dumbo
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ich bin neu und hab da mal ein paar Fragen.
Nachdem ich mich jetzt endlich dazu aufgerafft habe, noch mal einen Therapeuten aufzusuchen, um herauszufinden, was mit mir nicht stimmt, bzw. mein Verhalten mal in den Griff zubekommen und ich einen Ersttermin hatte, stellen sich mir aufgrund der ersten Diagnose einige Fragen.
Der Therapeut sagte, dass er denkt, dass ich eine Double Depression hab. Dysthymie und schwere Depression. Auf meine Frage, ob es mir dafür nicht zu gut geht, meinte er, dass das an der Dysthymie liegen würde, weil ich es nicht anders kenne.
Nach Hause gekommen und einiges gegoogelt. Dysthymie könnte sein, seit meiner Kindheit, würde viele andere Sachen mit erklären.
Aber bei der zusätzlichen schweren Depression hab ich einige Zweifel. Natürlich hab ich meine Momenten, in denen ich ganz unten bin, nichts mehr mag, mich selbst gerne los werden und mein Leben hinwerfen würde. Auf der anderen Seite komme ich in meinem Alltag aber eigentlich klar. Es ist nicht so, dass ich nur zuhause sitze, nichts mehr schaffe und den ganzen Tag weine. Für mich passt das mit ner schweren Depression nicht zusammen. Müsste ich im normalen Alltag nicht wesentlich mehr Probleme haben, als nur meinen eigenen Selbsthass zu kontrollieren? Mir von negativen Sachen, die schönen Dinge nicht kaputtmachen lassen?
Man hört immer, auch von Bekannten, die unter Depressionen leiden, dass sie sich zurückziehen, auf rein gar nichts mehr Lust haben und sich selbst vernachlässigen. Das habe ich nicht.
Ich frage mich jetzt, ob der Therapeut durch die Schilderung meiner Probleme die ich habe, aber halt nicht tagtäglich, sondern nur phasenweise, dass er zu einem falschen Schluss gekommen sein könnte. Er sagte mir, dass ich einen Psychiater aufsuchen solle, um mir erst einmal Medikamente zu verschreiben, dass ich aus dem Tief rauskommen soll, bzw. dass die negativen Gefühle nicht mehr so hoch laufen und die positiven unterdrücken, dass ich mal auf ein normales Level gebracht werde. Natürlich ist es einen Versuch wert, aber ich habe Angst, dass mein Problem eigentlich woanders liegt.
Weswegen ich mich hier angemeldet hab, ist die Hoffnung, dass mir anderen sagen, wie es Ihnen ergeht. Zieht ihr euch zurück, igelt euch ein oder ist es tatsächlich so, dass man auch mit schwerer Depression seinen Alltag mehr oder minder immer noch gemanagt kriegen kann? Ich fühl mich momentan, als hätte ich bei meiner Symptomatik gelogen, dabei geht's mir sch. und ich mag mich nicht, aber ansonsten läuft doch ziemlich vieles, was es doch normalerweise mit der Diagnose nicht dürfte.
Entschuldigt den wirren Beitrag. Vielleicht habe ich mich jetzt selbst verrückt gegooglet. (Man findet ja auch nur Beiträge, in denen steht, wir schlimm und einschränkend eine Depression eigentlich ist.) Ich hab morgen gottseidank noch ein Zweitgespräch und werde das den Therapeuten ebenfalls fragen. Aber mir würde es echt helfen andere Meinungen dazu zu hören. Von Menschen, die es betrifft.
Viele Grüße
Dumbo