronisch krank und seit ca. 3 Jahren schon beim gleichen Psychiater in Behandlung bin.
Wenn ich das bisschen, was ich tun muss, jetzt schon kaum schaffe, wie soll ich dann später überhaupt das Berufsleben schaffen? Meine Zukunft ist ein einziges, schwarzes Loch. Es macht mir Angst.
Hier zu Hause merke ich immer wieder, dass ich tatsächlich traumatisiert bin. Höre ich meine Eltern streiten, bekomme ich sofort Herzrasen und schwitzige Hände und bin innerlich zum Zerreißen angespannt. Insgesamt bin ich permanent angespannt und falle in alle möglichen alten Verhaltensmuster von früher zurück, ohne die Kraft zu haben, dagegenzusteuern. Ich fühle mich nicht wie 27. Immer wieder habe ich emotionale Flashbacks und bin wieder 16 Jahre alt. Ständig bin ich unter Druck, ich darf nicht krank sein. Von meiner Mutter durfte ich mir Dinge anhören, wie dass sie es nicht nochmal durchhält, wenn es mir wieder schlecht geht, dass ich die Bekloppte sei, die in der Klapse war und lauter solche Dinge.
Wo ich mich auch hinwende, alles endet in einer Sackgasse. Zu Hause wohnen ist unerträglich. In einer eigenen Wohnung leben geht finanziell nicht. Ihr glaubt nicht, mit welchen Existenzängsten ich zu kämpfen hatte, als ich bei meiner Freundin wohnte.
Ich weiß nicht mehr weiter. Und ich kann nicht mehr. Ich stehe auf der Warteliste einer psychotherapie-Ambulanz, um eine Traumatherapie zu machen. Verhaltenstherapie hatte ich schon zweimal und das hilft nicht, ist nur herumgedoktore an den Symptomen, aber nicht an der Ursache.
Ich kann es mir nicht leisten, krank zu sein. Ich muss arbeiten, sonst kann ich die Versicherung nicht zahlen und fliege von der Uni. Und dann habe ich nichts. Nochmal in die Psychiatrie will ich nicht. Dort wird einem eh nicht geholfen, man wird nur verwahrt und weggesperrt, bei Bedarf mit Tabletten abgespeist und das wars.
Ich werde mein Leben nie in den Griff kriegen.
Sorry, ist etwas wirr geworden, aber das musste raus.
Ich bin zwar noch neu hier, bzw noch nicht lange wieder da (ich war vor Jahren ja schonmal hier), aber ich muss mir einfach meine Gedanken von der Seele schreiben. Es könnte etwas lang werden, weil ich wohl relativ weit ausholen werde, also schon einmal Entschuldigung dafür.
Ich kämpfe jetzt seit fast 10 Jahren gegen diesen schwarzen Teer namens Depression an. Ich bin jetzt 27 und fühle mich, als sei mein Leben zu Ende.
2005 war ich zum ersten Mal in ambulanter Therapie, die auch kurzzeitig half. Währenddessen fing ich mein Studium an, alles lief gut an der Uni. Zu Hause mit der Mutter natürlich nicht, aber das lief noch nie gut zwischen uns. Ich schaffte es sogar, ein halbes Jahr ins Ausland, nach Japan, zu gehen, aber ich glaube mittlerweile, das mir das endgültig das Genick gebrochen hat. Noch in Japan rutschte ich langsam ab, zurück in Deutschland brach ich völlig zusammen. Zweite depressive Episode mit allem drum und dran. Ich schaffte die Uni nicht mehr, ging zum Psychiater und nehme bis heute Venlafaxin 150mg. Zweimal habe ich bisher versucht, es auszuschleichen und beide Male endete es in einem Nervenzusammenbruch, das zweite Mal sogar in der Psychiatrie.
Nach meinem Auslandsaufenthalt, von dem ich 2009 zurückkam, hab ich 2010 zwei Monate in einer psychosomatischen Klinik verbracht. Dort wurde festgestellt, dass ich traumatisiert bin, ergo, ich wurde dort in die Traumagruppe gesteckt. Einerseits war das gut, denn mit der Depressionsgruppe hätte ich absolut nichts anfangen können und so habe ich einige Dinge erkennen können und Aha-Momente gehabt, andererseits war es nicht so gut, da dort eben Traumata aufgerissen, aber nicht richtig geheilt und bearbeitet wurden.
Ich habe ein Bindungstrauma, das aus der Erziehung durch meine Mutter resultiert.
Das Problem hierbei ist, dass meine Mutter selbst höchstwahrscheinlich psychisch krank ist, genauergesagt hat sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das Borderline-Syndrom, mit narzisstischen Zügen. Dieses Vermutung wurde von mehreren, voneinander unabhängigen Fachleuten geäußert und auch ich selbst habe schon länger den Verdacht.
Nachdem ich aus der Klinik raus war, lebte ich natürlich wieder zu Hause bei meinen Eltern. Natürlich ging das nicht lange gut. Schlussendlich eskalierte ein Streit zwischen mir und meiner Mutter so sehr, dass wir physisch aufeinander losgingen und mein Vater uns auseinanderreißen musste. An jenem Abend habe ich Hals über Kopf meine Koffer gepackt und bin zu meiner besten Freundin gezogen. Retraumatisiert und am Boden zerstört war ich, entsprechend war die ersten Monate, die ich von da an dort wohnte, nichts mit mir anzufangen.
Insgesamt habe ich 1,5 Jahre lang bei meiner besten Freundin und ihrem Freund gewohnt, aber nun musste ich wieder zurück zu meinen Eltern ziehen, da ein 400-Euro-Job absolut nicht reicht, um zu leben und ich als Studentin auch nichts ein Recht habe außer Wohngeld, was aber auch nur 50 Euro monatlich betrug.
Kurz bevor ich wieder zu meinen Eltern zog, war ich auf Grund eines Nervenzusammenbruches zwei Wochen lang in der Psychiatrie. Stationäre Notaufnahme, auf Eigeninitiative.
Nun lebe ich wieder bei meinen Eltern, da es finanziell nicht anders geht.
Natürlich geht es mir seitdem schlechter und schlechter und ich frage mich, wie lange das noch so gehen soll. Ich will nicht mein ganzes Leben lang Antidepressiva schlucken, um irgendwie halbwegs lebensfähig zu sein. Ich habe furchtbare Angst vor der Zukunft. Ich habe mittlerweile nur noch 3 Veranstaltungen an der Uni, aber selbst die schaffe ich kaum, manchmal gehe ich auch einfach nicht hin. Meinen Nebenjob hasse ich und da zwinge ich mich auch mehr hin, weil ich das Geld brauche, allein um mir die Krankenversicherung leisten zu können. Immerhin bin ich von gesetzlichen Zuzahlungen befreit, da ich mit der rezidivierenden depressiven Störung chronisch krank und seit ca. 3 Jahren schon beim gleichen Psychiater in Behandlung bin.
Wenn ich das bisschen, was ich tun muss, jetzt schon kaum schaffe, wie soll ich dann später überhaupt das Berufsleben schaffen? Meine Zukunft ist ein einziges, schwarzes Loch. Es macht mir Angst.
Hier zu Hause merke ich immer wieder, dass ich tatsächlich traumatisiert bin. Höre ich meine Eltern streiten, bekomme ich sofort Herzrasen und schwitzige Hände und bin innerlich zum Zerreißen angespannt. Insgesamt bin ich permanent angespannt und falle in alle möglichen alten Verhaltensmuster von früher zurück, ohne die Kraft zu haben, dagegenzusteuern. Ich fühle mich nicht wie 27. Immer wieder habe ich emotionale Flashbacks und bin wieder 16 Jahre alt. Ständig bin ich unter Druck, ich darf nicht krank sein. Von meiner Mutter durfte ich mir Dinge anhören, wie dass sie es nicht nochmal durchhält, wenn es mir wieder schlecht geht, dass ich die Bekloppte sei, die in der Klapse war und lauter solche Dinge.
Wo ich mich auch hinwende, alles endet in einer Sackgasse. Zu Hause wohnen ist unerträglich. In einer eigenen Wohnung leben geht finanziell nicht. Ihr glaubt nicht, mit welchen Existenzängsten ich zu kämpfen hatte, als ich bei meiner Freundin wohnte.
Ich weiß nicht mehr weiter. Und ich kann nicht mehr. Ich stehe auf der Warteliste einer psychotherapie-Ambulanz, um eine Traumatherapie zu machen. Verhaltenstherapie hatte ich schon zweimal und das hilft nicht, ist nur herumgedoktore an den Symptomen, aber nicht an der Ursache.
Ich kann es mir nicht leisten, krank zu sein. Ich muss arbeiten, sonst kann ich die Versicherung nicht zahlen und fliege von der Uni. Und dann habe ich nichts. Nochmal in die Psychiatrie will ich nicht. Dort wird einem eh nicht geholfen, man wird nur verwahrt und weggesperrt, bei Bedarf mit Tabletten abgespeist und das wars.
Ich werde mein Leben nie in den Griff kriegen.
Sorry, ist etwas wirr geworden, aber das musste raus.