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Depressiv wegen Arbeitslosigkeit

D
Hallo,

vielleicht mag jemand erzählen, wie er damit umgegangen ist / umgeht und hat konkrete Tipps für alle anderen.

Viele lieben Dank

18.02.2019 13:18 • x 1 #1


F
liebe Depri 2019,

oh Arbeitslosigkeit war damals brutalst schlimm für mich. Was habe ich mich da vor mir selbst und anderen Menschen geschämt. Auch wenn meine Arbeit nicht gut war, ich war stolz, trotz meiner Depression meine Familie und mich gut versorgen zu können. Es gab Beziehungen, Anerkennung, Lob. mein Leben hatte einen Sinn. Und ich gab alles was ich nur konnte, um meinen Arbeitsplatz zu halten.

Ging fast immer als letzter abends raus, habe viele Überstunden gemacht.habe alles gegeben was ich hatte, doch es hat leider nicht gereicht.

Ich habe mich nur noch in meiner Wohnung versteckt und verkrochen, es war mir so was von peinlich. Da mein ganzer Lebenssinn meine Arbeit war, hatte mein Leben plötzlich keinen Sinn mehr. Und ich wurde aus meinem Ärger, meinem Frust heraus, auch mal ärgerlich zu meiner lieben Frau und meinen Kindern. Obwohl die ja gar nichts dafür konnten.

Ich habe meine Lebenswurzel verloren, ging ein wie eine verdorrte Pflanze. Meine Lebenswurzel die mir auf der einen Seite Halt gab, und mich mit Lebenssinn versorgt hat. Aber wir Menschen brauchen Wurzeln für unser Leben.

So ging ich ganz neu auf die Suche nach Leben, in meinem Leben,. Wo komme ich denn her, wo gehe ich einmal hin, was gibt meinem Leben gerade in der Krise Halt und Kraft.

Die Wurzeln meines Lebens, und ich merkte immer mehr, es gibt ja noch mehr als Arbeit und Geld verdienen. Wurzel finden in meiner Heimat, meiner Familie, in meinen Lebensüberzeugungen.

Wir haben alle Wurzeln in unserem Leben, ob ich es will oder nicht. Und ich merkte, gerade als ich im Fallen war, ich kann und darf die Wurzeln meines Lebens nicht verleugnen, sie sind ein Teil meines Lebens, ob ich das möchte, oder auch nicht.

Oder mein Elternhaus, das leider nicht so gut war, Beziehungen die nicht so glücklich waren, sie alle sind ein Teil von mir.

Und wenn meine Heimat verloren geht, es bleibt immer wieder ein schmerzliches Heimweh, nach Menschen und Orten die man verloren hat, und immer bin ich auf der Suche nach einem zuhause.

Sehnsucht nach der Heimat und meinen eigenen Wurzeln ist etwas ganz menschliches. Und überall gibt es Lebensstürme, wie die Arbeitslosigkeit. Kein Mensch bleibt von den Stürmen im Leben verschont. Allerdings scheint es mir so, das einigen Menschen mehr zugemutet wird wie andere. Die intensivere und mehr Stürme in ihrem Leben aushalten müssen.

Geholfen hat es mir, mich mit meinen Wurzeln zu versöhnen, das ich nicht immer so stark war in meinem Leben, mich manch kleiner Sturm schon umgehauen hat.

Heute sage ich, wichtiger als Arbeit ist, das ich starke Lebenswurzeln habe, egal was passiert in meinem Leben.

Auch wenn ich viele Gemeinheiten in meinem Leben erleben musste, ich möchte nicht bitter werden. Denn Bitterkeit raubt Lebenskraft. Und das ich mich immer wieder annehme wie ich bin, versuchen mich lieb zu haben.Das ich mich wert schätzen darf, trotz Enttäuschungen in meinem Leben. Das ich eine Würde und eine Identität haben darf.

Das ich mir selbst und meinem Leben immer mehr bewusst werde. Und wenn ich falle, dann möchte ich wieder aufstehen, nicht so schnell aufgeben.



Ich durfte es lernen zu leben, wie ich innerlich fester und stärker werde.


Das wünsche ich dir liebe Depri, das du innerlich stärker werden darfst. Du bist viel viel mehr wert als Arbeit und Geld verdienen, weil du unendlich wertvoll bist.

Und ich wünsche dir ganz viel Kraft und Stehvermögen, auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz für dich.


in guten Gedanken für dich,

ganz viele liebe Grüße,


Frederick

18.02.2019 17:31 • x 2 #2


A


Hallo Depri2019,

Depressiv wegen Arbeitslosigkeit

x 3#3


S
Meiner Erfahrung nach verschlimmter die Arbeitslosigkeit das Problem enorm. Gerade bei Leuten anfang bis ende 20 die eigentlich schon viel auf der Kette haben sollten in ihrem Leben. die einfach nicht wissen wohin sie wollen bzw mit ihrer erkrankung gehen können. Das ist extrem belastend

19.02.2019 01:53 • x 1 #3


D

21.02.2019 17:21 • #4


mutmacher
Meiner Tochter hat Sertralin sehr gut geholfen.

21.02.2019 23:54 • #5


Axel61
Ich hatte oft Entspannungskopfschmerzen. Das kommt dann meist Sonntags und der Tag ist gelaufen.

Direkte physische Ursache sind meist Verspannungen im Nacken- und Schulter-Bereich. Auch die Kiefermuskulatur kann sich da sehr negativ auswirken. Mit Medikamenten kriegt man das nicht weg, es seiden man ist bereit sich zu paralysieren. Meine Ärztin hatte mir da mal 2 Dosen von was verschrieben, was man in die Nase spritzt. Da gingen dann nach 5 Minuten die Lichter bei mir aus. Hab ich nur einmal genommen.

Rotlicht ist nützlich, hilft aber nur akut etwas, aber da hilft auch Wandern. Was tatsächlich bei mir geholfen hat (hab seit 6 Wochen keine mehr) ist Osteopathie und zu guter Letzt einmal pro Woche eine 45-Minuten Tai-Massage für Rücken und Schultern. Tut die ersten Male sau weh, hat aber geholfen. Heute Abend gehe ich wieder hin.

22.02.2019 09:20 • #6


D

25.02.2019 13:33 • x 1 #7


Alexandra2
Liebe Depri,
Ach je, das ist einfach nur traurig. Es ist gut, daß Du weinen kannst.
Im Schock ist es wichtig, sich nur noch Gutes zu gönnen und nicht (!) nachzudenken. Die jetzigen Gedanken belasten Dich nur. Zu einem anderen Zeitpunkt kommst Du damit weiter.
Es nützt wohl nichts, weinen und einkuscheln, anlehnen. Die Trauer muss raus. Ich umarme Dich

Liebe Grüße

25.02.2019 14:44 • x 1 #8


F
liebe Depri,

oh das tut mir jetzt echt von Herzen leid für dich liebe Depri. Da wünscht du dir und dein Freund etwas Gutes und Schönes, und dann so was. Das Leben ist echt ungerecht. Menschen, die keine Kinder wollen, bekommen Kinder und lehnen diese ab.

Und du hättest Liebe und Annahme für Kinder, und dann so was. Das ist jetzt natürlich brutalst schwer zu verstehen. Unser Leben passt einfach nicht immer so, so wie wir es uns vorstellen. sind s

Trotzdem liebe Depri ist es so was von wichtig für dich, das du wieder Mut bekommst, dein Leben neu zu wagen. Das du dein Leben trotzdem mit Hoffnung wieder in deine Hände nimmst. Nach der Trauer, natürlich darfst du jetzt darüber erstmal weinen.

Du darfst noch jung sein. Weißt du liebe Depri, es gibt ältere Menschen die sagen, das sie nie gelebt haben. Sie betrauern ihr ungelebtes Leben. Oft sind sie voller Bitterkeit, weil sie das Gefühl haben, sie haben an sich vorbei gelebt, aus ihrem Leben nichts gemacht. Doch es ist nie zu spät, immer wieder mit seinem Leben neu anzufangen-

In der heutigen Zeit wird das Leben immer unsicherer. Früher genügte es, in einer Firma anzufangen und gut zu arbeiten, dann hatte man in der Regel eine sichere Arbeitsstelle, oft sogar vor Ort. Heute gibt es da keine Garantie mehr, ob eine Firma überlebt oder umstrukturiert wird, und der eigne Arbeitsplatz dann wegfällt. Du hast keine Sicherheit mehr, ob du an deinem Ort bleiben kannst, oder aber in die ganze Welt geschickt wirst um zu arbeiten.

Gut ist es, wenn Menschen einen Sinn für ihr Leben finden, gerade in schweren Zeiten, so wie du sie gerade durchmachen musst. Das du weißt, das du unendlich wertvoll bist, egal was in deinem Leben passiert, oder auch mal nicht passiert. Das du dennoch nicht deinen ganzen Mut verlieren musst.

Du darfst dir aber auch nicht zu große Erwartungen machen. Bleibe bei dir selbst. Oft haben wir Angst etwas zu versäumen. Menschen erzählen wo sie schon überall auf der Welt waren, und jetzt möchtest du da auch unbedingt hin.

Andere bekommen schon Kinder, und jetzt möchtest auch du.Zum wirklichen Leben gehört, das du immer mehr in Beziehung kommst zu dir selbst, zu deinem eigenen DU. Der Weg über deine ganz persönliche Lebenswahrheit, die anders ist, als die deiner Bekannten. Deine eigenen Gefühle, deine Bedürfnisse, deine Ängste, deinen Ärger, deine Trauer.

Baue dein Lebenshaus auf festen Felsen, nicht aus Sand von Illusionen, Anerkennung durch die anderen usw.

Schaue nicht neidisch auf die anderen, es ist in erster Linie dein Leben, und das du mit deinem Leben, deinen eigenen Dingen so glücklich wie nur möglich wirst.

Und so wünsche ich dir Hoffnung dein Leben immer wieder neu zu wagen. Das ist immer ein Risiko, denn du weißt nie wie es ausgeht. Aber das Leben ist immer ein Risiko. Und ich kann mich nicht gegen alles absichern.

Sich auf dein persönliches Leben einlassen. Das Leben ist oft ein Laufen, und du brauchst ein Ziel für dein Laufen.

Und das du mit deinem Partner zusammen in Liebe laufen könnt. Auch wenn es mal einen Berg hoch geht. Das ihr in Liebe und ehrlich zusammen steht.

Und sollte es mit dem eigenen Kind nicht klappen, es gibt immer noch die Möglichkeit eines Pflegekindes, oder einer Adoption.


Jetzt wünsche ich dir von Herzen Mut für dein Leben, das du wieder nach vorne schauen darfst, eine Hoffnung, das es mit deiner Depression besser wird. Stehe zu dir und deiner Depression, lehne dich bitte nicht ab, nehme dich und dein wertvolles Leben ganz neu an.


in guten Gedanken für dich,

ganz viele Grüße an dich,


Frederick

25.02.2019 17:51 • x 2 #9


A


Hallo Depri2019,

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L
Hallo Depri,

tut mir leid, dass es dir grad so schlecht geht. Bezüglich Kinderwunsch gibt es ja noch die Möglichkeit zB ein Kind zu adoptieren. Natürlich ist es nicht das leibliche Kind, aber es wird einem dennoch ans Herz wachsen und emotional wird es dann keinen Unterschied mehr machen. Es gibt so viele Kinder, Kleinkinder, Babies, die ein liebevolles Zuhause suchen.

Ich hoffe, du kannst dich aus dem Depriloch wieder rausholen. Alles Liebe dafür. Vielleicht hilft dir auch ein Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik (Reha). Da bist du mal komplett aus dem Alltag draußen, kannst dich erholen und mit verschiedenen Therapieelementen arbeiten (Gespräche, Gruppe, Ergo, Kunst, .)

LG Luna

25.02.2019 21:30 • x 3 #10

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