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Der Umzug kostet mir sämtliche Kraft

Müdeeule
Ich hatte ungefähr vor 3 Jahren einen Burnout und beginnende Depressionen bzgl. des Todes meines leiblichen Vaters und der Trennung meines langjährigen Partners 2020 (er kam einfach von der Arbeit nicht mehr und räumte seine Sachen aus dem Haus, während ich Nachtdienst hatte)
Mit Therapie und Zeit habe ich das Ganze im Jahr 2021 halbwegs gut verarbeiten können.

Ich fand einen neuen Partner und bekam sogar 2 Kinder. Mein Glück wurde perfekt als wir nun auch von den Großeltern ein Haus bekamen, dass unserer finanzielle Situation erleichtern würde.

Und so ging der Stress los. Auszug aus dem gemieteten Haus.

Mein Mann ist dort nie angekommen. Er ist damals zu mir gezogen, aber es war für ihn immer das Haus von mir und meinem Ex.
Somit war für ihn die Freude groß, endlich etwas Eigenes mit mir und unseren Kindern aufzubauen.

Wir kündigten das Haus kurz vor der Entbindung des zweiten Kindes und die Vermieter wollten uns sogar Zeit im Wochenbett gönnen.

Doch alles kam anders. 10 Tage nach der Entbindung standen die ersten Interessenten bei mir und dem Neugeborenen im Wohnzimmer.
Da ich die Hauptmieterin war, lief jeglicher Kontakt über mich. Und ich war und bin aktuell einfach in einer sehr labilen Phase.
Die neugewonnene Kraft nach der Bewältigung des Burnouts ist durch die körperliche Anstrengung der 2. Schwangerschaft (habe mich 9 Monate täglich mehrfach erbrochen), den Hormonen und schlafentzug einfach passé.

Die Vermieter wurden für mich zu einem stressbild wie damals mein Arbeitgeber. Ich fühlte und fühle mich ständig ihnen gegenüber unter Druck.

Sie sind bestimmt keine bösen Menschen, aber sie ticken absolut anders als mein Mann und ich. Wir genießen auch mal, legen die Beine hoch. Wir sind nicht penibel, eher gemütlich. Wir hatten genug Stress im Leben. Er hat auch einen burnout hinter sich und war vor unserer Beziehung deshalb sogar stationär.
Wir sind einfach Menschen, die aus dieser Erkrankung gelernt haben.
Meine Vermieter sind anders. Sie können nicht still sitzen. Sie müssen immer etwas tun und bis zur völligen Aufgabe arbeiten, werkeln. Ich habe sie nie entspannt im Garten erlebt. Immer nur arbeiten.

Aber so unterschiedlich sind Menschen halt. Ich habe gelernt, dass ich Menschen nicht verstehen muss, aber akzeptieren das sie eine andere Auffassung von Leben haben.

Seit ich Kinder habe, haben sich meine Prioritäten auch geändert. Ich muss nicht jeden Tag alles perfekt in der Wohnung haben - wenn dafür kostbare Zeit für meine Kinder draufgeht, muss ich das reduzieren. Sie haben nur eine Kindheit.

Auf jeden Fall ist es nun so, dass wir seit Ende Oktober aus dem alten Haus raus sind, aber die Forderungen der Vermieter nicht aufhören. Ich werde spätestens alle 2 Tage wegen irgendetwas kontaktiert. Mal, weil eine Wand im Nachhinein nicht perfekt von Maler gestrichen wurde zum Beispiel.
wir haben den Garten nicht nach ihren Wünschen hinterlassen. Er war einfach zu groß für unsere Lebensumstände (sei es für meinen Ex und mich mit Vollzeitjob, oder für meine jetzige Familie).
Wir haben unser bestes getan, ihn in den Ursprung zu versetzten. Aber es sind einfach 4 Jahre die wir nicht rückgängig machen können. (Arbeit von über 50h die Woche, burnout, Fuß op, Schwangerschaften, Kinder - wir haben oft versucht den Wildwuchs zu bekämpfen, aber die Extremen Wetterbedingungen sind wir benzin das ins Feuer gegossen wird)
Ich bezahle nun extra einen Gärtner, der mich bestimmt an die 2000Euro kosten wird. Ich habe schon für das malern über 600Euro in dem alten Haus gelassen.

Ich hoffe, wenn der Gärtner die Planung mit ihnen und mir macht, dass das Thema gegessen ist. Sie einen Termin alleine vereinbaren können und ich nur noch die Rechnung erhalte.

Ich hatte wegen den ganzen schon wieder zwei Panikattacken und das alte Haus ist ein Alptraum, der mich seit Wochen nicht schlafen lässt.
Ich hatte gehofft, wenn die Übergabe stattgefunden hat, wäre es erledigt. Dann noch der Gärtner in den nächsten Wochen. Aber es war nicht erledigt.

Ich habe jetzt schon wieder solche Panik vor dem Gärtnertermin und dem Treffen mit den Vermietern. Das sie wieder nett sind und sagen, ich soll mich nicht Stressen um dann aber in ein paar Tagen mich wieder wegen etwas stressen.

09.11.2024 07:22 • x 1 #1


Dakota
Man hat nun mal Pflichten als Mieter:in und 600 Euro für Malerarbeiten in einem Haus sind nichts. Jedoch haben auch Vermieter:innen Pflichten, da könnte es sich lohnen eine:n Anwältin/Anwalt einzuschalten.

09.11.2024 10:44 • #2


A


Hallo Müdeeule,

Der Umzug kostet mir sämtliche Kraft

x 3#3


Oli
Der allgemeine Zustand des Gartens war doch schon bei der Übergabe offensichtlich, ebenso wie die Qualität des Anstrichs, oder ?

10.11.2024 09:13 • #3


ZeroOne
Habt ihr bei der Übergabe ein Protokoll erstellt und unterschrieben, @Müdeeule ?
In diesem Fall würde es für den Vermieter im Nachgang wesentlich schwerer werden, Forderungen durchzusetzen, die nicht im Protokoll stehen, bzw. nicht von euch akzeptiert und unterschrieben wurden.

Prinzipiell hat der Vermieter eine Frist von 6 Monaten nach dem Auszug, um Mieter noch für eine Verschlechterung der Mietsache zu belangen.

Für die Verwilderung des Gartens scheint ihr ja verantwortlich zu sein. Aber natürlich besteht das Risiko, dass dem Vermieter im Laufe der nächsten Wochen immer neue Sachen ein- und auffallen: z.B. verkratzte Türen, usw.

Wenn du weiteren Ärger mit deinem ehemaligen Vermieter befürchtest, dann wäre vielleicht eine Rechtsberatung, wie bereits von @Dakota genannt, nicht schlecht. Insbesondere, wenn du eine Rechtsschutzversicherung hast, die das abdeckt.

Mir persönlich ginge es da weniger ums Finanzielle, sondern viel mehr darum, nachts ruhig schlafen zu können und nicht ständig im Kopf haben zu müssen, mit welchem Thema der Ex-Vermieter als nächstes um die Ecke kommen könnte.

Aber die Situation im Detail bei dir vor Ort kennst letztlich nur du. Dazu lässt sich von hier wenig sagen.

11.11.2024 12:46 • x 1 #4

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