Depressiv durch meine Gedanken

butterfly
Hallo!

Angeregt durch das Zen - Thema von Harald und meine Bücher habe ich begonnen, meine Gedanken bewusst zu beobachten. Oft schon hab ich gelesen, dass einen nicht ein gewisses Ereignis belastet, sondern die eigene Einstellung bzw. die Gedanken, die man dazu hat.

Bei mir bin ich auf folgende sogenannte Glaubenssätze gestoßen:

Man ist nur dann ein guter Mensch, wenn man schnell und viel arbeiten kann. Ich kann das nicht und deshalb bin ich kein guter Mensch.

Man ist nur dann ein guter Mensch, wenn man eine saubere Wohnung hat und Ordnung hält.

Man ist nur dann wertvoll, wenn man gut aussieht. Ich tue das nicht.

Ich bin ein schlechter Mensch, weil ich dick bin.

Ich bin kein wertvoller Mensch, weil ich nicht selbstbewusst bin. Und so weiter...



Natürlich würde ich niemals einen anderen Menschen nach diesen Kriterien beurteilen. Da zählen ganz andere Eigenschaften wie z.B. Hilfsbereitschaft.

Wenn ich das niederschreibe, erschrecke ich, was das für ein Blödsinn ist! Da muss man ja krank werden. In der Verhaltenstherapie schreibt man ja solche Glaubenssätze auf und verändert sie. Mir hilft allein schon das Aufschreiben.

Alternative Denkweisen könnten sein:

Auch langsame Menschen können der Gesellschaft viel geben.

Schönheit liegt im Auge des Betrachters.

Es gibt sowohl unter den Prominenten als auch in meinem Bekanntenkreis tolle dicke Menschen, die ich bewundere. Und so weiter.

Ich möchte nur gerne von Euch wissen, wem es ähnlich geht und wer auch solche vernichtenden Gedanken hat.

19.10.2012 12:03 • #1


M
Zitat von butterfly:
Bei mir bin ich auf folgende sogenannte Glaubenssätze gestoßen:

Man ist nur dann ein guter Mensch, wenn man schnell und viel arbeiten kann. Ich kann das nicht und deshalb bin ich kein guter Mensch.

Man ist nur dann ein guter Mensch, wenn man eine saubere Wohnung hat und Ordnung hält.

Man ist nur dann wertvoll, wenn man gut aussieht. Ich tue das nicht.

Ich bin ein schlechter Mensch, weil ich dick bin.

Ich bin kein wertvoller Mensch, weil ich nicht selbstbewusst bin. Und so weiter


Solche Gedanken sind das Ergebnis der Erziehung (bei vielen jedenfalls). Man wird nur gelobt wenn man in allen diesen Punkten lieb ist. Dann fühlt man sich angenommen. Wenn man in einem Punkt mal nicht so funktioniert, wird man kritisiert und man fühlt sich abgelehnt.
Eigentlich geht es dabei ja nur um gewisse Verhaltensweisen und nicht um den ganzen Menschen aber man empfindet es doch sehr schnell so.

Wobei wahrscheinlich die wenigsten Eltern ihren Kindern damit schaden wollen - sie wollen sie nur zu ordentlichen und erfolgreichen Menschen erziehen aber so etwas sitzt meistens tief drin.

Ich habe viele Jahre gebraucht, um mich davon lösen zu können und mich anzunehmen,wie ich nun mal bin - meistens wenigstens

19.10.2012 12:16 • #2

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