SoEinsam
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ich bin 37 Jahre alt und grade wieder in einer sehr tiefen Depression. Ich hoffe dieses Selbsthilfe Forum hilft mir gegen meine depressiven Phasen.
Ich habe seit ich denken kann (schon als Kind) depressive Verstimmungen, in unterschiedlichen Ausdrucksformen.
Das große Problem in meinem Leben war immer mangelnde Liebe und Einsamkeit.
Angefangen bei einem cholerischen Vater und einer ebenfalls depressiven Mutter, die mir keine Nähe und Zärtlichkeiten gaben, mich demotivierten und nur an schulischen/beruflichen Leistungen maßen, aber nie an meinem Charakter.
Ich entwickelte schon früh Störungen. Bereits als kleines Kind habe ich gestohlen. Geld, um mir Süßigkeiten zu kaufen, das Spielzeug anderer Kinder.
Als Teenager zog ich mich zurück, lebte in Fantasytraumwelten, aß viel Süßes, wurde moppelig. War schlecht in der Schule.
Mit 16 wurde ich autoagressiv, schnitt mir die Haut auf, wenn ich meine inneren Qualen nicht mehr aushalten konnte. Ich habe einige sehr große Narben an den Armen, meine Eltern bemerkten es nie (oder wollten es nicht).
Ich hatte nie einen richtigen festen Freund, obwohl ich mir das immer so sehr gewünscht habe. Ich verliebte mich meist in die blöden Kerle, die es nicht ernst meinten. Je mehr sie mich verarschten, versetzten und belogen, umso mehr bin ich ihnen hinterhergerannt.
Trotzdem lebte ich nach dem Motto Lieber gar kein Freund als irgendein Freund und blieb bis ich 19 war Jungfrau.
Die Jungs, die sich in mich verliebten, waren richtig nette Kerle, aber mir zu lieb oder ich liebte sie halt nicht (leider).
Ich war in der Schule eher ein Außenseiter, als Teenager moppelig, hatte wenig Freunde. Mit 16 fing ich mit Sport an, wurde dann extrem sportlich mit Schwimmen und Laufen, teils magersüchtig (aber nie unter 50 Kg) und essgestört, hungerte oder aß viel Süßes, das ich mir wieder abtrainierte. Ich war sportsüchtig, bin es immer noch, seit 20 Jahren, wenn auch nicht mehr so extrem.
Ich blieb einmal sitzen mit 15 Jahren, was ein Glück war, denn ich kam in eine kleinere Klasse mit nur 5 Mädchen und 17 Jungs, dort gab es keine Cliquenbildung und ich war als Älteste eh nicht so das Opfer. Ich wurde recht frech und immer zu Späßen bereit, entdeckte mich, hatte Freundinnen. War immer schüchtern, konnte aber auch richtig Party machen.
Mit 16 trank ich das erste Mal B., blieb aber mein Leben lang immer kontrolliert und trank sehr selten Alk. und nur auf guten Partys, stürtzte nie ab und trank nie mehr als dass ich gut angeheitert war und noch alleine nach Hause gehen konnte.
Ich habe nie geraucht oder Dro. genommen.
Nach der Ausbildung (Gestaltungstechnische Assistentin) wollte ich studieren (Grafik Design, ich habe immer sehr gerne gezeichnet), wurde aber von den Fachhochschulen nicht angenommen. Ich habe seitdem nie mehr gezeichnet, weil es ein zerstörter Lebenstraum war.
Ich jobbte im Verkauf, was ich für eine gute Idee hielt, da ich meinte, dort den Umgang mit Menschen besser lernen zu können. Ich hielt es dort drei Jahre aus und es war furchtbar.
Ich lernte dort meinen jetzigen Freund A. kennen, das ist 13 Jahre her.
Er ist das absolute Gegenteil von mir: extrem selbstsicher, kein bisschen kontaktscheu, stark, absolut ungewöhnlich, leider egozentrisch, und wir hatten nie eine feste klassische Beziehung. Er ist ein Lebemann und hat eine Anziehungskraft auf Frauen, dass er nie alleine sein wird.
Ich war damals mit Mitte 20 sehr verliebt in ihn und dachte sehr naiv, dass wir eine feste Beziehung hätten, obwohl er immer sehr offen und ehrlich zu mir war, mir von Anfang an sagte, dass er keine festen Beziehungen führt.
Es kam wie es kommen mußt, ich brach total zusammen, machte ihm eine Szene, war total am Nervenzusammenbruch. Er ging und ich war alleine.
Fortsetzung folgt...